Unterdessen verstehe ich zwar die Begeisterung einiger hier an Wolkenkratzern, kann aber einigen auch nicht recht folgen oder ich verstehe sie falsch.
Noch kurz ein Zitat von dir skylinefreak das ich insbesondere mit deinen letzten Beitrag (oben) nicht ganz verstehe:
….Und in ein parr Jahren denke ich mal hat berlin "Mainhattan" sowieso überholt an der Anzahl an Wolkenkratzern….. Berlin…..eine richtige Skyline hast du dir verdient.
Wolkenkratzer sind allg. zu begrüßen, New York ist ganz toll und Dubai findet man dann doch nicht so gut. Welche Skyline strebt man denn an, und wo in Berlin soll sie entstehen (bestimmt nicht auf 10km²), und ist diese Zielsetzung erst einmal überhaupt realistisch. Wird Berlin dadurch architektonisch attraktiver?
Welche Verhältnisse lassen sich auf Berlin übertragen und sind wirklich schön anzusehen? New York, London, Dubai, Paris?
Eine wirklich schöne Skyline haben Metropolen des Kapitals oder sind sehr stringente Planungen unterlegt worden.
Daher zu Kaktus Frage:
Am Anfang der HH-Entwicklung für Berlin hätte es keine Beschränkungen gegeben. Es wären städtebauliche Flops gewesen wie einige Planungen der 20er und 30er Jahre, gute aber wenige Solitäre oder sie hätten sich von ganz allein auf ein Gebiet konzentriert. Darauf kann man heute nicht mehr vertrauen. Man kann HH-Planungen so beschränken wie in Paris, setzt auf Stadtraum bildende Masse wie in New York oder Dubai, man nimmt in Kauf das mittelgroße Punkthochhäuser in der ganzen Stadt entstehen (siehe HH der DDR in Mitte), oder man macht wie in Berlin an jeder Ecke „das Fass auf“, hofft das es schön wird (bleibt) oder das sich wie am Alex ein Effekt alla New York einstellt.
Nicht dass man mich falsch versteht ich finde auch dass der Allianz-Turm seine Berechtigung hat. Die Umsetzung des Masterplans-Alexanderplatz halte ich auch für richtig. Hochhäuser am Ernst-Reuter-Platz sind auch chic. Die am Potsdamer Platz auch. Dann gibt’s noch welche in der Dorothenstadt, der südlichen Friedrichstadt, dem Spittelmarkt, der Fischerinsel, um das MEF, am Alex, in Treptow, in der alten in der City-West, bald am Huboldhafen und und und… und der Gedächtniskirche muss man ja auch noch welche in den Rücken stellen und ändert damit ganze Strukturen. Das Problem sind die unzähligen Planungen in Berlin die nicht vollendet werden und die alle gegeneinander arbeiten. Von der Behrens-Planung am Alex (20er), über die Nazizeit, die DDR-Zeit, die Zeit des Wirtschaftswunders, die frühen 90er bis heute. Wenn man das so in Frankfurt gemacht hätte (der alte Vergleich) ständen die HH in der ganzen Stadt verteilt von der gesamten Altstadt und auch verstreut über den Main, in Sachsenhausen. Keine Skyline.
Wenn Berlin so weiter mach hat es wirklich die Skyline wie Frankfurt, bloß als Punkthochhausbebauung in die Länge gestaucht. (das wären wohl dann eher die Emirate)
Eines ist aber klar, in der Zeit in der man am Alex noch immer auf das erste Hochhaus (von einen dutzend geplanten) wartet, entstehen an anderen Orten der Stadt schneller Hochhäuser und neue Planungen dafür. Gibt es da keinen Zusammenhang?
Sieht so wirkungsvolle und realistische Stadtplanung aus? Außerdem kontrakariert man das Planwerk Innenstadt wenn man vom Block in die Vertikale verdichtet. Das übrige Bauvolumen steigt nun mal nicht exponential mit der Hochhausentwicklung.
Ich habe Angst dass an vielen Ecken die Planungen einfach wieder einschlafen. (Alex, Kulturforum etc. Glaubt man daran dass in 15 Jahren der Alex, nach 30 Jahre alten Planungen vollendet sein wird? Werden die Planungen der 60er und 70er auch heute weiter verfolgt?)
Daher halte ich eine Skyline wie XYZ mit Wolkenkratzern für Berlin für unrealistisch, gerade weil die Hochhausplanungen ohne einen Zusammenhang zueinander in der ganzen Stadt verstreut entstehen. Ganz anders wie der Hochhausrahmenplan in Frankfurt oder La Défense in Paris.
Ich glaube diese Diskursion läuft eher auf Utopien (was ja nicht negativ ist) herraus und beschäftigt sich nicht wirklich so sehr mit Berlin. Das müsste man wie Kaktus schon sagte in den einzelen Themen der konkreten Planungen diskutieren.