Umgang mit Bauerbe

  • Ja okay - Arbeiterschließfächer ist vllt wirklich übertrieben. Aber es waren ZUR ZEIT DER ERBAUUNG!!! überwiegend einfachste Häuser, was eben immer noch Stuck an der Fassade und in den Zimmern, Eckerker, wunderschöne helle Treppenhäuser mit Holzgeländer, Kassettentüren, Parkettboden usw. bedeutete. Aus heutiger Sicht erscheint uns das fast schon als Palast, was damals einfach normal war - auch mangels Alternativen. Klicklaminat gabs damals schlicht noch nicht. Schaut man sich aber mal die Dielen in den Wohnungen an, wird klar, dass das unterster Standard war. In meiner Wohnung in der Ludwigstraße waren das bspw. quer verlegte breite Bretter.


    Dass mir das gesamte Viertel besser gefällt als Grünau oder Paunsdorf brauch ich nicht erwähnen, aber doch kann ich mir durchaus vorstellen, wie bedrückend die Häuserschluchten auch hier gewirkt haben könnten und wie die reale Wohnsituation für die "Massenmenschen" ausgesehen hatte. Denn für nichts anderes wurden diese Straßenzüge hochgezogen - für den Massenmenschen der Industrialisierung.


    Die zusammenhängenden und freien Innenhöfe sind übrigens ein Verdienst der DDR-Renovierungen - die haben die Hintergebäude fast alle abgerissen und die Höfe miteinander verbunden. Auch hat fast jedes Karree eine Lücke für die Zufahrt - nicht wie sonst üblich meist jedes Haus einzeln ein größeres Tor. Das spricht dafür, dass wohl früher da in den Höfen mehr an Industrie&Handwerk abging als bspw. in Stötteritz oder der Südvorstadt, denn die Häuser selbst haben kaum Einfahrten.


    Zu den Sanierungen: Ich weiß natürlich nicht ob jedes Haus gemacht wurden, aber es wurden viele Karrees in den 80igern gemacht. Aufjedenfall nördlich der Hermann-Liebmann-Straße. Teilweise wurden die hinteren Fenster durch Doppelglasfenster ersetzt - auch in den Treppenhäusern. Deswegen scheint es auch kaum buntes Bleiglas zu geben, falls es dass da jemals gab. Vorne waren ja eh Kastenfenster drin, die hat man oftmals drin gelassen, teilweise sieht man aber auch vorn "neue" (und häßliche) Großfenster. Damals erfolgte auch die Begrünung der Innenhöfe. Wäre seit Erbauung nix dran gemacht, wäre der Zustand wohl nicht so, wie er jetzt ist, sondern ich würde vermuten eher wie der von unsanierten Häusern in anderen Vierteln - also stark marode.


    Wie gesagt, das Viertel ist hochspannend und hat jede Menge wunderschöner Ecken - der Neustädter Markt ist sicher die Schönste. Leider wohne ich nicht mehr im Viertel.

  • ^ Du hast schon recht. Ich denke, wir sind uns einig, wenn wir sagen, dass die Arbeiterviertel für damalige Verhältnisse sehr einfach ausgeführt waren. Sie sind ja, wie in Plagwitz, Lindenau und anderswo in Leipzig auch, aus der Not geboren, weil großer Bedarf an neuen Wohnungen für Menschen bestand, die wahrlich nicht auf der Sonnenseite des Lebens standen und froh sein mussten, überhaupt ein Dach über dem Kopf bekommen zu haben. Auf den heutigen Städtebau übertragen wirken die ehemaligen Arbeiterviertel auf mich dennoch viel ansprechender als alles, was nach 1960 gebaut wurde. Es mutet diesbezüglich sicher ein bisschen seltsam an, wenn die Häuser heute ziemlich luxuriös saniert werden und mit allem Komfort und Annehmlichkeiten ausgestattet werden. Das verklärt so ein bisschen die damalige Zeit und die damaligen Zustände in den Häusern. Das Doppelhaus Meißner Straße 60/62 gleich um die Ecke sah wohl nie so pompös aus wie jetzt und auch innen durften die früheren Bewohner nicht annähernd ein solch gediegenes Ambiente vorgefunden haben. Aber bei vielen ehemaligen Bauernhäusern, die noch viel älter sind, ist es ja auch nicht anders.



    Hier noch ein Sanierungsbeispiel aus dem Leipziger Osten. Mariannenstraße 64 ist wohl schon seit längerer Zeit halbfertig. Dem Bauträger scheint die Puste ausgegangen zu sein. Die Fassade wurde bis auf das EG vorbildlich saniert. Das Haus steht leer.




    Bilder: Cowboy

  • So, jetzt aber erstmal wieder weg vom Osten.


    Das markante Eckhaus Karl-Rothe-Straße / Gohliser Straße war so eine endlose Geschichte. ich glaube, die Sanierung begann hier bereits im Jahr 2008 und geriet danach immer wieder ins Stocken. Jetzt sind aber tatsächlich die ersten Bewohner eingezogen. Somit hat das Sanierungsprojekt doch noch ein glückliches Ende gefunden.



    Ein paar Bilder von heute:






    Bilder: Cowboy

  • Ich verfolge seit einiger Zeit diesen Thread und muss sagen, dass ich als Kölner wirklich neidisch bin auf den Altbau-Bestand in Leipzig, der zur Zeit ja mit viel Liebe saniert wird.
    Wenn ich mich aufheitern will, guck ich mir oft die Bilder hier an:D
    Ist die Stadt im Krieg denn nie massiv bombardiert worden oder wie kann es sein, dass es bei euch noch derart viel alte Bausubstanz gibt?

  • Ich verfolge seit einiger Zeit diesen Thread und muss sagen, dass ich als Kölner wirklich neidisch bin auf den Altbau-Bestand in Leipzig, der zur Zeit ja mit viel Liebe saniert wird.
    Wenn ich mich aufheitern will, guck ich mir oft die Bilder hier an:D
    Ist die Stadt im Krieg denn nie massiv bombardiert worden oder wie kann es sein, dass es bei euch noch derart viel alte Bausubstanz gibt?


    Naja, "zur Zeit" ist unrichtig. Die Sanierung der Stadt läuft ununterbrochen seit 25 Jahren, wir befinden uns aktuell in der Aufarbeitung der Restbestände in B/C-Lagen und bekommen erste Refurbishments in A-Lagen.


    Das stimmt, von Köln war durch die flächenhaften Bombardements nicht mehr viel übrig. In dieser Ausgangslage mußte erstmal überhaupt Wohnfläche geschaffen werden. Das geschah in den 50er und 60ern mit einfacheren Mitteln, wodurch sich heute die recht lieblos anmutenden Quartiere in vielen westdeutschen Städten ergeben. Nach dem Krieg trat durch die "DDR" in der Ostzone eine Stagnation ein. Es trat eine Wohnungsnot ein, weil eben die obigen Altbauquartiere durch Vernachlässigung nicht mehr bewohnbar waren. Darauf wurde mit der Duplizierung des Wohnbestands in Form von Plattenbausiedlungen reagiert, anstatt zu sanieren.


    Paradox: Verfall war in diesem Sinne ein guter Denkmalpfleger, denn durch den chronischen Geldmangel und Investitionsstau der "DDR" erhielt sich die noch erhaltene Vorkriegssubstanz und modernistische Experimente und Brachialprojekte unterblieben.


    In Leipzig haben wir auch die Sondersituation, dass sämtlicher Altbaubestand zu großen Teilen unter Denkmalsschutz steht und die Mieterschaft einen hohen Qualitätsstand der Sanierungen einfordert und auch bekommt. Ich habe auch noch keine Stadt gesehen, in der Sanierungen für das mittlere Marktsegment mit soviel Liebe zum Detail und Akribie ausgeführt werden. Da werden Stuckelemente wieder angebracht, die Treppenhäuser erhalten original reproduzierte Majolikafliesen, es gibt rote Kokosläufer mit Messinghaltern samt aufgearbeiteten Bleiglasfenstern und Siemens-Scherengitteraufzug von 1911. Wir haben hier eine vorbildliche bürgerliche Wohnkultur, die für einen viel größeren Marktausschnitt verfügbar ist. Sicherlich schwer zu reproduzieren, es stimmen mehrere Faktoren, die das begünstigen.


    Obwohl: Man muss sagen, dass eben gerade in Köln oder Frankfurt mehr Kaufkraft da wäre um gut gemachte Sanierungen an den Markt zu bringen. Stattdessen wird hässlich gedämmt und nachlässig rumgeschludert als wären wir in 1975. Ich sag nur Fliesenkacheln bis zum ersten Stock und Eloxalfenster. Eigentlich unverständlich woher diese Lieblosigkeit kommt.

  • Die Annahmen es gab kaum Luftangriffe auf Leipzig ist bei Besuchern recht weit verbreitet. Die Tatsache, dass z.B. mehr Tonnen Bomben auf Leipzig als auf Dresden gefallen sind verwundert dann immer etwas. Das liegt - wie Martin Pohle schrieb - zum einen daran, dass es weniger Flächenbombardierung gab. Zum anderen liegt es an der einsetzten Unwirtschaftlichkeit der DDR ab der Mitte der 1960er Jahre. Dadurch konnten in Leipzig vor allem die noch bestehenden Stadtstrukturen "aufrechterhalten" werden. Einfach weil kein Geld vorhanden war, um die Stadtquartiere abzureißen. Aus Leipzig wurde eben anders als in Dresden, Magdeburg, oder Chemnitz nie eine sozialistische Musterstadt.


    Sicher hat es auch etwas mit der damaligen Größe der Stadt zu tun. Obwohl es starke Bombardierungen gab, sind einfach Stadtteile und Quartiere erhalten geblieben. Ähnlich wie in Berlin, Hamburg, Köln, oder München. Obwohl man hier relativieren muss. In der Innenstadt steht fast jedes zweite Haus aus der Vorkriegszeit nicht mehr. Und größere zerbombte Stadtareale gibt es mit der Ostvorstadt, Westvorstadt, Nordvorstadt, und teile der Südvorstadt mit dem WLP zu Haufe.

  • "und die Mieterschaft einen hohen Qualitätsstand der Sanierungen einfordert und auch bekommt. Ich habe auch noch keine Stadt gesehen, in der Sanierungen für das mittlere Marktsegment mit soviel Liebe zum Detail und Akribie ausgeführt werden. Da werden Stuckelemente wieder angebracht, die Treppenhäuser erhalten original reproduzierte Majolikafliesen, es gibt rote Kokosläufer mit Messinghaltern samt aufgearbeiteten Bleiglasfenstern"
    Einspruch.
    Punkt 1: Ich habe schon mehrere hundert Altbauten von innen gesehen und weiß, dass oftmals nur die Fassade blendet, d.h. Außenfassade + Treppenhaus, in den Wohnungen dann v.a. (bis 2005) billige 0815-Türen, abgehängte Decken und Co. herrschen. Selbst manch Hausflur irritiert, wenn man vorher die prunkvolle Fassade sah. Trotzdem hast du in sofern recht, dass in Leipzig wesentlich mehr Substanz erhalten wurde (hat aber auch historische Gründe, wie du selbst schreibst).


    Punkt 2: Es gibt viele Beispiele von relativ einfachen Sanierungen mit Plastikfenstern usw., v.a. in einfachen Lagen.


    Punkt 3: Es fordern nicht (nur) die Bürger ein, es fordert schlicht der Denkmalschutz ein, der wie ich von Hausbesitzern weiß, bei Sanierungen teilweise auf kleinste Details (grüne Fenster statt braune, Fassadenfarbe muss exakt den richtigen Farbton treffen und darf nicht mal etwas heller oder dunkler im Gelb/Weißton sein usw.) achtet, woanders aber Abrisse ohne viel Tamtam genehmigt wurden (aktuell sind lt. LVZ ca. 60 weitere Abrisse beantragt oder genehmigt, Altbauten ohne Denkmalschutz nicht eingerechnet) und manch Eigentümer nur den Kopf schüttelt. Hier spielen also eher Vorschriften die Rolle, als der Wunsch des Mieters, unbedingt jedes Stuckdetail zu erhalten. Wir haben aber - insgesamt - einen sehr gut funktionierenden Denkmalschutz, was andere Städte vielleicht weniger haben (oder die Substanz ganz einfach fehlt).


    Punkt 4: Es fordert zudem noch die Denkmalabschreibung (AfA) ein, möglichst originalgetreu zu erhalten / sanieren, da die Abschreibung nicht gilt, wenn man Stuck oder Malerei einfach enfernt oder Plastikfenster aus dem Baumarkt einsetzt.
    Nicht umsonst haben sich hier so viele Bauträger darauf spezialisiert, genau dies zu tun: möglichst originalgetreu zu erhalten/sanieren. Dass am Ende noch einige "Luxusdetails" (teure Fliesen, Fußbodenheizung usw.) hinzukommen, ist vermutlich auch der Tatsache geschuldet, dass die Kapitalanleger keine "0815"-Wohnung erwerben wollen und auch die Ansprüche der Mieter allgemein steigen - egal ob im Alt- oder Neubau. Vor 10 oder 20 Jahren waren die jetzt verstärkt aufkommenden hochwertigen Sanierungen nicht in dem Ausmaß da bzw. beschränkten sich v.a. auf den Erhalt der Denkmalsubstanz, die rechtlich eh vorgegeben war.

  • ^ Die Restaurierung im Sinne des Denkmalschutzes umfasst in Leipzig selbst bei einfachen Gründerzeithäusern in B und C-Lagen nicht nur Fassaden, historische Balkone, Türen und Fenster, sondern grundsätzlich auch die Treppenhäuser. Das ist in dieser Häufigkeit sogar in Sachsen einmalig. In den Wohnungen selbst hingegen wird eher auf modernen Wohnkomfort Wert gelegt, was ich aber auch völlig in Ordnung finde.



    Und da wir gerade beim Denkmalschutz sind: Beim Haus Georg-Schwarz-Straße 12 wurde jetzt auch die Ladenzeile nach historischem Vorbild wiederhergestellt und das Leipziger Antiquariat ist hier eingezogen. Gutes Gelingen!



    Ladenzeile Georg-Schwarz-Straße 12 vorher




    Georg-Schwarz-Straße 12 heute (noch nicht ganz fertig)





    Zwei Schnappschüsse von innen mit freundlicher Genehmigung. Sieht sehr einladend aus.





    Und zu guter Letzt noch ein Foto im Kontext zur vorderen Georg-Schwarz-Straße. Links von der GSS 12 das vor ca. 2 Jahren sanierte Eckhaus mit dem Fair-Trade-Laden "Schwarzwurzel", rechts angeschnitten ein scheußlicher Neubau aus den 1990er-Jahren.

    Bilder: Cowboy

  • Da ich mit der Knipse gerade in der Gegend war, hier noch ein paar Fotos vom Bereich Merseburger Straße zwischen Lützner Straße und Georg-Schwarz-Straße. In Darkest Leipzig, wie das gleichnamige Buch über Lindenau lautet, ist hier Programm. Aber die Gegend hat Charakter.



    Das markante Eckhaus Merseburger Straße 94 / Georg-Scharz-Straße 1 macht einen robusten Eindruck, war aber schon Kandidat im Thread über einstürzende Altbauten, als Fassadenteile und Teile vom Erker sich lösten und auf die Merseburger Straße stürzten. Inzwischen ist das Gebäude vor weiterem Einsturz gesichert worden.






    Gleich gegenüber findet an diesem Eckhaus vermutlich eine Zweitsanierung statt. Das Haus wurde m.W. schon in den früheren 1990er-Jahren saniert. Zuletzt stand es leer (oder fast leer) und machte einen wenig gepflegten Eindruck. Mal sehen, was hier draus wird.




    Hotel Merseburger Hof direkt gegenüber. Wohl auch schon vor ca. 20 Jahren saniert, aber nach wie vor gepflegtes Erscheinungsbild. Eigentlich, wenn ich es mir recht überlege, ist es das einzige Gebäude mit gepflegtem Erscheinungsbild.




    Auf die Merseburger Straße zwischen Georg-Schwarz-Straße und Demmeringstraße geht wohl schon länger keiner mehr zum einkaufen hin.






    Das alte Kaufhaus Held: Marode, verfallen und ungenutzt. Sanierungspläne gibt es, aber ich bin skeptisch, dass Anleger in dieser Gegend in Scharen ihr Geld verbrennen werden.




    Wobei gleich nebenan in der Demmeringstraße wird saniert.




    Wieder zurück auf der Merseburger Straße




    Ausbauhaus vom Verein Haushalten in der Merseburger Straße 88b.

    Bilder: Cowboy

  • Klingenstraße 37 Kleinzschocher


    LEWO vermarktet es unter
    http://www.lewo.de/portfolio/schoebelhaus/


    Die Mietpreise findet man hier und sind für Kleinzschocher mit 8,25 mehr als beachtlich (analog den knapp 9 Euro in unmittelbarer Nähe der Eisenbahnstraße). Auch die Kaufpreise mit knapp 3.300 Euro sind für die Lage deutlich über dem Schnitt, bekommt man doch für den gleichen Preis noch Lagen näher an der City.
    http://valerum.ag/wp-content/u…KL37_Objektdatenblatt.pdf


    Versteigert (öffnet pdf) wurde das Objekt vor weniger als 3 Jahren für fast lächerlich anmutende 15.000 Euro.
    Direkt nebenan wurden übrigens zwei Objekte abgerissen und somit eine völlig intakte Baustruktur zerstört (rechts u links daneben). Mal sehen, wann die "weiße Kiste" auch in dieser Lage eine Chance hat :D.

  • @ Cowboy: auch wenn in dem gezeigten Abschnitt der Merseburger Str. - zwischen GSS und Lützner - am Tage niemand mehr einkaufen geht. So ist dieser Bereich in der Nacht um so voller. In den ganzen Einrichtungen gibt es Ausschank und es wird zum Tanze aufgespielt. In manchen Nischen der Stadt trifft der ansonsten so unpassende Vergleich mit Berlin dann doch etwas zu.


    Natürlich hat der Bestandsschutz absolute Priorität, aber Lindenau punktet mit den teilweise grauen Ecken und seinen "Selbstsanierungen" und hält diese auch aus. Das 'Leipziger Antiquariat' auf der GSS 12 zeigt, dass Lindenau eine ganz eigene Identität entwickelt. Eine komplette Sanierung des Viertels würde diese Eigendynamik wohl abwürgen!


    Btw: am Mehrfamilienhaus neben der 'Minol' auf der Lützner Str. steht eine Schuttrutsche im Hof. Ich konnte weder die Hausnummer erkennen, noch ob es wirklich Arbeiten am Haus gibt. Gut wäre es.

  • ^ Ja, das stimmt. Auch das Kaufhaus Held ist nicht wirklich ungenutzt, sondern wurde schon öfter für Partys, Kunstperformances, bzw - ausstellungen usw. genutzt. Eigentlich schade, dass das Gebäude nicht auf Dauer als Kulturzentrum aufgebaut wird, die geplante Sanierung ist zwar in Sachen Bausubstanz dringend nötig, der Umbau zu Wohnungen wäre aber sehr schade.


  • Bezüglich der Stellplätze kann ich weiterhelfen. Das wird über einen PKW-Aufzug realisiert. Nur doof, wenn der mal kaputt ist :lach: Aber in der Lage braucht es halt Stellplätze, zumal es relativ große Wohnungen werden.

  • ...
    Frech ist aber die Veralberung der Käufer in den Visualisierungen. Das bestuckte Nachbargebäude in der Blüthnerstraße links ist in Wirklichkeit ein garagenartiger Flachbau mit einem Dönerverkauf.
    Scheinbar werden die Wohnungen aber letztlich an Leute verkauft, die sich ihre Wohnung und das Haus nie vor Ort anschauen und der Schwindel fliegt nicht auf. Absurd, aber wenn damit die letzten Ruinen gerettet werden... ;)


    Da gibt's noch viel dollere Visualisierungen. Da fehlen schon mal Straßenbahnschienen, Oberleitungen, Ampeln, mehrspurige Straßen, ruinöse Nachbargebäude etc. :nono:
    Die meisten Käufer sehen die Gegend und die Wohnung erstmals zur Bauabnahme und oftmals nicht mal das. Dann wird einfach der Verkäufer/Vertrieb mit der Abnahme beauftragt, man hat ja keine Zeit.:D
    Aber so what, die Sanierungen sind qualitativ weit besser als noch vor einigen Jahren, die Leute bekommen ja auch was fürs Geld. Und wenn die Sanierungsqualität stimmt, kann schon nicht mehr viel schief gehen.


    Selbst Objekte im geschmähten Osten rund um die Eisenbahnstraße gehen mittlerweile richtig gut weg und das an solvente Mieter. Dort gibt es halt für 6-7€ kalt eine Ausstattung, die in der Südvorstadt oder Schleußig 2-3€ mehr kostet.

  • ^
    Das Parkliftsystem war mir schon bekannt, steht ja in der Pressemeldung zur Eutritzscher 41 drin ;). Die Frage ist nur, wie die Zufahrt gestaltet wird, da vorn keine Einfahrt möglich ist (viel zu viel Verkehr auf der Hauptstraße, direkt hinter einer Ampel auch zu gefährlich) und hinten mindestens drei andere Eigentümer etwas mitzureden haben (ein Altbau, ein Neubau und mehrere Bauten der Baugenoss. Leipzig müssten dafür ihre Grundstücke hergeben, wissen aber nach meinem Kenntnisstand nicht mal von ihrem "Glück").
    Wenn Immovaria aber über fremden Grund bauen will, müssen die Eigentümer informiert werden.
    PS: Ich wohne nur ein paar 100 m entfernt und Parkplätze gibt es - außer direkt auf der Hauptstraße - noch relativ viele, da sieht es im Waldstraßenviertel o. Schleussig wesentlich schlimmer aus.

  • Heute mal wieder ein paar Eindrücke aus meiner Wohngegend:


    Lindenau.


    William-Zipperer-Straße 50, einfaches Mietshaus von 1935, trotz Fassadendämmung recht passables Ergebnis.


    William-Zipperer-Straße 50 heute Abend.




    Die Graffiti-Reste am Sockel wird man in den kommenden Tagen sicher noch entfernen.




    Ja, die Regenrinnen um die Balkone sind nicht gerade prickelnd.




    Die Anbauten aus selbiger Zeit dienen als Aufbewahrungsort der Mülltonnen und die Briefkästen sind dort auch untergebracht.





    Die Sanierung in der Holteistraße 13 (Vorzustand) ist fast abgeschlossen. Es ist das einzige Haus, das in dieser Straße unter Denkmalschutz steht und das sieht man auch am Ergebnis. Gerade der Vergleich mit dem Nachbargebäude macht deutlich, dass es richtig und wichtig war, auch einfachste Gründerzeitmietshäuser in Leipzig flächendeckend unter Denkmalschutz zu stellen. Seht selbst:


    Holteistraße 13 heute Abend






    Noch einmal der Vergleich mit dem nicht denkmalgeschützten Nachbarhaus Holteistraße 15.





    Noch ein paar Eindrücke aus der Paul-Küster-Straße. Gibt es in Leipzig eigentlich Stadtteile, wo nicht solch repräsentativen Wohnhäuser zuhauf rumstehen (mal von Grünau, Paunsdorf und eingemeindeten Vororten abgesehen)?






    Bilder: Cowboy

  • Ein bisschen querbeet:
    Eutritzsch
    Delitzscher Straße 30
    Hat hinten bereits die Sanierung erhalten incl. Balkonanbau, nun ist die Vorderseite dran:


    Musikviertel
    Ferdinand-Rhode-Straße 37
    Einer der wenigen in dieser Gegend enthaltenen Altbauten, jedoch entstuckt und leerstehend


    Schwägrichenstraße 14 u.a. - ehem. DDR-Gästehaus
    ... irgendwas tut sich, aber was ...


    Mozartstraße 21/Schwägrichenstraße 7
    Nach/Zweitsanierung


    Mozartstraße 8
    http://www.campus-immo.de/aktu…ekte/mozartstrasse-8.html
    Verwirrend: Das Haus ist zu 100% verkauft, vsl. Fertigstellung 31.05.15. Die Straße vor dem Objekt war zwar abgesperrt, aber das Objekt ist bewohnt/belegt und die Fassade sah auch nicht danach aus, dass sie gerade erst saniert wurde.


    Mozartstraße 21a



    Zentrum-West
    Friedrich-Ebert-Str. 25
    ... wird vermutlich aufgestockt, da das Gerüst deutlich höher ist als das Haus.


    Gustav-Mahler-Str. 14-18
    WG Lipsia führt die Fassadensanierungen rund um den Westplatz fort


    Käthe-Kollwitz-Str. 27-31
    (ähnlich wird auch die Elsterstr. 7-13 gerade saniert)


    Zentrum-Nordwest
    Pfaffendorfer Straße 19
    (direkt ggü., Nr. 18, wäre dann Zentrum-Nord)
    Es ist kaum zu fassen... bis aufs EG ist das Gebäude fertig, wobei bekanntlich nur die Fassade noch stand, alles dahinter ist "Neubau". Hoffentlich wird bei der 21/23 mehr erhalten oder es agiert am besten gleich ein neuer Investor... dort ist innen noch einiges an Stuck zu sehen gewesen, als mal Fenster offen standen.


    Aufnahmen alle: Mai 2015. (c) ich