Um mal zu unken: eine Aufwertung dieses Gebietes im Sinne einer Stadtreperatur, die wiederum auf eine Herstellung der überkommenen Straßenstruktur hinausliefe, wäre nur mit einer radikalen Lösung möglich; ergo: Abriß der Platten und Neubau. Aber wie Cowboy schon zurecht anmerkt, kann man von einer Wohnungsgenossenschaft nicht verlangen, vermietete Gebäude zu schleifen. Dies wäre wirtschaftlich voll für den Eimer.
Es ist auch nicht erforderlich! Fliegt man mit Bing
http://www.bing.com/maps/?v=2&…0Sachsen%2C%20Deutschland
über das Viertel, sieht man, daß Lückenschließungen zwischen den anderen Altbauten, besonders westlich der Ebertstraße, viel dringender und hilfreicher wären. Zumal gibt e sin Leipzig noch genug Altbauten zu sanieren ....
Leipziger Wohnungsbau
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Die Platten in der Max-Beckmann oder der Kollonadenstraße sind doch städtebaulich vollkommen in Ordnung. Ein wenig aufgehübscht stören die keinen mehr. Das Problem sind halt wirklich die zurückgesetzten Standard-Blöcke mit Hochparterre und Treppen zur Friedrich-Ebert-Straße. Es würde vollkommen ausreichen, diese abzureissen und durch straßenbündige Neubauten zu ersetzen. Dann böte sich auch Gelegenheit, dem ehemaligen Westplatz auch auf der Ostseite wieder eine Raumkante zu geben.
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Die Platten in der Max-Beckmann oder der Kollonadenstraße sind doch städtebaulich vollkommen in Ordnung. Ein wenig aufgehübscht stören die keinen mehr.
Was mich stört, ist die falsche Schreibweise der
Kolonnadenstraße und das Wort aufgehübscht für verschönert.
Ansonsten stellen die Blöcke in den o.g. Straßen, besonders durch Anschlüsse an Nachbargebäude, sicher erträgliche Lösungen dar.
Ziel der Stadtplanung kann auch nicht sein, die alte Führung der Promenadenstraße zum (alten) Westplatz wiederherzustellen.
Warum auch? Aber den neuen Westplatz sollte man schon als Platz baulich erlebbarer machen und dazu gehören eben auch ansprechende Bauten.
Zur (Wieder-) Benennung des Westplatzes war es ja vor allem für die Verwendung der Haltestellenbezeichnung (analog Südplatz) gekommen. Da mit der Westbrücke und dem Westplatz nun zwei alte Bezeichnungen zurückgekehrt sind, ist es bedauerlich, dass Namen wie Promenadenstraße, Weststraße oder Plagwitzer Straße weiter fehlen oder an anderer Stelle in Leipzig sind. -
Aufhübschen steht im Duden, insofern würde ich das Wort gern weiterhin benutzen
Dass die alte Führung der Promenadenstraße nicht mehr kommt, ist vollkommen klar. Nichtsdestotrotz hat man in den 90ern mit dem architektonisch wenig anspruchsvollen Neubau am "alten" Westplatz die Möglichkeit vorbereitet, stadträumlich wieder einen Platz zu schaffen. Die Nordwestecke wird sicherlich früher oder später mit einem ähnlichen Neubau geschlossen, allein die auf der Ostseite unmotiviert im rechten Winkel endenden und damit in keinem Bezug zur Straße stehenden Blöcke stören. Kombiniert mit einer neuen Raumkante an der Ostseite bis zur Straßenkreuzung ("neuer Westplatz" hin) könnte hier durchaus Urbanität entstehen. Die Bauten der 90er (auch am "neuen Westplatz") mit ihren ebenerdigen Ladenflächen haben ja darauf spekuliert. Die Unitas konterkarriert das mit ihren momentanen Plänen leider.
Korrekt ist allerdings auch, dass die Blöcke gut vermietet sind. Aus selbigem Grund wurden ja auch die 50er Jahre Zeilenbauten saniert, die, wie Lipsus schon sagte, noch weitaus störender sind.
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Auf die "Experimental"-Platten zwischen Dorotheen-Platz und Altem Westplatz war man besonders Stolz. Ich glaube in den letzten Heften der "Architektur der DDR" gab es einen mehrseitigen Artikel über dieses Vorhaben (ich erinnere mich, dass die Bilder toll waren, der Text war aber typisch BKLangweílig ... )Diese Gebäude sind sozusagen Baudenkmale der industriellen Postmoderne - Platten mit Gesimsen, Lisenen und Bossen - das muss man sich mal vorstellen! Die Kolonnadenstraße versprüht dabei dieses unnachahmliche "Friedrichstadt-Palast-Kitsch-Kulissen-FLair" mit getönten Scheiben. Voll die 80er Jahre. Sozusagen der gebaute Kessel Buntes.:D
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^So, damit wir jetzt alle noch mal ein Bild vor Augen haben - Dorotheenplatz und Kolonnadenstraße.
Foto von User CowboyIch persönlich finde auch diese Platten monströs häßlich, aber sie haben zweifellos einen hohen dokumentarischen Wert und schaffen ein authentisches DDR-Endzeit-Klima. Es will ihnen ja auch keiner ans Leder. Immerhin ist hier der Erhalt der Fluchtlinie, sogar mit einzelnen Gründerzeitlern mittendrin, gelungen. Ich bin trotzdem heilfroh, dass unsere Städte jetzt nicht durchweg so aussehen!
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^ Das wünscht sich wohl keiner. Aber gerade im Vergleich zu den Standardplatten weiter hinten in der Straße zeigt sich der qualitative Unterschied, auch dazwischen, sich ans alte Straßenraster zu halten, oder nicht
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^Selbstverständlich wünscht sich wohl niemand, dass ganz Leipzig so aussieht. Aber ich halte gerade die auf dem Bild zu sehende Platz- und Torgestaltung für sehr gelungen. Die beiden Statuen sind sicherlich älteren Datums(?) aber runden die Gesamtwirkung schön ab.
Zieht man die Knappheit der Mittel zum Ende der DDR in Betracht und vergleicht man es mit dem was in dieser Zeit zum Teil noch in der BRD gebaut wurde, dann schneidet das oben gezeigte wahrlich nicht schlecht ab.
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Klar, die Statuen sind fast 300 Jahre alt (bzw. ihre Vorbilder, es handelt sich um Kopien) - es sind zwei von ehemals vier römischen Gottheiten (Jupiter, Juno, Mars und Venus - ich weiß aber gerade nicht, welche beiden), die aus der Hand des berühmten Barock-Bildhauers Permoser stammten und im Apelschen Garten, übrigens ziemlich genau an derselben Stelle, standen. Vom Thema sind wir ja mittlerweile ganz schön weit abgekommen.
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Jupiter und Juno stehen auf dem Dorotheenplatz.
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Architekten für den UNITAS-Neubau am Westplatz ist die S&P Sahlmann Planungsgesellschaft. Leider konnte ich noch keinen Entwurf finden. Werde aber mal anfragen.
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Ein paar Updates von vergangener Woche. Das erste Gebäude der Stadthäuser am Shakespeareplatz scheint äußerlich soweit fertiggestellt zu sein:
Ein beiger bzw. cremefarbener Akzent hätte m.E. aber viel besser ausgesehen als das verwendete Mittelgrau.Momentan entstehen 4 Gebäudes dieses Typen, insgesamt sollen es 6 werden - schön, dass hierbei jedes Gebäude ein wenig anders aufgeteilt ist:
Schräg gegenüber in der Shakespearestraße ist der gefühlt ewig währende Bau eines Stadthauses in der Shakespearestraße. Die Fassade holt dann doch noch mal etwas heraus, insgesamt bleibt das Ergebnis aber mittelprächtig:
Der Neubau Steinstraße 54 wird wohl bald fertig sein:
Die Rückseite:
Wie berichtet, hat der Neubau in der August-Bebel-Straße begonnen:
Die von ungestalt erwähnte Sichtachse aus der Schenkendorfstrasse:
Last but not least, ein paar Bilder von Anfang März vom Neubau in der Ferdinand-Rhode-Straße:
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Die gezeigten Gebäude stellen -aus meiner Sicht- eine gelungen Stadtreparatur dar. Selbst die Stadthäuser in der Shakespearestraße sind gar nicht so schrecklich.:D
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Naja - die Stadthäuser könnten schlimmer sein. Trotzdem, bei dem was da schon so gebaut wurde mache ich mir bei der August-Bebel-Straße sorgen!
Keine geschlossene Traufhöhe, eine Fassadengestaltung im Stil der italienischen 1980'er oder Rauputz einer Wohnsiedlungsbebauung der 1990'er könnte ich mir wirklich gut vorstellen. Es gibt nicht einmal eine Visualisierung.
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Ja, die Stadthäuser könnten schlimmer sein (schlimmer geht meist immer), obwohl sie sich dann doch nicht genug von der 08/15-Masse der Vorstadtsiedlungen abheben. Will man die Vorstadt im Zentrum haben? Geschosswohnungsbau, wie das Beispiel in der Steinstraße zeigt (gefällt mir außerordentlich gut), wäre besser gewesen. Aber wie der letzte Grundstücksmarktbericht suggeriert, wird Geschosswohnungsbau erst ab einer Kaltmiete von 7 Euro richtig attraktiv.
Zum Geschosswohnungsbau in der August-Bebel-Straße gibt diese PDF womöglich ein bisschen mehr Aufschluss. Architekt und Bauherr sitzen im selben Haus in Bernburg/Saale. Muah...
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danke für diese info cowboy.
wenn ich das pdf richtig verstanden habe, geht es hier um die große fläche gegenüber dem umgebauten plattenbau an der arndstraße. august-bebel-str. 16-20, arndtstr., brandvorwerkstr. sind alle drei flankierende straßen. mal schauen wann und was das wird... -
^ Korrektemento, da geht es um die große Brachfläche. Bei denen hatte ich übrigens auch schon einmal angefragt (die Referenzen sehen teilweise ganz gut aus) ob es Infos bzw. Visualisierungen gibt, aber leider nie eine Antwort erhalten. Also seien wir gespannt
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Zum Neubau in der August-Bebel-Straße: Es gibt ja schon sehr vernünftige Neubauprojekte wie in der Ferdinand-Rohde Straße oder der Neubau der Stadtbau AG in der Schwägrichenstraße. Aber ich glaube hier wird wohl eher so eine 'sinnlos-Historisierung' wie in der Alexanderstraße oder Thomasiusstraße stattfinden.
Zum letzt genannten Projekt - die große Fläche gegenüber dem umgebauten Plattenbau an der Arndstraße. August-Bebel-str. 16-20, Arndtstr./Brandvorwerkstraße. eine Tiefgarage und Fahrradkeller im Sockelgeschoss? Was so etwas soll kann nicht immer nachvollziehen! Bei einer Allee wie der August-Bebel-Straße schon garnicht.
Ich hoffe bei beiden Projekten auf eine positive Überraschung!
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^ Wichtig ist beim gegenwärtigen Neubau, dass die Kabatur passt. Idealerweise sollte das Gebäude bis ans nördliche Nachbargebäude herangebaut werden und dann ähnlich wie das südliche einen Zeilenabschluss bilden. Die architektonische Ausprägung halte ich da für eher irrelevant.
Die Sockelgeschosse der großen Brachflächenbebauung weiter südlich können ja theoretisch durchaus ein wenig in dne Boden eingelassen bzw. recht niedrig sein, da auch vom darüberliegenden Geschoss noch als "Erdgeschoss" die Rede ist. Das würde in jedem Falld erm grundsätzlichen Schema der gründerzeitlichen Bebauung entsprechen und könnte durchaus nicht schlecht aussehen. Dieser Teil der August-Bebel-Straße bietet so und so keinerlei Ladenflächen im Untergeschoss, sondern fungiert ab Café Grundmann als reine Wohn- und Bürostraße.
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central park residence
Letzten Monat wurde bereits das Erdgeschoss an der Karl-Tauchnitz-Straße errichtet, während diesen Monat das Erdgeschoss an der Schwägrichsenstraße wuchs >>
Blick auf das Erdgeschoss an der Schwägrichsenstraße.Weitere Bilder auf http://baustelle.stadtbild-leipzig.de <<