Leipziger Wohnungsbau

  • Ich finde die Entwürfe eigentlich gar nicht schlecht. Die Sachlichkeit und Stringenz passen an den Ort. Die Auflösung der Kleinteiligkeit finde ich bei solchen größeren Baukörpern auch nicht schlimm. Nur hat man bei der LWB ja kein Vertrauen in eine qualitative Umsetzung, weswegen hier dann wahrscheinlich eher eine Art energetisch sanierter Block aus den 1980er herauskommen wird. Gerne lasse ich mich vom Gegenteil überraschen.


    In Bezug auf die Baukörper wäre durch die aufgelassene Kreuzungslage in Richtung Westen - also vom Standpunkt der Ansicht - die Ecke auch mit zehn bis 12 Geschossen passend gewesen. Es bringt jetzt auch nix, den kaum noch vorhandenen alten Blockrand überall in den Neubauten durchzusetzen da das Gebiet nicht homogen erscheint. Und vor allem ist hier eine Nachverdichtung über den klassischen Traufhöhen möglich.


    Außerdem erscheint es mir kaum plausibel, dass es bei einer vierspurigen Straße mit Rad- und Fußweg sowie Baumreihe am 18. Oktober, "auf Teufel komm raus" ein EG mit Wohnungen erschlossen werden muss. Warum kein Einzelhandel und Hochparterre? Keinerlei Inspiration um die Struktur des bisher reinen Wohnviertels zu verändern.

  • Via Reggia


    Hier ein kleiner Nachruf auf die ikonische Bemalung des Nachbargebäudes an der Jahnallee, die für dieses Projekt leider weichen musste:


    […]

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    […]


    Die Gegenwart:


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    Währendessen schreitet die Zukunft ungebremst voran, mit immer mehr und immer schwereren Geräten für die Bodenarbeiten:


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    Die Zukunft:

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    ©555Farang

  • ^

    hmmm… da liest Du dem Plan nicht richtig. Die Kreuzung zur Straße des 18. Oktober ist eher in der Peripherie und mit Laufkundschaft weniger gesegnet. Der REWE Markt gegenüber greift die wesentliche Kaufkraft auch schon ab. Dort ist kein Gewerbe vorgesehen. An der Tram Haltestelle an der Philip-Rosenthal-Straße ist hingegen das ganze EG voller Gewerbeeinheiten im Plan. Das macht dort auch mehr Sinn. Verkehrstechnisch kann man dort mit mehr Geschäft rechnen: Uni, Uniklinik, Straßenbahn …


    Architektonisch geben sowohl die Höhen als auch die unterschiedlichen Baukörper an dieser Stelle ein sehr gutes Bild ab. Die städtebauliche Verbesserung kann man gar nicht hoch genug anrechnen.

  • ^ Danke für den richtigen und wichtigen Hinweis mit den Gewerbeeinheiten im Haltestellenbereich der Philipp-Rosenthal-Straße bis um die Ecke in der Johannisallee. Finde ich so tatsächlich recht sinnvoll, während man zur Kreuzung Johannisallee/Straße des 18. Oktober hin und dann entlang letzterer Straße die vorgelagerten Vorgärten des gegenüberliegenden Blocks zitiert bzw. weiterführt. Rein städtebaulich könnte man eine Ergänzung zum Blockrand zwischen großzügigen Altbauten, perforiertem DDR-Städtebau und Punkthochhäusern m.E. fast gar nicht besser lösen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Sockelbetonung, Gesimse etc, die die doch recht großen Blöcke ganz gut strukturieren, hier nicht weggespart werden und es am Ende nicht alles grau-weiß wird.

  • Kreuzstr. 21-31, Ludwig-Erhard-Str: Nachdem die Baugrube schon von Pionierpflanzen zurückerobert zu werden drohte, geht es nunmehr weiter

    Bild "img_813076kuy.jpg" anzeigen.


    Comeniusstr. 22 - kurze Blick auf den aktuellen Stand. Im November wird sicher mehr zu sehen sein, weil a) der Bau dann weiter fortgeschritten und b) die Bäume entlaubt sein werden ;)

  • Ab in den Süden: der Neubau Arthur-Hoffmann-Str. 32 - 34 bildet mit seinem etwas älteren Gegenüber eine Torsituation

    (die Arthur-Hoffmann-Str. 9 habe ich aus opto-hygienischen Gründen aus Versehen vergessen abzulichten 8) )


    taktische Lage bei der Körnerstr. 35-37: leichte Erdbewegungen

  • Noch weiter unten wagt die Kurt-Eisner-Str. 85 - 89 den übergangslosen Anschluß zur Johanniter-Kita Tillj mit der Eiger-Nordwand 2.0

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    "oh Täler, tief, oh Höhen!"

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    zum vierspurigen Naturlehrpfad "Kurt-Eisner-Straße" ist die Höhenentwicklung mehr als gerechtfertigt

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  • Hier plant offenbar die Viridis Real Estate ein Studentenwohnheim mit 424 möblierten Studio-Apartments. weiterhin soll hier für die zukünftige Kundschaft im Erdgeschoss Gemeinschaftsbereiche wie Kino, Fitnessraum, Studier-Zimmer, Gaming-Zone, Co-Working-Area, Café und ein Innenhof mit mehreren Terrassen entstehen.


    Die Aufteilung eine einzelne Blöcke finde ich gut. Die Fassaden sind okay. Die Straße verändert sich schon sehr zum Positiven.


    Heute bin ich an Aushängen für Anwohner vorbeigelaufen, auf denen die im Bauantrag eingereichten Fassaden zu sehen sind. Baubürgermeister Thomas Dienberg hat sich persönlich dafür starkgemacht, dass vor allem die unsinnige Fassadenplanung zur Berliner Straße aufgegeben wurde und nun der vom Gestaltungsforum favorisierte Entwurf von SERO nach einigen Anpassungen gewählt wurde.


    SERO-Entwurf:

    lumis-leipzig-entwurfe9jyh.jpgQuelle: https://sero-architekten.net/news


    abgelehnte Version (neben der Hässlichkeit sind auch eine weiße Fassade und Balkone an einer Straße mit täglich 20.000 Fahrzeugen sehr angebracht...):

    lumis-leipzig-aktuelljvkwx.jpg









    Quelle: https://viridis.4imedia.com/de/project/lumis-leipzig/


    Auch die anderen Fassaden zum Wilhelm-Liebknecht-Platz wurden überarbeitet. Hier zur Erinnerung die alte Planung:


    lumis-leipzig-streetwfkzt.jpg


    Quelle auch hier: https://viridis.4imedia.com/de/project/lumis-leipzig/


    Und nun, Trommelwirbel: Bogenfenster! Lisenen! Farbige Putze! Und wie zuvor schon vorgesehen: Mansarddächer! Kleinteiligkeit! Materialvielfalt bei den Dächern!


    dscf4677-min26mjls.jpg

    https://model2.de/img/14150/dscf4677-min26mjls.jpg

    (Eigenes Foto von der Anwohnerinformation)


    Leute, es geht doch! Und deshalb kann ich mich über Sätze wie diesen immer wieder ärgern:

    in der Lage ist das vermutlich das Beste, was man erwarten kann

    Zum Glück gibt es im vorliegenden Fall Menschen, die das anders sahen und auch entsprechend entschieden haben.


    An das Niveau des von LEonline bei #4.414 gezeigten Vorgängerbaus reicht es natürlich nicht heran, aber ich bin erst 30 Jahre jung und werde vielleicht noch erleben, dass die vielen nackigen Neubau-Fassaden der letzten Jahre eines Tages nachbestuckt werden. ^^


    Geplante Fertigstellung 3. Quartal 2023. Optimistisch ;)

    Die Papenburg Hochbau, die mit der schlüsselfertigen Erstellung beauftragt ist, schreibt nun auch von 08/2024.


    Die Arbeiten haben bereits begonnen:


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    dscf4680-min53jdh.jpg


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    Nebenan wurde bereits demonstriert, wie man es nicht macht und dafür ein Gründerzeit-Haus, das bereits neue Fenster erhalten hatte, abgerissen, damit so ein richtig schöner Klotzbrocken gebaut werden kann. Die Stadtverwaltung war nicht glücklich damit und hat offenbar daraus gelernt. In der Lücke zwischen Alt- und Neubau stand zuletzt ein Flachbau, der bis vor ein paar Jahren von der "Galerie Nord" genutzt wurde. Gibt es Planungen für das Grundstück? An dem im Hintergrund zu sehenden entkernten Gebäude tut sich seit langem kaum etwas:


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    dscf4684-min66jub.jpg


    Fotos von mir am 30.07.2022 geschossen.

  • Ich persönlich finde die ursprünglichen Entwürfe, die nun abgelehnt wurden, schöner und moderner. Ich fahre täglich hieran vorbei und habe mir nie gedacht: "Hier müsste mal etwas Rotes stehen!". Geschmäcker sind zu Recht verschieden, subjektiv empfinde ich es jedoch als einen Rückschritt.

  • Sehe ich ganz genauso! Dieses bedrückende dunkelrot / korallenrot / backsteinfarben (?) passt überhaupt nicht nach Leipzig. Angebliche Verbesserungen können auch nach hinten losgehen... Was soll das sein? Ein wenig Dessauer-Straße-Flair?

  • Erstmal gucken, was nun wirklich gebaut wird...

    Rote Farbe macht noch keinen großen Unterschied. Heller wäre aufgrund der höheren Reflektion günstiger gewesen. Insgesamt wäre es sicher zeitgemäßer gewesen, auf ein intensiv begrüntes Flachdach zu setzen. Die extremen Temperaturen werden uns noch jahrelang begleiten und Dachgeschosse im Sommer teilweise unbewohnbar machen. Die Rundbogenfenster gefallen mir gut.

    Warum man sich so auf das Eckhaus zur Berliner Str. gestürzt hat, erschließt sich mir nicht. Dort ist viel Straßenverkehr und noch mehr Tramverkehr und es gibt null Aufenthaltsqualität. Da gibt es ganz andere Ecken in Leipzig, bei denen man genauer hinsehen sollte. Ich hoffe, man tut das - u. a. bei den neuen LWB-Bauten.


    Ich finde es wichtig, dass die Baumasse gleich geblieben ist und die Brache verschwindet. Die wird wirklich von vielen Menschen - auch Messebesuchern z. B. - wahrgenommen.

  • Guten Abend,


    nach zwei Jahren, in denen ich dieses Forum bereits lese, um über die positive Entwicklung in Leipzig auf dem Laufenden zu sein, bin ich nun endlich Mitglied geworden.


    In der Waldstraße 10 (?) wurde mit der Beräumung des zuvor unbebauten Grundstückes begonnen und zunächst eine Mauer geschleift. Bisher wurde noch keine Bautafel aufgestellt. Auch im Internet konnte ich zum Bauvorhaben keine Informationen finden.

  • Ich persönlich finde die ursprünglichen Entwürfe, die nun abgelehnt wurden, schöner und moderner.


    weissenhof-siedlungel7xk7m.jpg


    Weissenhof-Siedlung, 1928 fotografiert von Elsbeth Böklen.


    Das auf dem Foto zu sehende Auto oder das Outfit würde heute kaum jemand als modern bezeichnen. Vergleiche hiermit:

    https://detgoeckeritz.de/engin…17/02/weissenhof_f015.jpg


    Warum es hingegen als modern gilt, so zu bauen wie vor 100 Jahren, konnte mir noch keiner erklären. Und auch nicht, warum modern=gut sein soll, wo es doch hier nur um geschmackliche Fragen geht. Oder ist das wie in der Werbung, wo uns "jetzt neu!" als Kaufargument eingetrichtert wird, besonders dann, wenn das Produkt selbst eine Mogelpackung ist und sonst nichts zu bieten hat?


    Wahrlich gibt es genug farb- und formlose Rechtecke in Leipzig, an denen sich Liebhaber dieser Stilrichtung erfreuen können. Daher ein Juhu, dass es diesmal anders kommt.


    Die von mir gezeigte Visualisierung wurde von einem laminierten Ausdruck an einer Haustür abfotografiert. Da brauchen wir sicher nicht über Farbtöne diskutieren.

    Dieses bedrückende dunkelrot / korallenrot / backsteinfarben (?) passt überhaupt nicht nach Leipzig.

    Ich zähle jetzt nicht die zahlreichen Backsteinbauten in unserer Stadt auf und erinnere auch nicht an den großen Jubel, der sich hier im Forum immer erhebt, wenn Rochlitzer Porphyr zum Einsatz kommt. Direkt neben und gegenüber dem Lumis stehen zwei Gründerzeitler, die roten bzw. korallenfarbenen Putz haben (einer davon ist auf meinen Fotos zu sehen).

    Insgesamt wäre es sicher zeitgemäßer gewesen, auf ein intensiv begrüntes Flachdach zu setzen.

    Ich sehe hier sehr viel Gründach-Anteil. Das wird sich nach der Überarbeitung der Fassaden, die ja die Dächer kaum betreffen, sicher nicht ändern:

    https://viridis.4imedia.com/de/project/lumis-leipzig/


    Bitte dort diese Kritik anbringen, wo es gar keine Gründächer gibt! Da haben wir in Leipzig wahrlich genug zu tun.


    Warum man sich so auf das Eckhaus zur Berliner Str. gestürzt hat, erschließt sich mir nicht.

    Den Satz verstehe ich nicht. Wie ist der gemeint? Hätte ruhig hässlich werden dürfen?

  • Zitat von APer

    In der Waldstraße 10 (?) wurde mit der Beräumung des zuvor unbebauten Grundstückes begonnen und zunächst eine Mauer geschleift. Bisher wurde noch keine Bautafel aufgestellt. Auch im Internet konnte ich zum Bauvorhaben keine Informationen finden.

    Ich habe dazu eine Visualisierung gefunden, die allerdings nur recht klein ist.

    (Quelle: http://www.ibeka.de/?p=98)


    Demnach stammt der Entwurf von Langheinrich + Manke. An sich ganz gefällig, aber ich bin mir nicht sicher ob die starke Eckbetonung nicht zu viel des Guten an dieser Stelle ist. Es würde im ziemlich einheitlichen und harmonischen Ensemble der den Platz umgebenden Gebäude doch recht dominant wirken.

  • ^


    Dieses Bild ist etwas größer.


    waldstrasse-leipzigzfdod.jpg


    Ich finde es schade, dass das Erdgeschoss nicht für Gewerbe genutzt werden soll.

    Einmal editiert, zuletzt von pkdex ()

  • Ich sehe hier sehr viel Gründach-Anteil. Das wird sich nach der Überarbeitung der Fassaden, die ja die Dächer kaum betreffen, sicher nicht ändern:

    https://viridis.4imedia.com/de/project/lumis-leipzig/


    Bitte dort diese Kritik anbringen, wo es gar keine Gründächer gibt! Da haben wir in Leipzig wahrlich genug zu tun.

    Das Gründach sorgt nicht nur für eine Art Schwamm, der die Niederschläge davon abhält, einfach über die Abwassersysteme wegzufließen, es fungiert gleichwohl als hervorragende Dämmung - Hitzschutz im Sommer / Kälteschutz im Winter. Eine natürliche Klimaanlage, ganz ohne Energieverbrauch.
    Da ich ein großer Fan von Mansard- Walm- und generell großen Schrägdachvarianten bin, finde ich diese Lösung einfach hervorragend für die Stadt. Begrüntes Dach muss (Gott sei Dank) nicht gleich Flachdach heißen. Es gibt sogar bereits Dächer, die auch auf den Schrägen selbst begrünt sind. Da geht also noch wesentlich mehr. Und das sieht bestimmt auch richtig gut aus.

    Die extremen Temperaturen werden uns noch jahrelang begleiten und Dachgeschosse im Sommer teilweise unbewohnbar machen.

    Die extremen Temperaturen werden bleiben und zunehmen, nicht nur jahrelang. Das muss Dachgeschosse aber nicht zwingend unbewohnbar machen. Die Frage ist, wie man es baulich anstellt, um auch die oberen Geschosse künftig noch nutzen zu können.