Bisher befürchte ich nach wie vor, dass man sich extrem viel vornimmt und letztlich vermutlich deutlich weniger bei rum kommt bzw. man sich im schlimmsten Fall verzettelt oder sogar Dinge abwürgt, die vorher noch funktioniert haben.
Man muss es wenigstens versuchen. Die Sache sich selbst zu überlassen, klappt jedenfalls nicht; das hat die Erfahrung der vergangenen Jahre gezeigt. Deshalb hege ich Sympathien für die wohnungspolitischen Vorhaben des neuen Senats und drücke Lompscher und Holm feste die Daumen. Was die Erfolgsaussichten angeht, bin aber auch ich eher skeptisch: Es ist eine Illusion zu glauben, die Politik könne alles richten, wenn nur die richtigen Leute am Drücker sind und das Richtige wollen.
Zweifellos hat sich Holm so intensiv mit dem Berliner Wohnraumproblem auseinandergesetzt wie kaum ein anderer. Das heißt aber noch lange nicht, dass er es auch lösen kann. Zum einen ist er kein Politiker, sondern Wissenschaftler - er wäre nicht der erste ausgemachte Fachmann, der im Politbetrieb untergeht. Zum anderen (und vor allem) muss er gegen den Trend einer wachsenden Immoblienblase in einer wachsenden Stadt ankämpfen. Das ist eine Sisyphos-Aufgabe, wenn nicht unmöglich.
Lass Dir den Sekt schmecken, Klarenbach. Ich fürchte nur, wir müssen früher oder später wieder auf Selters umsteigen...