Dexter, DaseBLN: Klar, für eine Region, die sich wirtschaftlich ohnehin schon auf eher niedrigem Niveau bewegt, ist die Rezession nicht so stark zu spüren. Ich kann ja auch irgendwie verstehen, dass in Berlin durch die verhältnismäßige Unabhängigkeit von konjunkturellen Schwankungen eine gewissen „Ruhe“ entsteht, die man genießt. Dazu kommen noch die günstigen Mieten, die vielen Grünflächen, das riesige Angebot etc. etc. Genau das ist es ja, was Toursisten und Wahlberliner an der Stadt schätzen.
Ich finde es aber unpassend, diese Entwicklung als „solide“ und als Vorbild für andere Städte darzustellen. Denn so richtig genießen können diese Ruhe nur bestimmte Bevölkerungsgruppen (Studenten, Rentner, öffentliche Angestellte oder wohlhabende Zweitwohnsitzler). Für die meisten Berliner hat sich die Lage in den letzten Jahren weiter verschlechtert, wie eine aktuelle Untersuchung des Senats zeigt: http://www.taz.de/regional/ber…rennts-auch-am-stadtrand/
Diese „Armut“ wird ja derzeit gerne als sexy schöngeredet...trotzdem glaube ich, dass es viele Menschen gibt, die „Lebensqualität“ auch oder gerade über berufliche und wirtschaftliche Perspektiven definieren (auch wenn sie dabei vielleicht ein höheres soziales Risiko eingehen). Diesen Menschen helfen auf Dauer keine Grünflächen und günstigen Mieten.