Umgang mit Bauerbe

  • Ja diese Lisenen und angedeuteten Rundbögen erinnern irgendwie an die 50er-Jahre-Bauten..es wirkt wie so ein Mischmasch.. da ist die aktuelle Fassadenstruktur besser :)


    womöglich liegts aber auch an ner unglücklichen Animation, dass es so komisch wirkt.


    Und was soll das in der Mitte sein? Loggien?..ich kann die dunklen Stellen zwischen den Lisenen nicht richtig deuten.


    Hat jemand ein historisches Bild?

  • ^ Die negative Konnotation des Begriffs Zuckerbäcker findet dann allerdings bei dir statt, ich habe da absolut nichts dagegen, auch wenn ich hier in Moskau täglich damit erschlagen werde. Die Lisenen nur über die Hälfte der Vollgeschosse ist dann insbesondere in Kombination mit den Loggien doch sehr ungewöhnlich und findet sich nun einmal ähnlich bei vielen stalinistischen Bauten.


    Insgesamt finde ich das Ganze nicht schlecht, kann mir allerdings wirklich nur schwer vorstellen, dass das Gebäude mal so ausgesehen hat. Dann wird schon eher das Notgeschoss, dass jetzt zum Vollgeschoss ausgebaut werden soll, nachträglich aufgesetzt worden sein.

  • Das Haus in der Erich-Weinert-Straße (Pinkert-Str.) wurde heute in einem Zug plattgemacht. Heute morgen um 9 Uhr stand das Haus noch, heute um 16 Uhr war es komplett weg.
    Herrliche Baulücke -.-


    Als ich einen Tag nach Deiner Info vor Ort war, stand aber noch die hintere Haushälfte:)

  • ja, das hat man von der Straßenbahn aus nicht richtig gesehen. Der hintere Teil ist gestern und heute endgültig abgerissen worden. Die Baulücke ist echt ne Augenweide, frage mich, warum gerade dort noch Abriss nötig war, es gibt viele Häuser die wesentlich schlechter im Zustand sind und noch saniert werden.
    Und Caruso war sogar so dreist, keinerlei Schutzmaßnahmen (gewöhnlich Wasserschlauch auf den Abrissbereich) gegen Staub zu ergreifen, gestern hat es dort beim Abbruch gestaubt, als sei gerade ne Bombe eingeschlagen, die ganze Ecke war total von bräunlichem Staub eingenebelt ... Wenn dass das Bauordnungsamt wüsste ...

  • Wenn man in Leipzig wohnt, findet man immer wieder Unbekanntes und Unerwartetes, was auch einen Teil des Reizes dieser Stadt ausmacht (gilt auch für viele andere ostdeutsche Städte).


    Z.B. habe ich vor kurzem diese (unsanierte) Villa (1872) am Marienplatz entdeckt (StreetView)





    Einfach wunderschön, und mit toller Patina (scheint auch zur Zeit bewohnt).


    Weiß jemand hier zufällig, wo sich in der Ostvorstadt dieses Portal befindet/befand (Bild stammt vermutlich von 1980-1995)?


    (Quelle: Eigene Bilder)

  • Der Marienplatz an sich und die direkt anliegenden Straßen sind 'ne wunderbare Ecke. Hoffentlich wird auch die Ostseite mittelfristig wieder durch Bebauung geschlossen, momentan zerfließt das ganze arg in Richtung Gerichtsweg.

  • (...) frage mich, warum gerade dort noch Abriss nötig war, es gibt viele Häuser die wesentlich schlechter im Zustand sind und noch saniert werden.(...)


    Einige der vor dem Objekt abgelegten Balken aus dem Haus waren angekohlt, andere zeigten kleine Flächen eines weißen Überzugs. Ich kann allerdings nicht beurteilen, was genau das war.

  • RÖDELSTRASSE 24


    Die Rödelstraße 24 lässt auf der Südseite ihre Gerüste fallen >>



    Könneritzstraße Ecke Rödelstraße.



    Fassade zur Rödelstraße.



    Zwischen 50er-Jahre-Bau (die frühere Fassade hatte Putz und Backstein, wie ich mich bei einem Bild erinnere) und Gründerzeit-Bau.

  • ^ Danke für die Bilder DAvE!


    Sanierte Kopfbauten von Straßeneingängen, wie hier bei der Könneritzstraße, sind immer extrem wichtig und daher nur zu begrüßen. Städtebaulich oft um einiges wichtiger als Lückenbebauungen.


    Den 50 Jahre Bau finde ich rein vom Baukörper gar nicht schlecht. Nur die unsägliche Fassade mit den kleinen Fenstern auf ganzer Front und der unglaublich schlecht aussehende Putz der Fassade stören - also eigentlich fast alles.

  • ^ Also ich kann von der Putzstruktur nix erkennen, seh da nur 'ne weiße Masse - oder meinst du die Farbgestaltung? :) Aber im Endeffekt hast du recht - ein wenig mehr Variabilität, was die Fenster betrifft, dazu noch ein farblich oder strukturell abgesetztes Erdgeschoss bzw. Hochparterre - und schon sieht das Ganze IMHO viel besser aus.

  • Bei dem Wohngebäude aus den 50ern (wenn nicht gar schon Anfang 60er) in der Könneritzstraße weiß ich nicht, ob es sich dabei vielleicht um einen total missglückten Umbau eines Gründerzeitlers handeln könnte. Jedenfalls hat dieses Gebäude seit 1990 bereits zwei umfangreiche Fassadenauffrischungen bekommen und jetzt wäre wieder eine Auffrischung nötig, so schäbig ist der Eindruck. Akzeptabel, weil einigermaßen strukturiert, finde ich den Kopfbau in der Gohliser Sasstraße aus selbiger Zeit. Insgesamt können wir glaube ich froh sein, dass es in Leipzig vergleichsweise wenig solcher Um- oder Neubauten gibt.


    Eine gewisse Ähnlichkeit mit neoklassizistischen Gebäuden der DDR-Fünfziger kann der geplante Umbau Karl-Liebknecht-Straße 7 nicht verleugnen. Das liegt u.a. an der grobschlächtigen Anmutung der Visualisierung. Ich gehe davon aus, dass die Umsetzung filigraner ausfällt und dann entsprechend gewürdigt wird. Das Gebäude sieht heute so und so aus.


    Apropos Karl-Liebknecht-Str.: Mich dünkt, die Sanierung der Karl-Liebknecht-Str. 117 steht unmittelbar bevor. Auf der GRK-Website war das Projekt kurzer Zeit verschwunden gewesen, jetzt - Schreck lass nach - ist es wieder mit Visualisierung + Exposé präsent. Lange hätte das Gebäude sicher nicht mehr durchgehalten.


    Visualsierung Karli 117

    Bild: GRK-Holding.

  • Die Fassade in der Karl-Liebknecht-Str. 117 ist wirklich stark angegriffen... hat es denn denkmalpflegerische Gründe weshalb die Fassade an den Fehlstellen nicht wieder ergänzt wird? Ich kenne den Ursprungszustand des Hauses nicht aber auch nach der Visualisierung zu Urteilen scheint die Fassade früher ja eher einheitlich "geschmückt" gewesen zu sein...

  • ^ Gutes Auge und gute Frage. Meine Vermutung: es gab einen Bombentreffer im 2. Weltkrieg (das Nebengebäude fehlt schließlich) und die südlichen 3 Achsen des 2. sowie 5 Achsen des 3. und 4. Obergeschosses wurden wieder mit normal verputztem statt Sichtmauerwerk wieder aufgebaut. Da dieses von geringerer Qualität ist, man aber einen kompletten Abriss und Wiederaufbau der entsprechenden Bereiche oder eine schnöde Verblendung vermeiden will, verputzt man in passendem Rot. Da dann sowieso ein "Sprung" zu sehen ist, verzichtet man dann darauf, die aufwändigeren Stuckelemente wiederherzustellen und verkauft das Ganze als Zeitschicht :)

  • Laut LVZ soll die Sanierung des Mercator-Hauses bald beginnen. Einige Sicherungsarbeiten und Denkmalschutzuntersuchungen haben bereits stattgefunden, zudem ist ein Schauraum für künftige Nutzer entstanden. Künftig wird das Gebäude als Medienzentrum genutzt, angesiedelt zwischen klassischen Business Centern und Co-Working Spaces für Freiberufler. Die Eröffnung ist dann für 2012 angepeilt.


    Drei neue Visualisierungen finden sich dazu auf der Website:



    Quelle: http://www.mercator-haus.de



    Quelle: http://www.mercator-haus.de


    Der gußeiserne Wintergarten wird auch wieder hergestellt:

    Quelle: http://www.mercator-haus.de


    vgl. jetziger Zustand:

    Quelle: http://www.mercator-haus.de