Leipziger Wohnungsbau

  • Shakespearestraße 48-50: während man in der Shakespearestraße ein angedeutetes Schrägdach riskiert ... […]


    Ich war am Wochenende auch vor Ort und muss sagen, das ich diesen Neubau eigentlich ganz gelungen finde:


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    Die Raumwirkung und Dichte ist passend für diesen Abschnitt der Arthur-Hoffmann-Straße. Durch das Schrägdach auf der einen, und die Staffelgeschosse auf der anderen Seite wird zumindest die Ecksituation an dieser Kreuzung betont:


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    Am Schwächsten ist sicherlich die minimale Fassadendifferenzierung der Gebäude in der Shakespearstraße und der Umstand, dass keine Natursteinverkleidung wenigstens bei dem Übergangsbau verwendet wurde:


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    ©555Farang

  • Ich schreib es immer wieder: rotes Ziegeldach! Wie viel schlechter wäre der Anblick mit rasiertem Flachdach! Obwohl hier nur ein kleiner roter Streifen sein durfte.


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    Es wirkt ein bisschen wie die Hoffassade eines Gründerzeitlers und ist damit bereits besser als viele heutige Straßenfassaden.


    Hier noch der Blick auf eine seit längerem fertige Hofbebauung der Paul-Gruner-Straße, nicht sehr spannend, aber hier noch nicht dokumentiert:


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    Und nochmal der LEWO-Bau (rechts angeschnitten), Blickrichtung Norden:


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    (eigene Bilder)

  • Weiß jemand , was auf dem Grundstück im poetenweg zwischen dem Kindergarten und dem Gohliser Schlösschen passiert? Das Grundstück wurde beräumt und Bäume gefällt.

  • Auch in diesem Beispiel scheiterte eine gelungene Fassade mal wieder nicht am Geld, auch nicht an gutem Willen, sondern lediglich an fehlenden architektonischen Fähigkeiten. Es mag Gründe geben, warum man trotz gleicher Geschosszahl nicht die horizontale Gliederung der Nachbarn aufgegriffen hat, aber dadurch entsteht ein Fremdkörper. [...] Beim oberen Abschluss wäre der Strukturputz vielleicht besser aufgehoben gewesen. In seiner jetzigen Platzierung erinnert er mich an eine Bandage, welche die durcheinandergeratenen Fenster irgendwie zusammenhalten soll.

    Deiner Analyse zum insgesamt natürlich lobenswerten Projekt stimme ich unbedingt zu. Ergänzen würde ich als "Kritikpunkt" (hier auf hohem Niveau) noch die fehlende vertikale Symmetrie, bspw. sind weder die Rundbogenfenster des Treppenhauses symmetrisch zu den Fenstern der Wohnungen, noch die rechte Fenstergruppe zur Tordurchfahrt. Zumindest eine von beiden wäre wünschenswert.


    Eigener Erfahrung zufolge sind oft gar nicht fehlende Fähigkeiten sondern tatsächlich Unwillen, Sturheit und fehlender Geschmack des Architekten und / oder Bauherren verantwortlich (wobei man wohl auch annehmen könnte, Wille, Offenheit und Geschmack zählten zu architektonischen Fähigkeiten dazu). An so manchen Architekten kann man sich aufreiben, solange bis man entnervt aufgibt und "den Rest" durchwinkt (oder sich einen neuen sucht). Umgekehrt gibt es Kunden, die solange umplanen lassen, bis nichts mehr zusammenpasst, Hauptsache maximaler Raum / minimale Kosten sind erreicht. Im Worst-Case haben beide Parteien keinen Sinn für Ästhetik und Ort, dann kommt z.B. sowas heraus wie in #5.293.

    Bei #5.292 Gießerstraße 47 dagegen stimmt schon einiges, sowohl die horizontale Gliederung, als auch Eckbetonung und Dachgauben wurden vom Altbau nebenan übernommen. Dass es trotzdem etwas grobschlächtig wirkt, ist wohl auch den dunklen Fenstern mit "billig" wirkenden Rollläden geschuldet; eine zusätzliche Fasche, ein stärkeres Gesims und kleine, farbige Markisen anstatt der Rollos hätten den Gesamteindruck womöglich verbessert.

  • Weiß jemand , was auf dem Grundstück im poetenweg zwischen dem Kindergarten und dem Gohliser Schlösschen passiert?

    Siehe hier, #248 im Strang "Kitas und Schulen". Wenn man im Unterforum Leipzig ist, kann man über die Lupe z. B. nach "Poetenweg" suchen und findet so vorangegangene Beiträge. Oder man nutzt die DAF-Karte, was ich allerdings fast nie mache, weil ich die ersten Jahre hier im Forum keinen Zugang dazu hatte.

  • Bei #5.292 Gießerstraße 47 dagegen stimmt schon einiges, sowohl die horizontale Gliederung, als auch Eckbetonung und Dachgauben wurden vom Altbau nebenan übernommen. Dass es trotzdem etwas grobschlächtig wirkt, ist wohl auch den dunklen Fenstern mit "billig" wirkenden Rollläden geschuldet; eine zusätzliche Fasche, ein stärkeres Gesims und kleine, farbige Markisen anstatt der Rollos hätten den Gesamteindruck womöglich verbessert.

    Hier die Fotos des gebauten Hauses.


    Wenn man das mit dem ersten Entwurf vergleicht, kann man bei vielen Details nur den Kopf schütteln. Warum musste die Loggia in der 4. Etage größer sein als die Loggien darunter und als die Fenster daneben? Warum wurden statt acht der grauen Bänderungen nur drei umgesetzt? Mussten das große Fenster und die Loggia im Dachgeschoss unbedingt so aus der Reihe tanzen? Konnte man die Einfahrt nicht wenigstens mittels Farbe nach oben ziehen?


    In der Visualisierung waren zudem andere Fenster mit mehr Sprossen und das stärkere Gesims noch angedacht. Auch auf den plastisch gestalteten Sockel werden wir wohl verzichten müssen.


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    Mithilfe eines Ecktürmchens könnte man mindestens noch einen begehbaren Kleiderschrank unterbringen. Vielleicht kommen die Ecktürmchen, ebenso wie die Erker und die Mansarddächer, eines Tages zurück, wenn heutige Investoren begreifen, dass frühere Investoren diese Stilmittel erfanden, um die Nutzfläche zu erweitern.


    Rollläden würde ich als Bauherr überhaupt nicht einbauen. Die gehen nur kaputt und müssen vom Vermieter ständig gewartet und repariert werden. Die Mieter können doch selbst nach eigenem Geschmack Vorhänge, Rollos usw. anbringen. Soviel zum Thema Baukosten... Aber für das bisschen Stuckleiste soll kein Geld da sein? Das Märchen glaube ich nicht.


    Schön, dass ein Münchner mit mir über Fassaden diskutiert. :)) Die Leipziger Community ist da oft eher nicht so engagiert.

  • Oberdorfstraße 22-24 in Stötteritz



    Visu und aktueller Zustand




    Große Freude in Plackwitz!

    Engertstraße 31, Sanierung und Neubau


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    Das Objekt Engertstraße 31 ist abgerüstet.



    Visu und Annäherung vom Bhf.:




    Bemerkenswerte architektonische Details des Bestandes wurden behutsam in die neue Gestaltung integriert...











    Alles in allem ist es doch ganz hübsch geworden...



    Gegenüber hat jemand ein magisches Werkzeug zur Abwehr böser Immobiliengeister aufgehängt..



    Aber lassen wir uns dadurch nicht die schöne Adventsstimmung verderben...



    :cool:

  • Das sind aber "Holzplatten", die da hochgezogen werden - nix Beton

    Ich wollte noch eine Quelle heraussuchen, dass meine Vermutung richtig sein könnte: man baut aus statischen Gründen ausgehend von den massiven Treppenhauskernen.


    "Die Treppenhauskerne dienen der statischen Aussteifung der Gebäude und stellen die Fluchtwege im Brandfall sicher."


    Hier kann man das gut nachlesen: Treppenhäuser: Holz vor Beton - Timbatec Holzbauingenieure Schweiz AG


    Genauso wurde es zum Beispiel bei diesem Projekt gemacht: NOKERA | Projekte: Mannheim 1