^Laut diesem Beitrag wird bei den vorbereitenden Arbeiten geprüft, ob die historische Uferwand des vergrabenen Kanals erhalten werden kann - wäre ja schön. Auch die Lage und der Zustand der Wurzeln der Bäume soll festgestellt werden, um „so wenig wie möglich in den Baumbestand eingreifen” zu müssen.

Leipzig: Neue Ufer
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^ finde ich eine etwas merkwürdige Ansage seitens des Grünflächenamtes. Die drei von 'Dave' angesprochenen Bäume - zwei Linden und eine Rotbuche - sind in den 1920ern gepflanzt. Zu diesem Zeitpunkt war der Graben noch offen. Mir erschließt sich dabei nicht unbedingt eine notwendige Erwägung zur Fällung trotz einer Neuinterpretation der Grünanlage. Diese Bäume tangieren den Verlauf nicht. Das ist anders bei der Einmündung zur Lessingstraße - hier wird gefällt werden müssen.
Alle anderen auch schon älteren Bäume sind auf Privatgrundstücken. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um die nordwestliche Uferlage, bei denen die Nachkriegszügler (im ersten Bild, hinten rechts) wahrscheinlich tatsächlich Wurzelwerk über dem verrohrten Flusslauf haben.
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Bau des Leipziger City-Hafens startet noch 2021 titelt heute die LVZ.
Viel wird aber in 2021 nicht passieren: Bauvorbereitende Arbeiten für das Häfchenbecken könnten im 4. Quartal starten.
Die Brücke im Verlauf der Elsterstraße (Elsterbrücke) soll ab Oktober 2021, die Brücke im Verlauf der Lessingstraße (Poniatowskibrücke) soll ab Ende 2022 gebaut werden. Der Kanal für den Elstermühlgraben wird danach gegraben. Zum Schluss gibt es noch ein paar Restarbeiten, bevor der Elstermühlgraben dann wohl 2024 fertiggestellt sein wird.
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Heute starteten die Bauarbeiten am letzten Abschnitt des Elstermühlgrabens, die bis 2025 abgeschlossen sein sollen. Der Flusslauf wird auf 175 Meter zwischen Elster- und Lessingstraße wieder freigelegt. Dabei wird das Poniatowski-Denkmal demontiert und später - leicht versetzt - wieder aufgestellt. Die Baukosten belaufen sich auf 16,8 Mio. Euro. Für Januar 2022 ist dann die Grundsteinlegung für den Stadthafen geplant. Auch hier ist die Fertigstellung für 2025 geplant. Als nächste Wasserstraße wird der Pleißemühlgraben von der Käthe-Kollwitz-Str. bis zur Parthe im Zoo freigelegt. Der Durchstich vom Lindenauer Hafen zum Elster-Saale-Kanal muss dagegen noch warten da neben dem Bau einer neuen Brücke auch Zufahrtsstraßen geplant werden müssen.
https://www.lvz.de/Leipzig/Lok…itt-vom-Elstermuehlgraben
Edit: Hier nun auch im Bewegtbild: MDR Sachsenspiegel
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^ Elstermühlgraben
Die Arbeiten zur Freilegung des letzten Teilstücks des Elstermühlgraben haben begonnen - wie hier in der Elsterstraße zu sehen…
…, wo nach Ende des Erdaushubs in 2022 die neue Elsterbrücke gebaut wird (siehe auch Stahlbauer’s post vom Mai, weiter oben auf dieser Seite):
Blick entlang des zukünftigen Kanalverlaufs am Poniatowskiplan:©555Farang maps
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^ Und tatsächlich:
Standort des zukünftigen Hafenbeckens:
©555Farang
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Elstermühlgraben
Die alte Kanalbrücke an der Elsterstraße (hier erkennbar an den Brückenpfeilern) ist teilweise freigelegt und wird für den Abriss vorbereitet:
©555Farang
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Die alte Kanalbrücke an der Elsterstraße
Und wieder ist ein Stück Stadtgeschichte verschwunden
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Elsterbecken
Der Verein Ökolöwe e.V. schlägt vor, das künstlich angelegte Flutbecken in eine natürliche Flusslandschaft zu verwandeln. Ganz neu ist dieser Vorschlag nicht [l-iz] aber Visionen brauchen vermutlich erst mal Bilder, um die Fantasie zu beflügeln:
Konkret soll das Gewässer von 150 auf ca. 30 Meter verengt werden, um Freiflächen zu schaffen und gleichzeitig die Fließgeschwindigkeit zu erhöhen. Damit erhofft man sich einen besseren Abfluss von Sedimenten, die das Becken im jetzigen Zustand verschlammen lassen und regelmäßig abgebaggert werden müssen.Neue Lebensräume für Tiere würden entstehen; und das ausgebrannte Stadtvolk könnte sich über Volleyballstrände, Wasserspielplätze und Liegewiesen freuen. Ein schnellerer und tieferer Fluss würde zudem Kanu- und Kajakfahrten ermöglichen.
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Das Geld was für solche Sachen veranschlagt wird, wäre im Ausbau des ÖPNV sinnvoller ausgegeben. Wenn eine Fließgeschwindigkeit erhöht werden müsste, dann ist es die des Verkehrs. Ich glaube Leipzig hat fundamentalere Probleme als für eine ökologisch eingestellte Minderheit einen Bullerbü-Park zu errichten.
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^Die Stadt gibt für das regelmäßige Ausbaggern des Elsterbeckens Millionen aus. Dieses Geld kann sie sich in der Tat sparen, indem sie dem Vorschlag des Ökolöwen folgt. Es wäre also nicht nur ökologisch sinnvoll (übrigens geht es hier um mehr als nur um das Erhöhen der Fließgeschwindigkeit, z. Bsp. um so eine kleine sinnlose Sache wie die Rettung des nördlichen Leipziger Auenwaldes
) , sondern auch ökonomisch (bei manchen zieht ja nur der Faktor GELD
).
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das ist ein Irrtum! Dieses Becken hat derzeit die Aufgabe des Hochwasserschutzes für Leipzig. Beim letzten Hochwasser kamen wir um die Belastungsprobe herum, da kurzerhand der Zwenkauer See die Weiße Elster aufnahme. Die Seen sind jedoch voll, da passt nicht mehr die damalige Menge hinein. Im Stadtgebiet kann das 130m breite Elsterbecken nicht dem Schutz dienen, wenn es verschlammt und sedimentiert ist. Das Ausbaggern alle 5 Jahre gibt es nicht zum Nulltarif (Der Aushub ist Sondermüll, entsorgt sich auch nicht gratis). Dass oder wenn es nicht ausgebaggert wird, ein Hochwasser enorme Schäden anrichtet, wird extra teuer. Somit ist es sehr wohl sinnstiftend angelegtes Geld, passt sogar zu den Planungen aus 2004ff des Freistaats und wird ebenso über Land und Bund finanziert. Diese Summen bekommt kein ÖPNV, der profitiert nur davon, wenn er nicht weggespült wird.
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^Da würde ich ergänzen wollen, dass der Zwenkauer See durchaus immer wieder ein große Menge Hochwasservolumen aufnehmen kann, da er genau dafür konzipiert wurde. Er besitzt inzwischen (im Gegensatz zu 2013) über ein Ein- UND Auslaufwerk (letzteres war damals schlicht noch nicht fertig). Das heißt, kündigt sich Hochwasser an, kann der See vorher Wasser abgeben und dann entsprechend wieder aufnehmen. Die Funktion des Elsterbeckens ist demnach in der jetzigen Form obsolet. Die Stadt will das Elsterbecken mit dem Bau der "Alten Elster" hinter der Arena entlang fatalerweise ja sogar gänzlich zum stehenden Gewässer machen. Das ist der eigentliche Grund des Vorschlags des Ökolöwen - soweit ich weiß.
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das ist nicht fatalerweise, das entspricht der hydraulischen Gesamtplanung des Freistaats. Weil eben die flache breite Pfütze verlandet. So soll ein neugestaltetes Gewässer entweder rascher fließen (ohne Alte Elster, die ist ja auch nicht in 2 Jahren freigelegt) oder von Möckern aus als Kies-See verbleiben mit "tröpfelnder" Wasserzufuhr gegen Veralgung.
Das Auslaufbauwerk Zwenkauer See rettet Leipzig nicht. Irgendwohin müsste auch dieses Wasser geleitet werden. Und eine Pleiße und Parthe bringen auch Wassermassen in die Stadt.
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^ das ist absolut richtig. Bei größeren Wassermassen und einem ablassen des Pegels würden jene trockenen Gebiete komplett überflutet. Was theoretisch auch im Sinne ist, aber die Effekte von größere Sedimentablagerungen auf der Insel und den Seitenbereichen müssen sicher dennoch ausgehoben werden um Staupassagen zu beseitigen. Ganz zu schweigen von einer verlässlichen Nutzung etwaiger Freizeitanlagen.
So attraktiv wie die Situation beschrieben wird, hat es wohl dennoch größere Probleme so etwas umzusetzen.
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^^Die Planungen der Landestalsperrenverwaltung Sachsen (ich nehme an, von der sprachst du) müssen nicht zwangsläufig auch die beste Lösung sein, schon gar nicht im Interesse der Stadt Leipzig und erst recht nicht aus ökologischer Sicht. Der Ausbau der Alten Elster allein ist keineswegs als Hochwasserschutzmaßnahme wirklich erforderlich, die Verwaltung bzw. einige Stadträte liebäugeln aus touristischem Interesse damit und verkaufen es nur als Hochwasserschutz (aus Fördergründen)
. Sehr wohl aber wäre es dahingehend fatal, indem man nahezu das gesamte Wasser aus Elster und Pleiße in weitem Bogen um die Burgaue herum führen und dem schon geschundenen, weil ausgetrockneten, nördlichen Auwald die Möglichkeit dann gänzlich nehmen würde, regelmäßig genügend Wasser zu erhalten, die er eigentlich regelmäßig als Überschwemmung braucht. Zudem kann der Auwald Hochwasserfall immense Wassermassen aufnehmen (ähnlich einem Polder). Daher ist es so wichtig, dass das Wasser durch das Elsterbecken fließt, und zwar eben mit höherer Durchflussgeschwindigkeit, um die Sedimente mitzunehmen.
Das Auslaufbauwerk am Zwenkauer See ist Teil des Hochwasserschutzkonzeptes. Man kann inzwischen ziemlich gut den Hochwasserscheitel voraussagen, selbstverständlich kann man Wasser vorher ablassen, genau so funktionieren schließlich Stauseen. Die Pleiße hat derlei Rückhaltebecken bereits, die Elster mit dem Zwenkauer See nun eben auch und das ist ein sehr effektiver Beitrag zum Hochwasserschutz. Natürlich stößt jedes System irgendwann an seine Grenzen. Aber das Elsterbecken wird die Stadt Leipzig vor Hochwasser keineswegs (mehr) schützen, dafür ist es viel zu flach und kann im Grunde gar keine Wassermassen mehr aufnehmen. Ein zügiger Abfluss mit der Möglichkeit der Wasserabgabe in die Burgaue (wie man es auch 2013 getan hatte) ist daher die beste Lösung.
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nein die Landestalsperrenmeisterei macht sichere andere Planungen. Die, die ich meine, sind älter und stammten von Dresdner Büros (ob es die noch gibt, weiß ich nicht). Da wurde auch die Kleine Luppe mit mehr Wasser bedacht.
Die Alte Elster, nebst beiden Mühlgräben, treffen sich ja am Rosentalwehr wieder, so dass das Wasser auch von dort in eine zu vernässende Aue gelangen könnte. Im absoluten Hochwasserfall sollte das Elsterbecken auch geflutet werden, dass wäre aber eine Art "durchspülen" geworden.
Die Idee, das als schmale Flusslandschaft fließfähig zu bekommen, ist durchaus noch sinnvoller als die Alte Elster auszubuddeln.
Das touristische hat sich ja bisland nicht so eingestellt, wie gewollt, denn es fehlt an durchgängier Nutzbarkeit.
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^Da sind wir also gar nicht so weit auseinander. Bei einer Sache allerdings schon: Die Alte Elster würde dann in den Elstermühlgraben münden, der wiederum mündet hinter dem Klärwerk in die Weiße Elster, welche dort mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht bergauf, noch dazu über das Sperrwerk hinweg zurück ins Elsterbecken fließt
. Die Elster nimmt dann ihren Lauf weiter nördlich, jenseits der Neuen Luppe und sehr weit weg von der Burgaue. Und ja, die Kleine Luppe bräuchte auch mehr Wasser, um kleinere Überschwemmungen des nördlichen Auwaldes zu ermöglichen (Stichwort "Lebendige Luppe". Das zu realisieren - darüber diskutiert man meines Wissens seit vielen Jahren. Ich kann nur hoffen, die Verwaltung lässt sich nicht mehr allzu viel Zeit, der Leipziger Auwald ist einmalig.