Umgang mit Bauerbe

  • das Stadtforum Leipzig wurde gestern noch mitangeschrieben, nachdem ich es hier hier lockte. Einen Stadtteilverein in Lindenau gibt es zwar, jedoch klappt die Erreichbarkeit per E-Mail und weiteren Kontakten nicht. An LIZzy, gute Idee!

  • "unsere lieblinge" sind dennoch knallharte geschäftsleute. aus reiner gebäudeliebe agieren diese firmen bestimmt nicht. es könnte aber für sie interessant werden, wenn man denen gleich vorschlägt die ganze geschichte medial dick aufzurollen. quasi in den leipziger stadtmedien daraus eine "[ihr firmenname hier] rettet die aurelienstraße vor dem vergessen!" geschichte zu machen. dann steigert das deren ansehen gleich mal deutlich. bleibt die frage, ob die grk oder die stadtbau eben mal das kleingeld für so eine notsanierung in der kriegskasse haben...


    kennt jemand die gf der genannten firmen persönlich? ich denke, nur so kann die ernsthaftigkeit der lage ordentlich rüber gebracht werden.

  • Und wenn Ihr gleich einen unserer Lieblinge anschreibt? GRK, Stadtbau AG, CG Gruppe .... > Dazu bräuchten wir leider erstmal noch paar Infos zum Gebäude bzw. zu den beiden, die ich und LEgende jedoch nicht haben :(


    Noch nicht, sind also dran! Außer jemand von Euch kann dazu berichten?

  • Da schlägt mein Herz höher wenn ich solche heruntergekommen Häuser sehe und man das Potenzial, welches in ihnen steckt schon erahnen kann auch wenn sie gerade am verfallen sind. :)
    Ich hoffe das klappt mit der Rettung :daumen:

  • Im linken Haus hat man von außen schon gesehen, daß dort immermal Menschen ohne Wohnung nächtigen. Anscheinend ist dort vor kurzem ihr Lagerfeuer etwas außer Kontrolle geraten.


    Das rechten Eckhaus sah im Sommer noch einigermaßen robust aus, aber allzulange hält es sicher auch nicht durch. Man müßte jemanden dazu bringen die Gebäude professionell zu begutachten, also sprich jemanden der Ahnung davon hat und auch einen zahlenmäßigen Wert dazusagt.


    Ich denke sowas wäre ein erster hilfreicher Schritt.


    Weiß jemand, ob die Geb. denkmalgeschützt sind??

  • Gute Neuigkeiten! Die Friedrich-Ebert-Straße 21 wird in absehbarer Zeit saniert werden, zum Verkauf werden die Wohnungen hier bereits angeboten.
    Die Sicherungsmaßnahmen der Stadt tragen langsam Früchte.



    MfG
    Steve

  • "unsere lieblinge" sind dennoch knallharte geschäftsleute. aus reiner gebäudeliebe agieren diese firmen bestimmt nicht. es könnte aber für sie interessant werden, wenn man denen gleich vorschlägt die ganze geschichte medial dick aufzurollen. quasi in den leipziger stadtmedien daraus eine "[ihr firmenname hier] rettet die aurelienstraße vor dem vergessen!" geschichte zu machen. dann steigert das deren ansehen gleich mal deutlich. bleibt die frage, ob die grk oder die stadtbau eben mal das kleingeld für so eine notsanierung in der kriegskasse haben...


    Und ich dachte, die agieren aus lauter Nächstenliebe!!! Was dachten Sie denn??? ;)
    Die genannten Firmen fangen an, wenn genug Wohnungen vorab verkauft sind. Wie die Bilder hier zeigen, ist die Lage très chique: am Kanal, mit toller Umgebung und Tram in der Nähe. Von der guten Presse ganz zu schweigen.
    @ Stiffler2207: tolle Neuigkeiten! Unsere Magistralen können vielleicht bald aufatmen! In der Schumannstraße ist ja auch schon einiges passiert. Sorgen bereitet mir aber vor allem das Eckhaus Ebertstraße/C.M.v.Weber-Straße!!!

  • Stiffler2207:


    Hoffenentlich werden entsprechende SOFORT-Sicherungsmaßnahmen auch nun in der Aurelienstraße eingeleitet! Dave und ich haben heute schon einige Medien angeschrieben. Morgen hoffen wir, auch jemanden von der Stadt zu erreichen.


    Anbei noch ein paar neue Fotos vom heutigen Tage. Die Bilder zeigen recht gut die optischen Potentiale auf. Hiermit nochmal dank an den Fotographen! ;)












    Bitte die Quelle der Bilder angeben, sonst müssen sie geurlt werden. Cowboy

  • @ LEgende: Hab ich mir doch gedacht, dass der Fotograf da unten am Kanal auch hier im Forum unterwegs ist. ;) Wenn mich nicht alles täuscht, erkenne ich mich auf dem Panoramabild auf der Brücke.


    @ DrZott: Nunja, über die schöne Umgebung kann man sich im Moment noch streiten. Klar, der Kanal ist sehr nett und auch die Entwicklung auf der Plagwitzer Seite ist durchaus erfreulich, die auf Lindenauer Seite dafür im Kontrast umso trauriger. Gerade an der Kirche, den hier besprochenen Gebäuden und der Wiese gegenüber möchte man sich (oder zumindest ich mich) besonders abends nicht unbedingt länger aufhalten. Aber das Potential ist natürlich groß.


    Hier noch drei Fotos, die zeigen, wie sich der Gebäudekomplex noch weiter am Kanal entlangzieht.





    edit: Auch diese Fotos sind von mir.

  • Also ich find die Lage der Häuser auch großartig (das Potential des ganzen natürlich mit eingerechnet). Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das die anwesenden Firmen noch nicht mitbekommen haben könnten oder das sie dies anders sehen. Deswegen glaube ich nicht, dass finanzielle Gründe bei der ganzen Geschichte eine Rolle spielen könnten. Der Zettel im Haus, der auf ungeklärte Eigentumsverhältnisse hinweist passt da ja auch ins Bild. Weiß eigentlich jemand, wem die Häuser gehören? Oder vielleicht sogar welche Unklarheiten es da geben könnte? Eventuell hat ja das Stadthausprojekt was einst dort entstehen sollte etwas mit den Sanierungsverschleppungen zu tun. Die übrigen Häuser des Geländes dümplen ja auch vor sich hin, obwohl auch die hervorragend nutzbar wären. Noch ne andere Frage: Weiß jemand ob es für das davor befindliche Jahrtausendfeld schon Konzeptionen gibt? Wäre im Zusammenhang mit den Häusern eventuel auch ein wichtiger Faktor. Aber wie auch immer. Ich find's auf alle Fälle gut, das hier gerade so viel zu diesem Thema passiert.

  • Das weitet sich ja zu einer Massenbewegung aus ;)


    Hier ein link zu einem Artikel, der einigen bereits bekannt sein dürfte:


    http://www.connewitzerkiez.de/data/LVZ_2008-02-14.pdf


    Daraus geht hervor, dass die TLG den Aurelienbogen entwickeln möchte.


    Auf dem Jahrtausendfeld sollen Stadthäuser entstehen da es dort mit der urspr. geplanten Entwicklung zu einem Energiestandort nicht geklappt hat. Auch sollte dort mal VW seine Phaeton-Manufaktur bauen. Kam dann wie wir wissen anders...

  • fmk23:


    Bitte nicht von aktuellen Tatsachen auf die zukünftige Entwicklung schließen. Das ist nicht realistisch und bewirkt fatale Entscheidungen. Es gilt, mal ein paar Schritte weiter zu denken!


    Ganz ehrlich, vor 18 Jahren wollte doch fast keine Sau mehr in Leipzig wohnen! Theoretisch hätte man ja damals auch den Großteil von Leipzig abreißen müssen, weil vieles versifft und in katastrophalem Zustand war. Zum Glück hatten einige einen gewissen Weitblick, Visionen und Konzepte. Nichtsdestotrotz wurde auch vieles leider abgerissen. Aber heute, 18 Jahre nach der Wende leben wir in einem Staat mit Überfluss an allen Ecken und Enden. Es gibt einfach keinen ernsthaften Grund, hier solche ehemals prachtvollen Gebäude einfach so vor die Hunde gehen zu lassen.

  • Ich glaube nicht, dass es fmk23 Intention war hier die Sachlage schlecht zu reden o.ä. Allerdings kann ich seine Einschätzung ob der Situation vor Ort absolut nicht teilen. Ich hab mich dort in der Ecke nie (und ich bin jedesmal bei meinen Leipzigbesuchen dort) nie in irgendeiner Weise unsicher oder gefährdet gefühlt.

  • Richtig, so ging es mir persönlich auch immer. Ich halte mich in der Gegend dort sehr gern auf! Aber selbst wenn er sich subjektiv dort unsicher fühlt und vielleicht auch eine persönlich negative Erfahrung gemacht hat, so muss man doch sagen, dass sich Stadtteile und deren Einwohner auch weiter entwicklen und nicht stehen bleiben. Die Südvorstadt ist auch erst z.B. durch den Zuzug von vielen Studenten oder wohlhabenderen Bürgern aufgeblüht und macht das Wohnen und vor allem Leben sehr angenehm. Ich persönliche sehe Plagwitz und Lindenau aufgrund des Karl-Heine-Kanals und der Entwicklung des Lindenauer Hafens als DIE neuen Erlebnisstadtteile in den nächsten Jahren! Dieser Wandel ist schon heute sichtbar und vor allem spürbar. Daher auch die Sofort-Initiative!

  • Meine Rede! Um Plagwitz muss man sich in der Tat keine großen Gedanken machen - da ist heute bereits ein Transferprozess von kreativem Potenzial (vor allem aus der Südvorstadt) im Gange (hab neulich in der LVZ gelesen das die Designer´s Open-Macher in Gesprächen für eine permanente Location in einer alten Fabrik sind). Lindenau wird verzögert von diesem Prozess profitieren und auch erst dann richtig wenn der Lindenauer Hafen entwickelt wird.

  • @ LEgende: Ich sprach ja auch von im Moment und habe doch auch das große Potential betont. Aber noch ist die Lage halt nicht besonders exklusiv oder ähnliches, da müssten auf den ersten Schritt noch viele weitere folgen. Und das wird hoffentlich auch der Fall sein.


    @ LEonline: Nunja, was heißt gefährdet. Ich wohne jetzt eine Weile direkt dort um die Ecke und habe keine Angst, aber allzu "schön" ist es auf Lindenauer Seite nun wirklich nicht und es wird leider auch noch eine Weile dauern, bis sich das ändert. Ich bewege mich dort auch, obwohl es schon Übergriffe - auch auf Bekannte - gab (aber das kann halt eh überall passieren), abends und nachts sorglos, aber länger verweilen möchte ich an manchen Straßenecken dann doch nicht.


    Das sind aber natürlich keine Gründe dafür, sich damit abzufinden und alles seinen traurigen Gang gehen zu lassen. Es müssten sich aber Investoren finden, die langfristig planen, denn auf kurze Sicht sind die meisten Objekte dort wohl kaum sonderlich interessant, auf lange dafür umso mehr. Und gerade deshalb wäre eine Sicherung durch die Stadt äußerst wünschenswert, um Zeit zu gewinnen. Ich plädiere sicher nicht dafür (und lasse es mir auch nicht unterstellen), Lindenau abzureißen oder ähnliches, ganz im Gegenteil, aber ich vermute eben, dass es noch einen längeren Weg vor sich hat, was ja aber nur ein Grund ist diesen schnellstmöglich zu beschreiten! :)


    edit:
    @ LEgende/LEonline: Wie gesagt, ich wohne dort jetzt eine Weile und bin auch gezielt nach Plagwitz gezogen, weil es dort zur Zeit richtig spannend ist und die Entwicklung sehr, sehr positiv. Aber gerade deshalb ist der Kontrast zwischen Plagwitz und Lindenau (wo die Aurelienstraße meines Wissens liegt) umso deutlicher.

  • LEonline, danke für den artikel in der LVZ. gut zu hören, das Robotron wahrscheinlich abgerissen wird und evtl. somit wieder ein stück stadtgrundriß hergestellt werden könnte. ganz anders die haltung zum connewitzer stadtteilzentrum, das kaum ein connewitzer für nötig erachtet.
    und das die TLG sich mit ansiedelungen von Discounter rühmt, macht mich echt ungehalten.

  • fmk23: Ich weiß schon, dass du das nicht so dramatisieren wolltest, du wolltest es nur mal erwähnen wie es teilweise wohl ist. Und diese Aussage find ich positiv! :) Ich denke jedoch, statt ewig die Nachteile zu betrachten, sollte man einfach die Stärken und Chancen sehen und vor allem nutzen und ausbauen, ohne die negativen Dinge zu verschweigen; damit würde man nur selbst die Augen vor der Realität verschließen. Die schlechten Seiten dürfen jedoch nicht zum Hinderungsgrund werden, aktuelle Situationen auch positiv weiter zu denken. Schlechte Seiten hat jeder Stadtteil, jede Stadt. Gute, interessante, spannende und erlebniswerte Seiten gibts dagegen nicht überall.

  • Zur Aurelienstr.:
    Das Stadtforum weiß seit Jahren Bescheid, in einer Broschüre von 2006 wurde schon auf dieses Objekt und insbesondere auf die Stuckdecken usw. hingewiesen. Die wissen vielleicht noch mehr.
    Die Frage ist immer, was eine öffentliche Diskussion in solchen Fällen bringt. Schlauer ist oft, hinter den Kulissen ganz leise irgendwelche Fäden zu spinnen.


    Erster Schritt wäre, über die Stadt den Eigentümer ausfindig zu machen. Das dumme in Deutschland ist aber, dass die Stadt dir die Daten des Eigentümers nicht geben darf, sondern der Eigentümer sich bei dir melden muss.
    Dann kann man feststellen wo es hakt. Ich denke, mal ein Eigentümer der seine Immobilie so verfallen läst, wird seine Gründe dafür haben (verstrittene Erbengemeinschaft.......was weiss ich).


    Wenn der Eigentümer nicht will, ist jede Bemühung zwecklos. Wenn weiter nichts passiert, die Bude sich immer weiter zerlegt, schaltet sich das Ordnungsamt ein und im ungünstigsten Fall wird das Haus dann im Zuge einer Ersatzvornahme von der Stadt initiiert durch das Ordnungsamt abgerissen, weil es eine Gefährdung für die Öffentlichkeit darstellt. Der Denkmalschutz ist in solchen Fällen meist nachgeordnet. In unserem Fall lässt man es vielleicht einfach stehen, weil eine Sperrung der Straße möglich ist, wie jetzt mit dem Bauzaun schon geschehen.


    Wenn der Eigentümer verhandlungsbereit ist, ist es natürlich gut, wenn man einen Investor hat, der die Bude übernehmen würde. Ich denke, die Vorraussetzung sind gar nicht so ungünstig bei der Lage am Kanal, wobei die Umgebung natürlich wirklich ziemlich Grenzwertig ist. Dumm ist auch, dass die Wasserseite die Nordseite ist.


    Zum Bautechnischen: Nach dem nun – wie ich auf den Fotos sehe – die oberen Geschossdecken runter gekommen sind, wird eine Sicherung natürlich immer aufwändiger. Schon jetzt werden kaum noch Holzteile zu retten sein (je nach Holzart, jedoch hier vermutlich auch Nadelholz). Der Stuck kann vielleicht nach Sicherung des Gebäudes abgenommen, abgeformt und anschließend rekonstruiert werden. Eine kostengünstige Sanierung ist zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen. Deshalb würde ich mich als Investor hier erst einmal zurück halten, solange anderswo noch besser erhaltene Altbauten zu bekommen sind. Trumpf ist allerdings hier doch noch der Zugang zum Wasser, eine Qualität, die nur wenige unsanierte Häuser noch haben.