Also im Friedrichshain und auch im Prenzlauer Berg wohnen halt auch jede menge Studenten. Das deren Kaufkraft nicht so besonders hoch ist, ist wohl klar
Stadtgespräch Berlin / dies und das
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Eure Meinug zu alten Berlinplanungen
Sicherlich kennen viele von euch die alten Umgestaltungspläne für Berlin z.B. die der DDR zeit ,von Germania oder der Weimarer Republik. Und jetzt frage ich euch wie euch diese Pläne gefallen oder ob ihr diese abscheulich, zu monumental findet , oder ob euch manche Details doch gut gefallen und ihr manche Gebäude doch gern gesehen hättet.
Ich weiß ,dass das eine recht gewagte Frage ist ,da viele Leute ,wenn sie nur Wörter wie Germania oder Karl Marx Allee hören mich gleich steinigen wollen und sich berechtigterweise fragen wie man nur irgendetwas schönes an solch einer Monumentalarchitektur finden kann , vorallem wenn diese von so grausamen Menschen geplannt worden ist?
Meine Antwort ist ganz einfach. Man hört oft ziemlich viele Leute die einen vorschwärmen wie schön doch Paris sei obwohl diese Leute Monumentalbauten von blutig regierenden Herrschern angeblich garnicht mögen und dabei wird oft vergssen das Paris sehr viel änlichkeit mit Germania oder der Städteplanug der Stalinbauten hat. Denn sie wurden alle zur unterstreichung der Macht gebaut und sollten dieIngenieurskunst ihres Landes zur Schau stellen.
Gut ich gebe zu die Halle des Volkes war schon sehr grenzwertig aber z.B die neue Reichskanzlei am Potsdamerplatz hat mir abgesehen von den vielen Hakenkreutzen recht gut gefallen (und ich bin kein Brauner!). Oder Tempelhof gefällt mir auch ganz gut genauso wie das Olympiastadtion, die Karl Marx Allee oder aber auch solche Siedlungen wie die Hufeisensiedlung oder Siemenstadt die in den 20er gebaut worden sind.
Was mich an solchen Planungen so fastziniert ist wie schlicht die Fassaden sind und doch gleichzeitig schön. Das die Gebäude drotz ihrer schlichten Fasade so gut aussehen liegt meiner Meinung nach auch daran , dass vereinzelt recht melodramatische Plastiken zu sehen sind und ich sowas sehr schön finde.Die alten Planungen sind auch deswegen so interessant , da man daran das wohl weltweit einzigartige Fenomen beobachten kann , dass in einer einzigen Stadt Monarchen,Faschisten,Komunisten und Kapitalisten versucht haben sich durch Architektur einen Platz in der Weltgeschichte zu sichern.
Dabei hat Berlin auch Weltgeschichte mitgeschrieben und deswegen kann man getrost sagen, dass Berlin eine politische Weltstadt ist.Aber ich weiß das die Geschmäcker verschieden sind und nich jeder Protzbauten schön findet.
(Ich hoffe das Thema passt zum Thread)hier sind noch ein paar Bilder
http://www.flickr.com/photos/3…2/sets/72157614591082590/
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Nun wie ich sehe gibt es wohl nicht all zuviel zu meinen vorigen Beitrag zu diskutieren. Was nicht weiter schlimm ist, da dieses Thema wie ich es an den vorausgegangenen Beiträgen gesehen habe so oder so änlich schon des öfteren durchgekaut wurden.
Mir sind aber trotzdem noch ein paar Dinge eingefallen, die nur in diesen Thread hinein passen und ich diese auch nocheinmal kunt tun möchte.
Und zwar finde ich das die vielen Lücken und so manch abrisswürdige Häuser die das Stadtbild in Berlin sehr stören auch etwas gutes abfinden kann und zwar dieses, dass man wenn man in Berlin eine Skyline aus Wolkenkratzern haben möchte diese im Zentrum der Stadt bauen kann und nicht wie in anderen Großstädten in Europa wie z.B. Madrid; London, oder Paris am Rand bauen muss.(Natürlich bringt dieser Vorteil auch nur dann etwas, wenn Berlin auch Wolkenkratzer Baut) Man kann diesen vorteil auch an anderen Städten in Deutschland sehen wie z.B. Frankfurt am Main oder Hamburg. -
Man hat ja nach dem Krieg schon die Zerstörung als "Chance" gesehen, endlich eine "menschenwürdige" Stadt zu bauen. Jetzt also die Chance auf Hochhäuser? Bezweifle ich. Selbst wenn jemand in einer Baulücke einen Wolkenkratzer bauen wollte, würde wohl deutsches Recht dagegen sprechen. Wie genau das in Frankfurt funktioiert weiß ich nicht (war auch noch nicht da; sind die Hochhäuser da im Block oder freistehend?), in Berlin würde sich wohl aber spätestens nach dem ersten Zeitungsartikel über solch ein Projekt eine Gegeninitiative gründen...
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ich glaube, die Frage ist ganz einfach zu "allgemein" gestellt, um sie in einem "rundumschlag" beantworten zu können.
Aber ich gehe mal auf ein paar der gezeigten entwürfe ein:
Eine positive/bejahende haltung gegenüber der Germania-Planung verbietet sich aus bekannten historischen Gründen von selbst,
Germania hatte genau eine architektonische "Hauptaufgabe", und das war den Repräsentationsanspruch des Naziregimes gerecht zu werden. Interessant in diesem Zusammenhang übrigens die Tatsache, dass das Hauptaugenmerk der damaligen "Führung" eigentlich nur auf dem Achsenstück zwischen geplanten Nord und Südbahnhof lag--da dort die Repräsentationsbauten gelegen wären. Germania wäre jedoch viel mehr gewesen. Neue Südstadt--Ost-West Achse---Südflughafen etc etc
Germania wurde von einer ganzen Heerschar von Architekten und Stadtplanern entworfen. In den teilen, die für die damalige Fürhung uninteressant waren oftmals nach gängigen Lehrmeinungen. Vieles war auch ganz triviale Stadterweiterung. Die Neuordnung des Berliner Bahnnetzes im Rahmen der Germania Planung war etwas, das sowieso schon lange Zeit überfällig war, und sowieso gemacht worden wäre--und nach der Wiedervereinigung dann auch gemacht wurde (Pilzkonzept)
In den Medien wird meistens jedoch auch heutzutage nur von der Grossen Halle, dem Triumphbogen und dem Führerpalast berichtet..Zur DDR Architektur: Das der Städtebau der Moderne versagt hat ist inzwischen überall bekannt. Es wird auch kaum Architekten geben, die dies bestreiten.
Der Städtebau der Moderne war " gut gemeint"----aber schlecht ausgeführt. Dies trifft insbesondere auf all die Städte in Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion wieder, die reihenweise mit "modernen" Stadtgrundrissen (wieder-)aufgebaut wurden.
Hinzu kommt der Irrsinn des Mauerbaus und der Teilung der Stadt, die zwangsläufug zu skurrilsten städtebaulichen Situation führte.Aktuelles städtebauliches Leitbild: Auch wenn es immer wieder kritisiert wird--ich denke der Plan für die Stadtreparatur durch die derzeitige Stadtverwaltung ist ein ganz guter weg. Warum kein Blockrand--wir sind in Europa. Warum keine Traufhöhe?--was hätten wir den vom Wildwuchs gewonnen. Das Motto muss derzeit lauten----wiederauffüllen und wieder zusammenwachsen der Innenstadt. Dafür braucht es Zeit und eine behutsame Hand. Stadtschloss, Hauptbahnhof, U5 verlängerung, Wertheim-Areal....das sind alles Stadtbausteine, die Stück für Stück das Zentrum Berlin vervollständigen werden bzw. bereits vervollständigt haben.
Ein Projekt, das ich allerdings mit allergröster Skepsis sehe ist die Verlängerung der A100, die mitten durch die Stadt gefräst werden soll.
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Der Berg kreisste...
Die Gestaltungsverordnung "Historisches Zentrum" ist entworfen:
http://www.stadtentwicklung.be…h_0903/nachricht3363.htmlAllein wegen des Geltungsbereichs ein Papiertiger. Alexa und Umgebung als Ausgangsmotiv wären gar nicht erfasst. Das zu entwickelnde Klosterviertel ebenfalls nicht. Und die Dorotheenstadt. Und...
Beitrag aus "Aktuelles | Sonstige Meldungen und Projekte" hierher verschoben.
Batō -
Warum der rekonstruierte Schinkelplatz und der Schlossplatz nicht zu der Gestaltungsverordnung gehören frag ich mich aber auch. Genauso warum man der klägliche Überrest des historischen Kerns Berlins um das Nikoleiviertel nicht miteinbezogen worden ist. Ich finde die Verordnung zwar nicht unnötig aber sie kommt doch schon ziemlich verspähtet, da die gegend um die Straße unter den Linden und die Gegend um den Gendarmenmarkt schon längst zugebaut ist. Ich fände es deswegen viel wichtiger, wenn die pseudo Altbauhäuser im Nikoleiviertel abgerissen würden und durch Rekonstruktionen ersetzt würden.
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^ Ich hoffe nur du weiß was dort vorher stand. Eine Bebauung von Geschäftshäusern des späten 19. Jahrhunderts die mal locker zwei Geschosse mehr hatte, gemischt mit ein paar älteren, bescheidenen -i.d.R. Wohnhäuser. Kaum eine Ecke Berlins hat so schnell sein Gesicht verändert wie diese. Von der Nikolaikirche sah man da nur noch wenig. Mehr oder weniger ist die Bebauung im Nikolaiviertel auch rekonstruiert worden. Nur so wie vor 150 Jahren, mit einigen (baugleichen) Gebäuden die dort nie standen + Plattenbauten und nicht wie vor dem II. WK.. Rekonstruktionen sind auch "pseudo Altbauhäuser".
Vieleicht meinst du auch nur die historisierenden Platten. -
Zur Geburt der Gestaltungssatzung "Historisches Zentrum"
Mit der Gestaltungssatzung hat man ja geschickt alle Gebiete mit neuen, geplanten oder auch schon abgeschossenen Bauvorhaben ausgespart. Molkenmarkt/Klosterviertel, Spittelmarkt/Gertraudenst., das Gebiet nördlich des Doms/Heilig-Geist-Viertel mit den aktuellen Baufeld am Hackischen Markt, den gesamten Friedrichswerder sogar mit "Neuer Kommandantur" und Friedrichswerderschen Kirche, die fast vollendeten Gebäude der "Upper Eastside", Humboldforum und eine mögliche Bebauung des Marx-EngelsForums und die Breite Straße und den Schlossplatz hat man auch mal eben weg gelassen, schließlich soll das gesamte Gebiet ja komplett umgekrempelt werden.
Die Satzung schließt, mit Ausnahme des Spreeufers nur Flächen ein indem es zumindest theoretisch keine Bauflächen und Baulücken mehr gibt.Schon schlau gemacht! Noch mehr Verordnungen, Vorschriften und Richtlinien würden auch den letzten Investor abschrecken in z.B. nicht so sehr begehrte Lagen wie dem Klosterviertel zu investieren. Zumal es dort ja schon andere Satzungen und anders ausgerichtete Baubauungspläne gibt. Man sollte sich mal vorstellen was eine solch rigorose Satzung für jede Fassade am Alex bzw. wie vorrausgehend genannt dem/das Alexa, bedeuten würde und genau das selbe wird dann auch Unter den Linden angewandt?! Machen im Klosterviertel nur ausschließlich Natursteinfassaden Sinn, wie in der Friedrichstadt oder darf es auch eine Putz oder eine Fassade aus Ziegeln sein? Würde dem Viertel eine leicht individuelle Traufhöhe nicht besser zu Gesicht stehen?
Avila hat aber da völlig recht, ein Papiertiger!Die Satzung scheint für die Zeit nach 2020 gemacht zu sein, in der die heute fertiggestellten Investorenklötze und der letzte DDR-Chic in Frage gestellt werden. Oder damit es in den kommenden Jahren keine gravierenden Veränderungen des Bestandes gibt (wie bei klassischen Altstadtsatzungen).
Meiner Meinung nach macht diese Satzung auch nur dort Sinn wo man eine wirklich homogene/einheitliche und geschlossene Bebauung vorfindet, bzw. ein Ensemble. Also genau im eingezeichneten Gebiet.
Seltsam ist nur das man dem Monbijou-Park und die ehem. F-E Kaserne mit einbezogen hat, dort wäre es zwar auch nötig aber mit den gleichen Gestaltungsvorschriften wie am Gendamenmarkt wohl auch kaum vorstellbar. Bevor man dann in dieser Satzung bei jeder zweiten Straße Ausnahmeregelungen verspricht, lieber für jedes Gebiet ne extra Satzung und das Chaos ist perfekt!Ich weiß auch nicht was man sich von der Museumsinsel städtebaulich so tolles in dessen Umgebung verspricht. Es ist und bleibt eine Insel. Man hat ja hier noch nicht einmal eine vernünftige Uferpromenade, sondern nur Brachen, eine alte Kaserne, Hinterhöfe, S-Bahn Brücken und den von Junkies und Prostituierten beliebten Monbijou-Parkt mit angeschlossenen Sportplatz und Freibad. Nach dem Masterplan Museumsinsel, Zeit für einen "Masterplan vis-á-vis Museumsinsel" (incl. Museumshöfe)!
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Ja ich meinte vorallem die historisierenden Platten. Doch die "alten Häuser" wurden von der Fassade her schon fast orginalgetreu rekonstruiert.Aber du hast recht sie stehen leider nicht alle am richtigen Ort und so mit stimmt die Straßenführung auch nicht mehr. Als ich letztes Jahr in Berlin eine Spreetour gemacht habe erzählte ein Touristenführer uns, dass mittlerweile sogar Vorschläge gemacht worden seien das Nikolaiviertel wieder zu rekonstruieren doch ich denke das das wahr nur ein Vorschlag der wohl aber leider nie umgesetzt wird. Ich finde das wirklich schade, denn in fast jeder europäischen Großstadt gibt es solche Keimzellen wo die Geschichte der Stadt angefangen hat (zumindest kann man das an deren Straßen verlauf noch erkenen). Doch in Berlin wurde das Herz der Stadt wörtlich herausgerissen und man kann sich in Berlin die Geschichte vor dem 17 Jh. kaum noch vorstellen. Das ist irgendwie erschekend den Berlin hat zwar für europäische Verhältnisse eine recht kurtze aber dafür eine um so interessantere Geschichte erlebt. Man kann sich außer unter den Linden kaum noch vorstellen, dass in Berlin Grafen,Könige oder gar Kaiser gelebt haben sollen und das es Berlin schon zu ende des Mittelalters gab. Aber so ganz ohne Kern und ohne Schloss ,dass glücklicherweise wieder errichtet werden soll, wikrt Berlin irgendtwie abgesehen vom WK2 wie viele Amerikanische Städte ziemlich "geschichtslos" obwohl in Berlin oder nebenan in Potsdam eigentlich alle möglichen Geschichtsprägnde Persöhnlichkeiten wahren die die Geschichte Europas in negativer wie in positiver Art beinflusst haben ( Napoleon, Kaiser Wilhelm der 2., Stalin; Kennedy, Reagan,Churchill usw.). Und das Berlin so geschichtsträchtig ist sieht man dieser Stadt außer an den Narben im Stadtbild die oft durch Neubauten versucht wurden zu flicken nicht wirklich an.
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Man sieht Berlin seine Geschichtsträchtigkeit nicht an? Glaub mir, du musst nur genau hingucken, man kann sie nicht nur sehen, man kann sie auch anfassen...
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Du meinst mit Geschichte wohl lediglich das Mittelalter. Das sieht man Berlin wirklich nicht mehr an - ausser an Marien-, Nicolaikirche und Heilig-Geist Spital. Aber die sind nicht sonderlich beeindruckend und repräsentativ. Doch das war Berlin im Mittelalter auch nicht...
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Ich verstehe was Du mit Gesichtslosigkeit meinst, Desktopstarrer, aber gerade dem Nikolaiviertel tust Du unrecht. Natürlich ist das Viertel kein architektonisches Glanzstück, doch hat mich diese eigenartige Mischung aus Disneyland und dem etwas hilflosen, naiven Versuch der DDR-Regierung hier der Bevölkerung Berlins ein Stück Altstadt zurückzugeben (das war es nämlich: ein Geschenk zur 750-Jahr-Feier) als historisches Faktum vom ersten Moment an fasziniert. Zudem hat das Nikolaiviertel eine hohe Aufenthaltsqualität.
Was mich aus architekturpsychologischer (sic!) Sicht sehr fasziniert hat ist der Effekt der unruhigen Fassadenoberfläche, der Andeutung von Schmuckelementen, der postmodernen Glockengiebel und der kleinteiligen Parzellierung, wie damit, womöglich unbewusst, die intime Atmosphäre einer mittelalterlichen Altstadt geschaffen wurde.
Ich würde die Platten dort gar nicht als historisierend bezeichnen, sondern als, zwar missglückter, aber durchaus interessanter, wenn nicht gar wegweisender Ansatz für gemischte, innerstädtische Bebauung.Aber derzeit wollen alle ja nur groß und größer bauen
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Das weiß ich doch million, deswegen finde ich Berlin ja so interressant . Das was man sieht ist aber nur die jüngere Geschichte des 20Jh. die Zeit davor ist aber praktisch in der Architektur und im Stadtbild Berlins verloren gegangen. London z.B. hat in der Stadtmitte zwar auch rießige Geschichtslücken, bloß fällt es da nicht so sehr auf, da die bedeutensten Gebäude im WK2 nicht zertört wurden und überwiegen die Arbeiterviertel zerstört wurden.Mir geht es auch nicht um rießige Bauten aus der Anfangszeit von Berlin die es auch nie gab, denn Berlin ist lange zeit bis zu Industriealisierung in Deutschland recht provinzlerisch gewesen. Das Nikoleiviertel war ja auch bis vor dem Krieg recht arm aber das ist auch einer der Gründe warum es überhaupt Altstädte gibt, weil unsere Vorfahren hätten nicht unbeding großen Skrupel gehabt ihre Altstädte nieder zureißen und diese durch modernere Häuser zuersetzen da diese Altstädte früher als ein Armutszeugniss galten. Das war noch so bis in die 70er hinein der Fall weil diese alten Häuser teilweise auch eine mießerabele Wohnqualität aufwiesen . Aber heute ist die Situation anderst, und die Leute suchen nach einer Indntität mit ihrer Stadt und da sind Plattenbauten und Nachkriegsmoderne nicht gerade sehr zufriedenstellend. Berlin hat ganz sicher auch sehr viel interresante und gute Architektur, bloß liegt diese meistens am Rand der Stadt oder aber die meisten Berlin Besucher wissen nicht einmal das es solche Gegenden in Berlin überhaupt gibt. Zumindest kann ich aus meinen Bekanntenkreis nur sagen, dass viele Berlin für eine einzige Plattensiedlung halten, da man in Mitte sehr viele Platten sieht. Und aus diesem Grund bin ich ein Gegner der Platten in Berlin. Man kann zwar einen kleinen teil der Platten in der Mitte für die Nachwelt erhalten aber die meisten Platten können noch so geschichtsträchtig sein diese Art von Plattenarchitektur gibt es auf der ganzen Welt und schafft dazu auch noch viele soziale Spannungen zwischen den einzelnen Bewohnern (dies ist aber nich unbedingt nur auf die Platten zurück zu führen). Ich habe mir das Nikoleiviertel auch schon angeschaut und fand es von der Atmosphere auch recht angenehm und man kann wie gesagt eine kleinen Anteil an den Nikoleiplatten erhalten z.B. das Haus mit der zynisch wirkenden Aufschrift "Stadt des Freidens" aber ich fand die Rekonstruierten Ecken in dem Viertel um einiges Angenehmer. Ich frage mich des öfteren was die Besucher aus dem Ausland über dieses Viertel wohl denken. Mir persöhlich ist es aber sehr unangenehm sich vorstellen zu müssen, dass viele dieses Viertel als ein Aushängeschild für die Armut Berlins oder teilweise deutschlands missverstanden werden könnte. Ich weiß der Satz klingt spießig aber es geht auch um das Images Berlins, die harrstreubenden Berichte die ich auch aus meiner Klasse kenne bestätigen nur meinen Verdacht das viele Leute dies so interpretieren. Berlin soll kein zweites Dubai sein aber es soll auch nicht immer so tun als ob arm immer so sexy ist. Und so arm ist Berlin auch wieder nicht,so das eine Vorderung nach einer ansehnlicheren Mitte nich als Disneylandträumerei abgestempelt werden dauf . Man dauf auch nicht vergessen, dass Berlin unsere Bundeshaupstadt ist und da muss man nicht so aussehen als ob Berlin nie wieder das Potenzial einer bedeutenden Metropole erreichen könnte.Außerdem muss die Stadt ja auch dem Ottonormalverbraucher gefallen und nicht nur der Fachwelt. Ich kann mir vorstellen, das mich die Berliner jetzt nicht mehr mögen aber das musste ich einfach einmal los werden.
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Ich will nicht auf jeden Satz eingehen, aber ich muss doch widersprechen wenn du meinst die Nachkriegsarchitektur (du meinst wohl hauptsächlich die Platten) sei wenig identitätsstiftend. Ersteinmal ist ja das Nikoleiviertel nicht die typische Platte, die meisten Leute, denke ich, verbinden mit Platte die großen Siedlungen und keine Blockrandbebauung (gibts in Plattenform übrigens auch viel in der unter Flächendenkmalschutz stehenden Spandauer Vorstadt). Die Menschen, die ich im Nikolaiviertel kenne wohnen dort schon seitdem man dort eine Wohnung bekommen kann, sicherlich nicht, wegen der drei Altbauten. Du sprichst ja am Ende auch von Image und genau das ist es, was den DDR-Bauten aus der Massenproduktion anheftet. Der Fernsehtum hingegen steht mittlerweile als DAS Symbol für das junge Berlin (vergiss das Brandenburger Tor) dabei galt er besonders in Westberlin lange noch eher als Witzfigur. Die Platten stehen eben schlecht da. Würde man hinterm Alex ein paar Latte Macchiato Cafés eröffnen und den (unwissenden) Leuten mal wieder was von Licht, Luft und Sonne erzählen würde ich wetten, dass das auch beliebte und damit Identitässtiftende Viertel werden. Dem Nikolaiviertel zumindest haftet kein negatives Image an. Und durch Kultur und Gastronomie macht man sich dort eben eher einen guten Namen (noch dazu war die Wasserlage außergewöhnlich zu der Zeit, das hat man sonst wo in Europa erst 10 Jahre später entdeckt).
Worauf wollte ich hinaus...? Identität hängt nicht an der Bauweise, da bin ich mir sicher! Aber ich glaube fast ich werde mich aus diesen Rekonstruktionsdebatten raushalten. Lasst uns einfach bauen, die Architektur und die Räume um sie herum beurteilen und vor allem stehen lassen, was man für gut befinden kann. -
Eins würde mich mal interessieren. Es ist hier immer mal wieder die Rede davon, dass es nur in Berlin Mode sei sich selbst zum Kriegs- und Ruinendisneyland machen zu wollen (Zitat Paderwan: In Berlin gibt seit längerem den Zeitgeist, sich selber zum Kriegs- und Ruinendisneyland zu machen, seltsamerweise nur in Berlin.). Abgesehen davon, dass die Museumsinsel, genauer gesagt das Neue Museum, für mich alles andere als eine Ruine ist, für welche Bauten soll das denn alles zutreffen als das man hier wirklich von einem Zeitgeist sprechen könnte?
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naja, ein weiteres gebäude wäre der Reichstag, wo man (teilweise sehr obzöne) grafittis als historisches zeugniss erhalten hat...
gleich von einem zeitgeist der ruinenanbetung zu sprechen, halte ich aber für völlig haltlos
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Mir ist gerade aufgefallen ,dass das Stuttgartgarter Rathaus so änlich ist wie das Neue Museum, denn als das Rathaus zertört wurde ist nur die Rückseite ganz geblieben also hat man fast genauso wie bei dem neuen Museum einen neuen Turm mit samt einem neuen vorderen Gebäudeteil an die noch erhaltene Rückseite gebaut. Es hat aber keine Einschusslöcher oder änliches.
Turm mit Rückseite des Rathaus
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/8124041.jpgMan hat in Stuttgart aber auch einen sehr interssanten Hügel zum ansehen der heißt Monte Scherbelino. Er wurde durch Bauschutt aus dem WK2 um 40 Meter höher und man kann auch heute noch die Trümmer sehen.Ich dachte früher als Kind änlich wie viele heute bei dem Neuen Museum, dass es Antike Ruinen Trümmer seien sollten aber heute weiß ich es ja besser.
http://upload.wikimedia.org/wi…jpg/800px-Birkenkopf2.jpg
Ansonsten kenn ich keine Gebäude oder änliches wo man in Stuttgart Kriegschäden Konnserviert hat. Mir ist übrigens gerade auch aufgefallen, dass Stuttgart auch nur ein Nikoleiviertel änlichen Stadtkern hat, das ist mir bis heute eigenlich nie so richtig in den Sinn gekommen.
http://l.yimg.com/g/images/spaceball.gifHamburg hat aber auch so änlich wie die Gedächniskirche noch die St Nikolaikirche als bauruine erhalten.
http://farm1.static.flickr.com…863193_8e3ba1ddd0.jpg?v=0Deswegen kann man sagen, dass Berlin bei weitem nicht die einzige Stadt auf der Welt ist die Kriegschäden konserviert und für die Nachwelt erhält.
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Gibt es am Alexanderplatz eigentlich ein Konferenzcenter?
Vielleicht wäre das ja eine Idee für den Hines Büroturm. -