Aber deshalb kann ich den Spieß nicht einfach umdrehen und die Gesellschaft meinen ästhetischen Vorlieben anpassen (so wie ich das bei Dir häufig rauslese).
Die Gesellschaft wird immer den ästhetischen Vorlieben von irgend jemandem angepasst, wenn nicht meinen, dann denen von jemand anderem. Es wird doch nicht wirklich basisdemokratisch entschieden, nur weil ich hier nicht der Bestimmer bin. Um im Bild zu bleiben, unserer jetziger Monarch ist der Senatsbaudirektor und sein Wort sollte Gesetz sein. Damit das ganze Stadtbild wenigstens einen gewissen Rahmen hat, der immer noch jede Menge Freiheiten zulässt. Bei manchen Regeln ist es viel wichtiger, das sich alle daran halten, als wer sie aufstellen darf. Es ist zum Beispiel egal ob Links- oder Rechtsverkehr herrscht, solange alle Autos auf derselben Straßenseite fahren. Ähnliches gilt für Traufhöhen, Fensterfronten usw. Wenn nicht einmal mehr der Senatsbaudirektor Vorgaben machen kann, die von allen akzeptiert und beachtet werden, dann regiert nicht die Demokratie sondern die Anarchie. Demokratie ist eine feine Sache solange finale Entscheidungen als solche akzeptiert werden, daran mangelt es häufig.