St. Elisabeth Kirche, Berlin

  • St. Elisabeth Kirche, Berlin


    Denen, die nichtsahnend auf der Berliner Invalidenstraße an dem zwischen Mietshäusern aus der Gründerzeit liegenden stillen Park vorbeikommen, fällt das darin versteckte Gemäuer kaum auf. Wer aber genau hinschaut, sieht sich einer Ruine gegenüber, die in ihrer traurigen Gestalt noch immer eine großartige klassizistische Formensprache zur Schau trägt. Und gerade deshalb wirkt die Elisabethkirche mit ihrem bröckelnden Mauerwerk und den gähnend leeren Fensteröffnungen so trostlos. Dabei handelt es sich bei der weltverlassenen Ruine inmitten der Bundeshauptstadt um ein Bauwerk – man kann es kaum fassen – aus der Feder Karl Friedrich Schinkels. Der "Stararchitekt" des 19. Jahrhunderts, der das Stadtbild Berlins entscheidend prägte, scheint an diesem Ort vollkommen vergessen. Dies ist um so beachtenswerter, als St. Elisabeth selbst als Ruine zu Schinkels repräsentativsten Bauwerken in Berlin zählt.
    Nahezu unverändert überdauerte sie die Jahrhunderte, bis 1945 eine Phosphorbombe die Kirche traf und das Gotteshaus vollkommen ausbrannte. 45 Jahre später, mit Öffnung der Grenzen, wurde die Schinkel-Ruine eines der ersten großen Förderprojekte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Mit über 400.000 Euro unterstützte sie 1991 und 1992 die dringendsten Sicherungsmaßnahmen. St. Elisabeth erhielt ein Notdach, um wenigstens von oben vor den Unbilden der Natur geschützt zu sein. Seitdem wird über eine sinnvolle Nutzung des Schinkelschen Bauwerks nachgedacht indes sich der Verfall der Ruine fortsetzte. Doch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz blieb hartnäckig und brachte den Berliner Bürgern und Stadtvätern die prominente Ruine immer wieder ins Gedächtnis. Das zeitigt endlich Erfolg: St. Elisabeth wurde von Bund und Land Berlin als Denkmal von nationaler-kultureller Bedeutung erkannt.
    (Text: http://www.denkmalschutz.de)


    Anmerkung von mir: Zur Zeit werden Nutzungskonzepte und Innenraum-Design-Vorschläge gemacht - fest steht, dass diese schöne Kirche äußerlich komplett restauriert werden wird.


    Hier könnt ihr euch weitere Bilder anschauen (Kunst/Kultur -> Kirche ->2. Seite, untere Hälfte):


    St. Elisabeth


    Auch hier gibt's ein paar weitere Infos:


    St. Elisabeth

  • Soweit ich weiß sind Arbeiten schon länger im Gange. Natürlich wurden zuerst Sicherungsmaßnahmen vorgenommen. Ich bin nicht sicher, denke jedoch, dass die eigentlichen Restaurierungsarbeiten demnächst beginnen.

  • Original geschrieben von Sebastian
    Soweit ich weiß sind Arbeiten schon länger im Gange. Natürlich wurden zuerst Sicherungsmaßnahmen vorgenommen. Ich bin nicht sicher, denke jedoch, dass die eigentlichen Restaurierungsarbeiten demnächst beginnen.


    klasse! :daumen:
    ich finde es immerwieder interessant, wie man gebäude wieder auferstehen lässt oder sie total saniert! :)
    Kai

  • Unglaublich, dass man so ein Gebäude einfach in der Gegend vor sich hinvegetieren lassen kann.


    Gibt es vielleicht eine Website, wo man in der Lage ist, die Rekonstruktion zu verfolgen?

  • danke für die news, samuel!


    diese zeitschrift ist mir neu - weißt du zufällig, bei welchem verlag sie erscheint und wie oft?
    Kai

  • Ich bekomme die Zeitschrift auch....allerdings muss man dafür Spender bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sein - also überleg dir mal, wieviel dir der Erhalt unseres kulturellen Erbes Wert ist......:)

  • dann werde ich dies ach den ferien mal tun. kannst du , samuel oder sebastian, mir die anschrift der stiftung via PN schicken? :)
    Kai

  • Hier mal ein paar Ansichten vom 16.01.05. Inklusive der selten zu sehenden Ansicht von hinten.
    Außen fast fertig, innen wird fleißig gebaut (zumindest nach der Anzahl der Gerüste zu urteilen). Steht schon fest, wie der Innenraum genutzt wird? Habe auf den Hinweisschildern nichts konkretes entdeckt...






    Finde übrigens das gesamte Ensemble in der Ecke sehr schön.

  • Sehr schön dieses Bauwerk wieder renoviert sehen zu dürfen!
    Tolle Fotos!


    Wofür werden denn die äußeren Bankreihen genutzt?

  • Danke!


    Auf den Bänken kann man sitzen - ob sie darüber hinaus noch eine Bedeutung haben, kann ich nicht sagen ;)
    Sieht imo ganz nett aus. Vielleicht werden ja ab und an Freiluftpredigten abgehalten... Wäre mal was anderes.

  • :zunge:


    Ja, solche "Freiluftpredigen" kenne ich nämlich gar nicht...wär mir neu, dass man offizielle kirchliche Veranstaltungen in nem Garten abhält. Naja, vielleicht Kommunionsunterricht oder sowas im Sommer.

  • Kaum zu glauben, wenn bedenkt, wie sie vorher aussah...


    Nur der Schriftzug über dem Eingang, die Uhr im oberen und das "Etwas" im unteren Giebel fehlen noch...



    Sebastian


    Die Kriche wird z.Zt. glaube für kulturelle Veranstaltungen genutzt...Dazu gehören dann wohl auch Konzerte oder Lesungen, die hin und wieder/im Sommer unter freiem Himmel stattfinden.

  • Schön, dass man sich entschlossen hat diese zu restaurieren. Allerdings ist glaube ich noch Innen viel zu tun, wenn man die Bildern in der Monumente Zeitung sieht. Da hatte sie ja lange nur das eine Notdach gehabt und Innen war gar nichts mehr vorhanden. Ich bin schon gespannt wie diese dann Innen aussieht.

  • Ja, Innen war - soweit ich das sehen konnte durch die Fenster - noch so gut wie gar nichts gemacht. Allerdings weiß ich auch nicht, wie es vorher im Innenraum aussah. Sollte ja ziemlich schlicht gewesen sein... Vielleicht hat einer Fotos oder nen Link? Sind anscheinend recht rar, ich zumindest konnte auch in den wenigen Schinkelbüchern, die mir zur Verfügung stehen nichts finden.

  • Oh!
    Danke für die Innenaufnahmen, weil so hab ich sie noch nie gemacht. Aber ich glaube so wird diese nie mehr wiederhergestellt.