Das war nur Herbeigerede von wem auch immer. Es macht wenig Sinn das Designzentrum in Mitten einer Großstadt anzusiedeln und das Werk am Stadtrand.
Gasometer Schöneberg - EUREF-Campus
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^ Warum nicht? Machen doch einige Firmen. Nomos zum Beispiel hat sein Designbüro in Berlin und die Produktion in Glashütte.
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^^Das mit dem Design- und Entwicklungszentrum in Berlin war kein Herbeigerede von wem auch immer, das war nichts anderes als eine öffentliche Ankündigung des Tesla-Chefs Elon Musk höchstpersönlich. Dabei war u.a. die Rede von Auto- und Softwareentwicklung (da Tesla das Auto von Innen nach Außen plant, ist letzteres nicht weniger bedeutsam als ersteres) und der möglichen Entwicklung eines gesamten kleinen Teslas für den Europäischen oder auch internationalen Markt.
Was nie offen von Tesla-Seite kam, war die Meldung einer Ansiedlung im Euref. Das war ursprünglich eine Meldung des Berliner Tagesspiegel, die mE nie offiziell bestätigt oder widerrufen wurde. Es heißt aber, dass Tesla Indiskretion hasst (im Zweifel wohl sogar neu sucht) und mit der Bahn-Ansiedlung ist eine größere Tesla-Ansiedlung dort auch sehr unwahrscheinlich geworden. Überhaupt ist es um das Berliner Zentrum jetzt lange Zeit sehr ruhig geblieben. Spekuliert wird seit der Ankündigung viel. Immerhin wurde zuletzt 2021 von Berliner Politik und Wirtschaftsförderung bestätigt, dass Tesla das Thema intern weiter vorantreibt und wohl eher im südlichen oder südöstlichen Raum der Stadt sucht. Das könnte auch Adlershof statt Schöneberg heißen. Dafür hat das Euref mit Gasag und Deutscher Bahn aber trotzdem zwei große Ansiedlungen bekommen...
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Es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, das grosse Automobilunternehmen in wichtigen Märkten Designzentren einrichten. VW ist zum Beispiel schon vor vielen Jahren nach Kalifornien mit einem Designzentrum. Es geht darum, Geschmackstrends von wichtigen Märkten zu erkennen und aufzugreifen. Und natürlich darum, dort hinzugehen, wo es "Talent" (Mitarbeiter) gibt. Es macht also im Prinzip Sinn, dass sich Tesla irgendwo in Europa verankert, was Entwicklung/Design angeht. Deutschland/Berlin hat da gar keine so schlechten Chancen.
PS: Wenn sich jemand fragt, warum ein 7er BMW so unfassbar hässlich aussieht (für die meisten Europäer): Das Design ist für den chinesischen Markt. Nicht für den europäischen (oder gar deutschen).
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Also hier in diesem Artikel der Berliner Woche ist zu lesen, dass die Bahn mit 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Digitalsparte in den Gasometer einziehen werden. Da dort Platz für 2.000 Leute ist, werden wohl nicht sehr viel mehr Unternehmen dort unterkommen.
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In dem Artikel vom RBB, den Johannes_9065 verlinkt hat, heißt es ja auch nicht, dass 150 Firmen in den Gasometer einziehen werden, sondern "Über 150 Firmen, die sich in irgendeiner Form mit der Energiewende befassen, sind auf dem Euref-Campus präsent."
In den Gasometer zieht nur die DB.
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Soviel dann auch zum Thema Großunternehmen, die einzelne Sparten dort ansiedeln, wo die Arbeitskräfte gerne leben.
Und die Fachkräfte der Digitalbranche (und anderer Branchen) werden mehrheitlich nicht vom Berlin der A100-Ausbaupläne, 150m Rasterfassaden oder Mercedes Benz Plätze angelockt, sondern von dem Berlin der Kastanienallee oder der Oranienstraße, dem Berlin was Projekte wie den Holzmarkt oder das Haus der Zusammenkunft (Haus der Statistik) möglich macht, dem Berlin der avantgardistischen Galerien und Clubs, die zunehmend vom Aussterben bedroht sind und dem Berlin der Parks, der interessanten Kieze und des abwechslungsreichen gastronomischen Angebots. Das sollte man nicht vergessen.
Letztendlich ist das ein erneutes positives Zeichen für die Entwicklung der Berliner Wirtschaft und ein solider Mieter für den Campus. Ich frage mich, ob es beim Gasometer ein Lichtkonzept gibt? Mit dem Stahlgerüst, der dahinter liegenden Glasfassade und ansprechendem Lichtdesign ließe sich der nächtlichen Skyline sicherlich ein Hingucker schaffen.
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^Das ist mE aber schon etwas einseitig/verengt betrachtet. Die Tech-Branche wirbt um Arbeitskräfte und da ziehen manche Standorte besser als andere. Der Berliner Boom lag aber auch stark an den einst im Vergleich zu etablierten Standorten unschlagbar günstigen Preisen für Büro- und Wohnflächen.
Fachkräfte der Digitalbranche benötigen zunächst einmal Arbeitsplätze und arbeiten daher letztlich auch gerne dort, wo sich genügend interessante Arbeitgeber niedergelassen haben.
Im Fall von Amazon oder Zalando sind das ironischerweise gerade auch die einst so hart bekämpften Hochhaustürme und Büroriegel an Mercedes Benz Platz und Mediaspree.
Übrigens war auch der Euref-Investor dieser selben Klientel ursprünglich ein Dorn im Auge (siehe hier und auch hier). Eine der Kontroversen um besagten Investor betraf wohlgemerkt u.a. auch den Ausbau von Erschließungsstraßen und Parkplätzen sowie die Bebauung des Gasometer (in der zweiten Quelle steht was dazu)...
Tesla hat sich auch ganz gezielt an einem Logistik-Hub nahe Flughafen und Autobahn angesiedelt und schafft neben Güteranschluss sowie Fahrradstraßen (sowie einem Techno-Schuppen) auch riesige Parkplätze.
In Neukölln siedeln sich aktuell auch Tech-Institutionen im Windschatten eines starken und weiter erstarkenden Verkehrshubs inkl. A100-Ausbau an (auch im Estrel-Tower selbst entstehen solche Arbeitsplätze).
usw.
Ganz so schwarz-weiß ist das alles mE daher nicht zu sehen. Die ganzheitlich starke Berliner Kultur zieht neben Touristen ganz sicher auch Fachkräfte an. Es ist aber längst nicht der einzige Standortfaktor, schon gar nicht alleine die Clubs. Die wachsende Wirtschaft zieht ebenfalls weitere neue Unternehmen und Fachkräfte an. Und das alles geht nicht ohne (wachsende) Logistik.
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Ist ja alles richtig. Auch ein hipper linker Softwareentwickler geht mal zum Konzert in die MB-Arena und drückt sich danach bei Five Guys einen Burger rein und ich habe weder gesagt noch impliziert, dass die Attraktivität von Berlin für junge Menschen der einzige Standortfaktor für Berlin wäre. Nur ist es meiner Ansicht nach ein ganz entscheidender, der eben durch die recht starke kommerzielle Entwicklung und Bebauung (was ja beides unbestreitbar viele Vorteile hat) auch zunehmend in Gefahr gerät, weil immer mehr Flächen, Einrichtungen und Möglichkeiten verschwinden, die es zum Erhalt dieses Berlins braucht. Dieser Aspekt kommt oft zu kurz, wenn der x-te Investorenklotz bejubelt wird und das ist mir dann wiederum etwas einseitig/verengt betrachtet.
Die ganzheitlich starke Berliner Kultur zieht neben Touristen ganz sicher auch Fachkräfte an.
Das kannst du wohl laut sagen...
Der Berliner Boom lag aber auch stark an den einst im Vergleich zu etablierten Standorten unschlagbar günstigen Preisen für Büro- und Wohnflächen.
Sicherlich kommt das noch hinzu (plus staatliche Subventionen), ich würde die Verfügbarkeit von Arbeitskräften aber noch höher ansetzten, zumindest für die Branchen über die wir hier reden. Ansonsten hätte Schwedt/Oder eine blühende Start-Up-Szene oder die DB würde ihre Digitalsparte in Gelsenkirchen ansiedeln.
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2000 Arbeitsplätze ins Gasometer- krass. Ich hätte nicht gedacht, dass dort so viele reinpassen. Aber es ist sicher schick einen davon zu haben.
Dass das Berlin des Hauses der Zusammenkunft jetzt so zieht, wage ich zu bezweifeln. Neben Kastanienallee und Oranienstraße, dürften es dann vielleicht doch eher Museumsinsel, Humboldtforum, Philharmonie und Opernhäuser sein!
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Anbei einige aktuelle Eindrücke aus dem Nahbereich des Gasometers, sowie weiter unten eine kleine Infosammlung zu dem Projekt.
Nachdem vor zwei Wochen das Richtfest gefeiert wurde, wird seit gestern der letzte der drei Turmdrehkräne demontiert. Die Sanierung der Stahlkonstruktion neigt sich dem Ende zu. Derzeit wird das letzte Segment eingerüstet.
[Alle Bilder © bauhelmchen 2023]
Anlässlich des Richtfestes haben verschiedene Akteure Statements und Informationen zum Projekt veröffentlicht.
Laut den Meldungen (u.a. Pressemitteilung der EUREF AG, Beitrag in der B.Z., dem Tagesspiegel und der Berliner Morgenpost, jeweils vom 05.05.2023) entstehen 28.000 m2 Bürofläche auf 12 Etagen.
Wie bereits in den Vorbeiträgen erwähnt werden 2.000 Arbeitsplätze der Deutschen Bahn untergebracht. Damit konsolidiert die DB auch ihre Berliner Standorte. Laut Tagesspiegel sind die Beschäftigten der Sparte „Digitale Schiene“ bisher auf neun Berliner Standorte verteilt.
Auf dem EUREF sind bereits mindestens vier DB Tochtergesellschaften präsent, davon die DB Engineering & Consulting mit 1.200 Stellen.
Auf dem zweiten Bild im Beitrag von Theseus ^ #216 sieht man eines der Bürogebäude das bereits komplett von der DB belegt ist.
Einen Hörbeitrag anlässlich des Richtfestes und Bilder vom Inneren der Baustelle finden sich beim RBB24 Inforadio.
In einem weiteren Beitrag der Berliner Morgenpost findet sich zudem ein kleines Video mit Innenansichten des Gebäudes.
Ab Juni 2024 soll das Veranstaltungs- und Kongresszentrum im Erdgeschoss eröffnet werden. Es soll eine Kapazität für bis zu 1.600 Teilnehmenden haben. Auf dem Dach entsteht in ca. 70 m Höhe eine öffentliche, aber vermutlich kostenpflichtige Aussichtsplattform.
Das Investitionsvolumen für das Gebäude beträgt mehr als 200 Millionen Euro.
Zum Baugeschehen selbst hat das ausführende Bauunternehmen Wolff und Müller eine anekdotische Pressemitteilung („Hoch und nieder, immer wieder“) veröffentlicht und beschreibt die Herausforderungen des Projektes.
Demnach wurden bisher 600.000 Arbeitsstunden geleistet und 22.000 m3 bzw. 55.000 Tonnen Beton verbaut.
Umgerechnet entspricht das wohl 2.900 Betonfahrmischern.
Die Fassade hat eine Fläche von 12.600 m2 und ein Gesamtgewicht von 790 Tonnen. Das schwerste Element wiegt 633 kg.
Die Fassadenelemente wurde mit einem kreisrunden Schienensystem zwischen Rohbau und Stahlgerüst transportiert, welches zusammen mit dem Fassadenbauer FKN entwickelt wurde.
Das Gerüst für die Sanierung der Stahlkonstruktion wurde von Peri konstruiert.
Auf ingenieur.de findet sich eine Veröffentlichung von Peri mit einigen Bildern aus der Bauphase. Es kamen Wandschalung- und Deckschaltungssysteme von Peri zum Einsatz. Der Rohbau wurde demnach im August 2021 begonnen und im November 2022, zwei Monate vor Plan beendet. In der Hochphase wurde alle zwei Wochen ein Regelgeschoss fertiggestellt.
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Ein Blick auf den Gasometer vom Bahnhof Südkeuz:
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Leider wirkt der Turm wie unfertig… warum geht er nicht bis ganz oben oder wächst doppelt so hoch oben hinaus? Das Gerüst in Knallrot oder einer anderen absetzenden Farbe würde den Ex-Gasometer betonen. So ist es mal wieder Mittelklasse, grau, unüberlegt:(
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warum geht er nicht bis ganz oben oder wächst doppelt so hoch oben hinaus?
Der Grund ist, das ein Teil als Denkmalschutz/ bzw Erinnerung bleiben soll beim Alten Gasometer. Das wurde beschlossen bevor es umgebaut wurde. So erkennt Man die letzen ( Etage) Symbol als Erinnerung.
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Ich bin froh, dass der Turm nicht bis nach ganz oben gebaut wurde. Dadurch ist der ursprüngliche Charakter des „Gerüsts“ noch lesbar - was der Denkmalschutz auch so beabsichtigt hat, wenn ich mich richtig erinnere - und das Bauwerk als Ganzes hat oben einen optischen Abschluss. Wäre es ganz hochgezogen worden, sähe es einfach aus wie eine plumpe Tonne, die nicht genügend gestalterische Abwechslung anbietet.
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... ^ nicht bis zum Abschluss mit der Stahlkonstruktion sondern um mindestens 10 Meter höher und dafür schlanker. So wäre es gut gewesen. Jetzt ist's einfach nur, gähn .....
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Leider wirkt der Turm wie unfertig [...]
Auf den ersten Blick empfand ich das ähnlich, aber bei längerer Betrachtung erschließt sich dann schon das Konzept.
Ganz bewusst soll durch den Denkmalschutz der ehemalige Charakter als Gaspeicher erhalten bleiben, der Büroturm übernimmt dabei optisch die Rolle des gefüllten Gasbehälters und dieser ragte ja auch nicht über das Gestell hinaus. Ich find das in Ordnung und eigentlich auch gut umgesetzt. Wie der ganze EUREF-Campus an sich. -
Ich finde das Konzept schlüssig. In der Wirklichkeit sieht es um einiges plastischer aus als auf den Fotos. Idee ist, das Gebäude zu nutzen (Voraussetzung für dessen Sanierung), die gewohnte und weit über Berlin hinaus bekannte Shilouette aber in Ansätzen zu bewahren. Kann man doof finden, ich kann es nachvollziehen.
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Das Gasometer ist noch ein Teil des Gelände mit Gerüst bedeckt Richtung Torgauer Straße.
Blick aus 3 Richtungen.
© heute : Johannes9065
Ein Blick von hinten am U Bhf gleisdreieck
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Hier steht das Gerüst noch ⬆️
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