Grüße aus Hannover. Immer wieder beneidenswert dieser Strang. Ich wünschte, vergleichbares würde es bei uns auch geben. Was außerhalb Hannovers wenig bekannt ist: Die Innenstadt wurde zwar im Krieg und durch Hillebrecht komplett geschleift, in den Wohnstadtteilen besitzt Hannover aber noch Altbausubstanz in annähernd vergleichbaren Dimensionen wie Leipzig. Bei beinahe jeder anderen Stadt vergleichbarer Größe in Westdeutschland kann ich das (leider) nahezu sicher ausschließen (mit absoluter Sicherheit jedenfalls bei jeder Stadt in NRW - einschließlich Köln). Die Krux ist folgende: In Leipzig wird immer noch daran gearbeitet die Versäumnisse der DDR-Zeit zu beseitigen, was diverse User auf den Plan ruft um für den Erhalt von Altbauten einzustehen. Dieses Problem hat Hannover natürlich nicht. Die Altbausubstanz ist überall noch recht gut in Schuss und es hat in der jüngeren Vergangenheit nur vereinzelt Abrisse weniger bedeutender Altbauten gegeben. Deshalb gibt es in Hannover leider kaum Interesse an einem vergleichbaren Strang. Wäre aber wünschenswert. Es müssten nicht nur zahlreiche Dachlandschaften wiederhergestellt werden, der Stadt müsste auch endlich mal klar werden, auf was für einer Goldgrube sie da eigentlich sitzt. Und dass man ein solches Erbe bewahren muss - viele Altbauten stehen tatsächlich immer noch nicht unter Denkmalschutz. Falls also zufällig ein interessierter User aus Hannover und Umgebung mitlesen sollte ...
Umgang mit Bauerbe
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Die Wurzner Str. 121 wurde hier bereits 2017 gezeigt...
...aber weil hier am 15.11. der Tag des Offenen Denkmals stattfand (und ich auch noch ein älteres Bild zum Vergleich gefunden habe) lohnt sich eine Nachbetrachtung:
Ganz frisch abgeschlossen - die Aufwertung der Wurzner Str. 7.
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Bei der Felsenkellerstraße 6 gab es nicht viel mehr als einen neuen Anstrich:
^ Um so "schmerzlicher", dass die Felsenkellerstraße keine Fassadenstuckelemente wiederbekommen hat. Vor allem als Eckgebäude. Das kann sich in Zukunft noch ändern.
Zurück in die Zukunft:
Grüße aus Hannover.
... der Stadt müsste auch endlich mal klar werden, auf was für einer Goldgrube sie da eigentlich sitzt.
Vielleicht ist Hinrich Lehmann-Grube deshalb von Hannover nach Leipzig gegangen...
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Den Weggang von Herrn Lehmann-Grube habe ich noch in Erinnerung und den Vergleich mit der "Goldgrube" habe ich mir bei einem anderen User entliehen (unbewusst - ist mir erst im Nachhinein aufgefallen). Tatsächlich hat Leipzig von allem noch eine Schippe mehr als Hannover. Man siehe auch Leipzigs schöne Innenstadt und den bombastischen Hauptbahnhof. Leipzig war vor dem Krieg ja auch eine bedeutendere Stadt als Hannover. Dennoch hat auch Hannover noch viel Altbau zu bieten - was in Deutschland ja leider nicht mehr selbstverständlich ist. Wer mag, kann sich bei Google Maps ja mal den Moltkeplatz, den Lichtenbergplatz, den Pfarrlandplatz, den Kantplatz, den Stephansplatz, den Wedekindplatz, den Geibelplatz, den Berta-von Suttner-Platz oder Straßen wie die Beethofenstraße, Glünderstraße, Yorkstraße, Im Moore, Ellernstraße, Geibelstraße, Fichtestraße, Stolzestraße oder die Bödekerstraße bzw. Ferdinand-Wallbrecht-Straße anschauen. Die letzteren beiden Straßen bilden zusammen (vom Lister Kirchweg bis zur Musikhochschule) auf fast 1,9 km Länge Hannovers einzige echte große Prachtstraße, auch wenn der Krieg einige Lücken geschlagen hat. Zum Vergleich: wäre die Magistrale in Berlin, dann würde sie vom Wittenbergplatz, über Gedächtniskirche und Kurfürstendamm beinahe bis zum Adenauerplatz reichen.
In einem anderen Forum habe ich mal versucht Interesse an einem ähnlichen Strang wie diesem hier zu wecken - leider vergeblich. Dabei gäbe es auch in Hannover viel zu tun. Es gibt zwar nur wenige total entstuckte Altbauten, dennoch kann man bei Vergleichen mit historischen Aufnahmen sehen, wie viel an Fassadenschmuck und Dachlandschaften verloren gegangen ist. Was an Interior nicht mehr existiert, mag ich mir gar nicht vorstellen, wenn ich mir da deine tollen Bilder anschaue.
Da die Stadt in den Wohnstadtteilen noch recht gut funktioniert, sind Hannoveraner halt meist mit sich und ihrer Stadt im Reinen. Der gemeine Hannoveraner macht deshalb nicht groß Aufhebens um seine Stadt - das ist Segen und Fluch zugleich. Und anderen Niedersachsen scheint ihre Landeshauptstadt eh eher peinlich zu sein. Na ja, ich muss Leipzig bei Gelegenheit mal wieder besuchen ... -
^ Hannover ist neben Leipzig und evtl. Bremen die m.M.n. am meisten unterschätzte Stadt der 500k-1Mio.-Kategorie. Wenn man da zum Vergleich andere Großstädte heranzieht, deren Image so derart over the top ist und die bei näherer Betrachtung dann doch recht enttäuschend sind.
Anyway, noch etwas Sanierung zum Abend:
Nachdem es vor ca. vier Jahren im Haus zu einem Brandschaden kam wurde die Eisenacher- Ecke Breitenfelder einem Facelift unterzogen:
alt
Quelle: Google Street View
neu
Erfreulich auch, dass es nun endlich bei der Gohliser Str. 32 mit der Sanierung losgeht.
Es handelt sich um dieses Gebäude:
Eigene Bilder
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Erfreulich auch, dass es nun endlich bei der Gohliser Str. 32 mit der Sanierung losgeht.
Es handelt sich um dieses Gebäude:
Eigene Bilder
Ich freue mich, dass es hier endlich loszugehen scheint. Für mich gehört der Abschnitt der Gohliser Straße zu den schönsten der Stadt Leipzig. Ich bin auch gespannt, ob an der Leerfläche genau gegenüber irgendwann einmal gebaut wird. Stand da früher mal etwas? Weiß das hier jemand? Seit ich Kind bin, kenne ich es nur als leerstehende Fläche mit wucherndem Gebüsch.
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^ Ganz genau kann ich dir nicht sagen, was da mal stand; aber es war nicht immer eine Brachlandschaft, wie untenstehende Ansichtskarte und der Stadtplan-Ausschnitt von etwa 1910 belegen:
Quelle: Leibniz-Institut für Länderkunde
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In der Fotothek des Stadtgeschichtlichen Museums gibt es ein Foto, worauf man die mit einem Mehrfamilienhaus bebaute Ecke sieht. Als Kind kann ich mich noch daran erinnern, dass das Erdgeschoss dieses Hauses (im Krieg zerstört) noch bis in die 80er Jahre notdürftig überdacht war und sich darin eine Eisdiele befand. -
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Gohliser Str. 32
Nun noch ein ganz aktuelles Bild mit Gerüst, jetzt haben wir von Ursprungszustand bis Sanierung alles, mal sehen wie es nächstes Jahr aussieht ;). Auf der "Rückseite" stand schon seit Juli eins, warum man so ewig gebraucht hat, wirklich loszulegen, weiß ich auch nicht.
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Die Lumumbastraße 9 erhielt eine denkmalpflegerische Auffrischung der Fassade, ebenso wurde das Türmchen denkmalgerecht wiederhergestellt (Haube fehlte vorher), der Zaun ist aktuell noch in Sanierung/Restaurierung.
Da das "Türmchen" auch Fenster enthält, scheint im Dachbereich auch in den Wohnungsgrundrissen manches neu zu sein. Ansonsten war das Gebäude aber während der Sanierung bewohnt bzw. gewerblich genutzt, Leerstand/Auszüge waren nicht zu sehen.
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Die Berliner Straße 12 (Hinterhaus zwischen dem 0815-Fassade-Studentenbunker und der Nr. 14) wurde komplett leergezogen und wird kernsaniert - das Gebäude enthält in vielken Bereichen keine Fenster mehr und erhält vermutlich Balkone, da dort bodentiefe Ausschnitte vorgenommen wurden. Infos zu Investor etc. habe ich bisher nicht gefunden.
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Um Existenzen im Handwerk zu vernichten, braucht es keine hohen Energiepreise, es reichen schon renditeorientierte Investoren...
Die Arthur-Hoffmann-Str. 88 wird luxussaniert. Nur durch Zufall habe ich mitbekommen, dass die Bäckerei dort von heute auf morgen geschlossen wurde. Lt. Auskunft am verbleibenden Standort im Zentrum-Nord wurde das Objekt leergezogen und soll an Kapitalanleger verkauft werden. Die Bäckerei wurde bereits zum 31.12. vorigen Jahres gekündigt und hatte dann erstmal "Schonfrist" und vor einigen Wochen dann ganze 4 Tage Zeit Hals über Kopf auszuziehen und kurzfristig mit Personal für zwei Filialen an nur noch einem Standort zu arbeiten...
Verkauft wurde es vom alten Eigentümer, wer auch immer das war:
https://mapio.net/expose/2367737/
Hier findet man wenig dazu, neuer Eigentümer etc. "keine Infos":
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Weitere Planungen o.g. Büros:
Umbau und Sanierung Magdeburger Str. 17 (Gohlis)
https://www.development-9.de/p…eipzig/?portfolioCats=263
Sanierung Holzhäuser Str. 17, (St. Ötteritz)
https://www.development-9.de/p…eipzig/?portfolioCats=263
Rosa-Luxemburg-Str. 2 (Zentrum-Ost)
Wettbewerb Dachaufstockung (Altbau mit entstellter Fassade) - bisher dort keine Sanierungsaktivität sichtbar.
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Um Existenzen im Handwerk zu vernichten, braucht es keine hohen Energiepreise, es reichen schon renditeorientierte Investoren...
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Laut Zeichnung Architekturbüro D9 sollen die Läden im EG komplett in Wohnungen umgewandelt werden....
Irgendwie eine komische Entwicklung, die Aufenthaltsqualität im Viertel sinkt, alle sollen mit dem Fahrrad fahren aber die Einkaufsmöglichkeiten sind nur noch am Stadtrand, ändern läßt sich das wohl nicht mehr...
Zitat gekürzt.
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Bei der Gießerstr. 47 wurden die Hintergebäude mittlerweile abgerissen:
Zur Erinnerung was geplant ist: https://dima-immobilien.de/imm…lagwitz/vk-gie47-nvh-allg
Selbe Straße andere Hausnummern - die Gießerstraße 74 & 76 befinden sich momentan in der Zweitsanierung:
Eigene Bilder
Vorher ohne Gerüst:
Quelle: Google Street View
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aku und AltGohliser vielen Dank für die Bilder und die Erläuterungen! Sehr interessant und endlich habe ich mal Licht ins Dunkel bekommen.
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Die Blumenstraße 54 (Gohlis-Süd, komplett "entstuckt", auf Google leider verpixelt) wurde irgendwann in den letzten Monaten komplett leergezogen und wird aktuell (zweit)saniert. Sieht aber nach einer eher einfachen Sanierung aus.
Da hat Altbaufan_ den richtigen Riecher gehabt. Stand 26.12.2022:
Eigenes Foto
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^ und es gibt eine Kandidatin für die absurdeste Sanierung eines Altbaus für 2023 in Leipzig. Wirklich absolut unterstes Niveau!
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^ Naja, im Vergleich zur Sanierung vorher sehe ich schon eine gewisse Verbesserung. Es ist halt schwierig, eine hochwertige Sanierung durchzuführen, wenn das Haus schon im Ursprungszustand nicht besonders war, es somit auch nicht unter Denkmalschutz steht und die finanziellen Mittel zudem offensichtlich begrenzt sind.
Blumenstraße 54 vor 10 Jahre
Bild: Altbaufan
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[…] Grunertstr. 5 noch unsaniert und ohne Neubau:
Eigenes BildIn Mockau nähert sich die Sanierung dieses Altbaus der Vollendung; während der Neubau nebenan (vermutlich aufgrund einer Verzerrung im Raum-Zeit-Kontinuum) in slow-motion abläuft:
©555Farang maps
