Leipzig: Neue Ufer


  • Leider muss die Stadt durch den Zustand hier nun vorgreifen und die Brücke wird "nur" grundhaft erneuert und nicht mehr verbreitert. Was ich in Bezug auf die hohe Nutzung und den fehlenden Platz für Rad und Fussweg schade finde.

  • ^^^ :D mea culpa. Dann hättest du nicht schreiben dürfen, dass ich dort kein Wasser sehen möchte ^.^ . Aber es war ohnhin zu spät zur Intervention, die Grafik war längst im Forum, ich habe sie nur kopiert. Aber du hast recht - sie wurde ernster genommen als gedacht. Spaß beiseite. Es ist ja schon länger bekannt, dass die Ablagerungen wirklich ein Problem sind und die Renaturierung eines Flusslaufes ist ja auch nicht nur fürs Auge gedacht, sondern hat ja auch noch jede Menge andere Vorteile - wenn auch nicht unmittelbar für uns Menschen (Begründung s. oben). Trotzdem glaube ich, man könnte durchaus etwas schönes aus so einem Flusslauf machen. Ich denke, das Ding ist noch nicht vom Tisch, die Ausbaggerei muss nur genug kosten 8o

  • Das Elsterbecken ist eine wasserbautechnische Fehlkonstruktion.


    Fehlkonstruktionen durch Basteleien besser zu machen zu wollen, bringt nur die nächste Fehlkonstruktion hervor. Da helfen auch keine schönen Bilder oder schön verpackte grüne Pläne. Die grünen Protagonisten mögen doch bitte der Allgemeinheit mal die Wirkung auendynamische Prozesse erklären. Am besten mit guten Illustrationen. Genug Künstler engagieren sich ja für einen naturbelassenen Auenwald. Oder solL das Wahlvolk gar nicht wissen, was da geplant ist? Was es bedeutet, einen richtigen Auenwald vor der Haustür zu haben?

  • ^ Ernsthaft? Das sind schlechte news. Der Fußweg ist in der Tat viel zu schmal.


    Ich finde diesen, seitdem dies nicht mehr ein geteilter Fuß-/Radweg ist, eigentlich ausreichend. Soviel Fußverkehr ist dort nicht (außer wenn Veranstaltungen in der Arena sind). Außerdem wird der Verkehrsraum neu aufgeteilt. Ich zitiere dazu mal die L-IZ:



    Und bei der Gelegenheit soll der Verkehrsraum auch grundsätzlich neu aufgeteilt werden: „Aus der Anforderung einer auf 6,20 m zu verbreiternden Gleistrasse der LVB sowie aufgrund der im Bestand vorhandenen geringen Breite des kombinierten Geh- und Radweges und dem daraus resultierenden erheblichen Konfliktpotential wird der Querschnitt in Anlehnung an die aktuelle Verkehrsraumaufteilung (markierter Radweg im Fahrbahnbereich) zugunsten des Fuß- und Radverkehrs neu aufgeteilt. Dabei werden die Fußwege von 2,62 m auf 2,80 m und die Radfahrstreifen von 1,50 m auf 2,15 m verbreitert.“

  • Fehlkonstruktionen durch Basteleien besser zu machen zu wollen, bringt nur die nächste Fehlkonstruktion hervor. Da helfen auch keine schönen Bilder oder schön verpackte grüne Pläne. Die grünen Protagonisten mögen doch bitte der Allgemeinheit mal die Wirkung auendynamische Prozesse erklären. Am besten mit guten Illustrationen. Genug Künstler engagieren sich ja für einen naturbelassenen Auenwald. Oder solL das Wahlvolk gar nicht wissen, was da geplant ist? Was es bedeutet, einen richtigen Auenwald vor der Haustür zu haben?

    So stopp. Warum wird das gleich wieder ein Politikum? Manchmal hat man den Eindruck, die Worte Bio oder Öko lassen hier einige sofort rot sehen, ohne sich der Sache mal anzunehmen. Wer hat etwas von Auwald gesagt? Ein Auwald wird das dort an der Stelle ohnehin nie wieder, der Zug ist abgefahren. Das kann man bestenfalls noch nördlich oder südlich evt. wiederherstellen. Natürlich mit all seinen "Nebenerscheinungen". Ich bezweifle nur, dass das tatsächlich gewollt ist.

    Aber wie du schon schreibst, Stahlbauer: Das Elsterbecken ist eine wasserbautechnische Fehlkonstruktion. Und das kann man durchaus durch die Erhöhung der Fließgeschwindigkeit ändern. Über die Skizze dazu lässt sich sicher streiten, aber die Grundidee dahinter - den Sedimenteintrag zu verringern - ist durchaus sinnvoll.

  • Nuperus - Interessante Wortwahl. Zumindest in einem (Diskussions-) Forum, in dem Argumente ausgetauscht werden sollen. Da bin ich wohl zu oldschool.


    Hier meine-sagen wir mal- Behauptungen:


    In Leipzig treffen in einer ebenen Landschaft verschiedene Flüsse aufeinander und bildeten ein Binnendelta aus. Natürlicherweise kommt es dort zu Überschwemmungen. Seit mindestens 7.000 Jahren roden Menschen Wälder in der Mitteldeutschen Landschaft. Dies führte zu einer Zunahmen der Sedimentfracht. Am Leipziger Wasserknoten konnten sich die Sedimente besonders gut ablagern. Weil in den Überschwemmungsgebieten nicht gebaut werden konnte, wurden die Flüsse umgebaut und ein kompliziertes Hochwasserschutzsystem eingerichtet.


    Ein Teil dieses Hochwasserschutzsystems ist das Elsterbecken. Dank des umfangreichen Hochwasserschutzsystems sind schwere Hochwasser selten. Bei einer Umgestaltung des Elsterbeckens wie oben beschrieben können sich schnell umfangreiche Biotope aus Büschen und Bäumen entwickeln. Das ist sicher pitoresk anzuschauen. Die Menge an Biomasse wird sich vergrößern. Da sich dort seltene Pflanzen und Tiere ansiedeln werden, sind Eingriffe wie z.B. Rodungen nicht erlaubt.


    Dann kommt doch unerwartet eine 5b-Wetterlage. Pleiße, Weiße Elster und Parthe führen Hochwasser. Als zentrales Element des Leipziger Hochwasserschutzsystems nimmt das Elsterbecken das Wasser von Weißer Elster und Pleiße auf. Die Wasser von Weißer Elster und Pleiße treffen hinter der Landauer Brücke auf das (Hoch-)Wasser der Parthe.


    Beim Hochwasser 2013 -kein Hochwasser, das Folge von besonders großen Regenmengen war- sah es am Palmengartenwehr so aus.


    Das Wasser steigt signifikant an und kommt nach der Zeppelinbrücke auf die Landauer Brücke.


    [/url]


    [url=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Altlindenau,_Leipzig,_Germany_-_panoramio.jpg]Altlindenau, Leipzig, Germany - panoramio[/url]

    Timur Y, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons


    Wer schon einmal eine Bootsfahrt auf Leipziger Gewässern gemacht hat, wird wissen, dass deren lichte Höhe schon bei Normalwasser ungewöhlich gering ist. Was werden wohl die Gehölze an der Landauer Brücke machen? (Nach dem Hochwasser 2013 habe ich Schleussig lieber verlassen. Die Sandsäcke schleppenden, den Deich sichernden Meschenmassen waren mir zu schnell vergessen worden.)


    Zurück zum Elsterbecken. HIER hat die Stadt Leipzig ein mögliches Überflutungsgebiet ermitteln lassen. Ein Anstau von Biomassse aus dem Elsterbecken an der Landauer Brücke dürfte da keine Berücksichtigung gefunden haben.



    btw. Besonders gut gefallen mir die Tröge, in der die Parthe vom Hauptbahnhof bis zum Zoo fließt, auch nicht, Wenigstens gibt es dort noch Klinker und Naturstein. Ich habe diese Tröge auch schon randvoll mit Wasser gesehen. Wasser reißt alles mit...

  • Um es mal auf den rechnerischen Nenner zu bringen:


    Das Konzept des Freistaates aus den Nullerjahren sah vor, dass die kleine Luppe (ich glaube mit 5 bis 10), PMG + EMG wieder durchgängig freigelegt mit je 25 und die Alte Elster mit rund 50 m³/s die 100er Hochwasserereignisse bewältigen können, so dass am Palmengartenwehr gar kein Elsterbecken mehr befüllt wird. Dieses sollte ausgebaggert, bekiest und dann rückwärtig von Leutzsch aus befüllt werden als beinahe stehendes Gewässer aber ohne Sedimenteintrag. Sollten 200er Hochwasser auftreten, kann gespült werden, weil diese Menge dann nichts ablagert.


    Inzwischen gibt es keine Alte Elster, auch perspektivisch nicht und PMG + EMG sind sagen wir mal eingeschränkt fließfähig. Somit verbleibt geschätzt 5 (Kl. Luppe )+ 15 + 15 = 35m³ , welche abzüglich der 100er Ereignisse um das Elsterbecken herum geleitet werden. Im Alltag sollte es so viel sein, dass noch gepaddelt werden kann ohne dass es zu großen Ablagerungen in den Gräben kommt.


    Damit wäre zu prüfen, ob die rund 70er Restmenge im Hochwasserfall durch ein verändertes Elsterbecken passt. Die 130m Breite zu reduzieren, damit überhaupt mehr fließt als steht, ist sinnvoll. Ausbaggern kostet nicht nur störenden Eingriff sondern das ist auch Sondermüll, kommt also immens teuer alle 5 Jahre als Kosten auf uns zu. Keine schöne Option. Es ist nicht der erste Werder in einem Fluss, so dass Erfahrungen vorliegen, wie sich diese Stellen haltbar machen lassen.

  • ^Zumal die zunehmende Verlandung des Elsterbeckens dessen Aufnahmefähigkeit ohnehin von Jahr zu Jahr verringert. Da nützt die Breite eben überhaupt gar nichts. Man schafft es auch mit Millionenaufwand nicht, das Becken dauerhaft frei zu halten. Hier ist also in gewisser Weise Gefahr im Verzug - eben genau wegen des Hochwasserschutzes besteht Handlungsdruck. Ich glaube gelesen zu haben, dass noch in diesem Jahr die Verwaltung ein Konzept vorlegen muss/soll, wie aus dem Becken wieder ein natürlicher Fluß entstehen kann. Eigentlich muss so etwas ja im gesamten Auenwaldentwicklungsprozess mitgedacht werden. Es bleibt also spannend.

  • […] kann nebenan der Bau der neuen Poniatowskibrücke (Lessingstraße) starten, welche dann im März 2024 fertig sein soll. […]


    Wie angekündigt haben die Arbeiten zur Öffnung des letzten Teilstücks des Elstermühlgrabens begonnen:


    23a22e6a-f614-47cd-aeifj7.jpeg


    Vorbereitungen für den Bau der neuen Poniatowskibrücke in der Lessingstraße:


    a063fe42-0dbd-4d12-aaucmw.jpeg

    ©555Farang

  • Die Könneritzbrücke verbindet nunmehr seit vielen Jahren die Insel Schleußig mit dem Festland...


    000rodelbr3e2f2x.jpg


    ...in den 90ern hatte es hier noch so ausgesehen:


    000rodel90erxpeu6.jpg


    ...und wenige Jahre zuvor breitete sich beim Blick von der Brücke dieses Panorama vor dem Beschauer aus:


    000rodelrc2bde0u.jpg


    ...auch heute noch sitzt der Sturmvogel (Rudervereinshaus) im Ufergestrüpp:


    000rodelrc1keei2.jpg


    ...aber - und das ist das aufregende Neue an diesem Ufer - auf der rechten Seite, zwischen den Bäumen und dem Bootsverleih,

    wurde die Erde aufgewühlt:


    000rodeln1mefln.jpg


    (Blick vom Klingerweg)


    Soll hier etwa die gute alte Rödel wieder ausgebuddelt werden?! :eek:


    Ok, für alle, die sich gerade denken: RödelRödelRödelRödelRödelRödelRödelRödel... kenn ich nich. :confused:

    ein paar sachdienliche Hinweise:


    000roedel5vk0bfsl.jpg

    größeres Bild


    Blick zurück vom Bootshaus Richtung Brücke (rechts), mittig die Villa Heine, links die alte Rödel (wo jetzt gegraben wurde),

    ganz links anschließend die alte Bismarck-Brücke.


    Karl-Heine-Villa:


    000roedel4vk48cge.jpg

    größeres Bild


    Blick vom Klingerweg:


    000roedel1vkr9fj8.jpg

    größeres Bild


    Die Bismarck-Brücke von der anderen Seite:


    000rodelbr15cdic.jpg


    Sie befindet sich wohl noch unter der Erde, zu erkennen an der leichten Erhöhung der Straße,

    oben guckt nur noch das Geländer raus:


    000roedela1p4c2j.jpg


    000rodelbr2hlc5k.jpg


    Der Fluss wurde in den 20ern zugeschüttet und anschließend parkähnlich gestaltet...


    000rodelv5cii3t.jpg


    000roedel8jhc4b.jpg


    Blick in die Gegenrichtung:


    000rodelv4kfczr.jpg


    Bilder aus den 20ern:


    000rodel20errmil9.jpg


    Ehemalige Ufermauer:


    000rodela3pveoe.jpg


    000rodela4gufej.jpg


    Die beiden Häuser vom Ende der Reihe auf dem letzten Vergleichsbild:


    000roedel9qufax.jpg


    Im weiteren Verlauf folgt dann noch die Ecke zur Industriestr.:


    000rodelzumrittervkd8ien.jpg

    größeres Bild


    rodelzumritter2rxeu5.jpg


    000roedel72ifsc.jpg


    ...und dann ist auch schon Ende Gelände. :achso:

  • Soll hier etwa die gute alte Rödel wieder ausgebuddelt werden?! :eek:

    Namnd. ;)


    Das mit der Rödel hatte ich auch sofort im Hinterkopf, als ich den besagten Bereich vor einiger Zeit erstmalig im jetzigen Zustand gesehen hatte.


    Ich vermute aber, dass die Buddelei eher was mit den Baumaßnahmen rund um die neuen Bootshallen zu tun hat: https://www.leipzig.de/news/ne…sportanlage-am-klingerweg


    Sieht bischen danach aus, als ob an dieser Stelle sowas wie ein gesonderter "Hafen" für die Leistungssportler entsteht...

  • Schöne Vergleichsaufnahmen. Auf dem letzten Bild erahnt man zwischen den beiden Gebäuden einen Flachbau versteckt hinter Bewuchs.

    Es handelt sich um die ehem. Rote Diskothek:

    rotediskothekindustrix6fp0.jpg

    Eigenes Bild


    Hier besser zu erkennen:

    rotediskothekindustrig7eg9.jpg

    Bildquelle: https://www.facebook.com/peopl…e-Vision/100063468973046/


    Wie unter der Bildquelle ersichtlich plante man vor einigen Jahren eine englische Taverne in den Räumlichkeiten aber bis dato hat das Projekt offensichtlich noch keinen Erfolg gehabt.


    Es besteht laut LZ die Idee einer Flaniermeile für das ehem. Flussbett der Rödel: https://www.l-iz.de/politik/br…laniermeile-werden-425830

  • Sorry, wenn's auch ein wenig themenfremd ist, trotzdem kurz noch meine Frage: Weiß jemand, wann die Lücke geschlossen wurde, in der sich die Gemäuer der "Roten Diskothek" befinden? Meines Wissens ist die Disco ein DDR-Umbau aus den 1970er Jahren. Viele Jahre zuvor muss dort aber schon als Vorgängerbau der kleine Festsaal der Gaststätte "Zum Ritter" (heute "Sancho Pancha") bestanden haben. Ich finde auf die Schnelle nichts im Netz. :(


    Die gut auf dem letzten Foto zu sehenden Fenster rechts und links des Auf-/Eingangs sehen sehen zwar recht historisierend aus, müssten aber nach den Bildern zu urteilen, die Rundling gepostet hat, auf denen die Lücke noch nicht geschlossen ist, dann eher aus der Zeit der 20er/Anfang 30er Jahre stammen?

    2 Mal editiert, zuletzt von jordan ()

  • ^ Auszug aus dem Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege: "...Am 6. November 1912 gelangte der Antrag für den Anbau eines Gesellschaftssaales zu den Hotel- und Restaurationsräumen zur behördlichen Vorlage; Reinhold Ebert führte die Arbeiten aus. Die Entwürfe tragen Unterschriften der Architekten Weber & Schöne, Ausführungsänderungen übernahm der akademische Architekt Max Krämer. Eine Erweiterung des Musikpodiums verantwortete im Jahr 1926 der Baumeister Rudolf Kuhnis. 1972 wurde die HO-Gaststätte, die noch immer den Namen 'Zum Ritter' trug, in eine Jugendtanzgaststätte und Diskothek umgebaut. Später ist die Bezeichnung 'Rote Diskothek' verbürgt; sie ist geschlossen, das Gebäude bis heute leerstehend..."

  • Leipzig kommt zurück ans Wasser mit einigen Bildern, die uns hier nicht gänzlich unbekannt sein dürften... ;)

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Elstermühlgraben


    img_651688ddu.jpeg


    Auf der Baustelle der Poniatowskibrücke [zuletzt] wurden die bisher unterhalb der Lessingstraße versteckten historischen Kanalmauern freigelegt:


    img_651824d9o.jpeg

    ©555Farang

  • Neuer Stadthafen


    img_7161m9cpa.jpeg

    ©häfner jiménez betcke jarosch


    3 Wochen nach dem Beginn der Bauarbeiten ist der Elstermühlgraben in dem Gebiet trockengelegt für den Bau der Hafeneinfahrt:


    img_7151uyftc.jpeg


    Pfahlbohrarbeiten für das neue Hafenbecken, welches 2026 eröffnet werden soll:


    img_71502ce23.jpeg

    ©555Farang render