Leipziger Wohnungsbau

  • Gießerstraße 38 - Mehrfamilienhaus mit Atelierflächen in Plagwitz



    Das dürfte die wohl dreisteste Fake-Visu seit langem sein...


    aber sehet selbst:





    Was gibt es schöneres als einen Balkon mit freiem Blick auf eine aschgraue Betonwand?







    Zuletzt haben Häuser in dieser Gegend so ausgesehen, als ein Schornstein in einer Schlammgrube versenkt wurde...




    Palais Schlammpöös! 8)



    ...in der direkten Nachbarschaft finden sich z.B. solche Ansichten:



    ...oder auch, etwas weiter entfernt, Restbestand aus DDR-Zeiten:



    ...vielleicht soll das Objekt einfach nur an die gute alte Zeit erinnern, als Flugasche und Kohleruß den Architekten die

    mühselige Arbeit erleichtert und die ganze Stadt schön gleichmäßig unter einer feinen Schicht aus Dreck begraben haben?


    Oder man hat bei der Farbwahl aus naheliegenderen Inspirationsquellen geschöpft...



    Das könnte eigentlich auch eine Anregung für das lang geplante Hochhausprojekt am Goerdelerring sein:

    Eine 100m hohe Mülltonne im Spiegel des Pleißemühlgrabens! :love:


    ...aber ich schweife ab. =O


    Dabei hätte es halbwegs ok aussehen können, wenn man auf die Schlammfarbe verzichtet hätte...

    Und nicht auszudenken, was für ein Architektur-Juwel dort stehen könnte, wenn man sich tatsächlich

    mit der reichlich vorhandenen "historischen Industriearchitektur" befasst hätte, statt sie lediglich im

    Marketing-Geschwafel zu erwähnen... X(

    Backstein bietet unendlich viele Möglichkeiten... und bspw. den 20er-Expressionismus hätte man an dieser

    Stelle gerne neu interpretieren dürfen, Fritz Höger hat ja auch schon seine Spuren in der Nähe hinterlassen...

    Aber dazu hätte es ja eines Mindestmaßes an Kreativität bedurft, von Interesse für den Standort ganz

    zu schweigen... :rolleyes:



    Das LWB Projekt Bernhard-Göring-Straße 17 wurde hier schon mehrfach erwähnt, und ich wollte eigentlich auch nichts weiter mehr dazu posten,

    aber da Der Kreuzer dazu eine Kritik verfasst hat (und diese Art von Bauwerken dem derzeitigen Anspruch von Bürgermeister und Stadtrat an die Leipziger Baukultur vorbildlich zu entsprechen scheint), nachfolgend einige Bilder und Zitate.

    Immerhin versucht man sowohl hier als auch bei den Neubauten hinter dem Georgiring nicht auch noch, die Banalität der Architektur mit pseudo-avantgardistischen Farbtönen zu kaschieren.



    Nichtssagender Einheitsbrei in Hinterhofoptik.





    Die LWB ist indes fleißig weiter dabei, unsere Stadt mit belangloser Massenware zu verunstalten

    und Flächen größzügig zu versiegeln. Hoffentlich erfolgt, vielleicht auch durch den Wechsel

    in der LWB-Führung, bald ein Umdenken, bevor Leipzig von der eigenen Wohnungsbaugesell-

    schaft vollend verunstaltet wird.


  • ^Danke dafür, dass mir beim Anblick des Objektes Gießerstraße fast das Essen im Halse stecken geblieben ist. Es erinnert mich irgendwie an ein Hotel am Sonnenstrand in Bulgarien aus den Altbeständen der Ostblockzeit. Das Ding ist nicht nur an sich mächtig hässlich, sondern passt mit seiner Dominanz so überhaupt gar nicht dort hin. Mit Blick auf die Funktionalität gibt es Rätsel auf: Balkone nach innen zu anderen Fenstern hin, 3 Meter entfernt?? Wer soll sich dort hinlegen? Und zum Dachabschluss und zum Dach selbst muss man wohl schon gar nichts mehr sagen... Und eine ordnende Wirkung als Eckbebauung entfaltet es irgendwie auch nicht.

  • ^^ Ich bin mal wieder die, die gegen den Strom schwimmt.... das Gebäude in der Gießerstraße gefällt mir gut - und bis auf die Farbe sieht es genau aus wie die Visu. Die Farbe verleht dem Gebäude mehr Präsenz (lässt sich aber auch leicht ändern). Eine Traufkante ist zumindest zu erahnen, sodass das Auge nicht ganz so wegrutscht wie bei der Chopinspitze. Das EG ist schön offen.

    Es handelt sich eben nicht um ein Industriegebäude, sondern ein Atelier-/Bürogebäude und ein Wohngebäude. Ich möchte Leipzig jetzt nicht damit zugepflastert sehen, finde aber, dass auch solche - echte moderne - Architektur hier ihren Platz hat.


    Bei der Beurteilung der LWB-Bauten gehe ich allerdings mit, zumindest an den Seiten, wo keine Balkone/Loggien sind. Ein Minimum an Fassadengestaltung hätte in den Lagen Pflicht sein müssen. Vielleicht könnte man mit einer intensiven Fassadenbegrünung einen Schleier darüber decken - oder Spenden sammeln für eine Verklinkerung.

  • Natürlich ist das an dieser Stelle Vergeudung. Das von Verkehrsflächen umschlossene Grundstück drängt sich für eine Bebauung geradezu auf. Wie die Stadt auf die Idee kommt, gerade hier müsse eine Grünfläche hin, ist mir völlig schleierhaft. Es ist auch nicht "ökologisch" oder sonste was. Am Ende muss eine andere Fläche für den benötigten Wohnraum herhalten. [...]


    Ich hatte schon einmal dazu geschrieben, dass es nicht die Aufgabe eines heutigen Städtebaus sein kann, ehemalige enger strukturierte Arbeiterviertel wieder in der gleichen Systematik zu verdichten. Dementsprechend ist auch hier nicht von einem "vergeuden" von Flächen zu sprechen, da die Ecke mit vielleicht rund 30 Wohneinheiten keine Wohnungsprobleme lösen würde. Auch bei sozialverträglichen Wohnungen.


    Es gibt auch einen konkreten Nutzungsdruck (Sport/Freizeit) der sich weder durch den Wald in der Nähe noch durch die sehr kleinen Platzflächen und Grünanlagen in Connewitz beheben lässt. Die Verkehrsflächen sind am Kreuz viel zu groß und brauchen einen Rückbau in der die jetzige Freifläche einbezogen werden muss. Inklusive dem Gebiet vor dem 'Werk II'.


    Um eine naturnahe grüne Insel geht es überhaupt nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von hedges ()

  • Einige Hoffnungsvolle Bilder zur wohl nicht ganz unberechtigten Kritik von Rundling.


    Beim Gebäude in Plagwitz fällt mir auch nichts mehr zu ein.

    Und die LWB naja für 6,50 € ... was soll man da erwarten? Man kann nur hoffen, dass die LWB aus Ihren Anfangsprojekten lernt und bei den folgenden die optischen Dinge besser hervorhebt.


    Etwas Hoffnung gibt es ja ... das Muster für die Fassade in der Münzgasse 26 ist fertig und lässt tolles erwarten.


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    Und das Wohnprojekt der Unitas in der Salomonstraße 18 ist ein Hinguker geworden. Da gibt nichts zu merkern.

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    Und wenn man im Block weiterschaut ist Schumanns-Gärten der CG Gruppe gut eingewohnt. Zwar eng aber so ist es nunmal in der City.


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  • Zuletzt haben Häuser in dieser Gegend so ausgesehen, als ein Schornstein in einer Schlammgrube versenkt wurde...

    Danke für den Link. In der Limburger habe ich gewohnt, ohne mir darüber klar zu sein, in einem solchen Krisengebiet zu leben. :D


    Was die Gießerstraße angeht setze ich auf die ansässigen Graffitikünstler. Die freuen sich über alles Graue. Konnte man in der Limburger Straße ganz unten an der Entenbrücke immer ganz gut beobachten.

  • Um neben 'Birte' auch noch eine Lanze für den Neubau in der Gießerstraße zu brechen: auch ich finde den Neubau sehr gut gelungen, in der Struktur und auch der Gestaltung. Das hat in der Planung und Ausführung eine gute Qualität. Dass man während des Baus eine andere Fassadenfarbe gewählt hat, ist ja nicht unüblich.



    Generell sprechen wir hier halt schon von einem ehemaligen Industriequartier in einem dortigen post-Industriellen Zeitalter. Also wir sehen und erkennen dort überall starke Brüche und Kontraste. Auch wenn es solche Blüten treibt wie beim besagten Projekt, wo man 15 Euro/qm zahlt und auf eine Parkplatzfläche vom Baumarkt schaut. Aber genau das sind ja die spannenden Aspekte von Plagwitz.


    Wo wenn nicht dort, kann man sich vor allem im Wohnungs- und Gewerbebau ausprobieren? Leipzig ist keine Metropole und kann dennoch mit solchen individuellen Vierteln und Quartieren aufwarten. Hier braucht es keine städtebauliche Stringenz, welches Plagwitz in eine völlig normales Wohnviertel verwandelt. Hier kann man ruhig mit den Brüchen im Blockrand, mit den Freiflächen ehemaliger Industrieflächen und den alten Gebäudestrukturen von Fabriken und Arbeiterhäusern als Stadtbild experimentieren.

  • Was die Farbe angeht sehe ich es als geplante Reminiszenz an die Industrielle Vergangenheit, letzendlich haben alle Gebäude in der Nähe des BBG genau diese Farbe und dunklere Töne getragen. In der Nachbarschaft der erneuerten "Cremeschnitten" wird mir dabei ganz braunkohlenfeuerwarm ums Gedärm. Bezüglich der restlichen Gestaltung würde ich Birte und Hedges beipflichten.

  • Auf dem Grundstück Witzlebenstraße 19-21 gehen offenbar bald die Arbeiten los. Hier soll ein MFH mit Tiefgarage entstehen.
    Die Baugenehmigung war laut https://static.leipzig.de/file…019/Amtsblatt_2019-14.pdf bis zum 01.06.2021 verlängert worden.

    Heute wurden dort Personen bei der Sichtung der offenbar zu fällenden Bäume beobachtet. Eine Visualisierung des geplanten MFH konnte ich bisher nicht finden.

  • Das ist - wenn man der Visualisierung glauben darf - wirklich ein so vielversprechender Neubau. Die Visu haut mich wirklich immer ein bisschen um. Ich bin echt etwas gehyped und super gespannt auf die tatsächliche Erscheinung.

  • Edlichstraße 12-16


    Für den Neubau von 3 Wohnhäusern in der Nähe vom Torgauer Platz in Volkmarsdorf ist ein erster verpixelter Entwurf für die Fassadengestaltung aufgetaucht, der erstaunlich historisierend daher kommt:


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    e12-16


    Der Baugrund wird seit kurzem mit schwerem Gerät vorbereitet:


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    Das in dieser Gegend 51 Eigentumswohnungen entstehen ist sicherlich ein Ausdruck der fortschreitenden Gentrifizierung im Leipziger mittleren Osten. Mit dem benachbarten Schulcampus Ihmelsstraße und der renaturierten Rietzschke-Aue wird es da ja auch so langsam wieder richtig schick. Der ein oder andere Anwohner würde vielleicht sogar sagen etwas zu schick.

  • ^ nicht vergessen: Der Sellerhäuser Bahnbogen mit dem Höhen(Rad)weg wird ebenfalls einen Imagewandel beschleunigen. Ähnlich wie der Karl-Heine-Kanal-Radweg in Plagwitz.

  • Nachdem einige Jahre versucht wurde, einen Investor für eine Nachnutzung des Gebäudes in der Rathenaustraße 52 zu finden, wurde laut Presse das Grundstück jetzt verkauft. Es sollen ab Ende 2022 vier Stadtvillen mit insgesamt ca 40 Eigentumswohnungen entstehen. Der Bestandsbau wird also abgeräumt.

  • ^ Das ist ja beinahe schade. Wirklich schön finde ich den Bestandsbau zwar nicht, allerdings scheint er mir recht einzigartig. Weiß jemand, was es mit dem Gebäude auf sich hat?

  • ^ Ja, ein interessantes Gebäude ist es in der Tat. Es wurde um 1992 als Dentalklinik mit Labor, Büro und Wohnungen errichtet und war bis ca. 2015 in Betrieb. Danach wurde es entkernt mit dem Plan es zu 15 Eigentumswohnungen umzubauen.


    Beschreibung (Auktion 2020)

  • Alfred-Kästner-Straße 62-66


    [...] Schräg gegenüber dem Amtsgericht Leipzig, wo sich jetzt eine Kfz-Werkstatt befindet, ist ein mehrgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus geplant. [...]

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    © Langheinrich + Manke Architektur


    Die Asia-Imbissbude ist weg...

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    ... und zwischenzeitlich sind auch der Getränkemarkt und die Kfz-Werkstatt ausgezogen:

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    pics by 555Farang maps


    Kann die Abrissbirne also bald anrollen.