Ich denke, man sollte das Thema weniger ideologisch diskutieren sondern einfach schauen, wo es gute Beispiele für eine attraktive Wohnraumversorgung gibt.
Ein Beispiel, wie soziale Wohnungspolitik funktionieren kann, ist Wien. Hier gibt es in allen Stadtteilen bezahlbare Wohnungen. In den Gemeindewohnungen beträgt die Durchschnittsmiete 5 Euro inklusive Betriebskosten. Gleichzeitig werden rund 5000 bis 6000 bezahlbare Wohnungen pro Jahr gebaut. Zum Vergleich: In Berlin wurden im letzten Jahr nicht einmal 2000 bezahlbare Wohnungen pro Jahr gebaut, und das, obwohl Berlin fast doppelt so groß die Wien ist.Die geförderten Wohnungen in Wien stehen auch den Mittelschichten offen, ein Effekt, der im Interesse einer sozialen Mischung ausdrücklich erwünscht ist.
http://www.faz.net/aktuell/wir…dArticle=true#pageIndex_2
Der Koalitionsvertrag ist ein Schritt in die richtige Richtung, sieht er doch den Neubau von mindestens 6000 landeseigenen Wohnungen pro Jahr vor.
P.S. Vor hundert Jahren wurde die Wohnungsnot nun wirklich nicht effektiv bekämpft, da wurde Krieg geführt. Der Kampf gegen die Wohnungsnot begann erst 1924, als die Hauszinssteuer eingeführt wurde und die öffentliche Hand massiv in den gemeinnützigen Wohnungsbau investierte. Und es waren auch nicht Private, die zeitweise über 40.000 Wohnungen pro Jahr gebaut haben, sondern gemeinnützige Wohnungsunternehmen.