Archäologische Zone und Jüdisches Museum

  • Und schon wieder ein Artikel des DuMont-Käseblättchens zum Thema.
    Gestern gab es ja die vom KStA moderierte Podiumsdiskussion - auch der entsprechende Bericht zur Veranstaltung ist wieder tendentiös verfasst.
    Bereits im Teaser wird berichtet, dass es viel Applaus für den Entwurf von Architekt Bussmann gegeben hätte. Im eigentlichen Text erfährt man dagegen, dass sich doch eine ganze Reihe von Leuten FÜR das Projekt ausspricht. Der Vorsitzende der Landschaftversammlung bedauert die ablehnende Haltung der Kölner Bürger - bei ihm und einigen anderen Politikern scheint nicht anzukommen, dass sich nur ein sehr kleines Grüppchen von Bürgern gegen das Projekt stemmt. Meine Frage: Wie kann man der Politik klarmachen, dass sich sehr viele Kölner das neue Museum wünschen?
    Ist ein offener Brief der richtige Weg? Kann jemand von euch sowas verfassen? Oder sollte man auch eine Online-Petition starten?
    Ich habe das ungute Gefühl, dass kurz vor Beginn der Bauarbeiten doch wieder eine Partei einknickt und das Projekt eingestampft wird....

  • @ luigee - wie wäre es denn mit gerd krebber oder generell dem wdr - schaut man sich die "genese" der wdr-mail-adressen (vorname.nachnname@wdr.de) an, müsste krebber die adresse "gerd.krebber@wdr.de" haben.


    vielleicht würde er ja mit krebbers köln mal durch die zone laufen - natürlich habe ich keine ahnung, wie (oder ob) er zu dem projekt in irgendeiner weise steht, aber ich könnte mir irgendwie vorstellen, dass er das spannend findet bzw. goutiert.


    darum geht es: http://www.wdr.de/studio/koeln…/krebberskoeln/index.html

    Einmal editiert, zuletzt von abekoeln () aus folgendem Grund: zusatz

  • Und schon wieder berichtet die Rundschau im Gegensatz zum KStA sachlich und nüchtern über das Thema.
    Komisch, wo die Zeitung doch auch aus dem Hause Neven-DuMont ist.
    Es hat den Anschein, als wäre die persönliche Geltungssucht der zwei maßgeblich verantwortlichen Journalisten beim KStA ursächlich für die negative Berichterstattung.


    Und auch bzgl. der Intention des Architekten Busmann sieht man jetzt klarer: Er hat beim damaligen Architektenwettbewerb schlichtweg verloren und fällt seinen Kollegen nun in den Rücken.

  • hallo beisammen
    die kölner grünen haben auf ihrer seite deutlich begründet, warum man bauen sollte: fast 10 millionen seien schon verbaut, die städtebauförderung von 14 millionen sei futsch, einfach zuschütten koste auch mehrere millionen, das projekt werde seit jahren geplant und die gegner und die befürworter seien immer die gleichen geblieben, nur wolle keine seite aufgeben.


    http://www.gruenekoeln.de/rats…ern-und-ihrer-kritik.html


    der stadtanzeiger veröffentlich heute in der printausgabe mit eine sammlung an leserbriefen mit einem votum von 4 : 1 gegen den bau.


    es bleibt interessant.

  • Ich hatte ja geunkt, die Grünen würden - ähnlich wie bei dem von "Mut zu Kultur" initiierten 'Bürgerbegehren" gegen den Schauspielhausneubau - umkippen.
    Erfreut stelle ich nun fest, dass dem scheinbar nicht so ist. Der Beitrag von Barbara Moritz auf der Internet-Seite der Grünen ist absolut fundiert und lesenswert. Schade, dass ihre Argumente, die sie den Kritikern entgegenhält nicht im KStA zu lesen sein werden...

  • Der KStA schaftt es in seiner heutigen Ausgabe wieder einmal 10 Leserbriefe gegen die Archäologische Zone zudrucken und keinen einzigen Positiven. Zudem wird der Vorschlag Busmans in der Überschrift noch als "Königsweg" herausgehoben. :Nieder:

  • Unter der Überschrift "Planung gewinnt an Fahrt" erscheint in der Rundschau mal ein eher positiver Artikel zum Projekt. Der neue Grabungsleiter Dr. Marcus Trier will die Grabungen bis Ende 2014 beendet haben, indem er die Grenzen des Untersuchungsfeldes etwas enger zieht. Das senkt wohl gleichzeitig auch die Kosten bei der technischen Durchführung sowie Schwierigkeiten beim Tragwerksentwurf des geplanten Museumsbaus.
    In wenigen Monaten soll außerdem auf dem Rathausplatz ein Muster einen Eindruck von der späteren Fassade vermitteln. Baudezernent Franz-Josef Höing weist aber darauf hin, es warte noch einiges an Arbeit, bevor alle Signale auf Grün gestellt werden könnten.
    http://www.rundschau-online.de…rt,15185496,22882582.html


    Scheint als würde etwas frischer Wind in der Sache wehen. Der bei der Stadt seit längerem umstrittene Grabungsleiter Sven Schütte war im April endgültig von dem Projekt abgezogen worden. Auslöser war ein Interview, das dieser einer israelischen Tageszeitung gegeben hatte (Hier ein Artikel dazu). Als Außenstehender kann ich das alles nicht beurteilen, fand aber, dass dieser andauernde Streit um Herrn Schütte teils schon bizarre Auswüchse angenommen hatte. Wirkte auf mich, als hätte man bei der Stadt wirklich alle Register gezogen, um diesen Mann irgendwie wegzumobben. Auf das Projekt hat sich das mit Sicherheit nicht gut ausgewirkt. Vielleicht kommt ja jetzt etwas mehr Ruhe in die archäologische Arbeit.

  • Nachdem sich die Unterschriftenaktion gegen das Jüdische Museum als echter Rohrkrepierer erwiesen hat, ist nun auch der Stadt-Anzeiger umgeschwenkt und berichtet ab jetzt sachlicher über das Vorhaben.


    http://www.ksta.de/koeln/archa…en,15187530,22892122.html


    In der Printausgabe des Ksta kritisieren zwei Architekten, dass der Ein/Ausgang nur am Alter Markt geplant ist und fordern einen zweiten direkt am Rathaus.
    Den Vorschlag finde ich berechtigt, das könnte man sich gut in Verbindung mit einem Cafe vorstellen.


    Hier noch ein Artikel, indem der Historiker Stankowski fordert, auf die Erweiterung des Stadtmuseums zu verzichten und stattdessen das Jüdische Museum zu einem großen Haus der Geschichte auszubauen.


    http://www.ksta.de/koeln/gespr…ze,15187530,22578236.html


    Der Vorschlag ist vollkommen logisch.
    Die Ausgrabungen umfassen ja mehrere Epochen: Römerzeit, Frühmittelalter, Mittelalter, Spätmittelalter, Neuzeit.
    Es wäre doch viel spannender, diese mit der Sammlung des Stadtmuseums zu kombinieren, als nur die reinen Ausgrabungen zu zeigen.


    Wie Stankowski vorschlägt, könnte dafür ein Teil des neuen Hauses Kutz verwendet werden, welches als Erweiterung des Kunstmuseums geplant ist.
    Vielleicht ließe sich dort sogar ein Brückenschlag zwischen Geschichte und Kunst herstellen?
    Unten die mittelalterlichen Exponate aus dem Stadtmuseum und oben die mittelalterliche Kunst aus dem WRM; möglicherweise verbunden durch eine Rekonstruktion der Werkstatt Stefan Lochners (mal als Idee).
    Die Sammlung Courbet würde als Ersatz die Räume der mittelalterlichen Kunst im Hauptgebäude bekommen.
    Ein Kombiticket könnte dem WRM zusätzliche Besucher bringen; das Restaurant von beiden Kultureinrichtungen genutzt werden.
    Die bisherigen Planungen müssten wohl auch nicht völlig über Bord geworfen, sondern lediglich ergänzt und erweitert werden.


    Ich finde diese Idee überlegenswert.

  • Auch hier geht's mit den Planungen voran - zumindestens mit der Ausarbeitung des Vertrages zwischen der Stadt Köln und dem LVR.


    Erste Vertrags-Entwurfs-Details werden bekannt, so können etwa im Neubau nicht alle Funktionsräume untergebracht werden. Irgendwo verständlich, man kann weder in die Tiefe, noch beliebig in die Höhe bauen und man hat die Grundfläche des Gebäudes ja verkleinert, indem man sinnvollerweise auf die Überbauung des Vorplatzes vorm WRM verzichtet. Dieser zusätzliche Raumbedarf muss angemietet werden, die Kosten dafür soll die Stadt Köln tragen. Bau und Einrichtung des Museums werden von der Stadt Köln finanziert. Die Betriebskosten vom LVR (wenn's reicht) - evt. Gewinne (aus dem Betrieb) gehen an die Stadt Köln.


    Weitere Details am besten im Artikel des Stadtanzeigers nachlesen: Hier


    Irgendwie verstehe ich nicht, warum man zusätzliche Räume anmieten muss - Das direkt um die Ecke liegende WRM soll doch erweitert werden, dort wird sogar noch Platz übrig sein siehe hier. Warum nicht dort den benötigten Platz unterbringen?

  • Bau ist beschlossen. Na endlich. Hier die Artikel im ksta und in der Rundschau:


    http://www.ksta.de/koeln/rat-d…um,15187530,23756332.html


    http://www.rundschau-online.de…eg,15185496,23756860.html


    Grundsätzlich natürlich super und überfällig. Aber die (von den Medien sicher bewusst) gestreute Geschichte, dass das Gebäude keine Türe hat, mißfällt mir schon.
    Klar, Eingang übers Prätorium, damit zusammenhängende alte und neue archäologische Zone... alles soweit okay.


    Aber dennoch gebe ich Busmann recht, dass ein geschlossenes Gebäude gerade in diesem Kontext seltsam ist. Weiß jemand, ob das Thema noch irgendwie adressiert wird?

  • Danke für die Links. Vom kulturellen Wert sicher eine schöne Sache,
    aber ich kann mir das Projekt auf Grund der Visualisierungen einfach nicht vorstellen, zumal sich einige Grafiken widersprechen.


    Auf der Fotostrecke vom KSTA ist auf Bild 7 das Gebäude von oben zu sehen. Das widerspricht Bild 2, wo der Abstand zum WRM die Länge des Farina-Gebäudes hat. Auf Bild 7 ist es größer. Auf der Seite der Stadt Köln sogar mit Treppe, beim KSTA ohne...:confused: Generell aber: :)


    http://www.museenkoeln.de/arch…id=420&kontrast=&schrift= (Quelle: Stadt-Koeln, Stand 19.07.2013)

  • ˄˄˄ Ich vermute mal, dass das Bild im Stadtanzeiger einen alten Planungsstand zeigt. Es sollte der Platz zum WRM zunächst ja auch überbaut werden. Vielleicht gönnt man sich mit dem nun fest beschlossenem Bau auch mal ne neue und gescheite Visualisierung. Die sind ja bisher nur äußerst schwammig.


    zum Eingang:
    Das der Hauptzugang vom vom Rathaus stattfindet ist ja verständlich, nicht nur wegen der chronologischen Abfolge, auch die Funktionsräume (Kasse, Garderobe, Toilette) lassen sich dort sicher am besten unterbringen. Man sollte aber auf eine weitere Zugangsmöglichkeit zumindestens vom Vorplatz gegenüber dem Richtung Wallraf-Richartz-Museum nicht verzichten, insbesondere, damit man Kooperationsmöglichkeinten nutzen kann.


    Insgesamt bin ich froh, dass überhaupt endlich mal gebaut wird. Der freie große Rathausplatz hatte auch seinen Reiz, aber alles nun wieder zuzuschütten macht ebensowenig Sinn.

  • "Bürgerbegehren"

    Leider keine guten, sondern ärgerliche Nachrichten:


    Die Kritiker der Archäologischen Zone bereiten ein Bürgerbegehren vor um den Bau auf dem Rathausplatz in dieser Form zu verhinden.


    Kölner Stadtanzeiger


    Leider wird dabei vollkommen negiert, dass durch einen Erfolg dieses Entscheides die Archäologische Zone komplett tot sein wird. Die Fördergelder sind halt nur befristet abrufbar und eine vollkommen neue Planung für den Museumsbau würde Jahre dauern.


    Außerdem würden sich die von Herrn Bussmann vorgeschlagenen "Warzen" auf dem Rathausplatz meiner Meinung nach noch weniger mit der Umbgebungsarchitektur vertragen als der aktuelle Entwurf, denn der ist durch die historisch dagewesene Bebauung wenigstens städtebaulich gut begründet.

  • Wer es nicht hinbekommt nach so langer Zeit eine anständige Konzeptzeichnung des Gebäudes auf die Beine zu stellen, ist meiner Meinung nach selbst Schuld!

  • Die Rundschau berichtet nun auch
    http://www.rundschau-online.de…en,15185496,24235768.html


    INiitiert soll das Bürgerbegehren von den Freien Wählern Köln werden, unterstützt von dem Hotelier Peters. Sie wollen 30.000 Euro sammeln.
    Die ebenfalls eher bebauungskritische Fraktion Deine Freunde möchte sich nicht beteiligen, da sie es für zu spät hält. Die Beschlüsse seien gefasst.


    Interessant in dem Zusammenhang ist, dass die Online-Petition, die mit großem Aufwand auch von dem täglichen Blättchen KÖln beworben wurde, nur 2500 Stimmen sammeln konnte.