Leipzig: The Post - Revitalisierung ehemalige Hauptpost

  • "Denn dieses Schönheitsempfinden unterliegt nun mal wie fast alles einem kontinuierlichen Wandel." --> Genau das ist die Frage, um die es mir im Ursprung geht, inwiefern sich was ändert und anderes bestehen bleibt.


    Wenn in das Hotel ein wenig Kultur einzöge, bitteschön.
    dj tinitus: Zur Zeit, als es das Grimmaische Tor noch gab, war die Stadt auch noch wesentlich kleiner, schlecht zu vergleichen.

  • Und ich finde diesen Augustusplatz schön wie er ist. Wirklich trotz aller Irrungen der Geschichte gewachsen und eben icht hingeklotzt dem Zeitgeist einer einzigen Dekade entsprechend ! Da kann man reden wie man möchte - so etwas hat Seltenheitswert !


    Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Der Augustusplatz ist wohl interessant in dem Sinne, dass er verschiedene Bauphasen des 20. Jahrhunderts abbildet und wohl auch bedeutende Bauzeugnisse aus der DDR-Zeit, aber „schön“ ist er für mich nicht.


    Insbesondere das Bedürfnis dort zu verweilen, ist bei mir sehr gering ausgeprägt, da der Platz auf mich zugig und kahl wirkt und in keiner Weise einladend. Die Neugestaltung des Platzes Ende der Neunziger stellte eine Verbesserung dar, aber der große Wurf gelang meines Erachtens nicht.


    Postkartenmotive des Augustusplatzes zeigen diesen meistens bei Nacht, mit entsprechender Ausleuchtung. Derart inszeniert kann der Platz durchaus Schönheit entfalten, aber bei Tage betrachtet hält sich meine Begeisterung in Grenzen.

  • Die Frage wäre ja dann, ob er immer noch zugig und kahl auf dich wirken würde wenn einige der Fassaden auf alt getrimmt würden. Dies würde ja nichts an den räumlichen Verhältnissen ändern ! Auch die Baumassen wären in etwa die gleichen wie vorher.


    Ein etwas schwaches Argument, dass wohl nur die Tatsache verecken soll, dass du die Bauten eben nicht mal egnauer analysierst und deren Wert betrachtest sonden sie mit einem Blick schlicht als hässlich bewertest und damit für dich die Sache erledigt ist.


    Wie eben berschrieben würden ja andee Fassaden an der Platzsituation und am Gefüge an sich rein gar nichts ändern . . insofern . . ;)

  • Ich bezog mich auf die Aussage, dass du den Augustusplatz schön findest "wie er ist".


    Zur Wirkung eines Platzes tragen neben den umgebenden Bauten auch Aspekte der Platzgestaltung bei, wie Art des Bodenbelags, Bepflanzung, Sitzgelegenheiten, Brunnen, usw.
    Und unabhängig von den Fassaden der Gebäude war ich seinerzeit nicht vom Ergebnis der Neugestaltung des Platzes begeistert, obgleich eine Verbesserung zur Vorsituation erreicht wurde. Nun es ist schon ein paar Jahre her, dass ich zuletzt den Augustusplatz gesehen habe. Gut möglich, dass der Platz nun mit etwas grösseren Bäumen freundlicher aussieht.


    Prinzipiell möchte ich anmerken, dass ich kein Architekt bin und städtische Räume hinsichtlich ihrer Attraktivität in erster Betrachtung nicht analysiere - hierzu fehlen mir auch Grundkenntnisse - sondern diese schlicht auf mich wirken lasse um schliesslich für mich zu urteilen ob dieser oder jener Strassenzug oder Platz gelungen/angenehm/schön oder was auch immer ist.


    Und damit bitte wieder zurück zum Thema oder im Kaffeeklatsch-Thread weiter über die Situation am Augustusplatz diskutieren. Cowboy.

  • bei der umgestaltung des augustusplatzes ende der 90er wurde meines erachtens fast das optimum herausgeholt: tiefgarage statt parkplatz, versetzung des mendebrunnens, wasserbassin mit fontäne, bänke ringsum, begrünte erdwälle an den platzkanten zum georgiring, verzicht auf lichtmasten und baumalleen als verbindungen zu den angrenzenden promenadenring-bereichen. eingedenk der tatsache, dass der augustusplatz darüber hinaus auch weiterhin seine funktionen als verkehrsnoten und veanstaltungsort erfüllen muss, kann sich die umgestaltung in meinen augen sehen lassen. aus heutiger sicht bedauerlich war der bau des café augustus, doch damals ging man nun mal noch vom erhalt des alten ddr-uni-gebäudes aus.


    um die diskussion wieder vom platz wegzuführen:
    die denkmalwürdigkeit hat die hauptpost auch durch ihre innengestaltung erlangt. bei jeglichem umbau sollten deshalb die bildkünstlerische gestaltung von foyer und schalterhallen unbedingt weitestmöglich erhalten bleiben.
    so wie wir heute originalsubstanz in gründerzeitlern schätzen, wird es irgendwann auch mal anderen mit wandmalereinen aus den 60ern gehen.

  • Vor ein paar Jahren wäre ich nicht auf die Idee gekommen auf dem Augustusplatz zu verweilen. Inzwischen habe ich doch schon einige mal auf einer der Bänke gesessen.


    Natürlich kann sich der Leipziger Augustusplatz nicht mit römischen oder Pariser Plätzen messen. Aber dafür, dass er ein recht großer Platz mit erheblichem Verkehrsaufkommen ist, ist es doch inzwischen ganz angenehm am Mendebrunnen zu sitzen. Die Grünzüge schirmen den Fußgängerbereich ganz gut vom Straßenverkehr ab. Mich haben selbst die Tiefgaragenzugänge(Milchtöpfe) und das Gebäude vor dem Universitätshauptgebäude weniger als gedacht gestört.




    Überlassen wir es doch den Architekten aus der Hauptpost ein vernünftiges Hotel zu machen. Das Hotel und die dahinter geplanten Gebäude für z.B. Studenten können dazu führen, dass das gesamte Areal bis zur Querstraße bzw. zum Johannisplatz aufgewertet und belebter wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer ()

  • Hauptpost steht wieder zum Verkauf

    Schlechte nachrichten für die Hauptpost: da die aus der Alta Fides hervorgegangenene Youniq AG sich jetzt bundesweit auf das Geschäft mit Studentenappartements konzentriert, bietet das Unternehmen die Leipziger Hauptpost jetzt wieder zum Verkauf an. Nachzulesen in einem Printartikel der morgigen LVZ. Die Zukunft des Gebäudes ist damit wieder unsicher, wahrscheinlich wird es mittelfristig erst einmal weiter als Partylocation genutzt.

  • ich sehe es eher als gute nachricht, dass die hauptpost wieder auf den markt kommt. bei der lage dürfte sich sicher ein käufer finden lassen, der mit der immobilie etwas anzufangen weiss.

  • ^ Das sehe ich genauso. Seit langem ist für jedermann klar, dass mit der Youniq AG kein Blumentopf zu gewinnen ist, was die Hauptpost angeht. Das Unternehmen mit neuem Firmensitz in Frankfurt am Main (vorher m.W. Stuttgart) hat sich seit der Umbennung ausschließlich auf die Entwicklung für studentisches Wohnen gestützt. Altbausanierungen für allgemeine Wohnzwecke, wie mit dem Vorgänger Alta Fides oft in Leipzig geschehen, sind seitdem auch völlig eingeschlafen. Von daher finde ich es gut, dass sie nicht auf der Hauptpost aus Spekulationsgründen noch jahrelang sitzen bleiben, sondern die Immobilie bereits jetzt zum Verkauf anbieten.


    Den Titel habe ich entsprechend abgeändert.

  • So denke ich dabei auch. Ich hatte von Anfang an nicht viel zu den Plänen gehalten am Augustusplatz ein Studentenwohnheim zu errichten. Gelinde ausgedrückt fand die Idee schon immer etwas merkwürdig.


    Ich bin hier für einen Neubau der die Eingangshalle integriert - was absolut möglich ist. Gut wäre auch einen Höhendominante vergleichbar mit dem Europahaus. Diese Seite des Platzes braucht dringend eine Aufwertung. Zurzeit sieht es dort noch aus wie zu DDR Zeiten.

  • Laut Printausgabe steht ein Verkauf der Hauptost unmittelbar bevor. Es kann in den nächsten Tagen soweit sein. Dann könnte auch eine Sanierung schnell beginnen.
    Hintergrund war der Auszug der Postfiliale zum August und der mögliche Wiedereinzug nach der Sanierung.

  • Aus Tagen wurden Wochen, aber jetzt kann Vollzug gemeldet werden: die Youniq AG hat das Gebäude für 6,2 Mio. Euro an die Grand City Hotels Projektgesellschaft verkauft, die in Leipzig bereits mehrere Hotels betreibt. Die bisherigen Pläne, das Gebäude in ein Hotel umzubauen, sollen fortgeführt werden, vermutlich werden aber die Appartmentneubauten nicht entstehen.

    LVZ: Leipzigs Alte Hauptpost ist verkauft: Neuer Besitzer plant Hotelanlage

  • Und auch bei der 1964 eröffneten Hauptpost hat sich Jens Rometsch nach dem aktuellen Stand erkundigt. Eigentümer der vier denkmalgeschützte Bauten, die seit 20 Jahren weitgehend und seit letztem Jahr völlig leerstehen, ist seit Herbst 2011 die Grand City Hotels Gruppe aus Berlin. Sie plant laut Vorstandschef Christian Windfuhr eine Mischnutzung samt Hotel im Bereich "drei Sterne plus". Erste Teile sollen 2014 öffnen.

  • KSW will Hauptpost zum Campus umbauen

    Ich gehe mal nicht davon aus, dass das der LVZ-Aprilscherz ist. Dafür ist es nicht witzig genug. Obwohl - :lach: . Jedenfalls steht dies in der LVZ von morgen. Die nächste Ausgabe erscheint erst wieder am 2.4.


    Hauptpost soll zum Campus werden
    Leipziger Unternehmen KSW kauft riesiges Bauensemble am Augustusplatz


    Demnach hat der Leipziger Bauprojektentwickler KSW die seit über 15 Jahren weitgehend leerstehende Hauptpost am Augustusplatz erworben. Geplant seien dort Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro. Angeblich flattert seit Gründonnerstag eine weiße Fahne mit den drei Buchstaben zwischen dem historischen Schriftzug "POST" und diversen Graffiti. Die LVZ zitiert Unternehmenssprecher Jörg Zochert: "Es stimmt. [...] Wir haben das Grundstück gekauft. [...] Die Hauptpost bietet einen Panorama-Blick, der vom Hauptbahnhof über Oper, Krochhaus, Paulinum, Augusteum bis zum MDR-Tower und Gewandhaus reicht. Das größte Parkhaus der Stadt und die meistfrequentierte Einkaufsstraße liegen in einer Achse."


    Damit wolle KSW für das Areal ein anderes Nutzungskonzept zu verfolgen als die früheren Eigentümer. Die Alta Fides AG aus Stuttgart hatte das 13.400 Quadratmeter große Areal 2007 für 6,2 Millionen Euro von der Telekom in einem umstrittenen Bieterverfahren erworben und den Umbau zu einem Hotel mit Kongresszentrum im Hof angekündigt. Im September 2011 verkaufte sie an die Grand City Hotels GmbH aus Berlin, die dem israelischen Investor Yakir Gabay gehört. Deren Hotelpläne zerschlugen sich angeblich, weil unweit mit dem Radisson Blu bereits ein bestens eingeführtes Vier-Sterne-Hotel besteht.


    Die KSW setze nun auf die Nähe zur Universität. Zochert: "Wir wollen den Campus gewissermaßen über den Augustusplatz erweitern, setzen auf Ansiedlungen wissenschaftlicher Einrichtungen, Bildungsstätten, passendes Gewerbe, studentisches Wohnen und studentennahe Dienstleistungen. [...] Zur Anregung für den Austausch gehören dort auch Dinge wie eine Galerie, Gastronomie." Unter anderem solle eine große, glasüberdachte Passage Aufenthaltsqualität schaffen. "


    Prokurist Holger Krimmling gab an, dass sich die KSW in der aktuellen Phase der Projektentwicklung noch nicht konkreter äußern wolle. Auch sei zum Grundstückspreis Verschwiegenheit vereinbart worden. "Fest steht, dass sich die Gesamtinvestition auf mehr als 100 Millionen Euro belaufen wird. Als Premiumsanierer möchten wir die denkmalgeschützte Fassade am Augustusplatz aufwändig sanieren und zu einem Stadtbalkon aufwerten."


    OB Burkhard Jung (SPD) solle sich lobend zu dem Projekt geäußert haben: "Das Areal der Hauptpost ist stadtbildprägend im Herzen Leipzigs. Es freut mich sehr, dass sich ein erfahrener Investor - im Übrigen ein Leipziger Unternehmen - gefunden hat, das Gebäudeareal sensibel zu entwickeln. [...] Die Planungen, vis-à-vis der Universität ein neues Campusgelände zu etablieren, schaffen zukunftsweisende Perspektiven für die Wissenschafts- und Wirtschaftsentwicklung unserer wachsenden Stadt."

  • hm....ich hab 1998 mein studium in leipzig begonnen und schon damals wurde dauernd von der sanierung und dem luxusumbau des ersten stahlskelettbaus der ddr berichtet, dabei blieb es dann aber auch....von daher geh ich mal davon aus, das da des weiteren nichts passieren wird...immerhin hat sich ringsherum alles völlig verändert.

  • Angeblich flattert seit Gründonnerstag eine weiße Fahne mit den drei Buchstaben zwischen dem historischen Schriftzug "POST" und diversen Graffiti.


    Das stimmt allerdings. Als ich am Donnerstag mit der Straßenbahn dort Halt gemacht habe, schaute ich zufällig nach oben und sah eine weiße Fahne mit KSW-Logo hängen, direkt links neben der abgebrannten Uhr.


    Als Premiumsanierer möchten wir die denkmalgeschützte Fassade am Augustusplatz aufwändig sanieren und zu einem Stadtbalkon aufwerten.


    Das klingt sehr gut! Stadtbalkon? Kann man hier ein Terrasse mit Blick auf den Augustusplatz vermuten? Eine feine Sache wäre das, sofern sie nicht nur für Besucher zugänglich ist.

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    Korrekt, habe ich heute auch gesehen. Wird komplett eingerüstet. Ist das jetzt eine Sanierungsoffensive oder wird da nur ein Adventskalender angebracht?
    Vielleicht weiß jemand etwas.