Umgang mit Bauerbe

  • Karl-Liebknecht-Straße 109


    Der Vollständigkeit halber hier noch die aktuellen Sanierungen der LWB. An der KarLI das Haus mit dem LWB Kiosk
    und die Brandvorwerkstraße/Hardenbergstraße. Ich frage mich wieso die Fenster da zu gemauert werden.

    Bei letzterem wird es wohl eine Sanierung, die den Charakter der Häuser (z.B. auch die teilweise erhaltenen Fenster) deutlich verändert, während an anderer Stelle auch Gebäude ähnlichen Stils sehr detailgetreu saniert wurden.


    Hier aber erstmal neue Bilder vom Karli-Skyscraper...






    In Höhe der 1. Etage wurde eine sogenannte "Graffiti-Galerie" angebracht, die von der LWB als "bunt, inspirierend und unverwechselbar" bezeichnet wird.



    Vermutlich soll das "mutige Projekt" vor allem unkoordinierte Spayaktionen verhindern, ansonsten sind die Kunstwerke (soweit bis jetzt zu sehen)
    überwiegend recht belanglos und die Anbringung wirkt auch nicht sonderlich passend.



  • ^ Licht und Schatten würde ich sagen. Die Slevogtstr. 20 wurde mit den Balkonen und Gauben ein Stück weit ihrer Authentizität beraubt, die 21 sticht nmM positiv hervor. Die Sanierung der GSS 12-14 macht mich immernoch sprachlos. Unfassbar, dass man das Gebäude noch hässlicher saniert hat, als es ohnehin war. Da wundert es schon, dass ausgerechnet dieses Gebäude exemplarisch für die positive Entwicklung der Straße aufgeführt wird.

  • Weiter geht's mit einem kleinen Rundgang im Leipziger Osten.


    Wie schon erwähnt, startet die Sanierung der Eisenbahnstraße 12, ein städtebaulich wichtiges Eckhaus zur Jonasstraße. Das Gebäude steht nicht auf der Denkmalliste, deshalb dürfen wir hier vielleicht nicht allzu Großartiges erwarten.





    Ebenfalls gestartet: Die Sanierung der Eisenbahnstraße 21. Das Wohnhaus steht offenbar ebenso wenig unter Denkmalschutz. Na, mal sehen, wie's wird: Die neuen Fenster in den oberen Stockwerken sehen schon mal nicht übel aus, aber die zwischenzeitlich etwas geglättete Fassade wird wohl so bleiben.






    Mittags um eins bei über 30 Grad: Siesta auf der Eisenbahnsstraße. Keine Menschenseele zu sehen und recht gepflegtes Straßenbild.






    Beim Marianneum sind jetzt auch die Gerüste an der Mariannenstraße 100 gefallen. Bis auf das EG, das noch saniert werden muss, recht gut geworden.


    Mariannenstraße 100 vorher





    Mariannenstraße 100 gestern






    Mariannenstraße 100, Ansicht an der Idastraße






    Am Nachbargebäude wird immer noch gewerkelt, in den Nummern 104 und 106 sind die ersten Mieter eingezogen.





    Sanierungsbeginn Bennigsenstraße 28, recht finstere Ecke da hinten an der Eisenbahnstrecke nach Dresden.





    Impression aus der Ludwigstraße, mit dem schönen Baumbestand für mich eine der schönsten Straßen der Stadt.







    Auf dem Weg Richtung Breite Straße entdeckt: Recht ungewöhnlich gestaltetes Wohnhaus Bernhardstraße 45, um 1890 errichtet. .






    Fertige Sanierung Breite Straße 16 (Vorzustand). Der Gesamteindruck ist okay, im Detail aber dann doch eine etwas lieblose Sanierung.

    Bilder: Cowboy

  • Weiter geht's mit einem kleinen Rundgang im Leipziger Osten.

    ...und noch weiter bis ins Bülowviertel:



    Bülowstraße 15 hat mittlerweile im EG noch eine Scherenschnittverzierung aufgemalt bekommen.



    Bülowstraße 17 in ähnlicher Weise saniert:



    ...etwas erfreulicher der Blick auf die andere Seite,
    Nr. 14



    ...und die Ecke zur Geißlerstraße 20:




    Das Magistralenmanagement der Georg-Schumann-Straße gibt einen aktuellen Überblick über die in letzter Zeit abgeschlossenen Sanierungen und Neubauten u.a. mit den hier im Forum noch nicht gezeigten Objekten Slevogtstr. 20 und 21 sowie Georg-Schumann-Str. 273:


    http://schumann-magistrale.de/…r-georg-schumann-strasse/


    Nicht ganz aktuell, aber besser als nix:






    ^ Licht und Schatten würde ich sagen. Die Slevogtstr. 20 wurde mit den Balkonen und Gauben ein Stück weit ihrer Authentizität beraubt, die 21 sticht nmM positiv hervor.


    Die Balkone sind allerdings recht fragwürdig...

  • Ganz allgemein möchte ich mal sagen, dass ich diesen Bauerbe- Themenstrang liebe. Trotz einiger Ausreißer nach unten, ist es absolut großartig, was aus so vielen Ruinen in Leipzig für Schwäne zum Vorschein kommen. Ich kenne Leipzig nicht gut genug, um mir ein Bild davon machen zu können, ob die hohe Qualität der Sanierungen das Stadtbild flächendeckend aufwerten, aber zumindest die Fotos hier lassen mich das vermuten.
    Meinen Dank den engagierten Fotografen!

  • Arwed
    Da Leipzig zu einem Großteil von Gründerzeitvierteln geprägt ist werten die Vielzahl an Sanierungen die Stadt peu a peu natürlich auf. Die Erinnerung an das grau-schwarze, langsam in sich zusammenfallende Leipzig der DDR-Zeit verblasst so mit jedem fallenden Baugerüst. Die beiden von Rundling gezeigten Gebäude in der Slevogtstraße geben beredtes Zeugnis über den Transformationsprozess – vor nicht einmal vier Jahren gehörte diese Ecke zu den heruntergekommendsten in der Stadt, heute ist dort alles saniert.



    Zum Bülowviertel: Das Eckgebäude zur Geißlerstraße wirkt in natura noch hochwertiger und sticht angenehm hervor in einem Viertel, welches leider durch die doch recht hohe Anzahl an Billigsanierungen leidet. Klar ist das Klientel in der Gegend nicht das finanzkräftigste aber hier wird leider die Chance vertan ein pittoreskes Viertel zu entwickeln, das mit seinen kleinen Vorgärten einen ganz eigenen Charme entwickeln könnte.

  • ^ Die Billigsanierungen im Bülowviertel resultieren aber aus vergangenen Jahrzehnten. Bülowstraße 15 beispielsweise wurde schon in den 90ern saniert - jetzt halt noch einmal ein bisschen nachsaniert, ohne dass wenigstens die Plastikfenster ersetzt worden sind. Was im Bülowviertel in letzter Zeit saniert worden ist, kann sich meist sehr sehen lassen.


    Zustimmung, was die Slevogtstraße betrifft. Leider wurde die Nummer 23 vor drei Jahren abgerissen, was man auf dem letzten Bild von Rundling an der Brandmauer von Nummer 21 sieht.

  • Leider wurde die Nummer 23 vor drei Jahren abgerissen, was man auf dem letzten Bild von Rundling an der Brandmauer von Nummer 21 sieht.


    Der Abriss der 23 war ärgerlich aber ich gehe davon aus, dass hier zeitnah ein Neubau erfolgt. Die Lage gibt dies mittlerweile her – Einkaufsmöglichkeit auf der anderen Straßenseite an der Knopstraße, außerdem ist der Sprung ins Grüne nicht weit: Weiße Elster, Auensee und die viel genutzte Rad- und Skatestrecke an der Neuen Luppe sind auch fußläufig in ein paar Minuten erreichbar.

  • Zum Bülowviertel: Das Eckgebäude zur Geißlerstraße wirkt in natura noch hochwertiger und sticht angenehm hervor in einem Viertel, welches leider durch die doch recht hohe Anzahl an Billigsanierungen leidet. Klar ist das Klientel in der Gegend nicht das finanzkräftigste aber hier wird leider die Chance vertan ein pittoreskes Viertel zu entwickeln, das mit seinen kleinen Vorgärten einen ganz eigenen Charme entwickeln könnte.


    Was im Bülowviertel in letzter Zeit saniert worden ist, kann sich meist sehr sehen lassen.


    In dem Zusammenhang wollte ich ohnehin nochmal auf die Bautzmannstraße 24 eingehen...



    Erst dachte ich "Och nö!", denn es sah so aus, als würden auch hier dauerhaft naggsche graue Stahlbalkone aus den Mauern ragen, aber dann hat man sie doch recht ansprechend gestaltet.


    Dazu noch der Eingangsbereich:



    und ein Blick in die Geißlerstraße mit ihren Vorgärten (leider bissel trübes Wetter)




    Im Gegensatz zum vorherigen Beispiel werden in Stötteritz sicher auch die noch fehlenden Balkone keine Schönheit mehr aus dieser Ecke machen:



    Arnoldstraße 11


  • In der Georg-Schumann-Straße laufen derzeit einige Sanierungen. Zwei sind äußerlich vor einiger Zeit fertiggestellt worden.


    Georg-Schumann-Straße 262, mäßige Sanierungsqualität mit WDVS. Man muss hier allerdings zugute halten, dass die Fassade schon vorher ziemlich schmucklos erschien und das Eckhaus auch nicht unter Denkmalschutz steht. Eigentlich wollte ich mich noch negativ zur quittengelben Balkonverkleidung äußern, aber so wird andererseits der Unsitte vorgebeugt, dass jeder Mieter 'nen anderen hässlichen Sichtschutz anbringt.


    Beim Mietpreis liegen wir hier übrigens bei sportlichen 7,50 Euro/qm kalt und es wird mit Bodenfliesen in der ganzen Wohnung, Kunststofffenstern und "kein Aufzug" geworben. Da gibt es wahrlich bessere Qualität in besserer Lage für weniger Geld.


    Georg-Schumann-Straße 262





    Recht gut geworden dagegen: Georg-Schumann-Straße 147 (vorher). Schade ist es um den Wegfall der Ladenzeile. Ich finde, an dieser Stelle hätte sie weiterhin Sinn ergeben.




    Bilder: Cowboy

  • ^
    zuvor sah es dort so aus:
    Körnerplatz 3
    Neben dem Haus fielen auch sämtliche Bäume.
    War das nicht sogar mal LWB?
    Anscheinend will man hier mit Macht den Blockrand wiederherstellen, denn das Objekt war zumindest auf den alten StreetView-Karten voll bewohnt und sicher auch sanierbar.

  • ^ Ich habe mal im Internet gesucht. Die Wohnungsgenossenschaft Böhlen hat das Gebäude Körnerplatz 9 zum 01.01.2015 von der LWB übernommen. Ob es zu diesem Zeitpunkt bereits leer war, konnte ich auf die Schnelle nicht herausfinden.


    Offenbar hat man sich bei der Genossenschaft gegen eine Sanierung, aber für einen Neubau entschieden. Dieser soll demnach unmittelbar nach dem Abriss starten. Geplant sind 15 WE und eine Tiefgarage mit 11 Plätzen. Visualisierungen konnte ich aber noch nicht finden.


    Quelle: HP WG-Böhlen

    Webcam


    EDIT: Habe das Thema nun auch im Wohnungsbauthread gepostet, da es dort in Zukunft wohl besser aufgehoben ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Birte () aus folgendem Grund: Letzten Satz ergänzt

  • Es wurde doch erst jetzt im März darüber berichtet, was es mit dem Gebäude Körnerplatz 9 auf sich hat. Altbaufan höchstpersönlich gab den entscheidenden Hinweis, dass das Wohnhaus abgerissen und von der WG Böhlen ein Neubau an dieser Stelle errichtet wird. Wieso liest sich sein Beitrag jetzt so, als wüsste er nicht Bescheid?


    Was spricht eigentlich gegen Abriss und Neubau mit Wiederherstellung des alten Blockrands?


    Körnerplatz 9 im März 2017.

  • Mein Gott, weil jeder auch mal was vergessen oder übersehen kann. Ganz einfach. Wo ist das Problem?
    Als ich den Link von Birte gesehen habe, ist es mir auch wieder eingefallen. Aber ich habe keinen Speicher in meinem Gehirn, der zigtausende DAF-Beiträge, Fotos und Adressen "speichert" über Monate oder Jahre.
    Anscheinend sind andere User dazu ja fähig, wenn man sich solche Fragen durchlesen muss :D.


    Was spricht dagegen?
    A) Ein voll bewohntes Haus mit Mieteinnahmen, was auch hätte saniert werden können
    B) Der Genossenschaftsgedanke, u.a. bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen (was der Neubau niemals leisten kann, da sicher noch ohne Wohnraumförderung genehmigt)
    C) weitere Vernichtung von preiswertem Wohnraum in der allg. teurer werdenden SüVo und Ersatz durch hochpreisige WE
    D) die SüVo ist allgemein ein Mix aus diversen Baustilen, da DDR und Neubau nach 1990 das Bild prägen, Raumkanten fehlen etc. - insofern ist dieser minimale Versatz tolerierbar, da an keiner Hauptstraße (wie z.B. der aufgeweitete Bayr. Platz etc.)..
    etc.


    Anhand der Google-Aufnahme sieht man deutlich, dass das ein Haus war, wo viele Radfahrer, vermutlich Studenten gelebt haben. Diese werden genau wie Geringverdiener aus solchen Gebieten immer weiter verdrängt (ja, das ist so, wenn die [Angebots]Mieten Jahr für Jahr steigen, so schnell steigt weder ALG II noch Mindestlohn noch BaföG mit) oder müssen sich in WGs zusammenschließen oder deutlich mehr Miete zahlen. Denn wer aus dem Gebäude raus musste, fand vermutlich im Jahr 2015 in der Nähe garantiert keine vergleichbare WE zu halbwegs gleichen Konditionen mehr. Wo ist das Problem, auch mal Gebäude einfacher zu sanieren, so dass sie bewohnbar sind, aber weiterhin (vergleichsweise) preiswert. So wie die LWB es im Kreuzstraßenviertel tut. Aber selbst dort sind ja viele WE nicht mal ansatzweise ALG II-gerecht.
    Gerade eine Genossenschaft ist nicht der Renditemaximierung verpflichtet und könnte auch in den Bestand investieren.
    Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Herstellung der Raumkante für die Genossenschaft so herausragend war oder gar eine Auflage, dass nur ein Abriss in Frage kam.


    Da das hier der Bauerbe Thread ist, beende ich die Ausführungen an dieser Stelle.

  • ^ Warum schreibst du der WG Böhlen keine Email und trägst denen deine Sicht der Dinge vor? Vielleicht bekommst du eine nette Antwort, in der sich der Fall dann doch etwas anders darstellt als von dir vermutet.

  • Sanierungsankündigung Eckhaus GutsMuthsstr. 10/Endersstr. 14

    Wer noch ein kleines Geschenk für seine_n Liebste_n für Zwischendurch sucht:


    1654 m² vermietbare Fläche: Saniertes Wohn- und Geschäftshaus (Denkmal) in Leipzig
    04177 Leipzig (Lindenau) Zur Karte
    Kaufpreis: 5.945.000 €
    Grundstücksfl. (ca.): 520 m²


    https://immobilien.hamburg.de/expose/2DJPZ4Y


    "Das viergeschossige, zurzeit leerstehende Gebäude, mit markanter Klinkerfassade, wurde 1901/1902 errichtet, steht heute unter Denkmalschutz und liegt im Sanierungsgebiet Leipzig-Plagwitz.
    Es ist eine umfangreiche Modernisierung und Sanierung des Mehrfamilienhauses mit kompletter Erneuerung des Dachstuhles und Anhebung der Dachlinie auf das Niveau der Nachbarbebauung sowie der Wiederaufbau des Türmchens mit Wetterfahne vorgesehen.
    Dabei entstehen im Erdgeschoss zwei Gewerbeeinheiten mit einer Fläche von 147,90 m² sowie zwei Wohneinheiten und weitere zwölf Wohnungen verteilt über die oberen Geschosse mit einer Wohnfläche von insgesamt 1506,65 m², wobei die Wohnungen im Dachgeschoss über zwei Ebenen ausgebildet sind.
    Jeder Treppenaufgang erhält einen Aufzug vom Keller bis zum Dachgeschoss mit Haltestellen in allen Etagen. ...
    Für die vermietbare Fläche von insgesamt 1654,55 m² betragen die prognostizierten Mieteinnahmen ca. 160.000 jährlich. Außerdem können erhöhte Abschreibungen gemäß § 7h EStG (Sanierungsgebiet) oder § 7i EStG (Denkmalschutz) in Anspruch genommen werden, wenn ein Kaufvertrag mit Sanierungsverpflichtung abgeschlossen wird."


    Prognostizierte Mieteinnahmen von ca. 160.000 Euro jährlich ergeben bei 1654 m² vermietbarer Fläche eine Durchschnittsmiete von 8,06 Euro/m² ohne Mietausfallsrisiko etc. Das am Ende der GutsMuthsstr. ist schon sehr sportlich.


    5.945.000 Euro Kaufpreis bei ca. 160.000 Euro prognostizierter Mieteinnahmen jährlich ergibt einen Faktor von 37 (Jahren). Dazu sage ich mal nichts.

  • Bothestraße 3 vorher:



    Bothestraße 3 in 2017:



    Eisenacher Straße 70 vorher:



    Eisenacher Straße 70 in 2017:



    Georg-Schwarz-Straße 111 vorher:



    Georg-Schwarz-Straße 111 in 2017:



    Ossietzkystraße 19 vorher:



    Ossietzkystraße 19 in 2017:



    Bilder: LEonline