Umgang mit Bauerbe

  • Heute beim Vorbeifahren bemerkt, dass beim ehem. Klinikbau in der Theresienstraße (Nr. 43) der Gehweg abgesperrt wurde - hat jemand Kenntnis ob dies schon länger der Fall ist bzw. es sich um eine Sicherungsmaßnahme handelt oder evtl. sogar eine Sanierung bevorsteht?



    Eigenes Bild

  • ^ Ah, danke. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Fassade hat ihren dezenten klassizistischen Schmuck zurückerhalten. Bei der letzten Sanierung zu DDR-Zeiten wurde die Fassade wohl ziemlich geglättet. Sieht man noch im direkten Vergleich zum unbehandelten EG.


    Pfaffendorfer Straße 14 vor der Sanierung

    Bild: Altbaufan

  • ^ Sehr interessant. Lt. Denkmalliste wurde die Pfaffendorfer Str. 14 um 1869 errichtet, zeitgleich übrigens mit der benachbarten Pfaffendorfer Str. 16, obwohl auf dem historischen Foto noch nichts davon zu sehen ist. Das erste Haus in der Straße, und damit der erste Beleg für die Verstädterung gen Norden, war wohl die auf das Jahr 1867 datierte Pfaffendorfer Straße 1.


    In besagter Straße gibt es noch weitere Gebäude mit spätklassizistischer Fassade. Einige von ihnen wurden in letzter Zeit sehr denkmalgerecht saniert, zuletzt die Pfaffendorfer Str. 46 (obwohl die lt. Denkmalliste gar nicht unter Schutz steht).

  • Kurztrip in die Georg-Schumann-Straße:


    Zur Zeit laufen Arbeiten an der Nr. 289. Das Dach ist bereits verschwunden und das oberste Geschoss komplett entkernt. Für den Vorher/Nachher-Vergleich hier schon mal eine ältere Aufnahme des Gebäudes:



    Die Fertigstellung ist für Ende März 2019 geplant: http://www.mww-gruppe.de/objekte/


    Die EG-Zone der Nr. 203 ist nun fertiggestellt:




    Hier nochmal der Vorhervergleich:



    Kurzer Schwenk Richtung Mobilität - Histor. Straßenbahnhof an der GSS:



    Nachdem die Nr. 193 hier schon gezeigt wurde präsentiert sich nun auch die 195 gerüstfrei:



    vorher:


    https://www.google.de/maps/@51…RxU73g!2e0!7i13312!8i6656


    Zum Abschluss die Georg-Schumann-Str. 187 vorher:



    und nachher:



    Eigene Bilder

  • ^ Ich finde es seit vielen Jahren erstaunlich, dass die Gießerstraße 40 so lange durchhält. Bezeichnenderweise wird sie ausgerechnet jetzt abgerissen, wo bei Siemens direkt nebenan das Aus für über 200 Beschäftigte beschlossen wurde.



    Ich finde, auf die Frage, die immer mal gestellt wird, warum jeder x-beliebige Gründerzeitler unter Denkmalschutz gestellt werden musste, ist folgendes Bild die richtige Antwort. Und so, oder so ähnlich, würden wohl heute die meisten Wohnhäuser in Lindenau und Leutzsch aussehen, hätte es die flächendeckende Unterschutzstellung nicht gegeben - schön dick in Styropor eingepackt.


    Georg-Schwarz-Straße 68 gestern:




    Warum es die GSS 68 nicht auf die Denkmalliste geschafft hat, liegt vielleicht daran, dass sie vorher schon ziemlich verhunzt wurde.


    Georg-Schwarz-Straße 68 vor der Sanierung




    Die Nachbarhäuser mit den Nummern 66 und 64 sind äußerlich jetzt weitestgehend fertiggestellt. Hier wurde der Denkmalschutz berücksichtigt - übrigens vom gleichen Investor wie bei der Nummer 68.





    Auch das Eckhaus Georg-Schwarz-Straße 58 /Klopstockstraße 14 wird denkmalgerecht saniert, obwohl es ebenso Mitte der Achtziger Jahre ähnlich wie oben die GSS 68 saniert wurde. Hier spielte der Denkmalschutz vermutlich eine größere Rolle, weil der Fassadenschmuck noch vorhanden war.


    GSS 58 / Kloppi 14 gestern






    Dasselbe Haus vor der Sanierung

    Bilder: Cowboy

  • Noch zwei Bildchen vergessen:


    Farbauffrischungen an Wohngebäuden greifen immer mehr um sich, hier am Beipiel der William-Zipperer-Straße 112. Auf Streetview zeigt sich das Eckgebäude noch im realsozialistischem Zustand.






    Rückmarsdorfer Straße 1 wurde hier von LEonline vorgestellt.


    Jetzt noch einmal eine Fernwirkung des Eckgebäudes:




    Vorher von noch ein bisschen weiter weg:

    Bilder: Cowboy

  • Ein kleiner Rundgang durch Wahren, weil ich am Sonntag grad da war.


    Der Stadtteil im Nordwesten gehört heute schon fast zum Zentrum, nachdem die Stadtgrenze vor knapp 20 Jahren bis zum Ortseingang von Schkeuditz verschoben wurde. In der zweiten Hälfte des 19.Jh trafen Industrialisierung und "Verstädterung" mit voller Wucht auf Wahren. Der wohl größte Industriebetrieb, der sich hier niederließ, war die Werkzeugmaschinenfabrik von Julius Wilhelm von Pittler, hier ein schönes Panorama von User Jörg dazu. Der Stadtteil selbst wurde erst 1922 nach Leipzig eingemeindet - angeblich auf eigenen Wunsch.


    Heute profitiert Wahren von der Nähe zu Porsche und zum Flughafen sowie von den Elsterauen und dem Auensee. Trotz Industrialisierung und gründerzeitlicher Überformung hat sich der Stadtteil an manchen Stellen seinen dörflichen Charakter bewahrt. Die städtebauliche Entwicklung wurde auch hier durch Ereignisse der jüngeren Geschichte mehrmals unterbrochen, weshalb der Stadtteil - wie so viele andere Leipziger Stadtteile auch - einen unfertigen Eindruck hinterlässt.




    Rathaus Wahren von 1907. Die Botschaft: Wir nix Kaff, wir wolle sein Großstadt!




    Ganz frisch saniert: Linkelstraße 23. Vorher sah die Klinkerfassade seltsam zugekleistert aus.






    Partie an der Weißen Elster





    In den letzten Jahren haben hier viele Häuslebauer ihren Traum verwirklicht.





    Einige Industriebetriebe wie dieser wurden zu Wohnungen umgestaltet, andere gammeln weiter fröhlich vor sich hin.





    Die Gnadenkirche auf dem Opferberg





    Dazugehöriges Gemeindehaus





    Das barocke Herrenhaus in der Rittergutstraße. In den 70er-Jahren legte der Rat des Stadtbezirks Nord den Abriss fest. Die kompromisslose Haltung von Denkmalschützern verhinderte den Abriss. Heute befinden sich in dem Wohnhaus Mietwohnungen.





    Das Dominikanerkloster St. Albert in der Georg-Schumann-Straße

    Bilder: Cowboy

  • Der Vollständigkeit halber der neue Zaun an der sog. Nietzsche-Wagner-Villa in der Karl-Heine-Str. / Erich-Zeigner-Allee. Vorher war da einer aus Mangelwirtschaftszeiten zu sehen. Heute entspricht die Einfriedung wieder weitestgehend dem Original.




    Bilder: Cowboy

  • Ergänzend zu Gestern noch zwei (fast) fertige Sanierungen in der Wurzner Straße. Zum einen die Nr. 148:



    vorher:


    https://www.google.de/maps/@51…hBS4bw!2e0!7i13312!8i6656


    und die Nr. 121:



    vorher:


    https://www.google.de/maps/@51…hF8WQQ!2e0!7i13312!8i6656


    So langsam konsolidiert sich die Gegend um die Emmauskirche zumindest was die sanierte Altbausubstanz anbelangt. Folgt man der Straße weiter in Richtung Zentrum begegnet man allerdings weiter einem erschreckend hohem Maß an Verfall, Brachen und Wildwuchs - da ist noch ganz viel Raum für Stadtreparatur vorhanden.


    Der zukünftige Highline-Weg wird übrigens schon jetzt rege genutzt:



    Eigene Bilder