Rheinauhafen

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    Der Rheinauhafen wächst am Kap


    VON HORST PIEGELER, 06:16h


    Heute beginnt der Bau des Gebäudes am "Kap am Südkai" mit einem vier- und einem zehngeschossigen Teil.

    In unmittelbarer Nähe zum Hafenamt wird der zentrale Platz des Rheinauhafen entstehen.

    http://www.modernestadt.de



    Von heute an geht es im Rheinauhafen himmelwärts: Am südlichen Ende wird mit dem ersten oberirdischen Neubau begonnen.
    Ursprünglich hatten die Planer vorgehabt, die markanten „Kranhäuser“ im Mittelteil des Rheinauhafen-Areals als erste Bauprojekte zu realisieren. Doch nun ist es das Gebäude auf dem „Kap am Südkai“, das in Angriff genommen wird. Heute um 11 Uhr fällt hier der Startschuss für den Neubau, der direkt an die alte Hafenbebauung angrenzt und im Oktober 2004 fertig sein soll. Hauptsächlich Firmen aus den Bereichen Architektur, Design und Technologie werden hier einziehen.


    Der „erste Spatenstich“ - wie angekündigt - ist es heute aber weiß Gott nicht im Rheinauhafen. Schon seit gut einem Jahr wühlen sich die etwa 250 Bauarbeiter durchs Erdreich und schaffen die Infrastruktur für die Immobilienprojekte der Investoren. Bei einem Rundgang hinterm Bauzaun werden die Dimensionen erst so richtig klar: Etwa 1,5 Kilometer ist allein die - vom Bayenturm bis zum Südkai im Rohbau fertige - Tiefgarage lang. Mitunter hat sie eine recht ungewöhnliche, verwinkelte Grundfläche, wie Bauingenieur Friedhelm Körner von der Gesellschaft „Modernes Leben“ und gestern unser Baustellenführer einräumt. Das liegt an der bestehenden Bebauung des Geländes: Die Tiefgarage musste ähnlich realisiert werden, wie man eine Einbauküche an bestehenden Raum anpasst.


    Oberirdisch ist das gut zwei Kilometer lange Gebiet eine einzige Baustelle. Wo die Promenade und der Mittelweg entstehen, ziehen sich Schotterflächen hin, unterbrochen von Treppenhäusern und Aufzugsschächten, die später edel in Glas verkleidet werden. Darunter ist allerdings bereits die komplette Infrastruktur für Wasser, Strom, Wärme und Telekommunikation vergraben. Und wo einst die drei Kranhäuser stehen werden, ragen dicke Moniereisen aus dem Beton.


    Die Uferpromenade hinter dem Schokomuseum soll bereits Mitte Juli wieder zugänglich sein. Dann kann man hier auch die bis dahin verlegten Bodenplatten einer „Fußprobe“ unterziehen. Aufgefüllt werden die Zwischenräume übrigens mit dem originalen Hafenpflaster, das derzeit am Südende in großen Halden lagert.


    In der Mitte des Geländes, am Hafenamt, herrscht derzeit Hochbetrieb. Hier wird an der großen Plaza gearbeitet, die mit einer Treppe zum Hafenbecken abfallen wird. Hier ist auch ein Teil des freigelegten steinernen Dampfkanals zu bestaunen: Durch ihn wurde früher Dampf aus dem „Krafthaus“ geleitet, der die Hafenkräne antrieb. Und hier wird bis zu den Sommerferien auch die „Info-Box“ mit dem zehn Meter hohen Aussichtsturm entstehen, wo man sich über den neuen Rheinauhafen informieren und den Baufortschritt beobachten kann.



    (KStA)



    Das Hafen-Projekt


    Der Umbau des Rheinauhafens ist das derzeit ambitionierteste Bauprojekt in Köln. Beginn war vor gut einem Jahr, 2006 soll das Projekt, das ein Investitionsvolumen von 600 Millionen Euro hat, fertig sein. 30 Prozent Wohnen, 30 Prozent Kunst und 40 Prozent Gewerbe und Gastronomie - so ist die Nutzung des rund 15,4 Hektar großen Geländes geplant.
    Etwa 2500 Arbeitsplätze sollen so entstehen. Der Anteil von Denkmal geschützten Gebäuden oder solchen, die restauriert werden, beträgt knapp 30 Prozent, hierunter fallen etwa das Sport- und Olympiamuseum und der Bayenturm. Auch das „Kunsthaus Rhenania“ wird derzeit saniert. (hp)



    (KStA)


    An den drei Kranhäusern wird im Moment das Fundament gegossen.




  • von den kranhochhäusern höre ich das erste mal!


    Tolles innovatives Projekt!


    Wie hoch werden die gebäude?

  • Interessant, aber nichts umwerfendes. 30 Prozent Wohnen, 30 Prozent Kunst und 40 Prozent Gewerbe und Gastronomie. Das scheint mir jedoch eine ziemlich Gesunde mischung zu sein. :)

  • wolfgang, wenn sie 10-stöckig sind, wie oben geschrieben, würde ich mal auf 40m (+/- 10m) schließen :) aber ich weiß es nicht genau... :D
    Kai

  • Mit dem 4-10 stöckigen Gebäude ist das Kap am Südkai gemeint.
    Die 3 Kranhäuser werden jeweils 60m hoch.
    Das mit der Mischung gewährleistet hoffentlich das dieses neue Viertel nach 20:00 Uhr kein ausgestorbenes sein wird, aber das gibt es in Köln im Gegensatz zu anderen Städten auch bis heute kaum.

  • die wachsende bereitschaft die flussufer der deustchen städte zu revitalisieren ist das beste, was unseren städten passieren kann.

  • Original geschrieben von Bewacher
    Inmitten der - immerhin - Kölner Altstadt???


    Du setzt dich doch immer so für den Hochhausstandort in Deutz ein. Der liegt nicht weiter entfernt vom Dom als der Rheinauhafen. Deine Definition von Altstadt finde ich sehr interessant, danach ist zwischen Süd-und Zoobrücke die heutige (!) Kölner Altstadt!?

  • Deine Definition von Altstadt finde ich sehr interessant,


    Die ist ganz einfach und plausibel: Genau dort, wo es im Mittelalter einmal eine Stadt innerhalb der Mauer gab. Bis zum Rhein natürlich.

  • Original geschrieben von Bewacher
    Die ist ganz einfach und plausibel: Genau dort, wo es im Mittelalter einmal eine Stadt innerhalb der Mauer gab. Bis zum Rhein natürlich.


    Und was hat das Ganze mit der heutigen Situation zu tun?

  • Und was hat das Ganze mit der heutigen Situation zu tun?


    Die Stadt hat sich doch nicht verschoben? Es wurde zwar wenig - zuwenig! - von der Ex-Altstadt wiedraufgebaut, doch dies ist noch kein Grund, diese zu vergessen - und zwar in der vollen räumlichen Ausdehnung.

  • Original geschrieben von Bewacher
    Die Stadt hat sich doch nicht verschoben? Es wurde zwar wenig - zuwenig! - von der Ex-Altstadt wiedraufgebaut, doch dies ist noch kein Grund, diese zu vergessen - und zwar in der vollen räumlichen Ausdehnung.


    Einigen wir uns darauf das in der Ex-Altstadt gebaut wird. Die heutige Situation ist nun mal eine andere, also finde ich das Bauvorhaben absolut in Ordnung.

  • Die heutige Situation ist nun mal eine andere, also finde ich das Bauvorhaben absolut in Ordnung.


    Eine andere...: Hemmungslose Baubarbarei als Standard womöglich? Wenn in einer Ex-Altstadt es zuwenig dieser Altstadt gibt, sollte dieser Mangel möglichst ausgeglichen werden. Nachahmungen der Düsseldorfer Hafenbauten (weniger originelle als 40 Km weiter nördlich auch noch) tragen dazu keinesfalls bei.
    Wie öfters gesagt - Kölle hat ein paar Standorte (Deutz vor allem), wo man sich "austoben" könnte, sogar wesentlich höher als nur 60m.

  • In Deutz wird sich in den nächsten Jahren wohl auch ausgetobt, wenn da nicht die UNESCO etwas dagegen hat. ;)

  • In Deutz wird sich in den nächsten Jahren wohl auch ausgetobt, wenn da nicht die UNESCO etwas dagegen hat.


    Dann braucht man HH's nicht überall, oder? (Insbesondere nicht in der Ex-Altstadt - da nur dort historische Gebäude plausibel wirken können).


    Am Samstag bin ich auf dem Weg nach Bonn mit der Stadtbahn 18 gefahren (um unterwegs mehr zu sehen... :) ), an der Luxemburger Str. einige HH's (Gerichte, Arbeitsamt) gesichtet - die SPNV-Haltestelle ist nicht weit entfernt. Eigentlich auch hier könnten noch weitere HH's entstehen, da alle (öfters erwähnten) Voraussetzungen erfüllt wären. :)


    Zur Kölschen Altstadt noch ein Linktipp:


    -> DWF: Altes Köln

  • Ich kann mir leider kaum vorstellen, dass grosse Teile der Ex-Altstadt wieder aufgebaut werden, da dies in den letzten 58 Jahren auch nicht passiert ist. Im Rheinauhafen wird es ein Miteinander historischer Gebäude (Hafenamt-Siebengebirge) geben mit der zukünftigen modernen Bebauung. Dies ist mir wirklich lieber als noch Jahrzehnte dort Brachflächen bewundern zu dürfen.
    Natürlich wäre es sehr schön gewesen, wenn nach dem Krieg die Ex-Altstadt wiederaufgebaut worden wäre, aber dies ist wie in dem meisten deutschen Städten nun mal auch in Köln leider nicht geschehen.

  • Die Bügelbauten sind aus meiner Sicht das Interessanteste an dem Projekt. Ich glaube nicht, daß negative Effekte auf das städtebauliche Umfeld zu befürchten sind. Mit 60m hält sich die Höhe noch in einem vertretbaren Rahmen (etwa vergleichbar mit dem Ring-Karreé am Friesenplatz).