Stadtgespräch Berlin / dies und das

  • Modern hin oder her: Auch die Moderne hat schon ansehnlichere und "interessantere" Bauwerke vorgebracht als diesen hier. Ich würde mich einreihen in die Reihe der Leute, die den Entwurf nicht unbedingt zum Leben braucht :)

  • Ich denke in 15 Jahren wird man den Bau als Bausünde wahrnehmen. Ist mir eher wieder so ein Experimentbau, der nach kurzer Zeit seine Faszination verloren hat.

  • Wow, gefäll tmir sehr gut! Nur leider ist die Farbe föllig daneben! Das ist mir ein bisschen zu Minas Morgulesk.
    Ich denke in 15 Jahren wird man den tollen Bau hoffentlich hell anmalen :)

  • Ich denke, daß der Bau natürlich einen Tick zu exaltiert ist, und ein wenig zu laut "Hier!" ruft, aber ich glaube er ist ja auch gerade an dieser Stelle wohl ein wenig als programmatische Provokation gemeint...
    Wenn man bedenkt, wie viele Bauten in Berlin in den letzten gut 15 jahren die immer gleiche Langeweile der "Kritischen Rekonstruktion" wiederholt haben, dann ist der hier wie ein Rocker, der in eine Soiree der GHB reinplatzt und erst mal laut und vernehmlich rülpst...;-)

  • ^ Die Frage ist nur, ob Architektur rülpsen oder gefallen sollte. Ich bin jedenfalls kein Fan der "leckt mich am Arsch"-Architektur - ne hässliche Website kann ich wegklicken, ein hässliches Bild verschenken, an ner hässlichen Butze muss ich jeden Tag vorbei. Ich schliess mich da Original Score an - modern geht auch ohne Stinkefinger.

  • ... modern geht auch ohne Stinkefinger.


    Richtig.
    Die Moderne ist nunmehr fast 90 Jahre alt, hat Pubertät, Midlifecrisis und Karriereknicke er- und überlebt - da muß man doch nicht ordinär werden! :lach:

  • Frage: Ich habe diese Wiederherstellung eines Landhauses von Heinle Wischer Partner gefunden. Das Gebäude müsste im Original aus den 30er Jahren sein. Hat jemand eine Ahnung, von wem das Gebäude ist? Ist es vielleicht ein früher Henselmann? Henselmann soll ja in den 30ern eine Gebäude in der Nähe von Berlin errichtet haben.


    http://www.heinlewischerpartner.de/?id=102&projekt=97-030


    Nachtrag:
    Die Auflösung habe ich dann doch noch gefunden. Das Gebäude ist von Luckhardt. Eine Ikone der Bauhauszeit.


    http://www.weissenhofgalerie.d…llen/luckhardt/index.html


    Zurück zu Henselmann, hat einer evtl. Aufnahmen von seinen Bauhausbeiträgen?


    Anmerkung Mod: Beiträge hierher verschoben

  • New York City: Boulevard Broadway! Modell auch für Berlin?

    ich dachte, das könnte auch an dieser stelle noch einmal erscheinen...


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    Die FAZ vom 16. Juli 2008 berichtet, die New Yorker Stadtverwaltung plane die Umwandlung eines Abschnitts von Broadway zwischen dem Times Square und dem Herald Square so, dass er an die Pariser Boulevards erinnern solle. Zwei der vier Autospuren würde man zurückbauen, auf der so gewonnenen Fläche würde man u.a. das Aufstellen der Außentische der Cafés genehmigen. Außerdem wolle die Stadt Bänke und Blumenkübel aufstellen. Die Entwürfe der Umgestaltung solle Jan Gehl liefern. Das Budget der Massnahme: Ungefähr 700.000 US-Dollar.


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    ich denke es wäre in der tat ein akt der weitsicht wenn man das konjunkturpaket (aufbau west, etc...) in dieser hinsicht anlegen würde.


    statt ausschließlich umgehungsstraßen und neue kreisverkehre zu planen, könnte man etwas für deutschlands innenstädte tun, und in den großstädten ein gezieltes stadtteilmanagment!


    man hat die außergewöhnliche möglichkeit mit den mitteln die man bereit ist einzusetzen, auch adäquat viel zu erreichen, indem man koryphäen wie jan gehl und andere experten zu verschiedenen projekten hinzuholt...
    und sich so eine städtische qualität auf jahrzehnte sichert. gleichzeitig investiert man damit nicht nur in infrastruktur, sondern auch in die weichen standortfaktoren, die gewonnene lebensqualität widerrum spricht dann für deutschland als standort und beflügelt den tourismus.


    stellt euch mal vor, jeder bezirk müsste in absprache mit den anderes ein 10-punkte-programm konzeptuieren wie folgendes...


    http://www.metropolismag.com/html/co...ped/index.html


    schöne feiertage!!

  • neuer thread?

    denkt ihr im übrigen, dass es sinnvoll wäre, abseits dieses freds einen Berlin-Visionen-Fred anzulegen?
    Würde ich mir eigenlich wünschen und ich würde auch immer meine visiönchen zum besten geben...

  • 2089 - skyline in berlin je möglich?

    gibt es in berlin eigentlich noch anständige möglichkeiten, auch hochhäuser über 150m zu errichten?


    finde es irgendwie komisch, wenn man mit städtebaulichen masterplänen überall und allenthalben sich die möglichkeiten einschränkt, und das oft an den bedürfnissen vorbei.
    so geschehen am alex, zb. respektierte der masterplan von liebeskind die gegebenheiten, wohingegen momentan noch immer davon ausgegangen werden muss, dass irgendwann das forumhotel abgerissen wird. wie unwirtschaftlich, wenn gleichzeitig auch noch andere potentielle investitionen ausgeschlossen werden, wie damals der trump-turm.

  • nunja, es sind ja nichtmal investoren für die 10 150m Hochhäuschen am Alex da.


    Insofern bezweifle ich, das es je dazu kommen wird, das ein oder mehrer Hochhäuser der 250-350meter klasse (oder gar darüber) in Berlin errichtet werden würden. Selbst wennd ie Stadt es zulassen würde.


    Wer sollte denn in so ein Büro Silo reinziehen? Da wird ja auf einen schlag raum für 5-10 tsd arbeitsplätze geschaffen, die logischerweise sehr hochwertig sein müssen, um die hohen mieten zu bezahlen.
    Meines wissens nach hat die DB AG mal nachgedacht, am HBF ein 200m Hochhaus zu errichten...ist aber auch nix draus geworden.

  • So sicher bin ich mir da nicht.
    Wenn ich mir in Enzos Büromarktnachrichten die Flächenumsätze 2008 anschaue:


    An erster Stelle der deutschen Büromärkte lag erneut München mit 786.000 Quadratmetern (minus 6 %), gefolgt von Frankfurt mit 566.000 Quadratmetern (minus 10 %) und Hamburg mit 544.000 Quadratmetern (minus 4 %). Auch Berlin (468.000 m², minus 6 %) und Düsseldorf (424.000 m², minus 13 %) konnten nicht an das Vorjahresergebnis anknüpfen.


    Berlin liegt da 40% hinter Spitzenreiter München. Und auch die Jahre davor war und die nächsten Jahre wird sich die Reihenfolge wohl nicht verändern.
    Aber das muss doch nicht so bleiben. In zB. einer Generation kann das auch wieder anders aussehen. Und wenn dann mal 200 oder 300 qm mehr pro Jahr Bürofläche in B nachgefragt werden, geht auch das Bauen wieder in süddeutsche Dimensionen, dann werden auch Hochhäuser plötzlich interessant.

  • Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär, dann wär ich morgen...


    Ich versteh gerad nicht den Sinn warum wir hier darüber diskutieren, ob in 70 Jahren Hochhäuser in Berlin realisierbar wären. Wer weiß denn schon was in 70 Jahren los ist wenn man oft nicht mal weiß was im nächsten Jahr kommen wird?
    Bspw. war vor 2 Jahren wirtschaftlich "noch alles in Butter"; jetzt bricht über uns die schwerste Wirtschaftskrise seit langem herein.


    Außerdem fand Planung der Alexanderplatz-Hochhäuser damals ja auch noch unter ganz anderen Vorzeichen statt (man dachte Berlin würde sich zu DER Boom-Metropole entwickeln)...der Senatsverwaltung ist mittlerweile sicherlich klar, dass hier hochhaustechnisch mittelfristig nichts passieren wird.
    Man sollte lieber zusehen, dass die ganzen anderen City-Brachen verschwinden als hinter Luftschlössern hinterherzurennen.

  • Ich schließe mich meinem Vorredner an. Die HH-Pläne für den Alex sind von 1993, das sind inzw. auch schon wieder knapp 16 Jahre ...
    Man sollte froh sein, wenn mittelfristig die beiden HH am Zoo hochgezogen werden. Von den geplanten HH am Hbf. bzw. als Gegenpol zum Allianz-HH an der Mediaspree ganz zu schweigen.
    Ich könnte mir denken, WENN das HH beim Hines-Bau bzw. an der Alexa kommt, dass das eine Art Initialzündung SEIN KÖNNTE - aber man wird sehen.


    Generell waren doch HH ein Produkt hoher Grundstückspreise bzw. Platzmangels. Beides herrscht ja nun in Berlin wahrlich nicht vor, was auch seine guten Seiten hat.

  • Das aber ist genau das was ich meinte, Bato.


    Man kann nicht sagen ob oder wann Berlin seine ersehnte Hochhauspracht erhält. Eben gerade weil die Welt sich schnell ändern kann.

  • Wie auch immer...ich sehe realistisch keinen Grund weswegen es in Berlin mittelfristig eine hohe Nachfrage nach Büroraum geben sollte, die den Bau mehrerer Hochhäuser begünstigen würde. Möglich dass sich die Welt schnell ändert, aber selbst bei einem kleineren Boom dürfte die Nachfrage mit der vorhandenen BGF abdeckbar sein.

  • Soweit ich weiß sind im Mittel momentan auch bessere Gewinne mit der Vermietung von Wohnraum zu erwirtschaften, würde mich aber wundern wenn wir am Alex demnächst einen Wohnturm sehen würden...