Leipziger Wohnungsbau

  • ^^^ Ecke Pörstener Straße / Dieskaustraße

    Da sollte es sich um dieses Wohnbauprojekt handeln. Link

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    Ich kann der Kritik nicht so wirklich folgen. Die Formensprache des hinteren Gebäudeteils orientiert mit dem Satteldach und Traufhöhe an den umliegenden Gebäuden der Jahrhundertwende. Der Eckbau wird an der Hauptstraße erhöht und mit einer moderneren Formensprache unabhängig interpretiert. Wenn es qualitativ gut umgesetzt wird, ist es ein respektabler Neubau ausserhalb der Kernstadt und einem gerade erst aufstrebenden Stadtteil.


  • Wenn in der Ausführung der Fassade auch so qualitativ gearbeitet wird wie am Runki-Platz, dann sehe ich es als einen gelungen Entwurf an. Mir gefällt auch die scheinbar zaghafte Rückkehr insgesamt, zum Satteldach mit angepassten Traufhöhen und der dadurch orientierten oder stringenteren Fassadenaufteilung. Wesentlich gelungener als die Pseudo-Verschiebungen von Fensterachsen und Ebenen um die weißen Putzfassaden "aufzulockern".

  • Ich kann der Kritik nicht so wirklich folgen.

    Auf diesen Satz folgt zuerst das Lob des "hinteren Gebäudeteils", also des niedrigeren, verklinkerten Baus. Dabei hatte ich genau diesen Teil auch gelobt, wenngleich mit Abstrichen. Diese kann ich gern näher erläutern, auch wenn es immer wieder die gleichen Dinge sind, denen Architekten meines Erachtens zu wenig Aufmerksamkeit zollen.


    • Der Sockel ist zu wenig herausgearbeitet, mit den bekannten optischen Problemen, die daraus resultieren. Hier hätte schon - völlig kostenneutral - die Verwendung eines dunkleren Klinkers in diesem Bereich genügt.
    • Die Anordnung der Fenster mag vom Grundriss her gedacht logisch sein, wirkt aber vor außen sehr unharmonisch. Insbesondere der geringe Abstand zum Kopfbau und die durchbrochene Symmetrie im dritten Obergeschoss wirken auf mich unglücklich. Auch hier wäre ein besserer Entwurf ohne Kostensteigerung denkbar.
    • Die Wirkung der bodentiefen Fenster als "Schießscharten" könnte deutlich gemeindert werden, wenn man sich nicht für dieses überall millionenfach verbaute Standard-Geländer, sondern für eine individuellere, gestaltete Lösung entschieden hätte.

    Satteldach und Traufhöhe finde ich auch gut, ebenso den Dachgarten, den Klinker als Fassadenmaterial und dass damit auch horizontale Bänder in die Fassade kommen.


    Insgesamt für diesen Gebäudeteil dann doch Daumen hoch von mir.


    Nun der Eckbau, der den Eingang zur Pörstener Straße markieren wird.


    Der Eckbau wird an der Hauptstraße erhöht und mit einer moderneren Formensprache unabhängig interpretiert.

    Erhöhung: sehr gut.


    Modernere Formensprache: moderner als was? Moderner als die Gründerzeitler in der Straße und der Gegend? Ok, 1960 ist weniger lang her als 1890, aber daran würde ich Modernität nicht ablesen wollen. Ja, das Gebäude will "unabhängig" von der Umgebung sein. Ich meine eigentlich zu beobachten, dass diese desintegrierende Herangehensweise immer weniger als modern angesehen wird.


    Die Eckhäuser der Gegend haben z. B. fast alle abgeschrägte Ecken und stehende Fenster. Hier fügt sich das Gebäude nicht ein, gleichzeitig ist keine innovative architektonische Idee zu erkennen, die so einen Sonderweg rechtfertigen würde.


    Aber auch Positives ist zu erkennen. Beim Eckbau ist das Thema des Sockels sehr gut gelöst. Komisch, hier geht es auf einmal.


    Fazit: Das Bauvorhaben ist weit besser als das Allermeiste, das im Wohnbau zu sehen ist. Dennoch hat es Schwächen, die meines Erachtens so leicht zu beheben wären, dass es kein gutes Licht auf die Architektenschaft wirft und auch keines auf jene Foristen, für die Kritik ein Sakrileg zu sein scheint, als wäre Architekturkritik ein missgünstiges Verhindern von Leipzigs Wohlergehen.

  • "> Zwischen Eilenburger Straße und Parkbogen Ost ( sehr eng ) wird ein projektiertes Grundstück verkauft. Aus der Anzeige: Die derzeitige Planung sieht einen Baukörper mit einer Tiefgarage, vier Vollgeschossen und zusätzlichen Dachgärten vor. Geplant sind 4 und 5-Zimmerwohnungen, aufgeteilt auf acht Etagenwohnungen und 8 Maisonette-Wohneinheiten, mit ca. 1.966,92 m² Wohnfläche.

  • Den genauen Standort kann ich nicht zuordnen, es macht aber einen unterm Strich relativ gefälligen Eindruck. Ich würde mich freuen, wenn es wirklich mal schicke Vorgärten gibt. Die Fenster und die Ecksituation wirken klassisch und gefallen mir. Auf die Ecke noch ein hübsches Dach, das wäre super (aber dagegen sprechen vielleicht die max. zulässigen Gebäudehöhen).

  • Dafür, dass es "nur" ein Hinterhaus ist, sieht das Gebäude tatsächlich ganz schmuck aus. Es schließt direkt an das Hofgebäude Eilenburger Straße 39 an (in der Visualisierung links zu erkennen), und wird im Stadtbild kaum sichtbar sein. Über kurz oder lang wird wohl die Lücke Richtung Aldi-Markt auch noch bebaut werden. Auf dem Satellitenbild ist zu erkennen, dass sie komplett beräumt wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von Waldmeister () aus folgendem Grund: Link korrigiert

  • Neues aus dem elektronischen Amtsblatt 05/2023:


    Eine Baugenehmigungen gab es für die Errichtung von 7 Mehrfamilienhäusern in der Damaschkestraße 23 sowie für die 9 Stadthäuser im Innenhof der Georg-Schumann-Straße 72a.


    Die Baugenehmigung für zwei Mehrfamilienhäuser in der Igelstraße/Feldhasenweg wurde verlängert.


    Einen positiven Vorbescheid gab es für die Errichtung von zwei Stadthäusern im Innenhof der Merseburger Straße 49 und 51.

  • 4f2a1027-6916-403d-8gxiij.jpeg"> Zwischen Eilenburger Straße und Parkbogen Ost ( sehr eng ) wird ein projektiertes Grundstück verkauft. Aus der Anzeige: Die derzeitige Planung sieht einen Baukörper mit einer Tiefgarage, vier Vollgeschossen und zusätzlichen Dachgärten vor. Geplant sind 4 und 5-Zimmerwohnungen, aufgeteilt auf acht Etagenwohnungen und 8 Maisonette-Wohneinheiten, mit ca. 1.966,92 m² Wohnfläche.

    Mich würde einmal die Rückseite des Objektes interessieren. Denn die ist offenbar der Öffentlichkeit zugewandt, nämlich wenn man den "quasi verlängerten Lene-Voigt-Park" weiter hinter läuft. Ich befürchte nur, man wird von dem - zugegebenermaßen recht gelungenen Gebäude - nur eine glatte geschlossene Wand sehen.

  • ^ Auch die anderen Gebäude zur Fernwärmeleitung hin sind doch mit Fenstern versehen. Auch Balkone würden sich gut machen. Der Rest des Hinterhofs wird übrigens mit einer Anlage für betreutes Wohnen bebaut werden.

  • ^ Dem Bild nach zu urteilen entsteht das Bauvorhaben nicht auf der beräumte Fläche, die auf dem Google-Luftbild zu sehen ist, sondern es geht um das westlich daneben liegende Nachbargrundstück. Das neue Gebäude schließt an den Bestandsbau an.

  • Schick, schick, gefällt mir sehr gut. Wenngleich das EG tatsächlich fensterlos zu sein scheint. Bin ich eigentlich der Einzige, den diese Rohre stören? Vielleicht werden diese ja perspektivisch mal "6 feet under" verlegt.

    Einmal editiert, zuletzt von Nuperus ()

  • Hier ging es mir nur um den Fakt, dass Erhöhung und Flachdach eben einen Unterschied zur mehr oder minder geschlossenen Blockrandbebauung mit Satteldach darstellen. Als Eckbebauung an Haupt- und Nebenstraße finde ich das absolut verkraftbar.

  • Der Standort (und Umgebung) ist die perfekte anti-urbane Einöde. Solange dort das Auto Vorfahrt hat (3 1/2 Spuren mit 50km/h) wird sicher keiner dort bauen wollen. Hier geht Stadtreparatur bzw Urbanisierung nur über radikale Prioritätenverschiebung den Verkehr betreffend. Selbstredend nicht die einzige Stelle an der das so ist ... und an der sich bei Beibehaltung des status quo entsprechend wenig ändern wird.




    Das wars für dieses Projekt. Das Bauschild ist nun bis auf das Gestell entfernt, nachdem es schon mehrere Wochen in einem sehr demolierten Zustand war. Die Anzeige dazu ist zwar inaktiv (alt) ...

  • Anscheinend besteht aktuell die Gefahr, daß immer mehr geplante Projekt verschoben werden. Offensichtlich übersteigen die Kostensteigerungen deutlich die am Markt erzielbaren Erlöse - angesichts des aktuellen Wohnungsmarktes eine gefährliche Gemengelage.

    ^ Mit dem betreffenden - und zwei bis drei weiteren - Projekten sollte die urbane Einödnis ja beseitigt werden. In den letzten Jahren wurde in Leipzig auch an weniger attraktiven Hauptstraßen investiert - das ist jetzt alles wieder schwierig geworden. Schade.

  • optimistische Gedanken:

    - klar, die Kosten steigen allerorten. Ein Teil der Anhebungen wird sich wieder senken, z.B. einige Lebensmittel sind wieder preiswerter. Das pegelt sich ein.

    - dennoch haben viele (nicht alle) Arbeitnehmer Lohnsteigerungen durchgesetzt, so dass die Steigerungen kompensierbar sind

    - damit sollte die Kaufkraft für Mieten und Immobilien sich in naher Zukunft wieder auf einer Quote bewegen, wie sie auch vorher existierte, halt auf einem etwas höheren Level

    - Baustoffmangel besteht laut Gesprächen mit Baufirmen nur insofern, als dass Lieferanten die Verfügbarkeit an deutlich höhere Preise koppeln. Das wird auch nicht immer gut gehen

    - politische Unterstützung für das Bauen wird es in irgendeiner Form geben

    - ggf. werden Entwürfe umgestaltet um Erstellungs- oder Betriebskosten besser abzubilden.


    konkret vor Ort:

    die vieldiskutierten "grünen" Radstreifen am Dittrichring werden dieses Jahr bis Floßplatz verlängert und damit an jener Kreuzung zur Dofour- und Wundtstraße für mehr Brauchbarkeit sorgen und gleichzeitig den KfZ Strom in seinem Ablauf leicht dämpfen helfen.

  • - damit sollte die Kaufkraft für Mieten und Immobilien sich in naher Zukunft wieder auf einer Quote bewegen, wie sie auch vorher existierte, halt auf einem etwas höheren Level

    Das berücksichtigt mit Blick auf Käufe imho nicht ausreichend, wie stark die Zinsen gestiegen sind. Wenn man sich mal durchrechnet, wie sehr sich das gerade auf längerlaufende Finanzierungen auswirkt, muss es fast verwundern, dass sich überhaupt noch Käufer finden. Der bereits zu beobachtende Rückgang bei den Kauffällen (RE: Leipzig: Immobilienmarkt und -wirtschaft) wird sich sicherlich noch intensivieren - zumindest, solange sich die Preise nicht den neuen Finanzierungsrealitäten anpassen.

  • ja, klar, als Nullsummenspiel wird das nicht ausgehen. Ich bin kein Volkswirt, doch Inflation ist nicht gleich Inflation, so dass als Maßnahme dagegen die Zinserhöhung nicht immer das Allheilmittel darstellt.


    Nimmt man - blauäugig fantasiert - nur mal im Energiesektor die Merit Order Regel für den Strommarkt aus dem Rennen, verbilligt sich schlagartig die Energie immens. Das verbilligt wiederum Produktionsprozesse welche derzeit überall für lauter kleine Teuerungen sorgen. Damit wäre die Inflation auch schwächer oder gar harmlos - ganz ohne Zinserhöhung. Klar, ist in Summe zigfach komplexer, doch die Gründe der jetzigen Inflation ist eine Gemengelage aus einzelnen Mangelzuständen (Personal, Baugruppen), der Energiewende im momentanen Stand, zum Teil dem Krieg geschuldet und nunmehr auch den Zinssteigerungen folgend.