Rund um die Siegessäule - Großer Tiergarten

  • Die Sanierung östlich Ahornsteig ist aber auch dringend nötig. Da waren eigentlich nur noch Sand und Moose. Jetzt gibts hoffentlich einen richtigen Rasen, vielleicht auch noch das ein oder andere Bäumchen. Täte dem Areal gut, denn bisher war dieser Teil des Tiergartens erstaunlich schäbig. Eine grundlegende Erneuerung/Neuplanung ist sicher vom Budget nicht drin. Im nördlichen Teil des Sanierungsgebiets wäre ansonsten Platz für z.B. eine Obstbaumwiese (gibts noch nicht im Tiergarten) oder ähnliches. Vielleicht könnte man auch das Konzept vom "Global Stone" auf Bäume ummünzen und dabei mal die Sache mit den Patenschaften angehen.


    Der Versuch an der Bellevueallee Rasen zu pflanzen ist natürlich rausgeschmissenes Geld - viel zu schattig und feucht als dass dort was wachsen würde. Dann eher niedrige Efeubepflanzung.


    Insgesamt bin ich aber doch erfreut und auch erstaunt, dass überhaupt Geld übrig ist für die ganzen grünen Sanierungsarbeiten im Tiergarten. Da wurde in den letzten Jahren ganz schön was investiert.

  • Peitschenmasten

    Das Thema Beleuchtung interessiert mich auch. Es stehen auf der einen Seite 60er-Jahre-Peitschenmasten zwischen Großem Stern und S-Bahn-Tiergarten. Da argumentiert unser Landeskonservator sicher, dies sei ein Bestandteil des Denkmalensembles "Hansaviertel".


    Und dann stehen diese Masten noch vor dem Russendenkmal zwischen Brandenburger Tor und Entlastungstraße (für Neuberliner: zwischen Platz des 18. März und Isaak-Rabin-Straße). Kommen die bald weg? Wer weiss etwas?

  • Die Peitschenmasten auf dem Teilstück unmittelbar vor dem Brandenburger Tor kommen definitiv weg. Bin dort heute vorbeigekommen und es stehen bereits die neuen Kandelaber.


    Wie es auf dem anderen Teilstück aussieht, weiß ich nicht.


    Beste Grüße

  • @ Du meinst die vier Stück direkt am Brandenburger Tor, gell? Die stehen schon über ein Jahr. Und der Rest der Lampen Richtung Russendenkmal? War da Bewegung?

  • Also wenn ich mich recht entsinne - bin mit dem Fahrrad dran vorbeigefahren - waren auch vor dem Russendenkmal bereits die neuen Kandelaber. So wie ich das gesehen habe, sind die "Neuen" nun vollständig zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule.

  • Hey, das sind ja gute Neuigkeiten! :)
    Allerdings frag ich mich, warum man entlang der Straße des 17. Juni nicht, genau wie am großen Stern und um den Platz des 18. März herum, auch die Schinkelleuchten aufgestellt hat. Jetzt ist da so ein Durcheinander. Schuppmankandelaber direkt am Brandenburgertor, rund herum einarmige Schinkelleuchter, dann diese neuen (namenlosen?) Lampen, dann am großen Stern die zweiarmigen Schinkelleuchter und später Richtung Charlottenburgertor noch die Speerleuchter.

  • Weil die Schinkelleuchten nicht in die Speersche Achse gehören. Der Große Stern in den Dimensionen Speers aber mit den Schinkellampen - das war eine Idee der Achziger und die Denkmalpflege hat seinerzeit hart protestiert.


    Die Kugelleuchte ist von Nahlbach, der den Sprech geprägt hat: Erfolgreiches Design muß auch immer ein bischen hässlich sein.


    Die Denkmalpfleg versucht immer Zeitinseln zu rekonstruieren, deshalb die paar Schupmann-Kandelaber vor dem Brandenburger Tor.

  • Beleuchtung Ost-West-Achse

    Stimmt. Auf der Strecke zwischen der Entlastungsstraße und Brandenburger Tor werden die Nalbach-Leuchten montiert.


    Besonders ist - einmal mehr - das Augenmaß des Tiefbauamtes zu bewundern. Während die 60er-Jahre-Laternen noch eine Lücke für das Russendenkmal liess, steht jetzt eine Laterne direkt vor der Front des Sowjetischen Ehrenmals - wenig ehrenvoll.



    (C) Selbst

  • Vor allem sind die Dinger tatsächlich ziemlich scheußlich. Die passen ja mal gar nicht in die Umgebung. Fragt sich ob sie aber das kleinere Übel verglichen mit den Peitschenmasten sind... Was denkt ihr?

  • Ich finde die Nahlbach-Laternen passabel. Die Straße des 17 Juni ist in ihrer heutigen Gestalt nicht so "alt" bzw. historisch anmutend, als dass dort ausschließlich historisierende Laternen aufgestellt werden müssten - auch nicht vor dem Sowjetischen Ehrenmal von 1945.

  • Ich finde diese Straßenlaternen sehr gut, gerade an dieser Stelle. Die Lichtachse wird vom Stern kommend einheitlich und erfahrbar fortgesetzt. Ich mag die Art des Lichtes, die von diesen kugeligen Laternen strömt - hell und warm. Im Gegensatz zu den Peitschen kommt das Licht nicht von hoch oben aus einer einzigen Quelle, was mir das Licht als diffus und kühl erscheinen lässt, sondern aus drei Quellen - eine nah, zwei etwas ferner. Sowohl Fussgänger als auch Strasse werden beleuchtet, irgendwie seperat und zusammen. Durch die Verschiebung der Quellen erscheinen, wenn man die Strasse abends entlang fährt, zwei versetzte horizontale Lichtlinien (bedingt auch durch die Länge, Geradlinigkeit und Ebenerdigkeit der Strasse). Durch die Kugeln strömt das Licht nach den Seiten gleichförmig aus; durch ihre Position unter den Bäumen wird das Licht von den Unterseiten der Blätter schön reflektiert.
    Ich mag das Licht dieser Lampen so sehr wie das Licht das von den Speer'schen kommt.

  • ^ Kann mich dem gesagten nur anschließen.
    Eine deutliche Verbesserung im Gegensatz zur Beleuchtung durch die alten Peitschenmasten.

  • Das sind ja gute Nachrichten aus dem Tiergarten: Die Siegessäule hat endlich wieder ihren imperialen Glanz zurück, Straßen und Wege werden erneuert und die lange Zeit vernachlässigten Torhäuser werden ebenfalls renoviert. Einfach großartig!


    Trotz allem finde ich es jedoch unglaublich, dass die Straße des 17. Juni schon seit Jahrzehnten von ca. 5 verschiedene Laternenarten gesäumt wird. Dazu kommen jetzt noch die meiner Meinung nach völlig unpassenden und äußerst hässlichen Nahlbach-Leuchter. Warum kann man sich in dieser Frage nicht zwischen Speer oder Schinkel einigen?

  • Schinkel ist würde ich mal sagen vom Licht nicht ausreichend (z.B. wegen der Höhe) und Speer...ist Speer. Wär polit. wohl nicht korrekt und würde wieder Trara geben vom einen oder anderen. Und wieso kommen die Nahlbach "dazu"? Die werden doch nur erneuert bzw. durch ne etwas modernisierte Form ersetzt. Find die akzeptabel. Im Grunde ja ne Neuinterpretation der Schuppmanns. Hauptsache die Peitschen verschwinden, dann wärs schon mal wieder ein Model weniger.

  • Ich stimme dir vollkommen zu, dass neue Speer-Leuchter mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Kritik stoßen würden.
    Jedoch sollte meiner Meinung nach die städtebauliche Geschichte der Straße des 17. Juni als ehemalige "Ost-West-Achse" auch nicht ganz vergessen bzw. ausgeblendet werden. Die Peitschenlampen an der Karl-Marx-Allee hat man ja schließlich auch durch rekonstruierte Paulick-Kandelaber ersetzt.

  • Naja, ausgeblendet wird/wurde sie ja nicht. Die stehen immerhin noch auf einer Strecke von über 4km. Dabei gehen die anderen ja unter. Ich finde die Speer'schen eigentlich auch am besten. Schinkel gibts ja noch genug und auf die anderen kann man notfalls verzichten. Und "wenn Paulick, wieso nicht Speer?" ist auch nicht gradn Argument, würde ich (und die Politik) sagen. Und "weil sie schöner sind" (leider) schon gar nicht. Naja, nun ists, wies is...Aber wär schon logisch irgendwie, wenn die Speer'schen am Stern begönnen, dann gibts drei abschnitte (BB Tor-Stern/Stern/Stern-Theo). Man hätte sie ja eigentlich schon auf der Brücke vom Cburger Tor wieder aufstellen können. Die jetzigen sehen zwar auch ganz gut aus, aber sind wie...ne Zahnlücke.

  • Vielleicht gibt es noch eine Chance, die Speerschen Leuchten zwischen Bellevue und Stern wiederzubekommen. Für den Charlottenburger Teil müssen diese ohnhin einmal reproduziert werden, da sind viele marode. Und da könnte man die Peitschenmasten parallel zum Hansaviertel mit ersetzen. Diese sollen ja zur Interbau passen. Hhhm.


    Wenn es nach der Denkmalpflege geht würden an den Stern wieder die Speerschen Leuchten kommen. Da hat doch Politik nichts zu suchen: die Ost-West-Achse mit ihrer Geschichte gehört doch zu Berlin hinzu.


    Leider ist beim Ersatz in Charlottenburg und bei der Neuanlage der Nahlbach-Lechte nicht an den Speerschen Kunstgriff gedacht worden: alle Masten sind unterschiedlich lang um die unterschiedlichen Geländehöhen optische auszugleichen und eine durchgängige Lichterkette zu bilden. Das sieht man nachts vom Theo aus besonderders deutlich. Müßte mal jemand fotografieren...


    P.S. Hier ein Foto aus den Dreißigern:



    (C) privat, Postkarte gemeinfrei

    2 Mal editiert, zuletzt von Konstantin ()

  • ^ Das Foto müsste von Ende der Dreißigerjahre sein. Die Speerleuchten sind bereits montiert, aber die von Reichsadlern bekrönten Marmorsäulen fehlen noch, die spätestens 1939 zur Einweihung dort standen. PS: Unterschiedliche Höhen kann sich die Stadt nicht leisten. ;)

  • Die Gesamtanlage mit den Speer-Leuchtern sieht auf dem alten Foto wirklich eindrucksvoll aus. Ich wusste gar nicht, dass die Masten damals von unterschiedlicher Länge waren um die Geländeunterschiede auszugleichen. Jedenfalls hat Speer diese Problematik intelligent gelöst.


    Anstelle der Leuchter stehen heute dort leider Bäume. Ist im Zuge der Umgestaltung überhaupt geplant, diese zu entfernen und den Gehweg eventuell wieder zu verbreitern?

  • Weiß jemand genaueres über die großen Fahnen, die seit geraumer Zeit mal wieder am Großen Stern wehen (auf der Mittelinsel)? Ich hatte die schon völlig aus dem Gedächtnis gestrichen. Jetzt drängen sie sich doch sehr auf.
    Werden die Stangen nur zu bestimmten Anlässen aufgestellt, wie jetzt der Besuch Beatrix (Deutsche, Niederländische und Europaflagge) oder bleiben die von nun an dauerhaft stehen?
    Auf jeden Fall waren sie lange nicht mehr da, schon weit vor der Sanierung (bei StreetView nicht vorhanden, bei BirdsEye auch nicht, bei GoogleMaps noch vorhanden). Auch sehe ich sie noch auf einigen älteren Bildern aus den 2000ern (aber auch nicht auf allen).