Umgang mit Bauerbe

  • Mal wieder zum Fliederhof - durch einige Zwangsversteigerungen war ja klar geworden, dass die gesamte Anlage in Eigentumswohnungen aufgeteilt ist (s. Zitat unten). Man konnte deshalb befürchten, dass weitere Sanierungsfortschritte bei unterschiedlichen Eigentümern schwierig werden. Zumindest das teilsanierte Eckhaus Fliederhof 2 wird jetzt aber komplett zum Verkauf angeboten. Die WEG-Aufteilung wird auch dadurch noch einmal bestätigt.
    https://www.immobilienscout24.de/expose/94093651


    Wenn das ein fähiger Bauträger kauft, darf man wohl auf weitere Sanierungsfortschritte hoffen.



    Gerade im Justizportal gesehen - im sanierten Teil des Fliederhofs (Fliederhof 26) stehen gleich mehrere (min. drei Stück) 3-Raum-Wohnungen zur Zwangsversteigerung. Nach den Gutachten ist der gesamte Komplex in
    141 Eigentumswohnungen und 2 Teileigentume (Gewerben) aufgeteilt. Sanierung der 26 war 2001, seitdem wohl zumindest instandgehalten. Zwei von drei Wohnungen leerstehend. Verkehrswert jeweils unter 1.000 Euro/qm geschätzt. Keine Ahnung, wie die Eigentümerverhältnisse in den noch unsanierten Häusern sind - falls die ETW dort in unterschiedlichen Händen sind, könnte das eine Sanierung erschweren.

  • Sanierungsbeginn Lützner Str. 59 (Lindenau)

    Parallel zur William-Zipperer-Str. 17 hat Hildebrand & Jürgens nun auch mit der Sanierung der Lützner Str. 59 begonnen. Bilder habe ich leider keine machen können.


    Und in der Merseburger Str. 77/Ecke Lützner Straße wurde mit dem Entrümpeln begonnen. Möglicherweise betrifft das aber zunächst nur den Laden an der Merseburger Str. (nicht den Eckladen).

  • Wer wollte nicht schon immer ein Sahnestück? So bewirbt ISI die Delitzscher Str. 38 "Sahnestück- Delitzscher Straße, Leipzig".
    Wunderbar gelegen an einer Hauptstraße mit Straßenbahn, sahniger geht es gar nicht!


    Besonders sahnig sind die Schreihbfähler "Leipzig, Eutrizsch, Delitzer Straße, Leipzig" in der Detailbeschreibung.


    http://isihome.de/denkmalimmobilien/wohnungen-leipzig/


    Animation Delitzscher Straße 38.


    PS: Die 42 wird momentan dick und fett in Styropor eingepackt und sieht gelinde gesagt furchtbar aus... die Sanierung geht schon eine Weile nicht voran, vielleicht wird sie noch abgebrochen, aber das Dämmzeug bleibt wohl leider dran ;(

  • Immovaria hat wieder neue und "alte" Objekte auf de Seite, die in Sanierung sind oder es bald sein werden:


    Lützner Straße 25


    Tiefe Straße (2?)
    ... war hier glaube ich schonmal gezeigt


    Villa Franz Lucke
    ... lt. Suche via Google das Objekt direkt neben den Stahmelner Mühlenwerken (saniert durch GRK)


    Villa Max Boesener
    ... leider keine Adresse gefunden, kann jemand helfen?

  • Die Karli 58/Kochstr. 3 steht auf der Denkmalschutzliste. Bei einer regulären Sanierung sollten sich entsprechend hohe Denkmalschutzabschreibungen nutzen lassen. Im Normalfall würde ein solches Objekt von einem Bauträger entwickelt und in Eigentumswohnungen filetiert teuer verkauft werden. Gerade auch mit Blick auf die Lage würde das eine ziemlich lukrative Geschichte werden. Fällt mir deshalb schwer, da ein Motiv für eine "Heißsanierung" zu sehen.
    Aber vielleicht schaffen die Untersuchungen der Feuerwehrexperten da ja noch mehr Klarheit.

  • ^ hat mich immer etwas gewundert, warum es das sicher einzige noch nicht sanierte Haus auf der Liebknechtstraße ist.

    Kaufpreis: 4.600 €/qm
    Mieterwartung: 8,50-9,50 €/qm


    In Barneck bzw. Böhlitz-Ehrenberg neben der Leipziger Straße ... sportlich! :D

    Die Gegend zieht aber seit der vereinfachten S-Bahn stark an. Das wundert mich nicht mehr wirklich! So mal der Bereich zwischen Leipziger Str. und dem Elster-Saale Kanal als heißer Kandidat für ein umfangreiches Neubaugebiet ist.

  • Das ist aber nicht das aber nicht das einzige Haus in der KarLi das unbewohnt ist. Gegenüber das auch.


    War heute noch mal da und habe Bilder gemacht. Die LVZ ist leider nicht wirklich gute recherchearbeit geleistet.
    Wird saniert.
    [/IMG]

    6 Mal editiert, zuletzt von Leonidas ()

  • Aufgrund der Fülle an Sanierungen und in Hinblick darauf, dass wir das DAF alle als Hobby nebenbei betreiben, ist es nicht verwunderlich, wenn die eine oder andere Sanierung auf der Strecke bleibt. Ich finde es auch nicht so wichtig, jedes 08/15-Gründerzeithaus zeigen zu müssen.


    Doch eine Sanierung ist uns entgangen, um die es wirklich schade ist, dass sie hier bislang noch nicht gezeigt wurde. Zumindest konnte ich nichts über die Naunhofer Straße 46 finden, eine um 1905 errichtete Villa, die nach allen Aspekten des Denkmalschutzes (RKW) saniert worden ist. Nicht nur außen und innen, sondern auch der Garten wurde nach historischem Vorbild neu angelegt. Die Sanierung erfolgte unter der Ägide der RKW-Architekten aus Düsseldorf. Ich glaube, die Arbeiten fanden im letzten und vorletzten Jahr statt. Wenn ich mich recht erinnere, hat User Dr. Mises im Forum von Stadtbild Deutschland das Haus gezeigt, müsste aber nochmal nachgucken.



    Die Fotos im Zustand nach der Sanierung stammen von Gunter Binsack


    Vorderseite Naunhofer Straße 46 vor der Sanierung






    Vorderseite Naunhofer Straße 46 nach der Sanierung






    Rückseite Naunhofer Straße 46 vor der Sanierung. Der nachträglich errichtete Anbau wurde abgerissen und die bauliche Situation dem Vorkriegszustand angepasst.





    Rückseite nach der Sanierung







    Und aus Omas guter Stube wurde ein wahrlich stattliches Zimmerchen



    Fotos: Gunter Binsack
    Quelle: rkw.plus/






    Jetzt noch ein paar Fotos in Eigenleistung zum Eckhaus Rosa-Luxemburg-Straße 36, das jetzt komplett fertig ist. Die ersten Mieter sind bereits eingezogen. Ich muss sagen, angesichts des Vorzustands bin ich doch recht zufrieden mit dem Ergebnis. Die Dachgauben wirken ein bisschen zu groß geraten.


    Rosa-Luxemburg-Str. 36 an der Ludwig-Erhard-Straße mit Neubau daneben.







    Das Treppenhaus ist dem historischen Zustand entsprechend wiederhergestellt worden. Leider war die Tür zu, aber mit meinem Handy konnte ich ein ganz passables Foto durch die Scheibe knipsen.

    Fotos: Cowboy

  • Das Haus in der KarLi ist vielleicht keine Friedrich Ebert Str. 81, aber auch meiner Meinung nach kein 0815 Gründerzeithaus.


    Habe heute Bilder gemacht, da kann man den jetztigen Zustand sehen, aber ich bekomme die leider nicht hier hoch geladen.:glubsch2:


    [/IMG]


    [/IMG]


    Cowboy Für Dich ist das hier doch nicht nur ein Hobby, das grenzt doch schon an eine Berufung! Danke übrigens für die vielen wunderbaren und interessanten Beiträge. Ich denke, dass es auch deinetwegen der bestbesuchteste Thread im Forum ist.:lach:

    2 Mal editiert, zuletzt von Leonidas ()

  • Karl-Liebknecht-Str. 58 bzw. Kochstr. 3

    Letzte Woche bin ich extra mal dort entlang gelaufen. Die Rückseite in der Kochstraße zeigte Sanierungsspuren in Form einer Schuttrutsche. Hoffentlich habe ich mich nicht zu früh über einen Sanierungsbeginn gefreut. Das Gebäude hat mir schon immer gut gefallen.

  • Das ist aber nicht das aber nicht das einzige Haus in der KarLi das unbewohnt ist. Gegenüber das auch.

    Das wäre mir neu. Dann wird das eine Zweitsanierung?


    Danke @'Cowbqoy' für die Einblicke. Vor allem der Villa in Stötteritz. Immer wieder beachtliche Funde!

  • Nun ja nicht ganz genau gegenüber, eher schräg gegenüber. Das hier. Denkt man gar nicht, dass in der KarLi Häuser leer stehen, weil unten überalle Geschäfte/Imbiss/Laden drin sind.


    [/IMG]


    Bei der KarLi 58 würde mich mal interessieren wie die Lösung für das Ladengeschäft im Erdgeschoß aussieht. Die Fenster im ersten OG sehen so angeschnitten aus. Freue mich aber dass es für dieses Haus vorran geht. Ist m. E. eines der schönsten am Südplatz.


    Die Fichtestraße 29 ist übrigens ausgepellt. Sieht schön aus. Wenn ich es schaffe gibts bald Bilder davon.


    Auch in der Steinstraße 41 tut sich etwas aber die haben das komplette Haus mit Dämmung überzogen, da kommt wohl kein Stuck mehr dran?!

  • ^ Danke für die vielen Eindrücke. Wie man sieht, wurde Kleinzschocher in seiner Entwicklung zur Großstadt auf halbem Wege ausgebremst. Seit dem Ausbruch des 1. Weltkrieg gab es keine nennenswerte städtebauliche Entwicklung mehr. Nach der Wende gab dann der industrielle Niedergang und die hohe Abwanderung dem Ortsteil beinahe noch den Rest.


    Die bauliche Entwicklung geht auch heute trotz starkem Bevölkerungswachstum nur sehr zögerlich voran. Man sieht es ja an den Bildern: Seit 2000 ist die Stadt um etwa 100.000 Einwohner gewachsen, und trotzdem sind hier weiterhin viele Wohnhäuser runtergekommen und stehen leer, obwohl die innerstädtische Lage mit Küchenholz und dem südlichen Auwald vor der Nase nicht die schlechteste ist.


    Nicht ganz: Die Meyerschen Häuser in Kleinzschocher entstanden als letzte der in Leipzig insgesamt 4 Wohnanlagen. Zwar begann der Bau der insgesamt 1400 Wohnungen bereits 1907. Aber durch den ersten Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise war die Gesamtfertigstellung erst 1938. Zwischen 1925-1936 wurden zu den bestehenden 92 weitere 47 Häuser errichtet. Heute ist die Anzahl der Wohnungen durch Zusammenlegungen leicht auf 1291 gefallen.
    Die Häuser an der Erich-Zeigner-Allee 81-103, nach Plänen vom Stadtbaurat James Bühring, wurden erst 1921/22 erbaut. Alle Wohnanlagen zwischen Antonien-, Zschochersche- und Limburger Straße entstanden am Ende der 1920er Jahre. Ebenfalls das Viertel zwischen Siemens-, Wachsmuth-/, Zschochersche- und Limburger Straße. Es wurde nach Plänen von Hubert Ritter ab 1926 errichtet. Die beiden Beispiele mögen im heutigen Ortsteil Plagwitz liegen. Sie gehören historisch aber zu Kleinzschocher.
    Und wenn man es ganz genau nimmt, dann steht u.a. der WK I in Grünau auf Kleinzschocherscher Flur ebenso wie Teile der Grünau Siedlung, Grünau Mitte und Grünau Ost. Das aktuelle Bevölkerungswachstum in Plagwitz findet zu einem nicht unerheblichen Teil eigentlich in Kleinzschocher statt.


    Ich glaube, und ich hatte es schon befürchtet, dass meine Bildstrecke ein etwas falsches Bild des Ortsteils zeichnet. Die noch unsanierten Häuser sind in der Unterzahl und es wird viel saniert. Ich werde noch weitere unsanierte Häuser zeigen aber auch Perlen aus Kleinzschocher. Es ist auf jeden Fall ein sehr diverser Stadtteil!

  • Auch wenn ich keine Vergleichsdaten zur Hand habe, so ist mein Eindruck schon der, dass der Anteil von Wohnungen aus der Zwischenkriegszeit in Leipzig recht hoch ist. Man hat die Problematik der in Leipzig besonders großen Wohnungsnot seiner Zeit schon erkannt. Im Nationalsozialismus ist die zivile Bautätigkeit dann ja reichsweit zurückgegangen.
    Viele dieser Zwischenkriegsbauten knüpfen aber nicht an die parzellierten Blockrandstrukturen der Gründerzeit an, sodass der von Cowboy beschriebene Eindruck einer abgebrochenen Entwicklung entsteht.

  • Die Fichtestraße 29 ist übrigens ausgepellt. Sieht schön aus. Wenn ich es schaffe gibts bald Bilder davon.

    Hier ist schon mal eins:



    (es muss vorher so peinlich ausgesehen haben, dass der Eigentümer es bei Google verpixeln ließ)

  • > Seit dem Ausbruch des 1. Weltkrieg gab es keine nennenswerte städtebauliche Entwicklung mehr.


    Ich habe mal die Augen offen gehalten nach art-déco-Bauten Es gibt viel davon in Leipzig, ganze Straßenzüge! Die sollten alle nach dem ersten Weltkrieg gebaut worden sein. Ein Beispiel, pars pro toto: Die Bebauung der Pual-Heyse-Straße, z.T bis an die Lindenalle / Schönefelder Allee reichend.