Bauprojekte RAW-Gelände (Friedrichshain)

  • @ Berlinier: Wo in Deinem verschwurbelten Weltbild bringst Du eigentlich unsere Senatsbaudirektorin Frau Lüscher unter??


    Sie ist immerhin Teil des Baukollegiums und auch für den Hochhausmasterplan zuständig, mit der SED hat die wohl am allerwenigsten zu tun...

  • @ Berlinier: Wo in Deinem verschwurbelten Weltbild bringst Du eigentlich unsere Senatsbaudirektorin Frau Lüscher unter??
    Sie ist immerhin Teil des Baukollegiums und auch für den Hochhausmasterplan zuständig, mit der SED hat die wohl am allerwenigsten zu tun...


    Frau Lüscher kann ich DDR-ideologisch nichts vorwerfen. Sie kommt ja aus der Schweiz und die Schweizer sind von Natur aus meist unideologisch und pragmatisch. Ich habe ein Problem damit, dass sie den Investoren zu sehr rein redet und ihren persönlichen Geschmack zu stark in ihre Funktion einfließen lässt, sie befürwortet z.B. oft eine "kühle" oder "raue" Ausdruckssprache in der Architektur und macht sich ihre Funktion zunutze, um Investoren&Architekten dazu zu drängen, sich daran zu orientieren. Auch fachlich habe ich Zweifel an ihrer Eignung, weil ich aus vielen Interviews doch einige Seltsamheiten habe heraushören können, die z.B. ein Stimmann nie unterschrieben hätte. Auf die Frage eines Journalisten, ob am Alex denn mit den vielen 130ern um das Park Inn herum keine Wand entstünde, da war ihr Argument, dass die HH ja ein paar m nach hinten versetzt und nicht auf gerader Linie mit dem Park Inn stehen würden. Das mag stimmen, wenn man im schrägen Winkel davor steht, z.B. an der Ecke zur Grunarstr., in jedem anderen Fall, vor allem für die Fernsicht und Skylinewirkung, machen die paar m Versatz aber so gut wie keinen Unterschied.


    Zum Thema Hochhausmasterplan: Wenn der so kommt, wie das momentan im Gespräch ist, dann wird das ein Hochhausverhinderungsplan, das ist dir hoffentlich klar oder? Vielleicht sollten wir dies aber in einem anderen Thread besprechen. Evtl. können die mods das in den Stadttalk verschieben.

  • Frau Lüscher kann ich DDR-ideologisch nichts vorwerfen.


    Ach. Dir ist aber schon klar, dass die Hochhäuser am Hardenbergplatz nicht von der SED abgelehnt wurden, sondern vom Baukollegium unter dem Vorsitz Lüschers? Und dass der oben von Dir angeführte Erhalt des HdR und des HdBV auf einen Workshop unter dem Vorsitz Lüschers im Auftrag des rot-schwarzen Senats im Jahr 2015 zurückgeht? Die Linkspartei saß damals in der Opposition und hatte nichts zu sagen.*


    Du nimmst einfach alle städtebaulichen Entscheidungen, die Dir nicht passen – egal ob von einem Bezirk, dem Baukollegium oder dem rot-schwarzen Vorgängersenat –, und schreibst sie den Linken zu. Dann beförderst Du Lompscher, die ab 1987 wissenschaftliche Mitarbeiterin der DDR-Bauakademie war, zu einer leitenden Funktionärin, die eine Bauideologie mit "errichtet" habe, welche in Wahrheit um 1960 entstand und seit etwa 1980 keine Rolle mehr spielte. Schließlich ernennst Du Political Correctness und Identitätspolitik, die aus den USA (!) bzw. aus dem fränzösischen (!) Poststrukturalismus stammen, zum Bestandteil der ML-Ideologie, garnierst das Ganze mit ein paar Stasi-Fällen – und fertig ist das Geraune von den "SED-Eliten", die heimlich "mit dem DDR-Regime liebäugeln". Und das nennst Du dann auch noch "überprüfbare Fakten". Hübsch.


    * Anders das HdS – das hat tatsächlich der aktuelle Senat erhalten.


    Sehr schön geschrieben, du hast das Zeug zum Propagandaminister.


    Wenn schon, dann heißt das ZK-Sekretär für Agitation und Propaganda. So viel Zeit muss sein.

  • Ich denke, ironischerweise stehen Architektenkind und Berlinier beide dem gleichen Dilemma gegenüber.

    Sowohl Afd als auch die Linke fühlen sich ständig ungerechtfertigt angegriffen und wehren sich nach Kräften - der eine aggressiv der andere hämisch und alles ins Lächerliche treibend, dass legitime Anliegen ihrer jeweiligen Lager aufgrund der Herkunft, bei den einen die SED, dem anderen die Nazis delegitimiert werden.


    Und für mich ist das genau das Problem, das - auch wenn Architektenkind noch so eloquent rhetorisch dagegen hält - es ist letztendlich nur Rhetorik, niemals eingehend auf die Essenz.


    Der Punkt, dass die Linke weniger oder mehr Substanz der SED beinhaltet (keine Neugründung wegen des Parteienvermögens erhöht ungemein die Glaubwürdigkeit), das wird von ihm permanent rundweg geleugnet, ja keinen Millimeter nachgeben oder darüber reflektieren, immer auf der Lauer um jeden Beitrag, der irgendwie den Senat im Allgemeinen oder die Linke im Besonderen kritisiert, gleich verbal zu attackieren oder ins Lächerliche zu ziehen.


    Die Linke als Partei agiert nach demselben Muster und ich tue mich einfach sehr schwer, jemand als glaubwürdig in seinen Motiven und Anliegen zu halten, der - so stellt es sich für mich dar - nicht einmal ehrlich mit sich selbst ist und seine Vergangenheit verleugnet oder relativiert und abgesehen davon noch Vorstellungen hat die den meinen zuwiderlaufen, nämlich permanent alle zum Gegner erklären, der nicht zu den 'Armen' gehört, keine Ahnung hat was Pluralismus bedeutet und dass der Erfolg unserer Gesellschaft darin besteht, dass bei allen Konflikten uns mehr verbindet als trennt. Und genau das sieht die Linke anders, sie betreibt für meinen Geschmack zuviel Klassenkampf.


    Und das gleiche Problem hoch drei habe ich bei der Afd. Die Anliegen, die durchaus diskussionswürdig wären, werden eben durch die völlig inakzeptable Relativierung der Nazis und der relativen Nähe zu den Nazis in den gleichen Topf geworfen und nicht mehr ernsthaft diskutiert. Das ist objektiv gesehen natürlich falsch aber in der Realität einfach unvermeidbar.


    Dabei agiert die Afd einfach nur perfide, weil sie bewusst eine Doppelstrategie fährt, Relativierung der Nazis und der deutschen Greueltäten einerseits und gleichzeitig vorzugeben mit legitimen Themen in der Mitte der Gesellschaft zu agieren, und alle, die so naiv sind ihr das abzunehmen, diese nur als Mittel zum Zweck benutzt um ihre reaktionären und nationalen Ansichten durchzudrücken, dabei immer mit Angst als zentraler Strategie, ob vor Kriminalität, Ausländern, Identität, was auch immer gerade bedroht sein soll. Damit diskreditiert sich die Afd für mich, da kann sie noch so oft damit protzen, dass sie auf der Grundlage des Grundgesetzes steht und nicht verboten werden kann.

  • Der Punkt, dass Die Linke weniger oder mehr Substanz der SED beinhaltet (keine Neugründung wegen des Parteienvermögens erhöht ungemein die Glaubwürdigkeit), das wird von ihm permanent rundweg geleugnet, ja keinen Millimeter nachgeben oder darüber reflektieren, immer auf der Lauer um jeden Beitrag, der irgendwie den Senat im Allgemeinen oder die Linke im Besonderen kritisiert, gleich verbal zu attackieren oder ins Lächerliche zu ziehen.


    Das ist jetzt endgültig off topic – ich will trotzdem antworten, weil hier ein Missverständnis vorliegt: Wogegen ich mich wehre, ist die Unterstellung, die Linke würde heimlich wieder DDR machen wollen; bzw. alles, was sie im Städtebau tut, geschähe aus der Prämisse, soviel DDR zu bewahren wie möglich. Diese Vorwürfe halte ich für ungerechtfertigt, und deshalb widerspreche ich ihnen – um der ideologischen Verwendung des Ideologievorwurfs entgegen zu wirken.


    Dass Die Linke bis heute von ihrer Vergangenheit als SED mit geprägt wird, leugne ich überhaupt nicht. Das Verhältnis ist nur viel komplexer, als es der Begriff von der SED-Nachfolgepartei glauben macht. Es gibt – Achtung, Plattitüde – Brüche und Kontinuitäten, und es gibt Ambivalenzen.


    Ein klarer Bruch ist zum Beispiel die Wandlung von einer stalinistischen "Partei Neuen Typs" (mit Fraktionsverbot, strikter Kaderpolitik und Weisungsbefugnis von oben nach unten) zu einer demokratisch organisierten Partei mit eher schwach ausgeprägten Führungsstrukturen und so vielen Strömungen, dass ein einheitlicher Kurs oft kaum auszumachen ist.


    Kontinuitäten gibt es z.B. bis heute im Personal: Auch wenn niemand aus der Ersten Riege der SED in der PDS Karriere gemacht hat (mit Ausnahme vielleicht von Hans Modrow), so sind doch viele ehemalige Funktionäre aus den Bezirks- und Kreisverwaltungen später Abgeordnete in bundesdeutschen Parlamenten geworden. Das gilt auch für zahlreiche ehemalige Mitglieder des Parteiapparates und für ehemalige Stasi-Spitzel.


    Und da sind wir schon bei den Ambivalenzen: Dass ehemalige IMs der Staatssicherheit nach dem Sturz der SED so schnell wieder Karriere machen konnten, ist moralisch fragwürdig und einer gewissen Indifferenz der PDS gegenüber der eigenen Vergangenheit geschuldet – einerseits gab und gibt es sehr selbstkritische Auseinandersetzungen der Partei mit dem SED-Erbe, andererseits durften Parteifunktionäre und Ex-IMs mitmachen, sofern sie ihre Vergangenheit offenlegten. Das heißt nun aber nicht, dass die ehemaligen IMs heute besonders DDR-nahe Politik machen würde. Beruflich kennengelernt habe ich z.B. Hans-Jürgen Scharfenberg, der früher Spitzel war und heute Innenpolitiker im Brandenburger Landtag ist. Er ist längst ein Demokrat, der aus seiner Vergangenheit die Konsequenz gezogen hat, sich für die Schutzrechte des Bürgers gegenüber dem Staat einzusetzen, und für die parlamentarische Kontrolle von Geheimdiensten.


    Nun geht die Generation der DDR-Belasteten gerade in Rente. Kathrin Lompscher – als eine der älteren in der aktuellen Berliner Riege – war beim Fall der Mauer gerade mal 27. Die in den 90ern noch starke Kommunistische Plattform (KPF) ist heute ein Veteranenverein ohne jeden Einfluss. Aber manche Ambivalenzen scheinen sich zu tradieren: Z.B. in der Außenpolitik der Linken, die sich einerseits für Menschenrechte und Demokratie stark macht, andererseits aber eine Art romantische Blindheit kultiviert, wenn es um ehemals verbündete Staaten wie Russland oder um vermeintlich sozialistische Regime wie das in Venezuela geht. Der als Antinzionismus in der DDR gepflegte Israel-Hass ist in der Linken zwar längst keine Parteilinie mehr, hat aber in einigen Strömungen immer noch Anhänger.


    Weder zu den Ambivalenzen noch zu den Kontinuitäten zähle ich den "Klassenkampf" – der entpuppt sich bei näherem Hinsehen als sozialdemokratisch-keynesianistische Wirtschaftspolitik und hat mit der Planwirtschaft der DDR nichts mehr zu tun. Das kann man einer demokratisch-sozialistischen Partei sowenig vorwerfen, wie dem Papst, dass er katholisch ist.


  • Du nimmst einfach alle städtebaulichen Entscheidungen, die Dir nicht passen – egal ob von einem Bezirk, dem Baukollegium oder dem rot-schwarzen Vorgängersenat –, und schreibst sie den Linken zu.


    Nein, ich habe sie RRG zugeschrieben nicht den Linken allein. Die personellen Verbindungen zum DDR Regime hat aber offenbar vor allem die Linke, was auch nicht verwundern dürfte, daher sprach ich auch von "Teilen des Senats". Das der Erhalt von HdV und HdR auf Lüscher zurückgehen und nicht auf Lompscher mag stimmen, in dem Punkt kann man mir durchaus mangelnde Trennschärfe vorwerfen, aber es entkräftet nicht meine Grundthese, dass wir von Ideologen regiert werden.


    Dann beförderst Du Lompscher, die ab 1987 wissenschaftliche Mitarbeiterin der DDR-Bauakademie war, zu einer leitenden Funktionärin, die eine Bauideologie mit "errichtet" habe, welche in Wahrheit um 1960 entstand und seit etwa 1980 keine Rolle mehr spielte.


    Das ist doch Haarspalterei. Es ist doch nicht abzustreiten, dass mit diesem Hintergrund eine ideologische Nähe zur Bauideologie der DDR auf der Hand liegt. Ob sie diese nun aktiv führend mitgestaltet hat oder "nur" von ihr geprägt wurde, ist nicht entscheidend. Würde sie nicht ständig Anhaltspunkte dafür liefern, dass sie der Ideologie noch nahe steht, würde ich dies auch nicht in den Vordergrund stellen wollen.


    Schließlich ernennst Du Political Correctness und Identitätspolitik, die aus den USA (!) bzw. aus dem fränzösischen (!) Poststrukturalismus stammen, zum Bestandteil der ML-Ideologie, garnierst das Ganze mit ein paar Stasi-Fällen – und fertig ist das Geraune von den "SED-Eliten", die heimlich "mit dem DDR-Regime liebäugeln". Und das nennst Du dann auch noch "überprüfbare Fakten". Hübsch.


    Meine Aufzählung war als populistische "Indiziensammlung" deklariert, nicht als Garnitur und auch nicht als wissenschaftliche Abhandlung. Die überprüfbaren Fakten beziehen sich auf die ex. SED- und Stasi Kader, die in der Linkspartei immer noch in Amt und Würden sind. Es steht jedem frei diese Informationen zu überprüfen und ich rate auch ausdrücklich dazu.

    Zitat von Theseus532


    Dabei agiert die Afd einfach nur perfide, weil sie bewusst eine Doppelstrategie fährt, Relativierung der Nazis und der deutschen Greueltäten einerseits und gleichzeitig vorzugeben mit legitimen Themen in der Mitte der Gesellschaft zu agieren, und alle, die so naiv sind ihr das abzunehmen, diese nur als Mittel zum Zweck benutzt um ihre reaktionären und nationalen Ansichten durchzudrücken, dabei immer mit Angst als zentraler Strategie, ob vor Kriminalität, Ausländern, Identität, was auch immer gerade bedroht sein soll. Damit diskreditiert sich die Afd für mich, da kann sie noch so oft damit protzen, dass sie auf der Grundlage des Grundgesetzes steht und nicht verboten werden kann.


    Wenn du einen Hampelmann wie Höcke exemplarisch für "die Afd" nimmst, dann müsste ich mit ebenso großer Gültigkeit die Behauptung aufstellen können, Thilo Sarrazin würde für die SPD sprechen.


    Das Wahlprogramm der Afd ist um Großteil identisch mit dem der CDU von 2002 (gibt Vergleichsbilder zu im Netz, mal googeln). Ich kann mich nicht erinnern, dass die CDU von 2002 unter dem Verdacht gestanden hätte, die Nazis zu relativieren oder reaktionär-nationales Gedankengut zu fördern. Was die Migrationsfrage angeht, fordert die Afd ein Einwanderungsrecht, das sich an Kanada orientiert und einen Stop des Migrationspaktes. Letzteres wird von vielen westlichen Demokratien, die teils älter und gefestigter sind als die deutsche, ebenfalls unterstützt. Und das Kanada als Vorbild für einen Nazistaat dienen könnte, wäre mir auch neu.


    Der Unterschied zur Linkspartei besteht halt darin, dass Sprücheklopfer wie ein Höcke, Poggenburg usw. dauernd intern kritisiert werden und mit dem Parteivorstand im offenen Streit sind, bzw. ständig gegen den Parteiausschluss kämpfen, während die Linkspartei -wie du schon sagtest- absolut keinerlei kritische Reflektion oder Distanz zu ihren ex. SED Funktionären erkennen lässt. Wir reden hier von Leuten die teilweise bei der Stasi waren. Man kann einen wie Höcke scheiße finden für seinen dümmlichen Populismus, aber er hat nicht aktiv und nachweislich an der Bespitzelung von Menschen mitgewirkt, die u.U. in Gefängnissen und Folterkammern gelandet sind, nur weil sie eine abweichende Meinung hatten. Hier wird einfach mit zweierlei Maß gemessen und das kann ich nicht nachvollziehen.

  • ^ Weil dieser Begriff bei Dir immer wieder auftaucht: Was verstehst Du unter Ideologie? Und kannst Du kurz umreißen, was Du unter "Bauideologie der DDR" verstehst?

  • Ach, die ewig gleiche Leier vom Temporären, vom Weiterziehen. Das Problem ist doch, dass es nicht mehr 2004 ist, sondern dass es schlicht keine Orte mehr zum Weiterziehen gibt. Clubs und andere Orte für Kultur, die jetzt verschwinden, verschwinden mit hoher Wahrscheinlichkeit für immer. Und irgendwann wird sich das auch auf die Anziehungskraft Berlins auswirken.


    Tja, ich hab auch keine Kristallkugel, aber wenn ich vom RAW-Gelände ostwärts fahre, komme ich erst am Sisyphos vorbei, dann am Alten Kraftwerk Rummelsburg, dann am Funkhaus Nalepastrasse. Alles Orte, die auf die eine oder andere Weise aktuell zum Nachtleben beitragen, und in der Form 2014 noch nicht da waren (bzw. beim Funkhaus bin ich mir nicht sicher - da könnten 2014 auch schon Konzerte stattgefunden haben. Aber ich glaub, damals gabs da nur die Milchbar und Aufnahmestudios).


    Und drumherum ist jede Menge Platz (noch) ohne ruhebedürftige Anwohner.


    Nebenbei: Berlin hat an allen Ecken und Ende immer noch jede Menge temporärer Räume für Kultur, auch in anderen Stadtteilen. Im Wedding gibts den unglaublichen Pianosalon Christofori (der irgendwann auch mal im Prenzlauer Berg angefangen hat, und der bald wohl wieder weiterziehen muss, weil das Gelände von diesen komischen Gebrüdern Zalando gekauft wurde), neuerdings gleich daneben das Silent Green usw. Vor ein paar Jahren gabs da noch etliche Sachen dort, wo jetzt die Fabrik23 ist. Aber es wandelt sich halt.


    Aber klar - Orte, die verschwinden, verschwinden oft für immer. Dafür machen genug andere auf. Aber oft kennt man die halt nicht, oder die neuen Orte entsprechen nicht mehr dem persönlichen Geschmack, und man lernt sie deshalb nicht kennen


    Um aufs RAW zurückzukommen: Ich hab nicht umsonst Haubentaucher und Skaterhalle als Beispiele für Gewerbe genannt, das im neuen Umfeld florieren könnte. Die sind aber halt nicht "Kultur", sondern eher Rumhängen bzw. Sport - aber eben anpassungsfähig in Bezug aufs Umfeld.

  • F

    ^ Weil dieser Begriff bei Dir immer wieder auftaucht: Was verstehst Du unter Ideologie? Und kannst Du kurz umreißen, was Du unter "Bauideologie der DDR" verstehst?


    Salopp gesprochen ist Ideologie für mich die Abwesenheit kritischer Reflektion einer Sache anhand real-weltlicher Begebenheiten, zu Gunsten einer imaginär-visionsgetriebenen Weltsicht, die sich moralisierender Symboliken bedient, um den tiefenpsychologischen Impuls nach einem "höheren Ziel" zu unterfüttern und daraus Machtansprüche und Deutungshoheiten zu generieren.


    Ich trenne auch ungern zwischen links(extrem) und rechts(extrem), weil ich glaube, dass diese Form der Denkmuster aus einem vergangenen Jahrhundert stammen und wir die Kraft haben sollten, uns von solchen Gedankensperren und Schubladen zu befreien. Ich mag aber z.B. den etwas altmodischen Begriff der Falken und Tauben, weil der fließender und weniger stigmatisierend und Label-aufdrückend ist. Ein Falke kann auch mal unter Tauben verweilen und unter solchen sprechen, ohne Gefahr zu laufen, allein aufgrund seiner Zugehörigkeit zu den Falken kein Gehör zu erhalten, vollkommen unabhängig von dem Gehalt seiner Worte.
    Es macht eigtl. nur wirklich Sinn zwischen Faschisten zu trennen, also zwischen Menschen, die bereit sind, ihre Perspektive notfalls mit Gewalt allen anderen aufzuoktruieren und denen die das nicht tun und die Freiheit der Gedanken und die Menschenrechte achten. Nur hat die Geschichte gezeigt, dass dem Faschismus sowohl die Rechten, als auch die Linken zeitweise nahestanden und das selbst Religionen faschistisch handeln können. Der Faschismus kennt also keine politischen Lager, Systeme, Gesellschaften, Ethnien oder Regionen. Er taucht überall dort auf wo er genährt wird.


    Wenn man diesen Grundsatz ernst nimmt, dann ist das politische Spektrum daraus folgernd keine gerade Linie die von links nach rechts verläuft, sondern ein Kreis!

    2 Mal editiert, zuletzt von Berlinier ()

  • ^ Was für ein Stuss!!!


    Diese ständigen Ideologie-Diskussionen gehen mir so richtig auf den Nerv! Gerade wenn man versucht mit AFD-Methoden zu argumentieren, aber gleichzeitig bemüht ist, nicht allzunahe an diese Riege heranzurücken, geschweige denn einfach zu sagen, dass man mit denen sympatisiert und stattdessen allesmögliche erklärt und erläutert und versucht seinen Standpunkt zu vertuschen.


    Für Ideologie gibt es doch zwei einfache Begriffe 1. Weltanschauung, 2. politische Theorie. Darin kann man alle Standpunkte wiederfinden und es ist absurd zu sagen, die Einen (Schlechten) würden ideologisch handeln und die Anderen (Besseren) wären unideologisch.

  • ^ Naja, es gibt eine große, ideologiekritische Tradition in der Philosophie, die ironischerweise auf Marx zurückgeht (vgl: "Die Deutsche Ideologie", MEW Bd. 3) und ihren Höhepunkt in der Kritischen Theorie um Horkheimer und Adorno erreichte. Dass die Stalinisten ihre autoritäre Weltanschauung trotz Kenntnis des Marxschen Werkes fröhlich eine "Ideologie" nannten, ist ein hinreichender Beleg für ihre Beschränktheit.


    Heute ist der Begriff "Ideologie" zumindest im Alltagsdiskurs zu einem Buzzword verkommen: Was einem nicht passt, ist "ideologisch" – was einem passt, ist pragmatisch, realistisch, vernünftig oder sonst was. Erkenntniswert hat der Ideologievorwurf nur noch in seltenen Fällen.

  • ^ Das Wort Ideologie und die Kritik daran sind sogar noch etwas älter. Ich zitiere aus dem Historischen Wörterbuch der Philosophie:


    »Das Wort "Ideologie" lässt sich auf das späte 18. Jh. zurückführen, gemeint war eine "Wissenschaft" (logos) von den "Ideen". "Idee" wird dabei sensualistisch im Sinne einer sinnlichen Wahrnehmung (Perzeption) begriffen. Da solche "Ideen" den absolut gewissen und sicheren Ausgangspunkt allen Erkennens bildeten, wäre auch I. eine völlig strenge Wissenschaft. (...) Napoleon, zuerst den Ideologen nahestehend, entfernte sich [Anfang des 19. Jh.] von ihnen und gab dem Terminus jenen negativen Sinn, den es noch heute hat: Die Ideologen bilden sich ein, aus reinen Vernunftgründen, d.h. für Napoleon: aus wirklichkeitsfremden Spekulationen heraus, eine bessere Gesellschaftsordnung bilden zu können, beachten aber nicht, daß diese gutgemeinten, aber abstrakten Theorien in der politischen Praxis folgenlos bleiben müssen.« (HWPh, Art. "Ideologie")


    Eine solche Bedeutung scheint noch heute vielen vorzuschweben, wenn sie kritisch von "Ideologie" sprechen. Aber abgesehen davon, dass man sich mit der Bezeichnung anderer als "Ideologen" selbst implizit als vernünftigen, realitätsnahen Pragmatiker versteht, was seinerseits zumeist wenig realistisch ist, wäre die Vorstellung, man könne ohne klare Begriffe und orientierende Ideen auskommen, abwegig. Man wäre wie ein Schiff auf hoher See ohne Kompass und andere Orientierungsmittel.


    Und obwohl es einen Grund gibt, warum die Linke eher als ideologisch wahrgenommen wird als, sagen wir, der Liberalismus, so besteht der Unterschied zwischen beiden jedenfalls nicht darin, dass die einen von einer Idee geleitet wären, die anderen nicht. Die Linke ist von der Idee einer Welt motiviert, in der Menschen nicht andere Menschen ausbeuten oder über sie herrschen, der Liberalismus von der größtmöglichen Freiheit des Einzelnen. In diesem Sinne sind beide "ideologisch", bei beiden bilden Ideen (Gleichheit hier, Freiheit da) den Ausgangspunkt politischer Orientierung.

  • ^ Ja, die ursprünglichen (und sich selbst so bezeichnenden) "Ideologen" waren eine idealistische Gruppe um den französischen Aufklärer Destutt de Tracy. Deren Lehre hat aber mit dem heutigen Ideologie-Begriff nur noch wenig zu tun. Napoleon, das kann man wohl sagen, war kein Ideologe, sondern ein Pragmatiker der eigenen Macht – und im Vollzug seines Machtwillens trug er die Ideen von Freiheit, Gleichheit und (bürgerlichem) Recht durch Europa. "List der Vernunft", nannte das Hegel.

  • ^ Aber gerade Napoleon hatte doch auch eine Idee davon, wie er Europa nach seinen Vorstellungen gestalten wollte. Der Unterschied liegt vielleicht daran, dass die Inhalte, die er dabei transportiert hat, heute als fortschrittlich angesehen werden und im Gegensatz zu Ihm nicht gescheitert sind.


    Im Endeffekt ist es wieder das gleiche: Manche Dinge werden als ideologisch verschrien, andere sollen aber vernünftig sein. Es kommt dann wohl auf den Standpunkt an, den Betroffene haben, um das differenzieren zu können.

  • Ich dachte hier wird über das RAW-Gelände geschrieben und nicht über die Ideologie der rechten Scheiße und der linken Scheiße!


    Meine Ideologie ist übrigens:
    1.) Benutze deinen GMV!
    2.) Denke weiter als zwischen Tapete und Wand!


    Wenn man 1.) und 2.) konsequent benutzt, werden rechte und linke Ideologien enlarvt.


    Einen Versuch ist es Wert!

  • Bitte bei den Fakten bleiben

    Damit haben wir schon zwei Beiträge mit undifferenziertem Blödsinn hintereinander, da die steigenden Mieten weder eine direkte Folge des Eigentumswohnungsbaus sind, noch als Folge von Argumenten der bürgerlichen Mitte entstehen.


    Kulturelle Freirräume werden, wie hier auch, tatsächlich eingeschränkt, sobald das Grundstück für eine wirtschaftlichere Verwertung interessant wird. Als aktueller Anwohner des RAW-Umfeldes und ehemaliges Kind der Berliner Kellerclub-Szene der 90er finde ich das normal: Auch früher sind die Bars etc. immer weiter gewandert, wenn die entsprechenden Häuser renoviert und im Verlauf das Viertel "gentrifiziert" wurde .


    Also in allen Ehren, wir können doch unterschiedliche Meinung haben aber bleiben wir bitte bei den Fakten:


    1. Das hier in diesem Forum immer wieder von grün-versiffter Linkspolitik bei einem Rot-Rot-Grün Senat gesprochen hat, kommt nicht von mir sondern ist hier alle 5 Beiträge zu lesen. Deshalb meine Hinweise zur bürgerlichen Mitte - und das die unterschiedliche Ansichten hat zu einer Mitte-Links-Politik ist nun keine Erfindung von mir.


    2. Selbstverständlich hört man seit Jahren aus dem bürgerlichen Lager, das Berlin ja nicht nur aus Kneipen bestehen könne und die vielen Argumente mehr die rechtfertigen das Projekte wie der Holzmarkt eine Ausnahme bleiben. Dabei ist gerade der Holzmarkt vom Schiff aus betrachtet auf der Höhe Mediaspree- F-Hain--Kreuzberg, einer der wenige Highlights von der Spree aus...alles andere Rendite-oder Industriearchitektur - will das jemand bestreiten?


    3. Allerdings ist es nicht nur die bürgerliche Mitte sondern besonders den hier aktiven Immobilien und Rendite-Sympathisanten zu verdanken, daß Berlin immer mehr in Sachen Architektur Niveau einer Kleinstadt angeglichen wird, Großstadtniveau Ade, her mit der Rendite um jeden Preis - bitte schaut Euch das Anschutz-Areal an oder jetzt auch den Hauptbahnhof - das ist alles schon recht trist und traurig was da entsteht. Kommerz- und Einheitsmist. (Wenige Ausnahmen wie Max-und Moritz)


    4. Noch etwas das deutlich macht das ich absolut an einer objektiven Sicht der Dinge interessiert bin, selbstverständlich braucht eine Stadt auch Objekte die der Rendite dienen, aber bitte alles mit Augenmaß. Wenn ganze Viertel einfach nur noch wie Industriegebiete daherkommen und keine eigenständige Gestaltungsvorgabe für Berlin existiert ist das Ergebnis das was wir bisher vieler Ortens erkennen...Das muss man nicht hinnehmen und das auch noch rechtfertigen. Die Stadt verliert Ihr Gesicht.


    5. Alternative Projekte die Genossenschaftlich organisiert sind, werden nahezu verteufelt oder abstruse Theorien aufgestellt. Dabei halte ich das für die Zukunft derer die sich gegen Deutsche Wohnen und anderen Immobilienwahn organisieren können und somit die Chance darauf Ihre Wohnung und Ihre Verwurzelung im Kiez nicht zu verlieren.Es geht hier immerhin um Menschen - nicht um Häuser.


    6. Clubs, Bars und ähnliches werden seit Jahren aus der Stadtmitte vertrieben, die wenigen verbleibenden Flächen (Siehe RAW-Tempel) sind ja nicht deshalb so beliebt weil es zuviel Angebot gibt, nein die jungen Leute wollen eben in einer Großstadt nicht nur in einer Touristenbutze ala Augustiner Bräu sitzen. Berlin hat eine Historie in Bezug auf Subkultur - diese wird Schritt für Schritt abgebaut.


    7. Das RAW-Gelände jetzt zu bebauen ist doch nicht alternativlos und ich stimme Überhaupt nicht damit überein das dort wo Freiflächen existieren es zwangsweise zu einer Bebauung kommen muss. Wer sagt denn sowas? Wenn ich als Stadt beschließe das dieses Gelände für Junge Menschen so bleiben soll wie es ist, nämlich bestehend aus Sportanlagen (Skatepark), Konzert-und Musikstandort (Astra) dann schütze ich diesen Standort. Andere Flächen wie bsp. das Tempelhofer Feld, da gehen die Leute dann bei einer Teilbebauung auf die Barrikaden.


    8. Fakt ist, daß sowohl Hochhäuser oder Neubebauung im Umfeld immer zur Mieterhöhung fühhrt. Wer sagt das sei normal, der ist nicht betroffen und hat unendlich viel Geld. Ich finde Hochhhäuser rund um den Alex total angebracht und würde diesem hässlichen Platz gut zu Gesichte stehen - aber muss man das RAW-Gelände bebauuen? Meiner Meinung nach - NEIN!


    9. Es geht um einen gesellschaftlichen Diskurs, bei dem unterschiedliche Interessen an die Politik herangetragen werden. Ich werde den Teufel tun die Rendite-Haie und Immobiliengesellschaften noch darin zu unterstützen das Leben meiner Mitmenschen zu erschweren oder deren Interessen zu verteten - dafür haben die Millionen und haben entsprechende Mittel für Publicity. Die brauchen unsere Fürsprache nicht.


    10. Es geht nicht um den Einzelwohnungsbesitzeer, der hier und da vielleicht 2-4 Wohnungen besitzt und vermietet, es geht auch nicht um die Eigentumswohnungsbesitzer die faire Mietpreise verlangen. Das wird ja gerne behauptet das diese ebenfalls benachteiligt werden sollen. Das ist falsch.


    11. Folgende Situation die ich erleben durfte und man sieht schon wie unterschiedlich die Welt aussieht. Wer im Prenzlauer Berg als Erbe ein Haus von seinem Vater Überschrieben bekommt, erbt ca. 10 Millionen (Wert des Hauses bei 2000m2 fläche) - diese müssen nun versteuert werden in Sachen Erbschaftssteuer und die dürfen nun in diesem Haus 5 Jahre keine Miete erhöhen. Was glaubt Ihr wie der über diesen Senat abledert und über diesen Staat - denn von seinen 10 Millionen muss er 2 Millionen abgeben.
    Ich entgegnete das ich das gerecht finde....ich hoffe Ihr versteht warum ich diesen 11. Punkt gemacht habe. Ich bedaure diesen jungen Mann nicht eine Sekunde um den Verlust seiner 2 Millionen.


    Ich will einen Senat der alle Interessen vertritt und nicht nur derjenigen die Hochhäuser toll finden oder die Interessen einer Immobilien-Lobby. Es gehören auch die Interessen alter Menschen, junger Familien, Menschen die Abends auch mal in einer Bar vor der Tür eine laue Sommernacht verbringen ohne das Nachbarn wegen Ruhestörung die Polizei rufen.


    Das hat alles mit Stadtentwicklung zu tun, und vorallem mit renditeorientierter Immobilienwirtschaft die die Interessen des Einzelnen hinter eigenen wirtschaftlichen Interessen anstellen, eine sozial-verträgliche und ausgewogene Stadtpolitik muss einen Ausgleich schaffen.

  • ^Solche Beiträge sind too much für mich sorry. Nur so viel dazu:
    Zitat: 8. Fakt ist, daß sowohl Hochhäuser oder Neubebauung im Umfeld immer zur Mieterhöhung fühhrt. Wer sagt das sei normal, der ist nicht betroffen und hat unendlich viel Geld. Ich finde Hochhhäuser rund um den Alex total angebracht und würde diesem hässlichen Platz gut zu Gesichte stehen - aber muss man das RAW-Gelände bebauuen? Meiner Meinung nach - NEIN!


    Das ist das was manche Berliner grundsätzlich nicht verstehen wollen. NICHT BAUEN führt nicht nur zu einem Mieterhöhungseffekt der gewaltig ist, sondern er führt dann durch linkspopulistische Maßnahmen (Mietendeckel) auch noch zu einem unnatürlich „locked in“ Effekt. Wie in einem Zoo möchte man sein Klientel vor dem Unheil Veränderung bewahren, als hätte man nicht mitbekommen, dass eine Gentrifizierungswelle auf Berlin zurollt und das schon seit 30 Jahren.


    Berlin muss mehr bauen. Kompakter und auch lebenswerte urbane Viertel am Stadtrand schaffen. Verhinderungspolitik ist nicht die Lösung!

  • alexsb73


    zu. 1
    Zeig mir bitte jeden 5.ten Beitrag der explizit von 'grün-versiffter Linkspolitik' schreibt. Du wirst keinen einzigen finden. Das hat mit Fakten, die Du für Dich beanspruchst wenig zu tun.
    Es gibt Beiträge die auf die Ausrichtung des Senats eingehen und kritisieren aber bestimmt nicht in der expliziten Wortwahl und schon gar nicht in jedem fünften Beitrag.
    Ausserdem ist der Begriff 'bürgerliche Mitte' absolut ungeeignet für die Beschreibung von Stadtentwicklung und viel zu schwammig und jeder versteht was anderes darunter. Stadtentwicklungspolitik lässt sich nicht pauschal in links oder rechts einordnen. Dafür ist das Thema viel zu komplex. Das hängt immer an den einzelnen Projekten, dazu kommt dass der Bezirk - oftmals dieselbe Partei - eine völlig andere Meinung hat als der Senat.
    Es gibt per se keine bürgerliche oder linke Stadtentwicklungspolitik, und die Hochhausfrage hat auch wenig mit links oder rechts zu tun, pauschalieren lässt sich da gar nichts.


    zu 2.
    Ja das bestreite ich. Der Holzmarkt ist sicherlich ein interessantes Einzelprojekt, das gerade dabei ist an den Egos der Beteiligten zu scheitern. Das zeigt schon wie schwierig solche Projekte sind. Was die Architektur betrifft, ist es ein Farbtupfer aber bestimmt kein Modellcharakter. Das Wohngebäude an der Eastside Gallery ist für mich ein Highlight aber nicht der Holzmarkt.


    zu 3.
    Einerseits lobst du den Holzmarkt, andererseits vermisst du Großstadtarchitektur, was immer du auch darunter verstehen magst. Das ist ein Widerspruch in sich.
    Abgesehen davon hat - auch wenn das immer wieder gern pauschal so hingeworfen wird - keine Kleinstadt in Deutschland auch nur annähernd die Architektur von Berlin. Und wie die bürgerliche Mitte ist Grossstadtarchitektur ein völlig untauglicher Begriff.
    Hauptbahnhof und Umfeld sind überragend geplant in der Stadtstruktur und die Architektur ist insgesamt auch auf hohen Niveau, das gleiche gilt für das Anschützareal, wenn man Stream und Edge mitberücksichtigt


    zu 4.
    Das hat auch wieder absolut nichts mit deinen geforderten Fakten zu tun und ist eine reine pauschalierte Gefühlsaussage. Jeder sieht das anders.


    zu 5,
    Wer verteufelt bitte genossenschaftliche Wohnprojekte. Kannst du auch nur einen Beleg dafür liefern???
    Genossenschaftliche Wohnprojekte sind per se kein Heilsbringer, abgesehen davon konkurrieren sie mit den kommunalen Wohngesellschaften um die wenigen Grundstücke, die in Frage kommen und Howoge und Co werden von Frau Lompscher bei der Vergabe bevorzugt. Von daher ist es für genossenschaftliche Projekte nicht so leicht zum Zug zu kommen, nichtsdestotrotz sind sie ein wichtiger Aspekt um Wohnraum für bestimme Bevölkerungsgruppen zu schaffen und werden von allen positiv bewertet.


    zu 6,
    Dazu wurde schon genug beigetragen. Abgesehen davon ist der Augustiner Bräu anerkanntermassen das beste Münchener Bier und derselbige Biergarten in München ein beliebter Treff für Sub- und Highkultur, nur mal so.
    Ehrlich gesagt gibt es in Berlin Mitte noch immer Dutzende von Orten wo Subkultur stattfindet ob Acud, Schokoladenhaus und viele andere, das ist wieder so ein Allgemeinplatz ohne Beleg.


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    Das Raw Gelände gehört privaten Eigentümern und es wird ein Bebauungsplan aufgestellt von daher wird es bebaut. Das will auch der Bezirk und die Stadt, und vor allem die Nachbarschaft. Was und wie gebaut wird, wird ja lang und breit diskutiert. Ein völlig normaler Prozess.
    Was das Tempelhofer Feld betrifft wird eine Bebauung unausweichlich. Man kann keine Mieten niedrig halten, wenn man keine Wohnungen baut und nicht nachverdichten will und sonst keinen Platz mehr hat. Irgendwann stösst man da an Grenzen, auch wenn man es nicht einsehen will. Mit Sozialromantik kommt man da nicht weiter.
    Oder aber man sagt deutlich,man will keine wachsende Stadt (Tendenz bei der Linkspartei) aber dann bleibt Berlin ein Armenhaus, das immer mehr Schulden machen muss, außerdem kann man schlecht den Leuten verbieten nach Berlin zu ziehen von daher wächst der Druck auf mehr Neubau.


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    Glaubst du, dass KEIN Neubau - ob Flach oder Hochbauten - etwa nicht zu höheren Mieten führen? Dann sehe dir bitte die Entwicklung Berlins an.
    Ohne Neubau werden die Mieten steigen und mit Neubau werden sie auch steigen, vielleicht weniger stark. Was wo gebaut wird ob Alex oder RAW hat weniger mit deinen Vorlieben zu tun sondern mit Bebaungsplänen und gesetzlichen Vorgaben, die in einem ziemlich komplizierten Prozess festgelegt werden.


    zu 9,
    kann ich nichts damit anfangen. Das sind Aussagen, die nichts und alles beinhalten


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    Es ist immer wieder schön, dass man glaubt Eigentümer in gute und böse einzuteilen. Ganz ehrlich. Es gibt Gesetzte und die gelten für alle, ob Papa Heinz der ne Wohnung geerbt hat oder die Deutsche Wohnen.
    Es ist auch immer total daneben, den als berechtigt anzusehen, der keine Mieterhöhung macht und jeden zu verteufeln der dies tut.
    Das deutsche Mietgesetz - nur mal so - ist einer der restriktivsten Gesetze was Mieterschutz betrifft auf der Welt. Daran hält sich auch die Deutsche Wohnen und die Vonovia. Und renditeorientierte Immobilienwirtschaft ist nun mal der Grundpfeiler des Wohnungsbaus und wenn man realistisch ist alternativlos - auch wenn Herr Kühnert und Frau Lompscher - dies vielleicht anders sehen. Abgesehen davon sind mehr Wohnungen in Privatbesitz als bei den sogenannten Grossen. Und das gehört auch zur Realität: man kann Wohnungen in der Karl Marx Allee nicht für 5 Euro Miete renovieren und energetisch aufbessern. Genau deshalb hat der Senat sie verkauft.


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    was willst du uns damit sagen? Dass du für die Erbschaftssteuer bist?
    Sind die meisten hier, hat aber mit Stadtentwicklung wenig zu tun.
    Und ja, ich würde auch abkotzen wenn ich zwei Millionen Steuern zahlen müsste, kann ich nachvollziehen aber ist nun mal Gesetz.
    Und nur so nebenbei, das Problem besteht oft darin, dass die Erben die Steuern nicht zahlen können von daher das Haus verkaufen müssen, und rate mal an wen. Bestimmt nicht an einen von den Guten. Alles hat zwei Seiten.


    Ich sehe sehr wenig Fakten bei deinem Statement sondern eher einen sehr diffusen Gefühlsausbruch.


    Dass du die Bebauung des RAW Geländes ablehnst ist ja in Ordnung und bist bestimmt nicht allein, deshalb auch dieser langwierige Prozess.

  • Ja also abschließend kann man schon sagen, dass gerade dem RAW Gelände eine "Gentrifizierung" bzw. Entrümpelung gut tun wird. Es ist in den letzten +-10 Jahren zu einem Moloch aus Messerstechereien, sexuellen Belästigungen und Drogenkriminalität geworden. Kultur spielt in diesem Easyjet-Touristen-Hotspot eher eine untergeordnete Rolle.

  • Kultur spielt in diesem Easyjet-Touristen-Hotspot eher eine untergeordnete Rolle.


    Was wohl die Künstler die dort jedes wochenende musizieren, performen, tanzen, gestalten, singen, ausstellen, darbieten und proben dazu sagen?
    Oder die Betreiber der Theaterwerkstatt. Oder die Macher des Freiluftkinos. Oder die Pächter der Tanzschule. Oder die Mieter der Musikproberäume oder die Leute vom freien Artistenverein?