Leipziger Wohnungsbau

  • Der Rückgriff auf die Formensprache der 20er oder neuerdings 60er Jahre ist ganz sicher gefälliger und verkaufsfördernd, besser als auf die 80er. Aber das ist halt auch Zeitgeist, wie man sehr gut an den momentan in Mode gekommenden Parties im Stil dieser Jahre sieht. Vielleicht erleben wir bald auch wieder 80er Jahre Parties mit Fokuhila-Frisuren :-).


    Ich selber sehe bei diesem Objekt die vorgeworfene 80er Jahre Architektur eigendlich nur auf der Kohlenstassen-Seite und dieser Eindruck kommt auf -und wird verstärkt- durch die unmutige beige Farbgebung der Fassade. Solange die Oberfläche noch froschgrün und gewellt war (= originaler Entwurf des Dresdener Architekten) wäre doch niemand darauf gekommen, sondern es wäre ein absoluter Hingucker.

    Ich finde, dass es schon mal erwähnenswert ist, dass man auf 260 qm Grundfläche versucht hat, eine 0815-Standard-Gliederung der Fassade zu umgehen.


    P.s.: Dass das 2-Familienhaus Grunerstrasse 4 besonders gelungen ist, steht auch für mich außer Frage.

  • Wie voraussgehend schon gesagt, ist hier des ästhetische Blick immer individuell.
    Ich für meinen Teil empfinde das Objekt Harmonie als zu kantig und aufdringlich. Gerade im Konstrast zum Gebäude der Paul Gruner Str 4. Dort wurde sich anscheinend die Mühe gemacht die Fassade an die restlichen Gebäude im Straßenzug anzupassen. Gerade durch die Klinkerelemete scheint dies gut gelungen. Beim Objekt Harmonie fehlt aus meiner Sicht der Übergang. Frei nach dem Motto "Alles was geht" wird hier der Platz zwar optimal genutzt aber eben zu übertrieben und wuchtig. Einzig die nichtweiße Fassade bringt etwas Differenz. Mit Hinblick auf das zu erreichende Klientel wäre sicherlich auch finanziell noch etwas Luft nach oben gewesen.

    Vielleicht wäre ein Vollgeschoss weniger auch ausreichend gewesen um die Optik hier zum Park hin nicht zu überfrachten.

  • Großraum Dieskaustraße

    Hirzel-/Ecke Gießerstraße


    Knauthainer Straße 26a


    Das Projekt Dieskaustraße 84 hat aktuell ganz schön viel Holz vor der Hütte


    Gegenüber beim Projekt Dieskaustraße 74 freut sich die junge Frau offensichtlich wie verrückt, daß sie nun endlich zugebaut wird


    Rodungen in der Dieskaustraße 45-47 - ob das etwas mit hier im Forum relevanten Vorgängen zu tun hat, weiß ich leider nicht

  • Laut heutiger LVZ werden die Planungen für den Stötteritzpark zwischen Kolmstraße und Holzhäuserstraße konkreter. Das Unternehmen WEP plant ca. 49.000m2 Neubaufläche für mehr als 430 Wohnungen sowie Läden und Gastronomie. Außerdem baut die Stadt Leipzig ab 2025 eine Oberschule und eine Dreifeldsporthalle auf dem Gebiet. Eventuell kommt noch eine Kita hinzu. Erweiterungsflächen für die Schwimmhalle Südost werden vorgehalten.

    Im Sommer 2024 soll der finale Entwurf öffentlich ausgelegt werden, sodass Ende 2024 der Bebauungsplan beschlossen werden kann.


    https://www.lvz.de/bauen-und-w…KJYRDNBI26QW3WXDATUQ.html

  • Die LVZ informiert heute über die größten Wohnungsbauprojekte 2024:


    Neu für mich ist dabei die Info, dass die LWB in 2024 den Bau von 105 Wohnungen in der Wunderlichstraße, sowie den Bau von 202 Wohnungen in der Johannisalle/Ecke Str. des 18. Oktober startet. Außerdem soll die Wohnanlage in der Arthur Hausmannstr 9a-15 saniert werden.


    Beim Projekt Freiladebahnhof fehlt weiterhin die Genehmigung für die Tiefbauarbeiten und Erschließungsmaßnahmen. Diese kommt eventuell im Februar 2024. Es klingt so als gibt es weiterhin Änderungswünsche durch die Stadt, sodass auch der städtebauliche Vertrag nochmal einen Nachtrag erhält. Man hofft 2024 mit den Erschließungsmaßnahmen beginnen zu können sodass der Hochbau frühestens 2025 startet. Ein ähnliches Bild gibt es beim Bayrischen Bahnhof. Dort hofft man auf den Beschluss des Bebauungsplans in 2024 und den Beginn der Erschließungsmaßnahmen in 2025.


    Die Bauarbeiten für das Hochhaus in der Semmelweißstr werden laut Instone 2024 noch nicht starten.


    Zu vielen weiteren Projekten gibt es Updates, aber m.E. nicht wirklich neue Infos.


    https://www.lvz.de/bauen-und-w…BEK5AONBVCRYMCI4E2CQ.html

  • Kurzer Blick auf den Neubau Wiederitzscher Straße 2A


    Noch kürzerer Blick auf den Neubau Delitzscher Straße 44. Meines Erachtens legen die hier ein beachtliches Tempo hin

  • Beim Objekt Täubchenweg (66?) hatte LEJ-Hub ja freundlicherweise ein paar Informationen gefunden:

    Zum Täuchenweg 64 hab ich vor kurzem diese Planstudie gefunden.

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    Ob die aktuell umgesetzt wird ist unklar.

    Quelle hier

    Allerdings paßt die rückversetzte Baugrube nicht ganz dazu :/


    In der Cichoriusstraße 8 ist eine frische Baulücke entstanden


    Ebenfalls frisch - und zwar fertiggestellt - ist die Investruine Beuchaer Straße 17 :/ ?(

  • Auf gutem Weg ist der Neubau Cichoriusstraße 24

    Vom Eilenburgerbahnhofsradweg aus


    Von der Cichoriusstraße aus:


    hier kommen THW und Bundeswehr gegebenenfalls mit großem Gerät durch ^.^

  • ^ ich selbst bin bei den meisten Themen bei den Grünen. Aber die "Initiative Stadtnatur" treibt es vielerorts leider zu weit. Wenn jede Kriegs- und DDR-Brache mit über die Zeit gewachsenen Bäumen und mitunter Sträuchern auf Bauschuttflächen, teilweise versiegelten Alt-Asphaltflächen, etc. zu einem naturnahen Ort mit Kaltluftwirkung verklärt werden, dann kommen wir mit einer neuen und positiven Verdichtung des Stadtraums nicht weiter.


    Keine Ahnung wem in Leipzig eine Zersiedlung wegen Brachflächen und maximal 50 jährigen Bäumen (meistens sowieso Robinien, Ahorn, Pappeln) etwas bringen soll. Ich kann bisher auch einfach keine Grünflächenvernichtung in Leipzig erkennen.

  • Mit dieser konkreten Fläche habe ich mich noch nicht beschäftigt. Städtebaulich fänd ich eine Verdichtung dort gut und auf die Architektur der "neun Häuser in den einstigen Gebäudeabmessungen und in historischer Formensprache" bin ich auch positiv gespannt.

    Ich kann bisher auch einfach keine Grünflächenvernichtung in Leipzig erkennen.

    Das allerdings ist ignorant.

  • Niemand will eine Bebaung im Stadtgebiet pauschal stoppen. Aber Gesetze sind nun einmal dazu da, sie einzuhalten. Das gilt auch für den Naturschtutz. Und wenn es nicht einmal eine LWB schafft, sich die Baumfällungen vorher genehmigen zu lassen - welche Signalwirkung hat das?

  • ^ Niemand schrieb davon, dass Wohnbebauung im Stadtgebiet pauschal abgelehnt wird. Die von mir angesprochene Initiative lehnt die Bebauung des besprochenen Grundstücks aber ab. Auch ohne die jetzige Verletzung der Anzeige zur Fällung der Bäume.


    Das allerdings ist ignorant.

    Gerne schaue ich mir eine Liste über die von der Stadt oder privaten Investoren überbauten Grünflächen innerhalb der Stadt an.

  • Gerne schaue ich mir eine Liste über die von der Stadt oder privaten Investoren überbauten Grünflächen innerhalb der Stadt an.

    Wurde hier auch schon gepostet. Unten im Artikel gibt es eine Karte (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

    Leipzig schrumpft - NABU Leipzig (nabu-leipzig.de)


    Wenn du schreibst, "keine Grünflächenvernichtung in Leipzig erkennen" zu können, gehst du offenbar mit verschlossenen Augen durch die Stadt. Das Thema ist nicht schwarz-weiß zu betrachten, aber wenigstens mal betrachten sollte man es.


    Die von mir angesprochene Initiative lehnt die Bebauung des besprochenen Grundstücks aber ab.

    Das lässt sich ja diskutieren, aber bei dir klingt es, als wäre diese Ablehnung eine Ungeheuerlichkeit. Die Fläche ist immerhin im Landschaftsplan der Stadt Leipzig als Park ausgewiesen. (Die schlechte Auflösung wird leider so von der Stadt zur Verfügung gestellt.)


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    In diesem konkreten Fall überwiegt auch meines Erachtens das Interesse der Wohn-Bebauung. Aber: Es sieht auf Fotos so aus, als wären die Bäume im späteren Hof gerodet worden. Muss das sein? Und ich bin der Meinung, dass große, ausgewachsene Bäume besser umgepflanzt werden sollten, statt sie abzusägen und durch kleine Baumschüler zu ersetzen. Und nicht zuletzt sollten selbstverständlich geltende Gesetze respektiert und Eingriffe so schonend wie möglich vorgenommen werden.


    Dass meiner Ansicht nach gewachsene Grünflächen auch höhere Priorität haben können als Neubebauung, habe ich an anderer Stelle schon ausgeführt. Da kommt es immer auf den konkreten Fall an, meine ich.

  • Die LVZ berichtet ausführlicher über die Hintergründe der Baumfällung. Demnach muss es dort ein massives Versagen im Zusammenspiel von Ämtern und LWB gegeben haben. Die LWB waren davon ausgegangen, dass ihre Baugenehmigung vollständig ist. Die Stadt meint, dass die Naturschutzbehörde noch hätte eingebunden werden müssen - wobei wohl nur ",ggf.‘ erforderliche Einbindung“ ausformuliert war.

    Jetzt geht es um bis zu 0,5 Millionen Bußgeld gegen die LWB - die haben einfach mal so ein besonders geschütztes Biotop zermatscht. Einschätzung der Stadt besagen zudem, dass das Gelände nach Bundesnaturschutzgesetzt wohl höchstwahrscheinlich eine geschützte Ruhestätte sei - und dort sind Eingriffe generell verboten. Insgesamt scheint das ein hochgradig peinlicher und vor allem ärgerlicher Vorgang (besonders mit Blick auf die (Teil-)Zerstörung eines geschützten Biotops durch ein kommunales Wohnungsunternehmen mit scheinbarem vorhergehendem Bürokratieversagen) zu sein.

    https://www.lvz.de/lokales/lei…2D45FZTDADYQ7B2QSCWA.html

  • In Leipzig wurden schon unzählige Male Bäume illegal gefällt, am Ende standen die Häuser dann eh, weil "Bäume sind ja nun weg". Verdichtung etc. muss sein, wie man aber mit teils seit 1945 gewachsenen Grunflächen umgeht, ist schon schäbig.


    Und wieder einmal zeigt sich hier, dass die Ämter untereinander versagt haben, aber nun will man als Kommune dem KOMMUNALEN Träger ein Bußgeld auferlegen, statt seine eigenen Abläufe im Bürokratiedschungel zu hinterfragen. Aber auch die LWB muss sich fragen, bauen sie zum ersten Mal ein neues Gebäude auf eine Freifläche, wo nicht nur Parkplätze oder Beton ist?? In meinen Augen ein völliges Versagen aller Beteiligten, aber auch kein Wunder beim bestehenden Mangel an Personal.

    --->

    https://www.l-iz.de/politik/le…ng-personalstellen-565791

    Ich habe vor kurzem gelesen, es fehlen der Stadt ca. 900 Mitarbeiter, davon über 100 im besonders geforderten Bereich Denkmal-/Bau-Amt, Stadtplanung und Umwelt. Komisch nur, dass mit Blick auf die Website nicht mal 10 Stellen in diesen Bereichen ausgeschrieben sind? Will man so Geld sparen oder wieso gibt es da nur einen minimalen Bruchteil an aktiven Stellenausschreibungen? Es sind in den letzten Jahren viele gute, teils langjährige Leute in diesen Ämtern gegangen (nach teils 10-20 Jahren und nicht in Rente), einige sind nach nur 1-3 Jahren sofort wieder "geflohen", in der Verwaltung scheint so einiges schiefzulaufen und dann entstehen solche "keiner wills gewesen sein"-Dinge wie beim Neubau Johannisallee...