Forum an der Museumsinsel (Freiberger Holding)
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Ich bin nicht mit allen Chipperfield-Bauten einverstanden und für mich wird er manchmal zu sehr gehypt. Eins muss man ihm aber zugestehen, er liefert fast immer eine sehr qualitätvolle und wertige Bauausführung ab. Wir haben in einem anderen Strang über die fehlende Qualität bei Patzschke diskutiert. Diesen Mangel an Qualität findet man bei Chipperfield explizit nicht.
Ich denke, dass dies natürlich auch an seinem Standing liegt, weil er aufgrund seiner Prominenz sich vermutlich eher die Projekte aussucht als umgekehrt, aber das, was Chipperfield an Standards setzt, wünschte ich mir auch bei so vielen anderen Projekten.
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^ Ja, auch Chippie liefert manchmal nur Standard ab – z.B. das "Palais Varnhagen" in der Französischen Straße. Gediegene Langeweile, aber selbst dort stimmen Material, Verarbeitung und Proportionen. Wenn er sich austoben kann wie hier, bei der JSG oder Am Kupfergraben 10, finde ich die Ergebnisse fast immer hervorragend.
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Mit der gelungenen Ergänzung des Gropius Ensembles durch Chipperfield, fällt der gegenüber liegende Plattenbau noch mehr auf. Ich bedauere es wirklich. dass dieser wohl saniert aber nicht abgerissen wird. Wenn man so den Blick von der Museumssinsel oder von der Weidendammer Brücke die Spree entlang schweifen lässt, dann fällt es entlang der restaurierten oder neu geschaffenen Gebäude besonders negativ auf, ich empfinde das jedenfalls so.
Klar, das Totschlagargument 'billige Wohnungen' führt halt leider auch dazu, dass man Stadtreparaturen nicht mehr durchführen kann, und das kann für mich auch nicht die Lösung sein. Anstatt dass man langfristig plant und meinetwegen sagt, man reißt das Gebäude in 10 Jahren ab um genügend Zeit für Planung und Schaffung von adäquaten Ersatz für die Bewohner zu finden, wird schon der der Gedanke daran als Frevel gebrandmarkt.
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^ Die Plattenbauten zur Spree hin gehören wie auch die roten Backsteinbauten an der Ziegelstraße der Humboldt Universität. Früher hatte dort der Mittelbau der Historiker seine Büros, heute werden die Räume vorwiegend von Verwaltungsabteilungen genutzt:
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Klar, das Totschlagargument 'billige Wohnungen' führt halt leider auch dazu, dass man Stadtreparaturen nicht mehr durchführen kann, und das kann für mich auch nicht die Lösung sein. Anstatt dass man langfristig plant und meinetwegen sagt, man reißt das Gebäude in 10 Jahren ab um genügend Zeit für Planung und Schaffung von adäquaten Ersatz für die Bewohner zu finden, wird schon der der Gedanke daran als Frevel gebrandmarkt.
Zitat gekürzt.
Warum auch? Absolut überhaupt nicht notwendig. Funktionalität statt Ästhetik würde Berlin wieder gut stehen. Abriss und alles wird wieder gut? Auch hier braucht es eine nachhaltige "Quartiersentwicklung". Es ist eben auch das Berlin was alle erhalten möchten: "Berliner Mischung" und als gebürtiger Berliner bin ich sehr an Balance interessiert, aber eben auch an kluger "Quartiersentwicklung" mit Nahversorgung, Kultur, Wohnraum für Alle. Hier darf nicht noch mehr touristisches Pflaster entstehen.
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Natürlich werden die Platten irgendwann abgerissen, aber z. Zt. besteht hier kein Handlungsdruck, da es noch ohne Ende freie und Bebaubare Grundstücke, auch in Mitte gibt. Das macht man, wenn die nächste Kernsanierung ansteht und ein Abriß/Neubau wirtschaftlich ist.
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Stadtentwicklung muss endlich neugedacht werden. Berlin hat den Vorteil an vielen, vielen Orten in die Höhe zu wachsen und dorthin sollte jede Priorität gesetzt werden, wenn wir keine weiteren Flächen versiegeln wollen. Denn auch Millionen-Metropolen verdienen Balalce und Lebensqualität.
Wenn die Platte nachhaltig entwickelt wird mit Wohnraum, Nahversorgungsgewerbe und etwas Kultur ist doch alles super.
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Eine jener liebenswerten Institutionen, die Berlin Mitte bereicherten und der Gegend gegenüber dem Bode-Museum ein unverwechselbares Gepräge verliehen, die Märchenhütte im Monbijoupark, schließt in zwei Tagen endgültig. Zum Abschied drei Eindrücke, die insofern etwas täuschen, als der Ort heute sehr, sehr gut besucht war, ich aber die Bilder ohne Menschen ausgesucht habe. Den Betreibern alles Gute für ihre Zukunft.
Bilder von heute & von mir.
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Platte ist nicht gleich Platte. Die Achtziger-Edelplatten in der nördlichen Friedrichstraße oder am Gendarmenmarkt sind hochwertig gebaut, fügen sich in Traufhöhe und Blockrand ein und haben sogar strukturierte Fassaden mit gestalterischem Anspruch. Ich würde nicht darauf wetten, dass Abriss und Neubau hier eine Verbesserung brächten.
Mit den Platten in der Tucholskystraße sieht es etwas anders aus. Die sind im Wesentlichen Stangenware und in der Lage vis á vis der Museumsinsel wahrlich keine Augenweide. Einen hochwertigen Neubau hielte ich für angebracht. Aber: Das ganze Areal zwischen der Spree und der Ziegelstraße gehört zum Campus Mitte der HU. Teile der Verwaltung, verschiedene Service-Einrichtungen und das Gästehaus sind dort untergebracht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die HU, die gerade mit großem Aufwand ihr Hauptgebäude saniert, aus ästhetischen Gründen einen funktionierenden Gebäudekomplex abreißen lässt und neubaut. Also vermute ich mal, dass wir uns für die nächsten 15, 20 Jahre mit dem Status Quo abfinden müssen.
Ich hoffe nur, dass bei der Renovierung der Platte die Fassade nicht verputzt wird. Die Schlitze zwischen den Platten und die roten Kacheln in der Fassade geben den Gebäude wenigstens einen Ansatz von Struktur. Ohne sie bleibt eine riesige weiße Fläche mit dann viel zu klein wirkenden Fenstern. Das wäre eine echte Verschlimmbesserung.
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....Ich hoffe nur, dass bei der Renovierung der Platte die Fassade nicht verputzt wird. Die Schlitze zwischen den Platten und die roten Kacheln in der Fassade geben den Gebäude wenigstens einen Ansatz von Struktur. Ohne sie bleibt eine riesige weiße Fläche mit dann viel zu klein wirkenden Fenstern. Das wäre eine echte Verschlimmbesserung.
Wenn man die Abbildung sieht, wird wohl doch verputzt und keine besondere Gestaltung zu erwarten sein. Was allerdings seltsam klingt auf dem Plakat ist, dass die Hoffassaden und das Dach saniert werden. Die Straßenfassaden also nicht? Obwohl sie eingerüstet sind?
Bilder von mir und gemeinfrei
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Na, die Straßenfassaden werden eben weiß verputzt - so sieht das zumindest für mich auf dem Bild aus.
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^Nur dass die Abbildung eben nicht die Strassenfassade darstellt. Ein Rätsel.
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Ich würde annehmen, dass man zur Dachsanierung auch an der Straßenfassade ein Gerüst benötigt. Zum Anbringen der Dachrinne z. B.
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Sowohl das Bild als auch der eindeutige Text auf dem Schild lassen darauf schließen (und hoffen), dass nur die Hoffassaden wie abgebildet gestaltet werden.
Im Netz findet man dazu ein PDF, in dem es auf S. 5 zu dieser Baumaßnahme heißt, dass die Hoffassaden mit einer neue Außenwandverkleidung inkl. Wärmedämmverbundsystem versehen werden.
Andererseits ist dort von einer energetische Fassadensanierung die Rede, was natürlich ungewöhnlich ist, wenn diese nur die rückwärtigen Fassade betrifft.
Und auch in diesem PDF heißt es auf S. 4, dass dieser Plattenbau seit langem und dringend einer energetische Sanierung der gesamten Hülle (Dach, Fassade, Fenster) benötigt, mit dieser Baumaßnahme aber explizit die Hoffassaden und das Dach instandgesetzt und energetisch saniert werden sollen.
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An der Straße werden vermutlich die Fenster getauscht und weitere Dämmungen verbessert. Die Originale charakteristische Gestaltung bleibt ansonsten erhalten.
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Bis auf das zu flache Dache sehr schick!
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^ Die Dachneigung orientiert sich am Nachbarn links, und so flach ist es gar nicht, wenn man von der Seite schaut. Das ergibt schon Sinn.
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^Das Problem ist mMn eher das fehlende Gesims, was den Übergang so 'holprig' macht. Das hätte man mit Gauben abmildern können. Aber sonst stimme ich zu, Fassade und Bögen gefallen.