^ Das Bebauen des Tiergartens wurde niemals vorgeschlagen, das Tempelhofer Feld war wiederum nie zuvor ein Park - als Flughafen eher sowas wie eine Gewerbefläche ohne Baumbestand.
Erhaltet soviel Natur inmitten der Stadt wie möglich!
Richtig, dafür sollte man sparsamen Umgang mit der Fläche lernen. Die Berliner Baustellen frequentiere ich selten, bei den Düsseldorfer ärgern mich stets die vielen ebenerdigen Stellplätze, die trotz Tiefgarage zugepflastert werden. So ein Beispiel (s. letztes Foto) - Rhein VII rechts hat eine gewaltige Tiefgarage, RKM740 links ebenso, hinter dem Rohbau in der Mitte wurde gerade ein Parkhaus gebaut - dennoch wurde vorne die gesamte verfügbare Fläche in eine Pflasterwüste verwandelt. Ist das in den Berliner Neubau-Siedlungen anders?
Zum Vergleich One Tower Bridge in London, neben dem Neubau wurde ein kleiner Park eingerichtet. (Dass ich eine Fußgängergasse und einen Innenhof gerne begrünter gesehen hätte, habe ich gleich geschrieben.) Ebenerdige Stellplätze neben einer der exklusivsten Wohnanlagen der Stadt - Zero. Was an Fläche nicht direkt bebaut wird, wird in Wohnqualität investiert - das kann man sich gerne abschauen.
Neben der Begrünung ist auch die Fassadengestaltung sehr wichtig - wie oft auch darüber diskutiert wird, sehe ich in den meisten Threads hier grau mit grau neben grau. Bei einer freundlichen Gestaltung kann man wesentlich mehr Dichte ertragen bzw. gar als attraktiv finden - wie die stets begehrten Gründerzeitviertel.
Die darüber beschriebenen Probleme mit den Ferienwohnungen halte ich für übertrieben - auch Dauerbewohner eines Hauses verwandeln sich paarmal im Jahr urplötzlich in Touristen, sind mit Rollkoffern unterwegs. Den ganzen Tag musste ich heute hören, wie ein Kind in der Nachbarswohnung hin und her lief, worauf die überforderte alleinerziehende Mutter es ständig anschrie - Dauerbewohner, da wären mir Touristen schon lieber, wenn sie nicht gerade die ganze Nacht feiern würden (Nachtruhe gilt auch in Ferienwohnungen). Eine intakte Hausgemeinschaft - soll ich mit den Nachbarn meine Freizeit verbringen? Man sagt sich hallo im Treppenhaus und das wär's.
Neben dem Tempelhofer Feld lese ich hier stets über andere Nimby-Kleinkriege, die meist eine Reduzierung der WE-Anzahl zum Ziel haben (wenn das Projekt nicht ganz gekappt werden kann) - wenn man aber ein Areal nach dem anderen suboptimal bebaut, braucht man stets neue. Da kommt unter dem Strich mehr versiegelter Fläche zusammen. Irgendwo müssen die 4 Millionen Einwohner wohnen, die Berlin laut Prognosen in 20 Jahren haben soll.
Es wird hier immer wieder über Straßenrückbau diskutiert - den sollte man an vielen Stellen der Innenstadt durchführen, statt mancher Autospuren könnte man zusätzliche Baumreihen anpflanzen. Schon gibt es etwas mehr Lebensqualität. Solche Parkplätze in der Straßenmitte haben als Relikt der autogerechten Stadt keine Existenzberechtigung mehr (abgesehen davon, dass sie ohnehin nur schwer erreichbar sind).