Leipziger Wohnungsbau
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Kohlenstraße 4 und Paul-Gruner-Straße 2: irgendwie wird das städtebaulich schwierig, denn der Anschluß an den Bestandsbau Paul-Gruner-Straße 4 wird abrupt, der Neu-Eckbau endet an dem dazugehörigen Grundstück zur Kohlenstraße, dann folgt der Neubau Koghlenstraße 4 wahrscheinlich auch mit Brandgiebel ....
Eckneubau im Erdgeschoß gelandet
das Grundstück zum Bestandsbau folgt
das Kohlenstraßenneubauloch
schwierige Rahmenbedingungen ...
Ich fürchte, das Ensemble wird nicht so dolle
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Das Eckgrundstück Dufour / Paul Gruner Str. wird nun begonnen. Die Arbeiten beinhalten diesmal nicht nur die Bereinigung des Geländes.
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^ Danke für die Bilder. In der Wieck-Straße sollte das Blech-Baum-Verhältnis überdacht werden.
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^ Genau! Das spricht sogar ein größeres Thema an, denn es betrifft in Leipzig zahlreiche solcher Straßen(räume) - wie in manch anderen Städten auch.
Selbst abgesehen vom Aspekt des Stadtgrüns: es ist zunächst auch an sich immer das etwa Gleiche:
alte kaputte Fahrbahnen, alte unebene Gehwegbereiche, schiefe Bordlagen ohne Absenkung oder Bordvorziehungen, = armes zerlottertes Image etc.
Der Punkt aber ist: man sieht so gar keine Perspektive oder strukturiertes Vorgehen, diesem Flächenmißstand irgendwie Abhilfe zuzuführen!
Das Geld reicht hinten und vorne nicht. Offenbar ist das Thema kaum jemanden wirklich klar. Was an Geld da ist, steht nunmehr enormen Kostenerwartungen gegenüber.
Auch ein einzelner Straßenbaum kostet aktuell ca. 4000€ - anstatt 1500-2500€ noch vor einigen Jahren.
33 Jahre (!) sind seit der Wiedervereinigung vergangen. In den 1990ern ging alles rasant voran, danach schlief die positive Entwicklung peu a peu immer mehr ein, jetzt stagniert vieles sogar. Wann wird man infrastrukturell wenigstens Grunderhalt und Mindestniveau erreichen, wobei im Osten Dtl.s immer noch viel mehr Superaltes besteht. Und wie will man unter diesen träge gewordenen Bedingungen jemals aus dem Quatschen ins Handeln kommen, wenns doch eine "Klimakrise" geben soll?
In Leipzig fällt der Mißstand beim Straßenraum leider besonders ins Auge, da man sich in ansonsten top-sanierten "ordentlichen" Wohnbezirken mit eben dieser kräftigen Gründerzeit- und Blockrandbebauung bewegt. Die langweiligen Straßenräume schreien geradezu nach Besserung, hier lohnte es sich zudem für viele Menschen (hohe Betroffenheit), aber wieviel Straßen des "Nebennetzes" werden pro Jahr teilweise (nur Fahrbahn) und wieviele umfänglicher erneuert (mit Gehwegen und evtl. Bäumen)?? Es ist weiterhin gesellschaftlich ungerecht, wenn alle (meist stadtrandigen) Neubau- und EFH-Gebiete der wohlhabenden Häuslekäufer intakte Straßen aufweisen, aber die eigentliche Stadt mit viel mehr Bewohnern nicht.
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Wichernstraße 8-10
Torgauer Str. 10-12
Visu:
Die optische Anpassung ans Umfeld ist ja nicht schlecht, aber warum die Fassade dadurch horizontal geteilt werden musste, verstehe ich nicht.
Original:
Alternative:
Dunkler Wald
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Alternative:
Wenn das erste OG (zumindest bis zur Fensterbank) noch optisch mit dem EG verbunden wäre, z. B. durch Rustizierung und Gesims wie beim angrenzenden Bestand, wär's noch schlüssiger und es würde die bedrückende Wirkung der zu niedrigen Geschosse etwas abmildern. Dabei würden auch stehende Fensterformate helfen.
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^^ Im Vergleich zwischen der Wichernstraße 8-10 und der Torgauer Str. 10-12 sieht man auf einen Blick, was den wesentlichen Unterschied macht; stehende statt liegende Fenster. So bleibt es beim Eindruk von Legebatterien, trotz Mühe bei der Ornamentik.
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^ Die kleineren Fenster werden den Bewohnern noch viel Freude machen, da das Haus vermutlich noch stehen wird, wenn das Klima 3-5°C im Mittel wärmer sein wird. Was sich mir nicht erschließt sind die Felder unterhalb der Fenster. Im 1. OG wird ja vermutlich Graffiti drankommen, aber insgesamt wirken die weißen Felder störend. Vielleicht wäre auch eine andere Fensterfarbe besser gewesen.
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Dennoch meiner Meinung nach ein überdurchschnittlich guter Lückenfüller, der der Ecke wirklich gut tut. Würde mir mehr solche Lückenfüller in Leipzig wünschen. Wenn jetzt noch die Ecke mit dem Studentenwohnheim bebaut wird, ergibt sich daraus eine durchaus angenehme Raumwirkung.
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Ich finde beide Bauvorhaben gelungen.
Die Wichernstraße hält sich recht genau an die Visualisierung und bietet in der Ausführung manch Detail, was nicht zu erwarten war (z. B. Wechsel aus glattem und Strukturputz, verschiedenfarbige Fensterrahmen, gut gewählte und montierte Geländer). Mir gefällt auch die Farbwahl. Danke für die Fotos, die das alles gut zeigen. Es ist natürlich nichts Aufregendes oder gar Schönes, aber m. E. eine angemessene Art, eine Lücke zu schließen.
Der Neubau Torgauer Straße ist weniger groß, was es vielen Architekten leichter macht, einen guten Entwurf zu machen. Der Entwurf wirkt auf mich wertiger als die Wichernstraße, wahrscheinlich sind hochpreisigere Wohnungen vorgesehen. Leider wurden in der Ausführung einige wenige Abstriche gemacht (Gauben, gestaffelte Fensterlaibungen, Balkone), die aber nicht groß ins Gewicht fallen. Die von Rundling und Civitas Fortis vorgeschlagenen Änderungen hätte ich auch sehr positiv gefunden und frage mich, warum ausgebildete Architekten so etwas nicht selbst erkennen.
Die Fenster haben zwar liegendes Format, sind aber nicht weit von einem quadratischen Zuschnitt. Da man selten frontal auf ein Haus blickt, sondern meist schräg darauf schaut, werden sie in der perspektivischen Verzerrung zum Hochformat. Auf dem letzten Foto ist das auch zu erkennen. Ich finde, man muss sich schon fragen, ob man Anforderungen an Architektur stellt, die zu erfüllen sind. Die gründerzeitlichen Geschosshöhen werden nicht wiederkommen, es sei denn für Luxuswohnungen. Folge: eine Zeit lang waren bodentiefe Fenster fast obligatorisch und wurden hier viel kritisiert (auch von mir). Ein stehendes Fenster, das nicht bodentief ist, wird schnell "Schießscharte" genannt. Die hier präsentierte Lösung mit dezent liegenden Fenstern, welche durch die Rahmung und die weißen Felder optisch in die Länge gezogen werden, findet meine Anerkennung. Spiegelfelder nennt man das, glaube ich. Im Barock hat man das gern eingesetzt, in Leipzig gibt es dafür auch Beispiele. Hier mal auf die Schnelle das Fregehaus:
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^ Das sind in deinem Beispiel aber keine "dezent liegenden Fenster", sondern ganz klassische stehende Fenster.
DIe gründerzeitlichen Geschosshöhe ist interessanterweise etwas, was man gestaltungsrelevant in B-Plänen festsetzen könnte - durch Vorgabe der Gebäudehöhe (Traufhöhe) bei gleichzeitiger Festsetzung der Zahl der Vollgeschosse oder mittebar durch die GFZ.
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Auf dem letzten Foto ist das auch zu erkennen.
Sorry, Masumania, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte das letzte Foto von Rundling. Meine Aussagen zum Fensterformat bezogen sich auf den Neubau. Das Fregehaus habe ich zitiert, um auf die Tradition hinter dem Gestaltungsmittel der Spiegelfelder zu verweisen. Das hat natürlich stehende Fenster.
Die (vielleicht) bessere Optik hätte weniger Wohnfläche zur Folge und würde Investitionen erheblich erschweren. Das ist das Gegenteil von dem, was allgemein angestrebt wird. Die neuen Bewohner wären vielleicht auch nicht glücklich, weil sie mehr Raum beheizen müssten.