Düsseldorfs Bahnhöfe (Altthread)

  • Bilker Bahnhof

    Siehe auch hier - die Düsseldorfer Praxis, Bahnhöfe möglichst mit Freiheit von der Bebauung zu paaren (um den HBf wird auch relativ wenig gebaut), hat schon etwas groteskes in sich. Bei der Bausumme von 5 Millionen bezweifle ich es jedoch - in Mülheim/Ruhr will man für 2,5 Millionen gerade mal das alte Empfangsgebäude und die dazugehörige Unterführung renovieren; für die Erneuerung der Bahnsteige langt es nicht mehr. Für 5 Millionen könnte man vielleicht das Gebäude und die dazugehörigen Bahnsteige erneuern; Neubaumassnahmen würden wohl mehr kosten. Ich habe gerade versucht, irgendwelche Kostenschätzungen zu ergoogeln, aber erfolglos - vielleicht war die Anregung der Bilker Kleingärtenbahnerschliessung nie ernst genug genommen, dass irgend ein konkretes Budget im Internet landet?

  • Düsseldorfer Praxis, Bahnhöfe möglichst mit Freiheit von der Bebauung zu paaren


    Diese Tendenz kann ich nicht erkennen. Am Hbf gibt es kaum noch Baulücken, der Düssel-Park und die Bilker Arkaden liegen unmittelbar neben S-Bahnhöfen. Ähnliches gilt für Airport City und Quartier (n).

  • Bilker Rajlwaj Stajschn: Die RP vom 18. Juni 2008 - es wird noch entschieden, ob es sich lohne.


    Bilk: Nicht nur ich meine, dass eher abgespeckt und minimal gebaut wurde - im Prinzip ist dort nur ein übliches Stadtteilzentrum entstanden; nix, was eine besondere Anbindung (RE-Halt) begründen würde (und die Werhahn-U-Bahn kreuzt die Bahnlinie am Werhahn auch, wo man von keinen Statussymbolen träumt - obwohl auch ein Stadtteilzentrum). HBf-Umgebung: Die Lücken um IHZ sind aber recht viele. Aber auch auf der anderen Seite, der zur Stadt gewandten - kommt jemandem irgend ein Neubau der letzten Jahre im Umkreis von 300-500m in den Sinn? Wir wissen ja alle, wie der Ruf der Gegend wirkt. Nur zum Vergleich: Etwa um den Frankfurter HBf boomt es, auch die Campanille-Pläne werden wieder aktuell.

  • (offtopic): Im IHZ ist nur noch das Grundstück für den Turm frei. Alles andere wurde in den letzten Jahren entwickelt - das nh-Hotel, pricewaterhousecoopers. Der Rest ist keine Baulücke, das ist der IHZ-Park. Von Boom würde ich nicht sprechen, aber die Entwicklung ist durchaus gut.(\offtopic)


    Das interessante bei dem RE-Haltepunkt ist die Umsteigbeziehung mit der Wehrhahnlinie, die es bisher nicht gibt. Da würden sich sehr gute neue Wegbeziehungen ergeben (MG-Kirchplatz/WestLB bspw.)


    Die Düsseldorf Arkaden, ein Statussymbol? :lach: Es ist allerdings auch kein echtes Stadtteilzentrum - die Friedrichstadt gehört nicht nur für Makler zu der erweiterten Innenstadt. Die Innenstadt wächst halt.

  • [Ironie an] Es gibt ja noch das Grundstück des Kö-Bogens, welches ausgeschrieben ist [Ironie aus]

  • So, es gibt wiedermal Hoffnung dass der Umbau beginnt. Links von der Großen Anzeige, sprich also über dem Gang zum Nordeingang wurden die Bauverkleidungen abgelöst - man sieht nur noch Beton und darute ist ebenfalls allles abgesperrt.

  • Die RP bereichtet vom Umbau des Bahnhofs. Gauert mietet 1000m² und hinter dem Schalter soll ein Wintergarten entstehen. Leider ist von "Dechensanierungen" nichts zu lesen.

  • Donnerstag, 04. September 2008:


    In der Bahnhofshalle sind die Arbeiten nicht zu uebersehen...
    ...da passiert allmaehlich was. :daumen:



    Auf den Gleisen allerdings ist nach wie vor alles beim alten...
    ...analoge Klapptafeln verrichten ihren Dienst auf DB-typisch zufallsbasierter Grundlage, waehrend
    mittlerweile auch das kleinste Staedtchen (Krefeld, Leverkusen etc.) wenigstens ueber eine digital
    gesteuerte Anzeige der Unpuenktlichkeit verfuegt.


    Der einzige Zug, auf den am Hbf immer Verlass ist, ist der Durchzug.


    Die Gleise sind dunkel und schmutzig.


    Und in den ebenso tristen Raucherbereichen sitzt neben mir ein "Ed Hardy"-uniformierter Vollhorst unter
    taubenschissverhuellten Neonlampen aus den Endsiebzigern und betrachtet niedlich um ein geleertes
    Jaegermeister-Flaeschchen herumtollende Rattenbabys im Gleisbett 16.


    Das einzige, das uns Reisende in dem Abschnitt C verbindet, ist die Tatsache, dass wir gemeinsam den
    Rauch von etwas in der designverdaechtigen Trennmuelltonne Schwelendem inhalieren.
    Waer' die Tonne offen und die Flammen wuerden richtig sichtbar lodern - es haette was von Harlem in
    einer kalten Dezembernacht... ...nur ohne Ghettoblaster.


    Und waehrend ich versuche, den gefuehlterweise 6. Schnorrer in 10 Minuten freundlich aber bestimmt
    zu ignorieren ("Ey sorry... ...hasse fleich 'n bisschen Kleingeld oder vielleicht ma 'ne Kippe... ...waer
    echt nett, Mann."), denke ich:


    "Modernisiert, hell und freundlich waere alles Elend nur halb so schlimm!!!"

  • Der Entwurf hätte in den 70ern nicht schlechter gemacht werden können. Solte es tatsächlich einen neuen Wettbewerb geben, begrüße ich das sehr.

  • @Dus-Int:
    Den Chipperfield-Entwurf fand ich aber - ehrlich gesagt - gar nicht mal schlecht...
    ...sondern sachlich, zeitgemaess und modern.


    @Enzo Molinari:
    Ich bin angesichts der Investitionssumme (ca. 10 Mio.) zuversichtlich und freue mich auf den "neuen" Hauptbahnhof.
    Helle Decken sind ein vielversprechender Anfang.
    Auslaufende Vertraege am Bahnhofsvorplatz nicht minder.

  • Ich hoffe aber, dass auch die Bahnsteige neuen, hellen Belag bekommen und die Lichtkonstruktion erneuert wird.
    Die Infrotmationsstände mit den Fahrplänen etc werden schon demnächst erneuert.

  • Darf ich mir auch was wünschen ? :lach:
    Hallo?! - Das ist der Hauptbahnhof - Die Bahn AG :nono:


    Dus-Int: Da gibt es höchstens mal "Kärcher Design" :lach:


    Ich bin schon zufrieden, wenn die Eingangshalle und der Vorplatz einigermaßen manierlich aussehen; an die Bahnsteige, oder sogar die Bahnsteighalle wage ich nicht zu denken.

  • Immerhin kommt etwas Bewegung in die Sache. Auch dass die DB einem neuen Vorplatz insgesamt wohlgesinnt gegenüber steht, ist eine gute Nachricht.


    Das Dach über den Bahnsteigen ist der eigentliche Pferdefuß des Hbf. Das ist neben dem Hauptgebäude das Aushängeschild des Bahnhofs und es fällt hinter dem klassischen Hauptgebäude aus den 30ern klar zurück. Wenn man Lüttich, Dresden oder Berlin kennt, weiß man, was dort möglich ist.

  • @mamamia:
    Es waere fatal, dumm und inkonsequent, bei der Renovierung/Modernisierung des Hauptbahnhofs nicht an eine Umgestaltung der Gleisbereiche samt Deckenmodifikation und -beleuchtung(!!!) zu denken. (Wie Enzo Molinari richtig feststellt: auch die zentrale Ueberdachung der Gleisanlagen ist ein Aushaengeschild.)
    Nicht einmal die Bahn - der ich beinahe alles zutraue - wird so bloed sein, dies nicht zu erkennen und zu beruecksichtigen.
    Auch wenn Duesseldorf in NRW einen bekanntermassen stiefkindlichen Status bei der Bahn (Regionaldirektion in K) erdulden muss.
    Von den S-Bahnhoefen wollen wir lieber gar nicht erst schreiben... *groll*


    Wunder mit Erlebnisfaktor wird man - dachkonstruktionsbedingt - natuerlich nicht erwarten koennen. Dazu waere ja ein kompletter Neubau erforderlich...

  • Das Problem ist halt, das der Bahnhof vor ca. 25 Jahren umgebaut wurde; damals wurde, im Zuge des U-Bahn-Baus; ja auch dieses "hübsche" Hallendach gebaut.
    In den 80ern fehlte der formale Anspruch an solch eine Konstruktion; das Hallendach ist ein reiner Ingenieurbau. Schon in den 90ern wäre das Dach komplett anders entworfen worden. Das Design der Passage und der Eingangshalle entspricht ebenfalls dem Stand der 80er - wie auch die ersten U-Bahn-Stationen.
    Damals fandes es sicherlich alle ganz toll und zeitgemäß - damals hatte Düsseldorf einen ganz modernen Hauptbahnhof.
    Ich glaube nicht, das die Bahnsteighalle in absehbarer Zeit erneuert wird; wenn überhaupt, wird nur renoviert.
    Die Empfangshalle war meiner Meinung nach übrigens vor dem Umbau der 80er Jahre schöner - halt renovierungsbedürftig.
    Was dem Bahnhof vorallem fehlt ist Licht - es herrscht eine dunkle und muffige Athmosphäre in der Passage, der Empfangshalle und auch in der sog. Markthalle.
    Neben einem schlüssigen Tages- und Kunstlicht Konzept sollte auch ein neues Farbkonzept erstellt werden.
    In den "Katakomben" des Kölner Hauptbahnhofes ist dies ja auch einigermassen gelungen. Sicherlich ist ein großer Umbau, wie zum Beispiel beim Hbf Leipzig hier zur Zeit nicht realistisch.
    Leider hat man ja beim Neubau der Gleise u. Bahnsteige in den 80ern viele "Erdkerne" unter den Gleisen belassen - dort könnte man heute großflächige Ladenlokale vermieten- die Mieteinnahmen bringen; damals hatte man nicht den Mut dazu. Schon die verbreiterte Passage mit den jetzigen Ladenflächen war ja damals für einen Bahnhof eine Innovation.

  • Ich kann mich erinnern, wie damals der Hauptbahnhof umgebaut wurde und war als Kind stolz, dass der Hbf dann "modernster Europas" genannt wurde. Es sollte bald an der Zeit sein, da wieder zu revolutionieren - Es ist so wichtig, dass Besucher prompt ein Düsseldorf-würdiges Erscheinungsbild vermittelt bekommen aber vom Bahngleis, über die Halle, über das Gebäudeinnere bis zum Vorplatz und in die anliegenden Strassen hinein ist alles ziemlich abtörnend.