Leipzig: Neue Ufer

  • Thomasiusstr.

    Die Brücke ist fertig, die Asphaltdecke ist drauf und die Dehnungsfugen sind zu, eigentlich fast fertig ...

    Ein dreidimensionales Geländer mit zwei Ebenen!

    An der Lessingstr. ist noch nicht viel passiert.

    Die Wände des Troges sind schön mit Naturstein verkleidet, der erst an der Wasserlinie endet.

  • Die L-IZ berichtet, dass es ein klares Bürgervotum für den historischen Verlauf des Pleißemühlgrabens hinter der Hauptfeuerwache gab, bisher aber nicht klar, ist, ob bzw. wie dieses Votum berücksichtigt wird.
    https://www.l-iz.de/politik/br…Haupfeuerwache-vor-236919
    Für die Ratsversammlung Ende Oktober gibt es deshalb eine entsprechende Anfrage der CDU-Stadträtin Sabine Heymann.
    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1010895

  • Leider waren die 64 % Beteiligung nicht gerade viele Leipziger, die teilgenommen haben. :( Dies dürfte wohl ein großer Grund sein. Aber es interessiert sich auch nicht jeder für dieses Projekt, damit muss auch eine Stadt Leipzig rechnen und damit klar kommen. Und die Ämter schlagen die Variante am Goerdelerring vor, zustimmen muss aber der Stadtrat. Dieser kann bekanntlich beeinflusst werden.

  • Abbruch Plagwitzer Brücke


    Bis auf die Widerlager ist vom alten Bauwerk nichts mehr vorhanden. In der Winterzeit wird nichts Großes passieren, erst im Frühjahr 2019 wieder.



    19.08.2018: Querschnitt des Bauwerks mit Trägern und Leitungen.



    08.09.2018: Ein Haufen zerlegter Brückenträger.



    Blick von der Karl-Heine-Straße über die Weiße Elster zur Käthe-Kollwitz-Straße.



    03.10.2018: Um die zwei Stege wurden Spundwände ins Wasser gelassen, damit sie im Trockenen abgebrochen werden können.



    Und der zweite Steg wurde bereits abgebrochen.

  • Obwohl es nicht viel mit neuen Ufern zu tun hat, möchte ich euch die Multimedia-Reportage der LVZ über die Neue Harth ans Herz legen. Der ehemalige Mischwald südlich von Leipzig, der sich einst von Zwenkau bis nach Großdeuben erstreckte, wurde im Zuge der Braunkohlegewinnung abgeholzt und vor 30 Jahren wieder aufgeforstet. Das Thema ist ja aktueller denn je. Stichwort: Hambi bleibt!

  • Freilegung des Elstermühlgrabens


    Das neue Flussbett in der Seitenstraße Thomasiusstraße ist fertig, die Ufermauern mit Bruchsteinen verkleidet und der Boden mit Kiessteinen verlegt. An den Balustraden wurde ein Großteil des Geländers und die Beleuchtung montiert. Auch der Gehweg an der Thomasiusstraße wird gepflastert. Und der Aufenthaltsbereich mit der Wasserschlange an der begrünten Hauswand ist auch bald wieder nutzbar.



    Blick auf die Funkenburgbrücke, die seit 26. November 2018 teilweise nutzbar ist.



    Der Gehweg auf der Brücke wird gepflastert.



    Die kleine Aufenthaltsfläche an der begrünten Hauswand wurde in neuer Form wiedererrichtet. Auch die Wasserschlange ist wieder dabei.



    Blick von der Funkenburgbrücke auf das neue Flussbett. Der Boden wurde mit Kiessteinen verlegt und zwei Florabereichen gestaltet.



    Der Gehweg an der seitlichen Thomasiusstraße wird neu gepflastert. Das Geländer und die Beleuchtung wurde auf den Balustraden montiert.



    Bleibt offen, ob das grüne Geländer noch grau oder dunkelgrau gestrichen wird, oder ob es seine Farbe behält, wie es damals war.



    Nach historischem Vorbild wurde eine Treppe angelegt, die zum Wasser führt, um sein Boot ab- und anzulegen.



    Im Flussbett wurden zwei Florabereiche gestaltet, einer davon mit Steinen und Baumstämmen.



    Das Ende der Freilegung befindet sich an der Lessingstraße. Hier fließt der Mühlgraben in einem Rohr weiter zur Carl-Maria-von-Weber-Straße.



    Vor den Wohnhäusern wird der Gehweg neu gepflastert.


    Der letzte Abschnitt zur Freilegung des Elstermühlgrabens am Poniatowskiplan zwischen Lessingstraße und Elsterstraße sollte zwischen 2018 und 2020 in Angriff genommen werden. Zurzeit gibt es keinen neuen Termin für den Baustart.

  • Ansprechende Gestaltung der Wände durch den Bruchstein, eine wiederkehrende Grünflächengestaltung mit Aufenthaltsflächen oberhalb des Wassers wie auch - durch die Treppe - am Wasser direkt. Sowie Abwechslung im Flussbett durch Flora- und Faunabereiche. Dazu kleinteilige Beleuchtung welche im Sommer sicher so manches Fotomotiv bilden wird.


    Alles in allem eine gelungene, und vor allem erhebliche Aufwertung. Wird also Zeit für den letzten Abschnitt und das kleine Quartier zu komplettieren. Vor 2020 wird's aber sicher nichts.

  • Tja, der gegenwärtige Stadtrat hat in seiner Legislatur eine Menge seltsamer Entscheidungen getroffen. Hierin mag unabhängig vom konkreten Hüh und Hott des Wasserlaufs vor allem das Abwatschen jeglicher Bürgerbeteiligung sein, also das kritiklose Übernehmen von Verwaltungsstandpunkten.


    Das war bei der Linie 9 vor einigen Jahren nicht anders.

  • Wow! Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Ich ging davon aus, dass sich die Mehrheit für den historischen Verlauf entscheidet. Aber weniger wegen der Bürgerbeteiligung, sondern aus historischer Sicht und wegen des Fördervereins Neue Ufer e.V. Ich selbst bin für den Verlauf am Goerdelerring - Aber entscheiden sollen es andere. :D

  • Inwiefern ungefähr 600 Leute nebst diversen Leipziger Vereinen eine repräsentative Bürgerbeteiligung bedeuten, wage ich zu bezweifeln.


    Ich verstehe auch das Argument nicht, nach dem ein geöffneter Flußverlauf in einem Hinterhof das Ganze erlebbarer mache. VOR der Hauptfeuerwache wird doch der Fluß viel stärker wahrgenommen und verbessert die Situation der vielbefahrenen Straße.

  • das sehe ich in der Tat skeptisch! Von der Straße aus ist der Fluss kaum sichtbar. Der Ranstädter Steinweg oder die Harkortstr. zeigen es deutlich.


    Eher nimmt die unablässige Lärmkulisse am Ring jegliche Verweilqualität, so dass selbst Allee und Terrassen mehr Kosmetik als Abhilfe sind. Am Augustusplatz funktioniert es nur durch die große Distanz und dem Lärmschutzwall.


    An der Thomaskirche kann gut erlebt werden, wie laut oder auch wie unwirtliche sich die Nähe zu Hauptstraßen am Ufer gibt.

  • Ich verstehe auch das Argument nicht, nach dem ein geöffneter Flußverlauf in einem Hinterhof das Ganze erlebbarer mache. VOR der Hauptfeuerwache wird doch der Fluß viel stärker wahrgenommen und verbessert die Situation der vielbefahrenen Straße.


    Der Flußverlauf wird so etwas sichtbarer, ja. Man wird im Vorbeifahren vielleicht einen Blick auf das Gewässer erhaschen können. :master:
    Aber aufhalten wird man sich dort eben nicht wollen - gerade wegen der Lage direkt am Ring. Letztlich hat man mal wieder dem schönen Schein den Vorzug vor der sinnvollen Lösung gegeben, die sich am Bürger orientiert (nämlich dem historischen Verlauf mit Aufenthaltsqualität). Und wie verheerend das Signal dieser Anti-Bürgerbeteiligung ist, mag ich nicht noch einmal ausführen.

  • Hier werden etwas zu viele Fässer aufgemacht und zu einer Sache zusammengefasst. Das betrifft die Aussagen zur Aufenthaltsqualität, zum Sinn des Verlaufs, sowie zur Bürgerbeteiligung.



    Aufenthaltsqualität: auch wenn der Ring eine Hauptverkehrsstraße in Leipzig darstellt, wird der Flusslauf nicht zwangsläufig eine negative Aufenthaltsqualität aufweisen. Zum einen weil wir sowieso über ein streng urbanes Gebiet sprechen. Zum anderen weil im Gegenzug, eine Führung durch den Hinterhof nicht automatisch eine sehr naturnahe Variante darstellt.


    Der Mühlgraben selbst ist keine natürliche Erscheinung sondern war ein Nutzfluss. Der nun in einem neuen Ansatz eine neue Form der Nutzbarkeit zugesprochen wird. Die sich aber nun hauptsächlich einer urbanen Struktur unterordnen muss bzw. kann. Das birgt ja auch interessante Möglichkeiten, geht es ja nicht um eine Renaturierung. Sondern eben auch um ein Erscheinungsbild in der Stadtstruktur. Der Fluss selbst kann ja durch diverse schon passierte Anwendungen offengelegt, trotz der Nähe zum Ring, ein besseres Habitat für Flora und Fauna darstellen.



    Sinn des Verlaufs: die Argumentation, nur der Innenhof wäre sinnvoll gewesen finde ich wenig hilfreich. Im verlinkten Artikel wird davon gesprochen, dass man Gebäudeteile der Hauptfeuerwache wie Gerätehallen und Werkstätten hätte verlegen bzw. an einem anderen Standort neu errichten müssen. Wo darin nun der Sinn bestünde, finde ich wesentlich fragwürdiger.


    Genau so wenig Sinn macht es durch den neuen Verlauf im Innenhof, eine Verwirklichung des Hochhauses an der Mega-Kreuzung zu verhindern. Einfach weil diese kaum im Verhältnis stehen würde. Und ein durchzwängen des Mühlgrabens durch die Blöcke und neuem Hochhaus ist keine qualitative Steigerung.



    Bürgerbeteiligung: also eine Bürgerbeteiligung ist ja nicht zwingend bindend und beruft sich nicht auf eine offizielle Abstimmung der gesamten Bürgerschaft. Vielmehr ging es um eine Feststellung diverser Interessen. Wie und ob überhaupt die Interessen verwirklicht werden können, steht doch auf einem ganz anderen Blatt. Ferner lässt sich durch eine gegenteilige Abstimmung zu einem Aspekt einer(!) Interessensgruppe im direkt gewählten Stadtrat, wahrlich kein Demokratiedefizit ausmachen. Wie teilweise angedeutet.

  • Sorry, aber Aufenthaltsqualität ist schon am wesentlich weniger befahrenen und aufgeweiteten Ranstädter Steinweg nicht gegeben. Wir reden hier über eine sechsspurige Straße plus zwei Tramspuren im Innenstadtbereich.
    Der historische Verlauf wäre definitiv zu diesem Zweck besser geeignet gewesen.


    Hauptziel der Öffnung der Mühlgräben ist aber nicht die Aufenthaltsqualität, sondern der Hochwasserschutz. Unter dem Aspekt könnte man auch die Meinung vertreten, dass die Aufwertung des Umfeldes sich auf die nicht so stark oder gar nicht befahrenen Straßen im Verlauf beschränken kann.


    Im Hinblick auf die Bürgerbeteiligung hat man sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Offenbar stand der historische Verlauf ja gar nicht ernsthaft zur Debatte - da kann man sich die Beteiligung der Öffentlichkeit dann wirklich sparen.

  • Nachfolgend noch einmal die in #951 gezeigten möglichen Verläufe:



    Ich stelle mal die vlt. nicht ganz so gewagte These auf, dass bei der Abstimmung zum Verlauf hauptsächlich die Anwohner des unattraktiven Hinterhofs gevotet haben... ;)


    Anyway - ich bin froh, dass hier die Vernunft gesiegt hat. Einige Punkte hat hedges schon genannt. Würde das alte Naundörfchen noch existieren könnte ich es noch irgendwo nachvollziehen, dass man für den histor. Verlauf plädiert aber in dieser Form fehlt mir komplett die Vorstellungskraft wo hier der Mehrwert für die Stadt liegen soll.

  • Sorry, aber Aufenthaltsqualität ist schon am wesentlich weniger befahrenen und aufgeweiteten Ranstädter Steinweg nicht gegeben. Wir reden hier über eine sechsspurige Straße plus zwei Tramspuren im Innenstadtbereich.


    Wobei der Ranstädter Steinweg im Vergleich zum Ring doch um mindestens zwei Grade schmaler ist - das halte ich durchaus für ausschlaggebend. Zumal der Betontrog mit seinen senkrechten Wänden in dieser Form für den Ring nicht geplant ist

  • Zum besseren Verständnis noch einmal die beiden Varianten für die Offenlegung des Pleißemühlgrabens am Goerdelerring.




    Als erstes die vom Stadtrat beschlossene Variante entlang des Goerdelerrings. Ich denke, die Situation ist mit dem Trog am Ranstädter Steinweg nicht zu vergleichen.













    Die historische Variante hinter der Hauptfeuerwache, die bei der Bürgerbeteiligung zwar eine deutliche Mehrheit bekam, aber nicht umgesetzt werden soll.





    Bilder: Stadt Leipzig

  • Für mich sieht es so aus, als hat sich mit dem jetzt gewählten Verlauf der Bau eines Hochhauses an der Spitze des Goerdelerrings damit erledigt?