Umgestaltung des Carlsplatzes (ständiger Markt)

  • Umgestaltung des Carlsplatzes (ständiger Markt)

    Nachdem man vor etwa 10 Jahren den Markt am Karlsplatz mit einem provisorischen Glasdach ueberspannt hat, wird es nun Zeit fuer eine solide und ansprechende Loesung.
    In einem center-TV-Beitrag gab der Oberbuergermeister gestern bekannt, dass man nun eine glaeserne Markthalle (analog zum bereits dort bestehenden Bistro) plane.
    Die Stadt habe - im Gegensatz zur Mitte der Neunziger Jahre - inzwischen genuegend Geld, um solche Projekte angemessen zu beruecksichtigen.
    Im Zuge der Realisierung soll auch eine Tiefgarage den Luftschutzbunker unterhalb des Marktplatzes ersetzen, um die unguenstige Verkehrssituation, sowie die Aufenthaltsqualitaet an dieser Stelle zu verbessern.

  • Vermute, so ein Innenstadtbunker ist mal nicht so schnell und kostengünstig entfernt, hoffentlich kann man eine Umnutzung zur Tiefgarage planen. Mehr Parkplätze in der Innenstadt wäre schon mal super; allerdings bitte keine mediterrane Markthalle, wie unser OB es vorschlägt. Warum um Himmels Willen will ganz Deutschland immer unbedingt mediterran werden?! Man hat doch eine eigene Identität.


    Macht doch was ganz selbstbewusst was Urdeutsches, entweder etwas Altmodisches mit wilhelminischem Schmiedeeisen oder was Hi-Tech-Modernes in funktionellem Glas- und Stahl, möglicherweise beides mit Solarzellen auf dem Dach.


    Auch wenn es unrealistisch ist: Anwohner der Karlstadt sollten hier günstiger an Parkplätze kommen. Die Besucher von auswärts belegen gerade jetzt zur Weihnachtszeit die Parkplatze in der Altstadt ganz massiv, ich als Anwohner fluche jeden Abend. Aber solange die Parkplätze in meiner Straße auch per Ticket (resp. günstiger auf einen Tag bezogen per Knöllchen) zu beparken sind, wird die Stadt wohl kaum auf dieses Geld verzichten ...

  • ^^ Ich weiss nicht, ob eine glaeserne Markthalle ueberhaupt mit "mediterran" in Verbindung gebracht werden kann?!


    Open-Air verstroemt ein Markt fuer mich jedenfalls mehr mediterranes Flair als eine geschlossene Halle.
    Allerdings laesst sich das mit unserem nasskuehlen Klima - im Gegensatz zum Mittelmeerraum - nicht ganz so gut in Einklang bringen.
    Deshalb geschlossen.
    Deshalb nicht mediterran.
    Finde ich. ;)

  • Die meißten Markthallen in mediteranen Ländern sind nicht gläsern, sondern haben - aufgrund der starken Sonneneinstrahlung - ein geschlossenes Dach; soetwas will hier wohl niemand. Mediteran ist halt bei uns ein positiv belegter Begriff, der allerdings sehr unpräzise angewendet wird.
    Sicherlich wäre es beim letzten Umbau möglich gewesen, direkt eine große Lösung (komplettes Glasdach) zu realisieren, so wäre dem Markt eine erneute temporäre Verlegung erspart geblieben.


    Die oberirdischen Bauten des ehem. Bunkers stören mich weniger als das unsägliche, "schmuckbehangene" Parkhaus am Platz.
    Für den Platz wäre eine Tieferlegung dieser Garage mit einer der Altstadt angemessenen Bebauung darüber mehr geholfen. In diesem Zuge könnte auch eine Garage unter dem Platz (mit integrierter Quartiersgarage) sinnvoll sein; es bräuchten in dem Fall keine zusätzliche Ein-und Ausfahrten auf dem Platz erstellt zu werden.
    Allerdings sollte die Benrahter Straße den zusätzlich an- und abfliessenden Verkehr auch bewältigen können. ? ?

  • ^^ Hier muss wohl zwischen
    a) Markthalle b2b
    und
    b) Markthalle b2c
    unterschieden werden.


    Fakt ist jedenfalls, dass ich die meisten Maerkte fuer den Verbraucher im Mittelmeerraum als nicht ueberdacht, sondern offen in Erinnerung habe.
    Es bestimmen in der Regel die Schirme der jeweiligen Verkaufsstaende das Bild.
    Das gilt ueberdies auch fuer die meisten deutschen Wochenmaerkte.


    Fakt ist aber auch, dass die Maerkte fuer Haendler in unseren Breitengraden ebenfalls ueberdacht sind. (Grossmarkthallen)


    Eine ueberdachte oder gar geschlossene Markthalle fuer Verbraucher ist insgesamt eher eine Ausnahmeerscheinung und ergo nicht allzu haeufig vorzufinden.

  • gerade in großeren Städten des Mittelmehrraumes (Barcelona, Genua, Forenz) kann ich mich an Märkte in Hallen (teilweise auf mehreren Etagen) erinnern. Diese liegen meist etwas außerhalb des historischen Zentrums in den Wohnquartieren, welche im 19. Jahrhundert entstanden sind. Sie bieten ein reichhaltiges Angebot an Lebensmitteln und sind keine Touristenmärkte wie sie oft im Zentrum zu sehen sind. Dort schützt man sich vor der Sonne, hier vor Regen. warum sollte das nicht auch hier funktionieren.
    Ich kann mir derartige Glas-Stahl-Hallen, gerne auch modern, gut vorstellen. Als Standort für Märkte, ebenso als Ort für kulturelle Veranstaltungen usw. Oder als eine smarte Alternative zu geklonten Innenstadteinkaufszentren.


    zudem scheint es mir als habe die mediterrane die amerikanische Leitkultur der Nachkriegszeit abgelöst-warum darf man dass nicht an unserem Stadtbild sehen, so wie Einflüsse des amerikanischen Städtebaus auch deutliche Spuren im Lande hinterlassen haben??

  • In Punkto Architektur wurde die amerikanische Leitkultur im Wesentlichen von Europäern, besonders von geflücheteten Deutschen, geprägt. Aber b2t: Anstatt mediterran sollte man selbstbewußt etwas neudeutsches schaffen, aber bitte etwas, dass die Menschen auch annehmen.

  • außer in den 20ern ist es selten passiert, dass in D. etwas neues erfunden wurde. Dagegen sehe ich es als typisch deutsch an, neuen Stilen zunächst skeptisch gegenüberzustehen, sie am Ende aber zu perfektionieren und zu integrieren.
    Die perfekte französische Kathedrale, wenn man so will, steht in Köln, Schinkel ließ sich von den Villen Italiens inspirieren. Die Liste könnte sehr lang sein.
    Zudem sehe ich eine Markthalle aus Stahl/Glas eher typisch für eine Epoche an, aber nicht nur für den mediterranen Raum.

  • In Duesseldorf steht (und stand) - mal verborgen, mal offensichtlich - sicherlich mehr Innovatives, als in manch einer anderen Stadt Deutschlands.
    Und ich meine damit keineswegs nur das Dreischeibenhaus, den Medienhafen, oder das Schauspielhaus...


    Im Uebrigen vermag ich es nicht nachzuvollziehen, was der Dom in K oder ein Karl Friedrich Schinkel mit der Markthalle auf dem Carlsplatz zu tun haben koennte?!
    Beides uebrigens - Dom und Schinkel - war vor den von Dir zitierten 20ern praegend bzw. spezifisch.


    "Die perfekte deutsche Nervenheilanstalt, wenn man so will, steht in D-Gerresheim. Joseph Maria Olbrich liess sich von den Villen Italiens inspirieren. Die Liste wird sehr lang sein." ;)


    In Punkto Architektur wurde die amerikanische Leitkultur im Wesentlichen von Europäern, besonders von geflücheteten Deutschen, geprägt..


    Wie wahr!

  • Düsseldorf kann in der Tat auf eine lange Geschichte als Pionier (neudeutsch: first mover :D) zurückblicken.


    Auch auf dem Carlsplatz sehe ich die Chance für etwas neuartiges. Eine Bogenkonstruktion ähnlich dem Kölner Hbf (für mich das beste moderne Bauwerk Kölns) könnte ich mir vorstellen - die Materialwahl muss natürlich dem beginnenden 21. Jhdt. entsprechen (mattes Metall und getöntes Glas vlt).


    Ach ja: Die bisherige Dachkonstruktion aus den 90ern kann man von oben ganz gut sehen.

  • Liebe Carlsplatzplaner: Ein Hoppeditzdenkmal wie früher an dieser Stelle gehört doch hoffentlich auch zu den Planungen, oder?


    Ein Glasdachkonstrukt, wie das Dach des K21 ohne störende Zwischensäulen und/oder möglicherweise zur Hälfte mechanisch zu öffnen (wie im Stilwerk), wär auch cool. Und zeitlos. Und das Areal könnte, wenn der Markt mal nicht mehr sein sollte, was ich nicht hoffe, als wetterunabhängige Veranstaltungsfläche genutzt werden.

  • Über eines sollte Klarheit bestehen:
    Durch eine größere Überbauung mit einer durchgehenden Glasfläche wird der Platz nicht mehr als solches wahrzunehmen sein. Eine wie auch immer gestaltete Halle oder dergleichen ist dadurch ein die Platzfläche beanspruchendes Bauwerk, wenn auch teilweise transparent.
    Die Frage muß daher zuerst lauten:
    Was wollen wir in Dus.?
    Einen Platz mit einem Markt - oder eine hallenartige Konstruktion (anstatt des Platzes) mit einer darin befindlichen Marktnutzung!

  • ...
    Was wollen wir in Dus.?
    Einen Platz mit einem Markt - oder eine hallenartige Konstruktion (anstatt des Platzes) mit einer darin befindlichen Marktnutzung!


    Beides.
    Richtige Planung und Umsetzung vorausgesetzt, sehe ich da keinen Widerspruch.

  • Ich sehe da auch keinen echten Widerspruch. Es sollte ein Dach (das des K21 ist auch ein guter Ansatz) auf Säulen sein - sprich: Auf EG-Ebene nach allen Seiten offen, nicht abschließbar - in der Hinsicht also wie bisher.

  • Wenn im Prinzip alles beim Alten bleibt - OK. - Aber ist es das, was unser OB Erwin meinte? Wenn er von "analog zum bereits dort bestehenden Bistro" spricht, meint er wohl eher eine geschlossene, rundum verglaste Halle.
    Ich lasse mich mal überraschen, ob und wann unsere Verwaltung Konkretes zum Platz benennt.

  • Fuer "ein paar Millionen Euro", welche in die Umgestaltung des Carlsplatzes fliessen sollen, darf man wirklich gespannt sein, wie die ersten Entwuerfe aussehen werden.


    So (franzoesischer Jugenstil) oder so (moderne Architektur):
    Sicherlich wird bei einer Investition in dieser (noch vagen) Groesse nichts Halbherziges, sondern Bedeutendes entstehen.
    Da bin ich ziemlich zuversichtlich. :daumen:
    Nicht zuletzt auch deshalb, weil sowohl OB, als auch andere Verantwortliche die Bedeutung dieses faszinierenden Wochenmarktes richtig einzuschaetzen imstande sein werden.


    P.S.:
    Die Tiefgarage jedenfalls, soll zweigeschossig werden.

  • Mit einer Garage unter dem Carlsplatz wird es erstmal nichts. Die zusätzlichen Stellplätze würden zwar benötigt, aber wegen der unterirdischen Bunkeranlagen sei es bautechnisch sehr schwierig, an dieser Stelle eine Tiefgarage zu bauen. Zudem wolle man der Altstadt wegen der Bauarbeiten zur Wehrhahnlinie und die laufenden Kanalsanierungsarbeiten keine weitere Baustelle zumuten.


    NRZ

  • ^^ Wenn man die neue Ueberdachung allmaehlich konkretisieren wuerde, taete es diesem einmalig guten Marktplatz sicherlich besser, als eine Tiefgarage.
    Von daher gesehen sind die zusaetzlichen Stellplaetze sicher nicht uninteressant, aber fuer mich eher sekundaer.
    Deshalb finde ich es nicht so tragisch, wenn dies zunaechst ad acta gelegt wird.
    Dass das Dachprovisorium allerdings schnellstens durch eine wertige und aesthetische Loesung ersetzt werden muss, steht wohl ausser Frage...

  • @Parkhaus - gerade umgekehrt, im Artikel ist u.a. davon die Rede, dass das oberirdische Parkhaus am Carlsplatz mittelfristig verschwinden könnte. Es wäre gut, denn ein Parkhaus war noch nie eine besondere Zierde altstädtischer Gegenden. U.U. könnte man unter dem Neubau an dieser Stelle (zum historischen Ort möglichst angepassten, hoffe ich) ein unterirdisches Parkhaus errichten, welches sogar auch zum Teil unter dem Platz liegen könnte.