Das technische Rathaus und seine Zukunft

  • Das technische Rathaus und seine Zukunft

    Schon seit Jahren schweelt der Streit um das technische Rathaus aus den 70ern vor sich hin, ausgelöst durch die Nachbildung des Ottmer-Schlosses in Sichtweite. Jetzt ist wieder ein wenig Schwung in die Sache gekommen. Das Gebäude ist - wie die meisten öffentlichen Gebäude in Braunschweig - sanierungsbedürftig, und steht zudem wie erwähnt mitten in der Stadt, in der "neuen Mitte". Die unteren zwei Geschosse gehören Privatleuten, die Oberen der Stadt.
    Die Ratsherren Manlik und Seehrt forderten während des Streites um die Schloss-Nachbildung den Abriss des TR und die Nachbildung der "historischen Fassaden" zwischen Schloss und neuem Rathaus, damals war die Begründung, man wolle diesen "Schandfleck" zwischen Rathaus und Schloss nicht mehr haben. Die Argumentation hat nicht gezogen - das TR steht. Die neuen Argumente sind Klima- und Umweltschutz, weil das gerade in Mode ist. (ob das wirklich der Ansporn ist (?), oder ob man sich diese Argumente nicht einfach zu Hilfe nimmt, weil sie irgendwie immer überzeugen?)
    Man kann verschiedene Szenarien konstruieren:


    • Prof. Ackers:

      • Das Gebäude wird ab dem 5. OG. rükgebaut
      • die Fassade wird saniert
      • ein Abriss wäre ein schnellschuss
      • Das Gebäude ist zu hoch
      • die Rückseite ist zu hässlich



    • Stadt Braunschweig (CDU):

      • eine Sanierung würde 8 millionen kosten, laut Ob sei es "fraglich, ob noch so viel Geld in das TR gesteckt werden soll"
      • das Gebäude gibt gegenüber dem Schloss kein schönes Bild ab



    • SPD:

      • man will das Geld lieber erst in die Sanierung der maroden Schulgebäude stecken, die weit älter seien als das TR



    • Grüne:

      • Erhalt+energetische Sanierung
      • vor zwei Jahren gab es eine Studie im Auftrag der Grünen zum Thema "energetische Sanierung von öffentlichen Bauten", auf deren Grundlage sich die Grünen ihre Meinung bilden
      • "das Gebäude ist kein architektonischer Höhepunkt"



    • FDP:

      • ist immer einer Meinung mit dem Ob



    • Besitzer, Pächter, Mieter der unteren zwei Geschosse:

      • befürchten Einnahmeeinbussen - während der letzten paar Jahre gab es in der Ecke so viele Baustellen, Behinderungen etc., dass eineige Geschäftslaute aufgegeben haben, oder mit dem Gedanken spielen, wenn eine neue Baustelle kommt
      • man versteht die Aufregung nicht - beim Bau des Gebäudes waren alle hin und weg gerissen und fanden es toll
      • die Rückseite (der name sagt es schon) des neuen Rathauses (nicht TR)konnte man noch nie sehen
      • die Rückseite des TR sieht man nicht, es sei denn, man wolle sie auf Teufel komm raus sehen





    v.l.n.r.: Haltestelle "Rathaus" - Tr links; Blick aus Richtung "ECE"; Rückseite des Gebäudes; Die nachbildung des Schlosse - TR wäre links; altes Regierungsgebäude, im Hintergrund TR
    Fotos vom "Neuen Rathaus" aus dem 19.Jhdt. werden nachgereicht


    Und noch ein paar Artikel der letzten Zeit:
    Rathaus-Anbaumuss für 8millionen Euro saniert werden
    Acker: Rathaus müsste durch einen Neubau ersetzt werden
    Mieter sind gegen Rathaus-Umbau

  • Ich kann euch beiden nur zustimmen. Ich habe das Gebäude selbst jahrelang immer angucken müssen, und meine auch, dass einem Verlust des TR ungefähr so sehr nachzutrauern ist wie einem Müllberg mitten auf dem Burgplatz. Denn wenn ich mir angesichts von Dvoraks Bildern (Danke übrigens) noch einmal den Kontrast zwischen der altehrwürdigen Architektur des Neuen Rathauses und den brutalistischen Zügen des TR vergegenwärtige meine ich auch, dass es zumindest um die Hälfte gestutzt werden muss. Ausserdem sollte dieser geriffelte :puke: Beton verkleidet werden, da so damit meiner Meinung nach kein Blumentopf gewonnen werden kann.

  • Ich finde die Diskussion um das TR nicht wirklich sinnvoll. Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass man im Rathaus nur noch den Bohlweg, bzw. den Schlossplatz wahrnimmt. Das TR ist tatsächlich nicht schön, aber bei weitem nicht das schlimmste Gebäude in der Altstadt. Wenn man schon einen zweistelligen Millionenbetrag investieren will, denn soviel würde es kosten das TR abzureißen, und Ersatz zu schaffen, dann soll man das Geld lieber dort investieren, wo es auch Sinn macht. Gleich um die Ecke in der Wilhelmstrasse ist die in meinen Augen schlimmste Ecke in Braunschweig, der (Un-)Ort rund um das Parkhaus und das Finanzamt. Die beiden Gebäude sollte man mal anpacken, abreißen, das Gelände gewinnbringend veräußern und anständig entwickeln, da erreicht man wesentlich mehr, als wenn man alles Geld in nur einen Platz pumpt.


    Den Vorschlag das TR über dem 5.OG zu kappen - nun gut, kann man drüber streiten, aber ich hab das Gefühl, dass sähe dann richtig scheiße aus, besonders wenn ich mir eine besonders billige Fassadensanierung vorstelle, denn vornehmlich geht es um die Kosten.


    Es ist aber auch ein schwieriges Thema, mit vielen Köchen. Alleine schon die Tatsache, dass das TR auf den Arkaden steht, die Privatleuten gehören macht es ungleich schwerer, als z.B. ein vergleichbares Projekt mit dem Finanzamt, der BBS an der Alten Waage - die wesentlich schlimmer ist als das TR, und zudem direkt vor der Andreaskirche steht - oder das Parkhaus Wallstrasse, wo ich auch mehr Potenziel sehe als am TR.

  • mhmm also das rathaus sieht doch garnicht so schlimm aus. und was ich mich frage, wenn diese büroräume wegfallen, wo arbeiten die angestellten denn dann?


    aber abgesehn davon, wie wärs wenn wir mal selbst den sanierten neubeu zeichnen und reinstellen?
    könnt doch mal interessant werden :D:daumen:

  • Es ist sicher nicht schwer, sich zu überlegen, wie der "Neubau" aussehen würde, da man ja die Eckpunkte kennt:

    • möglichst billig
    • energetisch optimiert
    • angepasst an die tolle neue Bausatzung mit ihrem Farbzwang
  • Dank Konjunkturpaket wird der Rathausanbau teilabgerissen und anscheinen saniert. Auf Braunschweig.de sind Rohentwürfe von Giesler Architekten zu sehen, auf der Seite von den Architekten selbst jedoch nicht.
    Naja aber es sieht nicht schlecht aus... solange die Fassade nicht aus "Putz" besteht... Kalkstein wäre gut.
    Also hier ist der Link+Artikel:
    http://www.presse-service.de/data.cfm/static/720989.html


    Ich hoffe die Pläne werden irgendwann mal konkreter.


    Trotz des Umbaus... Das Rathaus hat in der Art so wie es heute ist, auch von seiner Höhe, seinen Charm.
    Es ist das Gegenstück zu der anderen Seite. Die Sanierung der Fassade ist optisch zwar nicht notwendig aber vielleicht ökologisch.
    Die neue Fassade in der alten höhe wäre ebenfalls Chic.
    Nicht alles was Ackers schön findet ist auch schön, Schönheit ist immer noch relativ...

  • Mir persönlich würde das Rathaus in alter Höhe und mit der neuen Fassade deutlich besser gefallen als der , ich glaub in der gestrigen Ausgabe der NB, vorgestellte Entwurf welcher auf 3 Geschosse oberhalb der Sockelgeschosse zurückgestaffelt war. Ich finde es wirkt, trotz der dann ähnlichen Höhe wie die umliegenden Gebäude einfach irgentwie klein.


    Ah bevor ichs vergesse, ich will dafür nicht gleich nen neues Thema erstellen, allerdings fahr ich jeden morgen auffem Schulweg am "Haus der Wissenschaft" vorbei und mir ist aufgefallen das die Gerüste oben jetzt weg sind und die Glaskuppel immer noch nicht drauf ist. Hab ich da was nicht mitbekommen?
    Wird die Kuppel jetzt doch nciht gebaut?:confused:
    Währe echt sehr schade.


  • Demnach wird das Rathaus wohl nicht wie in der BZ-Form saniert, schade eigentlich, dieser Entwurf hatte seinen Charm!

  • ... hier nun zurück zu (unserem) Rathaus-Abriß:


    Es ist ein Bauzeitenplan der Fa. Assmann aufgetaucht, der bereits vom 27.Januar 2009 datiert. Das ist nun in zweifacher Hinsicht sehr bemerkenswert:


    1. fand nach Angaben der Bauverwaltung(*) erst am 18. Februar, also drei Wochen später, die Auswahl des "Projektsteuerers" Assmann statt; beworben hatten sich nach eben den Angaben der Bauverwaltung noch zwei weitere Firmen.


    2. hatte der Oberbürgermeister auf die Forderung der Architektenkammer, für das Bauvorhaben "Rückbau (Teilabriss) Rathaus" müsse ein Wettbewerb ausgeschrieben werden, geantwortet, es gäbe ja noch nicht einmal einen Ratsbeschluss über dieses Projekt.
    Und, es sei noch kein Auftrag vergeben worden !
    (siehe: newsclick von Samstag ... http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/9967949 )


    Wie geht nun das alles zusammen?


    :!: Es gibt keinen Ratsbeschluss, (das stimmt nachprüfbar)


    :?: es sei noch kein Auftrag vergeben worden :?:


    :!: seit 27. Januar 2009 existiert aber bereits schwarz auf weiss ein gemeinsamer Bauzeitenplan der Fa. Assmann und der Stadt Braunschweig unter dem Projektnamen > "Revitalisierung Rathaus Braunschweig" < ;


    :!: am 17. Februar 2009 zur Ratssitzung hörten die ehrwürdigen Souveräne der Stadt von alledem nichts und schon gar nichts von dem bereits fertigen gemeinsamen Bauzeitenplan mit der Fa. Assmann;


    :?: und am 18. Februar 2009 will die Bauverwaltung unter drei Bewerbern
    die Fa. Assmann erst ausgesucht haben :?: :?:



    Und übermorgen am 10. März 2009 ist dann übrigens die erste Sitzung des Verwaltungsausschusses seit drei Wochen mit der Chance für ein politisches Gremium, informiert zu werden oder vielleicht da noch was dazu zu sagen ... aber vielleicht kommt dann ja auch der Weihnachtsmann :nono:
    ______________
    (*) aktuelle Mitteilung der Verwaltung vom letzten Freitag, dem 06. März 2009, an die Fraktionen

  • Baufirma und Architekt arbeiten ohne Auftrag?

    Die Architektenkammer ist irritiert und reagiert in einem Brief an OB Hoffmann "mit Unverständnis" wegen fehlender Ausschreibung : warum kein Wettbewerb bei solch einer wichtigen Stadtgestaltungsfrage?


    Und warum nicht mal ein Gremienbeschluss, warum wird das nicht ordentlich im Rat öffentlich verhandelt: stattdessen wurde Fa. Assmann als "Geschäft der laufenden Verwaltung" bereits Ende letzten Jahres beauftragt und so soll es nun auch mit dem Architektenbüro Giesler passieren.


    Stadtbaurat und Oberbürgermeister halten von ordentlicher Ausschreibung gar nichts:

    "Ausschreibung nicht nötig"
    ... Es sei nicht richtig, dass die Stadtverwaltung einen entsprechenden Auftrag ausschreiben müsse

    ... in der aktuellen nb vom 11.3.2009 (leider noch nicht elektronisch verfügbar).


    Und dann kommt die falsche Behauptung:

    Allerdings sei ohnehin noch kein Auftrag vergeben worden weil der Rat noch gar nicht endgültig über die Rathaussanierung entschieden hat ... (Falschbehauptung von mir mal hervorgehoben)


    ... ja, und was ist mit dem vorliegenden Bauzeitenplan ("Revitalisierung") der Fa. Assmann und was ist mit der bereits vorliegenden Ansichts-Skizze der Architekten Giesler ?


    Die Verwaltung hatte die Architekten Giesler um diese Skizze gebeten...


    Ach, und dann arbeiten die also alle nur mal so ohne Auftrag ?


    Diesem Rathaus-Regime unter Hoffmann scheint keine Antwort zu dumm.

  • bereits begonnene Sanierung und Begrünung gestoppt

    Weder ist der Rathaus-Anbau abriß-reif, noch verschlänge eine normale Sanierung die Millionenbeträge, die jetzt zur Rechtfertigung eines Abrisses in den letzten Wochen in die Öffentlichkeit lanciert werden.


    Das kam jetzt durch eine Nachfrage im gestrigen Bauausschuss vom 18.3.2009 heraus:
    Danach wurde im Rahmen ganz normaler Bausanierung im Juli 2004 für den Teilbereich "Rathaus-Neubau/Zusatzbau" eine bauliche, energetische Sanierung der Flachdächer mit zusätzlicher "extensiver Dachbegrünung" beschlossen:


    Die Fakten des Beschlusses vom 6.7.2004:
    2.120 Quadratmeter Flachdächer energetisch erneuern und (ökologisch vorbildlich) begrünen
    Gesamtkosten, nach Bauabschnitten 2004 bis 2007: insgesamt 472.000 €

    Die Dachbegrünung verbessert zudem das Stadtklima, den
    Wasserhaushalt (Bindung von Staubpartikeln, Speicherung von Feuchtigkeit) sowie den
    Schallschutz und übernimmt den UV-Schutz für die Dachhaut.


    (aus: Drucksache 8997/04 im Ratsinformationssystem)


    Damit wurde auch sofort begonnen, die ersten Teilflächen wurden saniert, zumal bereits für Reparaturen im Jahre 2004 veranschlagte Mittel in Höhe von 59 Tsd. € und von weiteren 75 Tsd.€ im Haushaltsplan 2005 bereitstanden.


    Mitte 2005 dann die Kehrtwende, weil plötzlich "Sichtachsen" zwischen "Schloss"-fassade und Burgplatz geschaffen werden sollten.

    Am 26.10.2005 wurde in die Zeitung lanciert



    Der Beschluss der Ratsgremien von 2004 und die begonnene Sanierung wurden dann einfach nicht weiter umgesetzt - wohlgemerkt ohne einen anderen Beschluss herbeigeführt zu haben.


    Die SPD-Vertreterin im Ausschuss gestern konnte sich dann auch noch erinnern ("ja, das haben wir damals beschlossen, ich erinnere mich"), nur hat wohl niemand sonst mal nachgefragt.


    So schaltet und waltet eine kleine Clique von "Schloss"-Lobbyisten - nur durch sich selbst legitimiert - unter Einbindung der hilfswilligen Lokalredaktion zur Umgestaltung der Stadt nach ihrem Bilde ... und die Ratsleute haben es nicht mal gemerkt.


    Nachtrag, weil hier im Forum wohl noch nicht kommuniziert:
    Ergänzung zur Hilfestellung in Sachen Lobbyismus durch die Zeitung:


    Selbst vor Falschberichten schreckte dieses Heimatblatt nicht zurück, nur um Stimmung zu machen für das aberwitzige Abriss-Projekt :


    Wenn es regnet, fließen übers Rathaus-Flachdach die Bäche


    Gesamtpersonalrat der Stadtverwaltung begrüßt den Teilabriss des Gebäudes ...
    http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/9855227



    ... so titelte am 12.02.2009 die Lokalredaktion, offensichtlich um die bereits angelaufene Abrißplanung nach außen stimmungsmäßig zu beflügeln - wie gesagt, alles ohne Beteiligung irgendwelcher Ratsgremien.


    Der Personalrat hat die Behauptung, er begrüße den Teilabriß gleich in der Finanzausschuss-Sitzung am selben Tage, 12. Februar 2009 dementiert, aber trotzdem wurde die falsche Behauptung bis heute nicht von der Zeitung korrigiert.


    So läuft Meinungsmache in Braunschweig.


    Siehe dazu auch: > "Schon wieder falsch berichtet" <

  • hier mal ein paar Bilder ...

    ...bereits 2004 beschlossen und zu einem Drittel bereits umgesetzt:
    Dachsanierung und sogar vorbildliche Begrünung, bevor Mitte 2005 die Schlossgeister zuschlugen.
    Hier mal ein paar aktuelle Bilder zur Einstimmung von heute von den
    Rathausdächern:
    heute (20.3.2009) 17 Uhr bei kurzem Sonnenschein


    oder mehr heute unter Wolken direkt zum Bohlweg runterfotografiert:


    oder hier wegen dunkler Wolken nicht so schön, aber das Zwischendach Richtung Münzstrasse gut zu sehen, welches auch den wahnwitzigen Abrissplänen zum Opfer fallen würde.


    und zum Abschluss noch einmal im Sonnenschein Richtung Bohlweg Süd


    Das alles würde den (An)Stiftern neuer Braunschweiger Identität zum Oper fallen.


    Die ganze Geschichte um den gestern im Bauausschuss aufgetauchten Beschluß aus 2004 findet ihr > H I E R

  • Äh, mal abgesehen von einer Steuerverschwendung: einen Teilabriss, ja eigentlich einen Komplettabriss dieses Ungetüms kann man doch nur begrüßen. Oder seit ihr da anderer Meinung? Eigentlich sollte man etwas völlig neues da hinsetzen. Das Geld für den Dachmoos wäre allerdings mal zu hinterfragen.


    Gruß aus eurer hochgeliebten Landeshauptstadt!:)

  • PROsab-Studie aufgetaucht

    Das hätte natürlich wieder nicht passieren dürfen. Die BIBS-Fraktion hat sich auf irgendwelchen Wegen die PROsab-Studie über die Sanierfähigkeit des technischen Rathauses besorgt und zitiert nun daraus

    Das im März 2008 abgeschlossene Forschungsprojekt zur „Energieeffizienten Sanierung von Bürogebäuden der 50er bis 70er Jahre“ war von drei Instituten des Fachbereichs Architektur, Bauinge-nieurwesen und Umweltwissenschaften der TU Braunschweig durchgeführt worden. Es hatte zum Ziel, den Entscheidungsträgern Alternativen zum viele-rorts geforderten Abriss und Neu- bau der in die Jahre gekommenen Verwaltungsbauten aufzuzeigen. Die Herausgabe der Studie zur energetischen Sanierung ist den TU- Instituten seitens der Stadt untersagt worden. Einer schriftlich eingereichten Bitte vom 18.02.2009, die PROsab-Untersuchung den im Rat vertretenen Fraktionen zur Verfügung zu stellen, ist Stadtbaurat Wolfgang Zwafelink bis zum heutigen Tage nicht nachgekommen. Eine Beurteilung der Äußerungen von Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann vom 10.02.2009, das Gebäude befinde sich unter energetischen Gesichtspunk-ten in einem „katastrophalen Zustand“ und sei eine „tickende Zeitbombe“, war den Fraktionen deswegen bisher nicht möglich. Die Ergebnisse, der der BIBS jetzt vorliegenden Studie, stehen im krassen Wider-spruch zu den Äußerungen des OBs. Zwar sieht die PROsab-Untersuchung bezüglich des Rathaus-Neubaus in ihrer Bestandsanalyse erhebliche Mängel, dem Brandschutz und Fassadenzustandes betreffend. Es werden aber im Folgenden für diese beiden Problembereiche mehrere Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und verschiedene Varianten entwickelt - nicht nur unter energetischen Gesichtspunkten, sondern auch unter gestalterisch äußerst anspruchsvollen Aspekten. Im Endergebnis kommt der PROsab-Bericht zu dem Fazit, der Rathaus-Neubau könne mit den „zur Verfügung stehenden Mitteln effizient und komfortgerecht saniert werden“. Das Gebäude erreiche dann sogar „Neubauqualität“.
    Die BIBS-Fraktion appelliert an die Entscheidungsträger der Stadt Braun-schweig, von dem geplanten Rathaus-Teilabriss Abstand zu nehmen.


    Das Fazit der Studie, wonach dem technischen Rathaus nach vorgeschlagenen Sanierungsvarianten Neubauqualität attestiert wird, kommt unseren Verantwortlichen nun gar nicht recht.
    Genüsslich gibt´s dann noch einen Seitenhieb auf den Stadtbaurat Zwafelink, der sich für einen Rückbau ausgesprochen hatte:

    Er [der Rückbau, d. Verf.] ließe sich allenfalls aus dem ästhetischen Empfinden des Stadtbaurates herleiten, das sich offensichtlich auf das „architektonische Leitmotiv der Horizontalität“ (Pressemitteilung Zwafelink 13.2.) beschränkt.


    Quelle der Zitate: http://www.bibs-fraktion.de/fi…ng_2009_04_28_Rathaus.pdf

  • Also langsam hab ich das Gefühl,... das 9 von 10 Nachrichten über Braunschweig mittlerweile von Bibs-aktivisten verfasst werden ;)


    Letztendlich wird in praktisch jedem Post die Unzulänglichkeit des OB angeprangert. Versteht mich nicht falsch, mag sein das vieles zutrifft und ich will hier überhaubt nicht Partei ergreifen, aber dies hier ist nunmal ein Architekturforum und unter den ganzen "Politischen" Posts geht die Information über BSger Projekte einfach unter :).


    Das TR ist mMn mit deutlichem, sehr deutlichem Abstand das hässlichste Gebäude Braunschweigs (dicht gefolgt von den unsanierten Gebäuden an der Siegfriedstr. und dem Affenfelsen)


    Sollte man dies abreißen wäre das eine große Bereicherung für Braunschweigs Innnenstadt, egal was da dann hingebaut wird, viele Möglichkeiten es schlechter zu machen gibt es nun wirklich nicht ;).


    Nun und zu dem bemossten Dach,..
    sicher ist das ärgerlich, aber solche unnötigen Ausgaben gibt es leider. Beispiel IGS Willhelm Bracke:,.. seit etwa einer Woche sind Arbeiter damit beschäftigt die Schule notdüftig so fit zu machen (Brandmelder, Türen umschweißen etc.) das es dann nicht bei einem eventuellen Brand heißt "1200 Schüler in Braunschweig verbrannt"(eine baugleiche schule ist ja schonmal abgebrannt, mir ist nur gerade entfallen wo). Soweit ich gehört habe soll die Schule in etwa 2 Jahren dann völlig renoviert (ein Abriss und Neubau ist wohl auch im Gespräch) werden.


    Anderes Thema, besteht interesse am Baufortschritt des Neubaus an der Celler Str.? sonst würde ich mal ein paar fotos knipsen, fahr da jeden morgen vorbei :)

  • statt "Feinbild"-Pflege, lieber mehr Inhalt

    Radio Okerwelle hatte das Thema bereits gleich am 28.4. als Topmeldung gebracht und Interviews mit der BIBS über die aufgetauchte Studie ausgestrahlt.


    Heute berichtet auch die nb. Zum Artikel unter der Überschrift:

    Studie sorgt für Ärger - TU Forschungsergebnisse zum Rathaus-Neubau fast völlig unbekannt


    ... kommentiert Redakteurin Ingeborg Obi-Preuss irritiert:

    "Da liegt eine erstklassige, politisch absolut unverdächtige Arbeit vor - und keiner kennt sie. Die Wissenschaftler der TU sind sehr gern bereit, ihre Ergebnisse zum Thema Rathaus-Sanierung öffentlich vorzustellen. Aber keiner hat sie eingeladen. Was soll das denn?...
    (Kommentar nb vom 3.5.2009, Seite 7)


    Im Artikel, der übrigens mit Bild-Ausschnitten aus der bislang sowohl den Gremien als auch der Öffentlichkeit verborgenen Studie aufwartet, kommen dann auch erstmals die Gutachter der TU, so wie Prof. Werner Kaag und Architektin Sima Rustom zu Wort:



    „Wir konnten den Eigentümern gleich zusagen, dass sie nach einer Sanierung nur noch etwa ein Drittel der Betriebskosten haben werden“, sagt Professor Werner Kaag vom Institut für Baukonstruktion und Industriebau.
    Brandschutz, Sonnenschutz, Anforderungen an moderne Arbeitsplätze, Technik, Energie, Gebäudehülle und Wärmeschutz – das TU-Team hat einen kompletten Plan für eine Sanierung vorgelegt.
    Einschließlich vier verschiedener Varianten für eine attraktivere Fassadengestaltung – auf der Ursprungshöhe des Gebäudes.


    Der nächste Schritt wäre ein Entwurf mit den detaillierten Kosten gewesen, den aber hat die Stadt nicht mehr in Auftrag gegeben.


    http://www.neue-braunschweiger.de/Studie_sorgt_fuer_Aerger/


    Nun reagieren auch die Parteien im Rathaus sauer, dass sie hinters Licht geführt wurden und fordern die Einsicht in diese wichtige Entscheidungshilfe bzw. die Vorstellung derselben in den Ratsgremien.


    Bisherige Reaktion seitens der Verwaltung um Hoffmann:

    „Was von der Bibs kommt, kommentieren wir nicht“


    http://www.neue-braunschweiger.de/Studie_sorgt_fuer_Aerger/