Leipziger Wohnungsbau

  • Berliner Straße

    Man kann hier doch nicht ernsthaft mehrere komplett nackte, weiße Wände zur Straße hin platzieren. Das empfinde ich schon als ziemlich dreist. Dann soll man sich wenigstens gestalterisch irgendwas einfallen lassen oder farbliche Akzente setzen. Das ist in meine Augen inakzeptabel bei aller "Privatsphäre".


    http://www.sisuplan.de/pdf/projekt_09.pdf

  • ^ Die weißen Wände stehen doch nicht direkt an der Strasse, sondern gefühlte 15 Meter dahinter und werden durch eine Art Pergola von ebendieser getrennt. Hätten die Wände Fenster, würde man das von dort sowieso kaum sehen. M.E. eine ganz gute Lösung für eine Lückenbebauung, wird doch niemand auf der Nordseite zu einer vielbefahrenen Straße hin irgendwelche Räume platzieren wollen, wenn er schon in einen Neubau investiert.

  • Was soll denn das für eine Argumentation sein? Wer in der Stadt lebt, muss auch mit der Stadt leben, und dazu gehört eben Verkehr. Mal abgesehen davon dass wohl der Großteil der als Lebensraum genutzten Architektur in Deutschland irgendwelche Fenster zu Straßen besitzt. Es soll ja auch sowas wie Doppelverglasung geben. Wie man so eine gestalterische Bankrotterklärung auch noch als „Luxus neuen Wohnens“ verteidigen kann, ist mir schleierhaft.

  • Wer in der Stadt lebt, muss auch mit der Stadt leben, und dazu gehört eben Verkehr.


    Eben deswegen wollte dort seit Jahrzehnten niemand bauen und auch Sanierungen finden nur auf niedrigstem Niveau statt. Im Interesse des Stadtorganismus' sucht man dann eben nach Alternativen.


    Mal abgesehen davon dass wohl der Großteil der als Lebensraum genutzten Architektur in Deutschland irgendwelche Fenster zu Straßen besitzt.


    Nochmal: es gibt gar keine Fassade an der Straße, dort steht eine Pergola, die langfristig durchaus noch eine straßenbündige Bebauung zulässt (die Grundstückstiefe beträgt zwischen 45 und 60 Metern) - falls dafür jemals Bedarf bestehen sollte. Inwiefern ist also die Anzahl der Fenster einer Hoffassade fürs Straßenbild relevant? Mit der gleichen Logik könnte man bei der Neubebauung von Straßengevierten fordern, dass die Hoffassaden der einen Seite bestimmten Gestaltungskriterien entsprechen müssen, weil man diese an der nicht bebauten gegenüberliegenden den Hof schließenden Blockkante zunächst von der Straße aus sehen kann.


    Die Tatsache, dass in solch einer toten Ecke mit Hilfe nicht eben alltäglich Herangehensweisen überhaupt eine Investition ermöglicht wird, die helfen wird, das Gebiet zu stabilisieren, ist daher m.M.n. als weitaus relevanter Einzuschätzen Kritik an einer Fassade, die am Ende von der Straße aus eh kaum sichtbar sein wird. Mal aus dem pdf extrahiert:



    Quelle: sisuplan

  • Ich glaube hier sind einige einem Missverständnis aufgessen. Die glatten und fensterlosen Fassaden wären in der Tat befremdlich, wenn sie bündig zur restlichen Bebauung stehen würden. Sie sind aber im Hof, mit deutlichem Abstand zur Straße, gedacht. Die angesprochene Pergola übernimmt vielmehr die Funktion einer (provisorischen?) Hausfassade zur Straße hin. Ich finde, das könnte für schwierige Gegenden eine ganz brauchbare Lösung zum Schließen großflächiger Lücken sein.


    Aber zu den eher allgemein angesprochenen Themen:
    "Was soll denn das für eine Argumentation sein? Wer in der Stadt lebt, muss auch mit der Stadt leben, und dazu gehört eben Verkehr."
    So selbstverständlich das auch klingen mag, so unzutreffend ist es in diesem Fall und im Fall vieler Neubauprojekte. Während man in einem sanierten Altbau mit der städtebaulichen Lage und dem entstandenen Verkehrsaufkommen klarkommen muss, heißt das ja noch lange nicht, dass man sich bei einem Neubauprojekt keine Mittel und Wege einfallen lassen darf, welche eben gerade die negativen Effekte des Stadtlebens abmildern. Würde man behaupten wollen, dass der Städtebau der letzten hundert Jahre immer wieder versucht hätte gerade jenes, nämlich die Symbiose aus zentraler Lage und erholsamen Wohnumfeld, zu erreichen, läge man nicht ganz daneben. Man muss hier nur an die Gartenstädte des frühen 20. Jahrhunderts oder an die Sozialwohnungskomplexe der 20er & 30er Jahre mit ihren riesigen, parkähnlichen Innenhöfen erinnern.
    Man darf sich auch heute nicht den Versuchen verweigern, Wohnen auch in unattraktiven Gegegenden möglich zu machen. D.h. ja nicht, dass man städtebaulich alle Prinzipien über Bord werfen muss, aber im vorliegenden Fall kann man den Architekten nicht unterstellen, in irgendeiner Weise "dreist" und brachial das Gefüge des städtischen Raumes zugusten von "Privatsphäre" zerstören zu wollen.

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  • ^ Wenn mich nicht alles täuscht, sind auf der großen Grafik nicht weniger als 7 Stadthäuser zu sehen (siehe teilverdeckte Bäume), die eine Etage unter der Traufhöhe der umliegenden Häuser enden. Der hier gezeigte Plan mit fünf Mehrfamilienhäusern, die die Höhe der umliegenden Gebäude erreichen, ist da doch um einiges massiver, auch was Gebäudetiefe und Abstände betrifft. Ich tippe eher auf einen Zufall.


    Eine eventuelle Gebäudereihe an der Straße könnte natürlich einfach Fenster zu den frei bleibenden Abständen zwischen den zunächst geplanten Gebäuden haben.

  • Der Zugang zu den Häusern,findet der von der fensterlosen Seite statt ? Ich teile die Position von RMA und sehe kein Grund,weshalb nicht Küche,Flur,Sanitär oder Treppenhaus zur Strasse hin gelegt und mit entsprechenden Fenstern versehen werden können.

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  • Ich verstehe diese Phantomdiskussion weiterhin nicht und auch nicht, welche Relevanz fürs Stadtbild der Fensteranteil einer hinter einer Pergola versteckten Hoffassade an einer Hauptverkehrsstraße, die jede Investition benötigen kann, hat. Es geht hier nicht darum, dass man die Nordfassade Befenstern könnte, sondern darum, warum man dies machen muss, wenn es Gründe gibt, die dagegen sprechen. Dass mancher hinter seinen Schallschutzfenstern nichts hört, ist m.E. jedenfalls keiner.

  • In der ersten Grafik in #1015 ist schön zu sehen, wie man in Visualisierungen trügerische Zustände enstehen lässt, um sie gefälliger zu machen. So existiert vor dem Parkhaus Westseite, wo aktuell ein von Taxis, PKWs und Bundespolizeifahrzeugen stark frequnentierter Platz ist, ein kleiner Park mit Bäumen. Aber vielleicht soll der ja enstehen, immerhin handelt es sich ja um einen Entwurf - die durstigen Zeitgenossen, die aktuell in der Sonne sitzen müssen, würden dies sicherlich begrüßen :)

  • Was die zukünftige Bebauung angeht: Wenn gegenüber den Neubauten wieder Stadthäuser gleichen typs, oder in ähnlicher Form entstehen kann man die doch einfach so versetzen dass die Bewohner nicht direkt auf die weiße Wand schauen, sondern auf die Freifläche zwischen den Häusern.
    Andernfalls kann man dort genausogut Sanitäre Räume, Treppenhäuser, Flure oder Küchen unterbringen.... wobei das zur Südseite freilich nicht so clever währ.


    Aber bis das der Fall ist kann man aus den weißen Wänden auch nochwas gescheites machen, ich denke da an Begünung oder Bemalung. Wie währs mit nen Graffitiwettbewerb für die Flächen? Gibt ja durchaus leute die sich sowas gern anschauen (mich eingeschlossen :D).
    Und ich denke es ist jeden hier klar das die Wohnungen zur Straße sowieso keinen Toppreis erzielen können.

  • Ich denke, dass man froh sein sollte, dass dort überhaupt mal wieder was gebaut werden soll. Und dann auch noch Wohnbebauung... Alle Achtung ! :cool:


    Sicher ist eine fensterlose Fassade kein Schmuckstück. Aber durch diese Pergola, die für mich eher wie eine Lärmschutzwand aussieht, entsteht sowas wie eine Hinterhofsituation. Außerdem wird die Wand zur Berliner Straße offensichtlich sehr hoch. Ich würde mal auf 6 m tippen. Es ist fraglich, ob es somit überhaupt eine Möglichkeit gibt, etwas von den Nordfassaden der Gebäude zu sehen. Dafür müsste man sich schon in einem der Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite befinden.


    Ist es richtig, dass das zwischen Kurt-Schumacher- und Erich-Weinert-Straße gebaut werden soll? Das müsste dann gegenüber vom Sozialgericht sein !? :confused:

  • In Chemnitz gab es auch mal Überlegungen für Lärmschutzwände auf der Leipziger Straße - von daher. ;)


    Ich finde das an dieser Stelle nun wahrlich kein Verbrechen. Ich verstehe allerdings überhaupt nicht, warum man soviel Platz verschenkt und die Häuser mit den Rückwänden (die kann man ja auch begrünen) nicht bis zur Straße vorzieht. So hat man größere Gärten? Das ist doch Verschwendung. Die Lücken kann man ja dann mit Pergolas zumachen (wegen Lärm???)

  • ^ Man geht wohl zurecht davon aus, dass man Häuser mit Grundstücken bis zur Parthe und etwas ab vom Straßenlärm besser vermarkten kann. Wie gesagt, bei einer Grundstückstiefe von 40-60 Metern und einer Gebäudetiefe von vielleicht 10 Metern bei den hier gezeigten Stadthäusern dürfte noch genug Platz von der Pergola bis zu den Gebäuderückwänden sein.

  • Beim Neubauprojekt am Schletterplatz und in der Hohen Straße geht es weiter voran. Letztes Update dazu war m.W. im April


    Ein paar aktuelle Bilder von gestern. Der freistehende Neubau zeigt sich nun ohne Gerüst.



    Zoom



    Die Front entlang der Hohen Straße präsentiert sich jetzt ebenfalls gerüstfrei.





    Und im stadträumlichen Kontext gesehen. Sieht doch recht ansprechend aus.

    Bilder: Cowboy

  • Finde ich sehr gelungen - auch die Gestaltung der Hofseiten und des Gartenhauses. Vermutlich geben die auch schon einen Vorgeschmack auf die Fassadengestaltung zum Schletterplatz, da man zum Norden sicherlich nur wenige Balkone platzieren wird.

  • Der Neubau in der Springerstraße ist den Kinderschuhen entwachsen:




    Parkvillen am Kickerlingsberg: die Baugrube ist ausgehoben und der Kran steht


    Richter-/Fritz-Seger-Straße - das Kellergeschoß ist fertig


    In der Wolfener Straße ist ein weiteres Stadthaus im Rohbau fertig:

  • Die Neubauten in der Paul-Gruner-Straße in voller Schönheit:


    Eine Lücke in der Alfred-Kästner-Straße wird geschlossen:


    Beim LiviaPark wächst das Erdgeschoß:



    In der Hinrichsenstraße ist das Kellergeschoß ebenfalls fertig:


    Die Baulücke in der Gottschedstraße ist nahezu geschlossen:


    Das Projekt in der Carl-Maria-von-Weber-Straße kommt auch gut voran:



    An der Elsterstraße entsteht ein weiterer Neubau - quasi Rücken-an-Rücken mit dem Neubau Gottschedstraße:


    Offensichtlich zum Projekt der Sanierung des ehemaligen Kulturhauses Elsterstraße gehörend entsteht ein weiterer Neubau in der Elsterstraße - eine Ecklösung, die den "Vorplatz" zum Haus Leipzig offen läßt:

  • Schön zu sehen, dass auch noch Gebäude in Ziegelbauwese errichtet werden. Die Wände der Neubauten aus Porenbeton sehen zum Teil sehr schmal aus. Man hat doch da nicht etwa vor noch zusätzlich Dämmung ranzuklatschen?