Das ist eine Riesenschlagseite der Debatte (nicht nur) hier im Forum: Dass es immer um Leute geht, die entweder 600.000 Euro für 90 Quadrameter Neubau ausgeben können (und wollen), oder um Hartz IV-Empfänger, die auf Wohngeld angewiesen sind. Ausgeblendet bleiben diejenigen, die das Gros der Bevölkerung stellen, die ganz normal arbeiten gehen und ein Drittel ihres Einkommens für eine halbwegs zentral gelegene Mietwohnung ausgeben können. Für diese Leute wird die Luft immer dünner, und das ist für mich das Hauptproblem.
Das ist in meinen Augen eine unbelegte Behauptung. "Normalverdiener", da bewegen wir uns wohl im Bereich des Berliner Durchschnittslohnes können sich durchaus noch Wohnungen leisten. Es ist auch nicht wahr, dass derzeit fast nur für Bonzen gebaut wird.
Keine Lösung bietet hier das Mantra, wonach der "normale Markt" die Lösung sei und die Aufgabe der Politik darin bestehe, Investoren den Weg frei zu machen. Die massenhafte Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen generiert nämlich von sich aus kein entsprechendes Angebot - einfach weil die freie Wohnungswirtschaft mehr verdienen kann, wenn sie ein Angebot schafft, das für die meisten Mieter eben nicht bezahlbar ist.
Wie das? Seit wann werfen unverkaufte oder unvermietete Wohnungen denn Geld ab? Sicher bedarf es hier wie überall einer gewissen Steuerung zum Auffangen von Extremen aber mehr Markt im Wohnungsbau könnte wirklich nicht schaden. Da muss man sich halt auch mal die Frage gefallen lassen, ob jede seltene Tümpelkröte oder Fledermaus ein Grund ist, Millioneninvestitionen aufzuhalten. Zumal die Fledermaus am nächsten Windrad, das sie passiert, ohnehin passé ist...