Estrel Tower Berlin (176 m | Neukölln | in Bau)

  • Wo genau ließt du denn Mißgunst aus meinem Posting heraus oder das ist ein Problem mit dem Bau hätte?!

    Entschuldigung, dann habe ich Dich da falsch verstanden. Einige Formulierung klangen für mich nach einem sehr kritischen Bild: von der Infrastruktur der Stadt leben, vom BER zugelieferte Fluggäste im Turm "parken", die Gäste "mit aufmunitionierten Minibars und geheuchelter Führsorge beherbergen". Das könnte man als Beschreibung eines parasitären Monstrums interpretieren - zumindest wenn man meine Fantasie hat ;)


    Wie gesagt bin ich rein architektonisch weder Fan noch Kritiker des Bestandsbaus. Da gibt für mich eher die Substanz dahinter den Ausschlag. Aber die nun präsentierten Pläne machen richtig was her, auch die 'kleineren' Bauten mit der Ufergestaltung. Das hätte wirklich was, wenn es denn so kommt. Zuversichtlich bin ich, weil Streletzki sich konsequent an den Siegerentwurf halten wollte und das Büro schon anderswo überzeugende Arbeit geleistet hat - auch in der Realisierung.

  • Es gibt ein neues Modell des Estel-Towers. Es ist im Rahmen einer Ausstellung über die Architekten Barkow Leibinger zu sehen, auf die ich hier hingewiesen habe. Leider geht der Strang mit den Ausstellungen in der City Lounge etwas unter.

  • Können wir den Baustart des Towers wohl auf Winter 2020 verschieben? Oder sogar Frühjahr 2021? Bisher hört man leider absolut nichts neues vom Streletzki Tower... Leider!

  • Pünktlich zur Jahreswende, in der nachrichtenarmen Zeit, kommen wieder die alljährlichen Ankündigungen, dass es jetzt wirklich losgeht mit jahrelangen Hochhausprojekten. Heute wird in der Mopo, wie vor einem Jahr (#148), der Beginn der Bauarbeiten am Estrel Tower angekündigt. Und wie vor einem Jahr soll der Turm 2024 fertiggestellt sein :)

  • Na endlich. Aber wurde die ursprünglich geplante Gestaltung aufgegeben? Im Artikel heißt es, dass sich der Turm am Bestandsbau orientieren soll. Das war vorher mE nicht (deutlich) der Fall. Ich fände es äußerst schade, wenn man die elegante Gestaltung für eine plumpere aufgeben sollte!

  • Estrel Tower - Baustart Mitte 2021

    Da in diesem Sommer die Bauarbeiten für den 175 m hohen Estrel Tower an der Sonnenallee endlich beginnen (sollen), habe ich mir vorab das Baufeld und die Umgebung angesehen. 720 Zimmer auf 44 Etagen und eine Geschossfläche von 75.000 m² soll das Hochhaus des Estrel Hotels später haben. Die Bürofunktionen werden in ein direkt benachbartes Hochhaus mit etwa 55 m Höhe übertragen. Die Komposition des Ensembles aus Hotelturm, Büroturm, Parkhaus und Eventhallen-Komplex reagiert einerseits auf die unterschiedlichen, städtebaulichen Situationen und andererseits auf das benachbarte Bestandshotel. Zur Erinnerung ergänze ich hier nochmal den Entwurf von Barkow Leibinger Architekten:


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    Quelle: Barkow Leibinger Architekten


    Es folgt der Blick auf die leere Weite des zukünftigen Bauareals. Einst parkten die Hotelgäste des bestehenden Estrel Hotels auf dieser Fläche. Seit Corona ist auch hier viel Ruhe eingekehrt.


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    Das Bestandshotel auf der Nordseite der Sonnenallee:


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    Abschließend noch ein Blick von der Neuköllnischen Allee in Richtung Baufeld, das hinter der Bahntrasse beginnt:


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    Die abgebildeten Fotografien sind durch mich am 08.03.2021 aufgenommen worden und bei Gebrauch mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.

  • Hoffentlich geht den Investoren nun nicht die Puste aus. Ich finde es zwar immer noch schade das man die 175 Meter nicht an der Media Spree oder am Alex verwirklichen möchte, aber nun sei's drum. Der Entwurf wirkt auf mich außerdem immer noch eher wie eine Studie als wie etwas fertig durchdachtes, aber mal sehen.

  • Ich fürchte auch, dass man sich hier auf Anpassungen einstellen muss. Die Tagungsbranche wird die momentane Turbo-Digitalisierung der Geschäftskommunikation zu spüren bekommen.

  • ^

    Von der Prognose halte ich wenig.

    Die wirklich wichtigen Sachen nimmt man bei Konferenzen doch gerade zwischen und nach den Vorträgen mit.

    Und dieser ungeplante Gedankenaustausch mit Leuten aus der selben Branche lässt sich online einfach nicht so gut replizieren.

    Gute Vortragende leben außerdem auch von der Interaktion mit dem Publikum, viele online Events aus dem letzten Jahr waren da doch eher mau.

  • ^ Sehe ich ähnlich, zumal die Vorträge vieler Konferenzen ja bereits seit Jahren live oder im nachhinein auch im Netz verfügbar waren und dies nicht zu einer völligen Verlagerung ins Digitale geführt hat.

  • Der Turm wird ja auch nicht nur aus Konferenzsälen bestehen. Die Betten müssen belegt werden und wenn hier die ganze Industrie ein Problem hat, wird sich der Bau verzögern. Es wird definitiv ein Umdenken im Reiseverhalten von Beratern und Geschäftsreisenden passieren - das ist absehbar. Trotzdem wünsche ich natürlich das beste Gelingen.

  • Wenn Messen und Konferenzen tatsächlich überflüssig wären, hätte sich dass bereits vor Corona abgezeichnet. Immerhin wird dafür viel Geld ausgegeben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass mir diese Dinge wirklich fehlen und in der Tat nimmt man die wichtigen Dinge nebenbei im direkten Gespräch mit. Ein Umdenken im Reiseverhalten von Beratern etc. wird eher stattfinden, weil es sich offenbart, dass man nicht für jeden Termin präsent sein muss. Da spart man wirklich Zeit und Geld.

  • Ich denke, das Estrel wird die wenigsten Probleme haben, die Zimmer zu füllen, sobald Corona vorbei ist. Es gibt kaum große Kongress- und Veranstaltungsflächenflächen mit angeschlossenen Hotelbetrieb - nicht nur in Berlin. Bei 2000 Teilnehmern einer VA musste man bisher Ausweichkapazitäten für den Überhang besorgen. Das entfällt, sobald der Turm steht.


    Nächstes Frühjahr fällt es schon schwer für Großveranstaltungen freie Termine zu finden. (Infos aus erster Hand)

  • Ich habe keinen Zweifel, dass das neue Estrel ein Erfolg wird. Es ist flughafennah, zentrumsnah und hat in der angepeilten Multifunktion von Hotel- Unterhaltungs- und Kongressangeboten ein Alleinstelllungsmerkmal in Berlin & Deutschland. Die Verkehrsanbindung ist ideal. Der Marketing-Effekt als "Höchstes Gebäude in Berlin" dürfte zudem sehr erheblich sein.


    Seit der Schließung des ICC hätte Berlin den Turm gebraucht.

  • Sicher gilt, wenn jemand in Berlin es schafft in derart turbulenten Zeiten ein Projekt dieser Größe umzusetzen, dann Streletzki!
    Ein bisschen schleicht sich mir aber doch das Gefühl ein, so wie geplant wird das Projekt nicht umgesetzt.

    Schwer zu sagen, wie sich Kongress- und Tourismusbranche in Berlin und weltweit erholen, wandeln, neu einpendeln.
    Generell scheint es mir kurzfristig ein deutliches Überangebot an Bettenkapazität in der Stadt zu geben. Ob der Markt dann in vllt. 5 jahren die Verluste überkompensiert oder sich auf niedrigerem Niveau einpendelt? Wer weiss, da hilft auch kein Glaskugel putzen.

    Von großer Bedeutung wird, meiner Meinung nach, sein, wie Berlin es schafft die eigentliche hervorragende Dynamik im Bereich der neuen Industrien aufrechtzuerhalten. Mit etwas Glück befeuern die Auswirkungen des bösen C. sogar diese Entwicklung. Tesla, Euref, Wista, die Neuausrichtung der Standorte von Mercedes, Siemens, der Bahn, auch VW möchte verstärkt zukunftsträchtige Jobs in der IT in der Stadt schaffen. Da ist großes Potential für Kongresse und spesenversorgte Besucher, dass es so vorher in der Stadt wenig gab.

    Das Estrel ist mit seinem synergetischen Angebot sicher noch mit am besten aufgestellt und Herr Streletzki beweist seit Jahrzehnten sein geschäftliches Geschick. Daumen drücken!

  • Man sollte vielleicht nicht vergessen das die Zinsen im Moment historisch niedrig sind und in den nächsten Jahren vermutlich steigen werden. Dazu kommt das der Turm ja auch einige Jahre Bauzeit hätte, die ersten Gäste also ohnehin erst in einiger Zeit empfangen könnte. So oder so ist es natürlich eine ziemliche Wette in die Zukunft. Das in der Zukunft alles nur noch virtuell abgehalten wird kann ich mir persönlich allerdings nicht vorstellen.

  • Schwer zu sagen, wie sich Kongress- und Tourismusbranche in Berlin und weltweit erholen, wandeln, neu einpendeln.
    Generell scheint es mir kurzfristig ein deutliches Überangebot an Bettenkapazität in der Stadt zu geben. Ob der Markt dann in vllt. 5 jahren die Verluste überkompensiert oder sich auf niedrigerem Niveau einpendelt? Wer weiss, da hilft auch kein Glaskugel putzen.

    Das Reisen an sich, ob nun mit dem Flieger oder wie auch immer, ist ein Kulturgut. Aus erster Hand weiß ich, dass die Buchungszahlen in GB innerhalb weniger Tage durch die Decke gingen, nachdem die dortige Regierung von Erleichterungen aufgrund der Impfkampagne sprach. Da mache ich mir persönlich keine Sorgen.


    Das mit der Überkapazität an Betten ist so eine Sache. Bisher dachte ich auch, dass Berlin da am Ende des Möglichen ist. Leider sind durch Corona auch mehrere familiär geführte etablierte Hotels pleite gegangen. Allerdings liegt Berlin, was die Besucherzahlen angeht, in Europa weit hinter London, Paris (ok, ist auch eine andere Liga). Aber auch hinter (Madrid je nach Statistik), Barcelona, Rom, Mailand, Amsterdam, Wien und Prag. Pessimisten würden jetzt sagen, dass mehr Potential für Berlin nicht drin ist. Ich sehe das anders. Wegen seiner pittoresken Altstadt wird Berlin schon jetzt nicht besucht. Neben den kulturellen Events sehe ich persönlich eine Zukunft Berlins als Shopping-Stadt, insbesondere für Tourist*innen aus Osteuropa. Bin aber kein Experte, ist nur meine bescheidene Meinung auf Basis von:


    Liste der meistbesuchten Städte – Wikipedia


    Bangkok ist z. B. eine Stadt, die weniger wegen ihrer Schönheit sondern wegen der Shopping-Möglichkeiten besucht wird. Es kommt auf das Konzept an. In Finnland hat man es geschafft, Touristenströme aus China über Helsinki zu führen. Dort wird dann bei einem Stop-Over sehr viel Geld ausgegeben, die Preise im Duty-Free waren für deutsche Verhältnisse exorbitant hoch. Die kaufen alles weg, bevor es weiter nach Europa geht. Könnten wir mit dem BER auch haben...

  • Warum sollen ausgerechnet Touristen aus Osteuropa nach Berlin zum Shoppen kommen? Das mag vor 10 – 15 Jahren noch der Fall gewesen sein wo in osteuropäischen Metropolen noch eher Replikate von großen Marken zu finden waren. In der Zwischenzeit stehen aber in Moskau die größten Shopping-Malls der Welt und auch was Streetwear und Subkultur angeht sind gerade in Osteuropa viele kleine, lokale Labels entstanden. Wegen Louis-Vuitton und Gucci besucht heute niemand mehr Berlin – höchstens vielleicht die Chinesen und Araber wegen den höheren Steuersätzen dort. Die können dann aber auch gleich nach Mailand oder Paris gehen.

  • Warum? Weil sie schon längst einen wesentlichen Teil der Kundschaft in Berlin ausmachen, vor Corona und nach der Zeit vor 10-15 Jahren. Warum ist Berlin Anziehungspunkt für viele Menschen aus Russland und Osteuropa, wenn es dort alles gibt? Müsste man die Leute selbst fragen, sie sind ja schon da bzw. kommen wieder. Aktuell sind übrigens viele Modeschöpfer*innen aus Polen in Berlin ansässig.