Umgang mit Bauerbe

  • Über die Bauten des Leipziger Jugendstil-Architekten Paul Möbius gibt es hier und da eine schöne Bildergalerie. In der Delitzscher Straße ziemlich weit draußen gibt es wie jüngst schon erwähnt ein kleines Ensemble, das die Handschrift selbigen Architekten trägt. Die 4 Wohngebäude waren bis vor 5 Jahren noch unsaniert und m.W. auch unbewohnt. Aktuell befindet sich noch die Delitzscher Str. 130 in der Sanierung. Die Nr. 126 wurde jüngst fertiggestellt, wie Altbaufan vor kurzem auch schon zeigte.


    Ein paar Fotos von mir von besagten Ensemble.


    Delitzscher Straße 126





    Noch einmal Delitzscher Str. 126 und daneben die bereits vor ein paar Jahren äußerlich einfach sanierte Nr. 128:



    Die Nr. 132 (?) wurde vor ca. 5 Jahren saniert. Daneben die noch in der Sanierung befindliche Nr. 130.



    Gleich gegenüber hängt schon seit Monaten (wenn nicht schon seit Jahren) eine Plane der Rieß-Gruppe. Ob sich da was tut? Das EG zumindest ist schon mal komplett versiegelt worden.





    In der unteren Karl-Heine-Straße dieser sehr aufwändig sanierte Altbau (wurde hier m.W. schon gezeigt).



    Bilder: Cowboy

  • Sanierungsankündigung Calvisiusstr. 2 (Lindenau), Husemannstr. 3

    ... (Neuschönefeld):


    Zwei neue Sanierungsobjekte werden auf der Website http://www.projekt-partner-service.de/index.php?id=118 aufgeführt:


    Calvisiusstraße 2
    04177 Leipzig
    - für Globalanleger -
    Baujahr ca. 1900
    es entstehen 5 Wohneinheiten
    kfw Effizienzhaus 115
    Lage: http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=2746&mt=4&zoom=17


    Husemannstraße 3
    04315 Leipzig
    - aktuell im Verkauf -
    Baujahr ca. 1888
    es entstehen 7 Wohneinheiten
    kfw Effizienzhaus 115
    Lage: http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=2747&mt=4&zoom=17


    Unterdessen hat die lange angekündigte Sanierung der Wielandstraße 2 in Lindenau begonnen: http://wielandstrasse2.de/index.html
    Lage: http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=1438&mt=4&zoom=17

  • Sanierungsankündigung Oststr. 58 (Reudnitz)

    Wenn ich das richtig sehe, wurde die Sanierungsankündigung für die Ostraße 58, Ecke Riebeckstraße, gegenüber dem Samolonstift hier noch nicht erwähnt:


    Vertriebsstart: August 2013
    Preis / qm 2.475€ - 2.525€
    Fertigstellung: 2014/2015
    Wohneinheiten: 18 (14 frei)
    Kaufpreise ab: 113.000 €
    Wohnfläche ab: 45 qm - 87 qm
    Mieterwartung: 6,25 € - 6,40 €
    http://www.denkmal-immobilie-leipzig.de/oststrasse/


    Lage: http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=2748&mt=4&zoom=16

  • Sternwartenstraße 40 ist weg


    Wie ich der Bild entnehme, ist die Sternwartenstraße 40 nun komplett abgerissen und es klafft eine weitere Baulücke. Zwar nicht tragisch für das Viertel, hatte aber eine nette Fassade.

  • Ich möchte heute ein besonderes Beispiel im Umgang mit dem Bauerbe vorstellen. Die Wohnanlagen

    Coppistraße / Kleiststraße / Dinterstraße / Lützowstraße (CKDL)

    Wustmannstraße / Krokerstraße (WK) und

    Renkwitzstraße / Krokerstraße (RK).

    Soweit ich das erkennen kann, stammen sie aus den 1920er Jahren vom damaligen Leipziger Stadtbaurat Carl-James-Bühring (zumindest ist dies in der Vorschau einer entsprechenden Googlesuche zu sehen - auf der verlinkten Wikipediaseite zu Kulturdenkmalen in Gohlis kann ich die Angabe nicht finden - und die Seite des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen gibt auch keinen Hinweis darauf, wo man die öffentliche Liste der Kulturdenkmale finden kann), sie gehören - soweit öffentlich erkennbar - der VLW Vereinigte Leipziger Wohnnungsgenossenschaft eG.

    Die drei Wohnanlagen sind zu großen Teilen nicht saniert und nicht bewohnt. Lediglich einzelne Wohnungen in den ansonsten leerstehenden Häusern sind belebt. Ausnahme bilden hier die Gebäude in der Dinterstr. und der Renkwitzstraße (östliche Seite), die saniert und bewohnt sind.

    ABER - und das ist in meinen Augen das besondere hier - die (fast ganz) leerstehenden Gebäude werden, man kann fast schon sagen: liebevoll, gepflegt. In den Vorgärten Wustmannstr. und Kleiststraße wird regelmäßig der Rasen gemäht und die Büsche beschnitten. An der Coppistraße wurde in den letzten Jahren immer sehr zeitnah Graffiti entfernt, und der Hof CKDL sieht - soweit man das von aussen erahnen kann - auch sehr gepflegt aus. Abgesehen von den grünen Netzen über den Dächern Krokerstraße scheinen die Häuser auch baulich instand gehalten zu werden. Das ist wirkliche Pflege des Bauerbes!

    Krasses Gegenbeispiel ist die Renkwitzstraße, westliche Seite. Hier hängt seit Jahr und Tag ein Plakat der GRK - Eigentümer scheint also nicht die VLW zu sein. Die Vorgärten sind verwildert und ungepflegt, die Jalousien fallen vom Haus und in einem Eingang ist seit einem Feuerwehreinsatz wegen austretendem Gas vor ein paar Jahren eine Blechtür eingesetzt...

    Positiv dagegen die gegenüberliegende Seite der Renkwitzstraße. Hier hat die VLW die Häuser vor einigen Jahren unaufgeregt aber ansprechend saniert. Wenn dies der Maßstab auch für den Umgang mit den anderen noch zu sanierenden Gebäuden ist, dann sieht die Zukunft der Wohnanlagen doch gar nicht schlecht aus.

    Und hier Bilder dazu.



    Zuerst CKDL:
    Los geht es an der Coppistraße:










    Kleiststraße:





    Der gepflegte Hof von CKDL.



    Die Gebäude Dinterstraße sind (eher einfach) saniert und bewohnt.





    Nochmal der Hof.



    Und die Lützowstraße.











    Jetzt WK:


    Zuerst die Ansicht Krokerstraße.




    Wustmannstraße




    Sehr gepflegte Vorgärten der fast leerstehenden Häuser.








    Und schließlich RK:
    Auf der westlichen Seite sieht es traurig aus.









    In der Krokerstraße hängen Schutznetze über den Dächern. Auch kein so gutes Zeichen.





    Aber die östliche Seite der Renkwitzstraße ist ein Lichtblick.







    - Ich stehe in keiner Verbindung zur VLW und freue mich lediglich über den verantwortungsvollen Umgang mit den Häusern. -

  • http://de.wikipedia.org/wiki/L…rdenkmale_in_Gohlis-Mitte
    Reihenwohnhausanlage Krokerstraße 2; 4; 6; 8; 10; 12; 14
    um 1928
    Reihenwohnhausanlage von James Bühring mit Vorgärten und Einfriedung, zwischen Coppi- und Schellingstraße (Putzfassade; s. a.: Wustmannstraße 2-14 und 16-28)


    Zu der geplanten GRK-Sanierung der Renkwitzstr. 1-13 hatte ich vor über einem Jahr schon mal etwas mehr geschrieben:
    http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=1217&mt=4&zoom=16
    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=366486


    Die GRK hatte ein ca. 2011/12 Paket von 700 Wohnungen von dem niederländischen Immobilienfonds Floreijn Invest erworben ( http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=347189 ). Nebenbei: Am 18.09.2013 wurde "Floreijn Invest Bv" in Utrecht vom Gericht in Oost-Brabant in Berufung für insolvent erklärt ( http://www.faillissementsdossi…7/floreijn-invest-bv.aspx ). Der wiederum hatten die Wohnungen von dem "Bofrost"-König Josef Heinz Boquoi erworben. Dann weiß ich es nicht, aber ich nehme an, dass eine Wohnungsgenossenschaft diese Wohnungen im Rahmen des Altschuldenhilfe-Gesetzes (Gesetz über Altschuldenhilfen für Kommunale Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften und private Vermieter in dem in Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten Gebiet) Mitte der 1990er Jahre hatte verkaufen müssen.

  • Im sog. Brunnenviertel gibt es inzwischen sichtbare Erfolge im Carré 4 zwischen Prießnitzstraße und An der Lehde auf Leutzscher Flur. Alle (oder fast alle) Gebäude im Brunnenviertel wurden schon einmal Anfang der 1980er-Jahre umfangreich saniert.



    Zuerst ein Überblick auf besagtes Carré von der W-Zipperer-Straße. Das Eckgebäude wurde schon vor vielen Jahren saniert und wird demzufolge auch nicht angerührt.




    Die Gebäude William-Zipperer-Straße 87 und 89 wurden abgerüstet.






    Daneben, es dürfte die W-Zipperer-Str. 85, wird ein Selbstnutzerprojekt in Angriff genommen.



    Die Gebäude An der Lehde sind ebenso fertig.







    Der Durchgang wird sicher noch nach historischem Vorbild aufbereitet.




    Die Gestaltung des Innenhofs von Carré 4 wird wohl noch einmal ca. 1 Jahr in Anspruch nehmen.





    Die Gebäude an der Georg-Schwarz-Straße sind äußerlich noch unangetastet. Die Sanierung des Eckgebäudes hat jedoch begonnen. Links angeschnitten ein Wohnhaus, das schon in den 1990er-Jahren vergleichsweise einfach saniert wurde.




    Blick auf Carré 4 an der Prießnitzstraße mit Wächterhaus Georg-Schwarz-Straße 70, in dessen Erdgeschoss sich das Atelier artescena befindet.




    Am Carré 3 hat die Sanierung mit diesem Eckhaus W-Zipperer-Str./Klopstockstraße begonnen.




    Ebenso begonnene Sanierung am Nachbargebäude an der W-Zipperer-Straße




    Im Carré 3 auf der Seite zur Georg-Schwarz-Straße vis-á-vis zum Diakonissenkrankenhaus sollen hauptsächlich Arztpraxen entstehen. Die Sanierung wird allerdings hier vermutlich erst zu einem späteren Zeitpunkt starten.



    Bilder: Cowboy

  • Abriss Endlichstraß 2/Wurzner Straße 87



    So sieht es zurzeit aus. Ein Stück der Wurzner Straße 87 steht immer noch.

  • Nordstraße 52:


    Jahnallee 7-9:


    Mendelssohnstraße 8 - abgerüstet:


    Die Windmühlenstraße wird weiter fröhlich gentrifiziert :D


    Alfred-Kästner-Straße 75:


  • Gleich gegenüber hängt schon seit Monaten (wenn nicht schon seit Jahren) eine Plane der Rieß-Gruppe. Ob sich da was tut? Das EG zumindest ist schon mal komplett versiegelt worden.


    - Abdichten statt Abreißen ist hier das Motto: Bild von heute -


  • Eutritzscher Str. / Michaelisstr.

    Sah es im Januar noch so aus:



    ... so hat sich dort mittlerweile einiges getan:





    Wahnsinn: die totale Hauptverkehststraße und trotzdem sehen die Sanierungen SO aus...

  • Pressemitteilung K&P Firmengruppe, 24.04.2014
    http://www.deal-magazin.com/index.php?cont=news&news=38809



    Lage: http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=2457&mt=4&zoom=16

  • ^ Das könnte/dürfte wohl am fehlenden Denkmalstatus liegen. Trotz Dämmung versucht man wenigstens die Fassade abwechslungsreich zu gestalten, wenn auch die offenen Loggien seltsam anmuten.


    Nachdem die Friedrich-Ebert-Straße 47 a/b bis vor kurzem vorbildlich saniert wurde, ist jetzt offensichtlich auch das baugleiche Nachbargebäude Nr. 49 am Westplatz (Foto) an der Reihe. Auf der Rückseite sind Entrümplungsarbeiten in vollem Gange.

  • @ Altbaufan


    Stuck anbringen ist halt teurer! Außerdem gibts günstige kfw-Kredite für Dämmmaßnahmen, für Stuck in der Regel nicht.
    Letztendlich hat das auch was damit zu tun, wie hoch die Miete letztlich sein wird. Gedämmte Gebäude sind günstiger in der Kaltmiete und bei den Nebenkosten.

  • ^
    Danke für das Update, die Demmeringstr. wird wohl eine komplette Verunstaltung erhalten incl. Dämmung, nach Altbau sieht das "Ding" danach nicht mehr aus ...
    Frage mich immer wieder, wieso manche Gebäude komplett wiederbestuckt werden und andere nicht ...


    Das Haus ist Baujahr 1952 und wurde früher als Ausbildungsgebäude genutzt.
    Von Altbaucharme keine Spur, vielmehr der Horror der Mangelwirtschaft der Nachkriegszeit gepaart mit einigen anderen Eigenheiten.
    Jetzt wird es durch 4 Familien mit viel Schweiß und Eigenleistung saniert und selbst genutztes Wohneigentum geschaffen.


    Dass Architekten nicht immer Geschmack haben, erkennt man ja am Plakat - aber keine Angst, wenn die Hüllen wieder fallen, wird das "Ding" doch recht nett aussehen...hoffen wir mal.