Westbesuch in Leipzig

  • Cowboy


    Die Wanderung innerhalb der Stadt scheint also mit ein Garant für die vielen Renovierungen zu sein. Diese Wanderung zurück in die alten Viertel gibt es auch hier in Zwickau, wenn auch im viel kleineren Maßstab. Aber die Viertel Marienthal und Pölbitz sind Connewitz oder Gohlis recht ähnlich. Und genauso wie Leipzig wurden im Gegenzug ne Menge Platten abgerissen, vllt sogar noch drastischer in Zwickau. Leider vergammeln auch hier noch wunderbare Bürgerhäuser aus diversen Gründen. Ähnlich wie in Leipzig haben vor allem bis jetzt noch unsanierte Häuser an Hauptverkehrsachsen schlechte Karten auf eine Wiederbelebung. Generell verblüffen mich diese Parallelen zwischen den beiden Städten schon, wenn ich auch manchmal etwas verärgert bin, dass die kleineren Städte in Sachsen wie Zwickau irgendwie im Schatten von Dresden und Leipzig zu stehen scheinen, obwohl die Bausubstanz genauso wertvoll ist. Hoffentlich kommt auch hier demnächst die Trendwende. Manches wie Schloss Osterstein lassen ja noch Hoffnung aufkommen :)
    Aber nun zurück zu Leipzig ;)


    p.s. War am Mittwoch mit meinem Vater in Leipzig und der war seit der Wende nicht mehr dort. Der hat ganz schön gestaunt und sich kaum noch eingekriegt vor Freude wie das dort aussieht.

  • ^ Ich kenne Zwickau auch sehr gut, habe umfangreiches Bildmaterial, auch vom Wiederaufbau von Schloss Osterstein (allerdings von April diesen Jahres, inzwischen werden die ja schon viel weiter sein). Ich kann ja mal 'ne Zwickau-Galerie erstellen, ist auf jeden Fall sehr interessant. Leider habe ich keine Fotos von zwei Zwickauer Highlights: Horch-Museum und Johannisbad. Die kannst du ja dann nachreichen.


    Ansonsten ähneln sich die 2 Städte schon sehr, was auch nicht verwundert, haben sie doch ab der 2. Hälfte des 19 Jh die gleiche industrielle Blüte erlebt. Wobei ich aber schon sagen muss, dass die Bausubstanz und der Sanierungsgrad in Leipzig höherwertiger sind.


    PS. Ich weiß nicht wie das die Mods sehen, aber nach meinem Empfinden darf es in einer Galerie ruhig schonmal etwas mehr Off Topic sein.


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    Das sehen wir auch so. Gruß, Schmittchen

  • @ Cowboy


    So sehr off topic ist's ja nun auch nicht ^^


    Ja ne Zwigge Galerie wäre schön. Ich habe leider ehrlich gesagt noc keine Ahnung wie das mit dem Bilder reinstellen so funktioniert. Bilder vom Johannisbad könnte ich einbringen, vom Horch Museum müsste ich erst welche machen, obwohl ich sagen muss, dass es von außen nicht den tollen Eindruck vermittel, den es im Inneren zu bieten hat.
    Schloss Osterstein ist schon sehr weit gekommen. Das Dach ist so ziemlich komplett.


    Ja klar hat Leipzig höherwertige Häuser. Die Stadt war ja auch bedeutender als diese entstanden. Mit wertvoll meinte ich auch garnicht so die äußere Erscheinung der Bausubstanz, sondern die Geschlossenheit der Stadtviertel, die bei beiden ähnlich sind und das machen sie so erhaltenswert. Tolle Einzelbauten gibt's schließlich auch in westdeutschen Städten.


    Kannst du eigentlich ungefähr sagen wie viele Altbauten in Leipzig abgerissen wurden?
    Denn bis auf diese leider nicht mehr existierende Haus aus der Friedrich Ebert Staße, wo man sich so lange gewehrt hatte, habe ich da keine wirkliche Vorstellung. Spielt es da eigentlich eher eine Rolle wo das Haus steht, also in welchem Viertel oder unterteilt man die Häuser auch in Kategorien nach ihrer Wertigkeit ?


    Also ich freu mich auf ein paar Heimatbilder :daumen:

  • Hallo Schnack, späte Antwort jetzt von mir. Sorry.


    Kannst du eigentlich ungefähr sagen wie viele Altbauten in Leipzig abgerissen wurden?
    Also vor einiger Zeit war irgendwo zu lesen, dass in Leipzig seit 1990 über 400 Baudenkmale abgerissen wurden, so viel wie nirgendwo in Deutschland. Nimmt man die Zahl von 17000 Baudenkmälern zur Hand, relativiert sich das Ganze zwar etwas, aber ein Frevel ist es dennoch schlechthin. Der gewichtigste Grund für diese Abrisse scheint mir an ungeklärten Eigentumsverhältnissen zu liegen. Die Eigentümer sind oftmals undurchsichtige Erbengemeinschaften, die im Ausland leben, und zu Deutschland und Leipzig keinen Bezug (mehr) haben. An zweiter Stelle dürften infrastrukturelle Maßnahmen wie Straßen(aus)bau oder neue Gewerbeflächen die Gründe sein, erst an dritter Stelle der Stadtumbau Ost. Aber so genau weiß ich's auch nicht.


    alter Mann, die Website http://www.lipsikon.de geht wieder, ich melde mich demnächst auch per PN bei Ihnen.


    Zu meiner eigenen Freude, dass lipsikon.de wieder geht, ein Vergleich der Beethovenstraße 8, das für mich schönste Historismus-Wohnhaus der Stadt.


    Beethovenstraße 8, Bauzeichnung von A. Roßbach um 1890

    Bild:lipsikon.de (Veröffentlichung ist mir erlaubt)


    Beethovenstraße 8 um 1907

    Bild: lipsikon.de (Veröffentlichung ist mir erlaubt)



    Beethovenstraße 8 im Jahr 2001

    Bild: lipsikon.de (Veröffentlichung ist mir erlaubt)



    Beethovenstraße 8 am 29.11.07

    Bild von mir


    Besonders schön natürlich die Dach-Reko

    Bild von mir

  • Wagahai
    die gegenüberliegende Straßensteite wurde nicht nur saniert sondern fast vollständig von 1992-2002 rekonstruiert, es handelt sich um die Albertina die heute wieder als Bucherei genutzt wird.

  • @ Wahahai,


    gut dass du die gegenüberliegende Seite ansprichst. Wie SevenUp bereits richtig erwähnt hat, handelt es sich hierbei um die wiederaufgebaute Bibliotheca Albertina, die ebenso wie die von mir gezeigte Beethovenstr. 8 von Arwed Roßbach errichtet wurde. Allein die Tatsache, dass der Wiederaufbau 10 Jahre lang dauerte, verdeutlicht den baulichen Kraftakt. Auf dieser PDF
    kann man sich umfangreich über den Wiederaufbau informieren. Interessant vor allem die Vergleichsbilder ab Seite 57 ff, ganz besonders die von der Haupttreppenhalle auf den Seiten 58 und 59.


    Die oben auf dem Bild aus 2001 noch verhüllte Seite sieht heute so aus.


    Bild von mir

  • Jetzt kommen noch ein paar Bilder aus dem zwischen Frankfurter Wiesen (Kleinmesse), Luppe und Straßenbahnhof Angerbrücke gelegenen Teil Lindenaus. Ein sehr kleines, etwas miefiges und heruntergekommenes Arbeiterviertel, wenig spektakulär, aber mit doch einigem Potential behaftet. Typisch Leipziger Ansichten eben. Los geht's:


    Straßenbahnhof Angerbrücke, seit 1925 in Betrieb




    Villa direkt am Straßenbahnhof



    Ein paar Impressionen aus der Kuhturmstraße. Die Sanierungsarbeiten der Wohngebäude (Reformstil, vmtl. um 1910 entstanden) ggü. des Straßenbahnhofs sind in vollem Gang. Saniert wird von links nach rechts.






    weitere Ansichten aus der Kuhturmstraße





    Auch dieses im Reformstil errichtete Gebäude soll demnächst saniert werden.



    Gleich um die Ecke wird die 1866 erbaute Krügerol-Bonbonfabrik (Gründer Richard Krüger) in Loft-Wohnungen umgebaut. Die Gebäude stehen natürlich unter Denkmalschutz und bleiben -zumindest äußerlich- erhalten, ebenso der Schornstein. Der ehemalige VEB Krügerol ist nun eine Leipziger GmbH, dessen Vertrieb die Kölner Klosterfrau übernommen hat.





    Ob das Wohnhaus links (dürfte zu gleicher Zeit entstanden sein) auch saniert wird, weiß ich nicht.



    Auch die dazugehörigen Werkwohnungen auf der gegenüberliegenden Straßenseite werden saniert und zu kleinen Wohneinheiten umgebaut.




    Um die Ecke, Luppenstraße 2 (Ansicht von 1909)

    Quelle: http://www.lipsikon.de (Erlaubnis zur Veröffentlichung ist mir erlaubt)



    Ansicht heute



    In der Verlängerung Richtung Lindenauer Markt gibt es Perforation deluxe. Parkplatzbrache mit maroder Häuserrückfront der Lützner Straße.



    Und die Geranien, die waren genauso traurig steht aufgrund der Tristesse an diesem Haus geschrieben. Im Sommer wird das unbewohnte Haus m.W. mit Geranien geschmückt.



    Ein paar Impressionen vom Verlauf der Luppe





    Und zum Schluss ein Blick in die Dreilindenstraße



    Die Musikalische Komödie ist ein Ableger der Leipziger Oper

  • Die oben auf dem Bild aus 2001 noch verhüllte Seite sieht heute so aus.
    Alle Achtung, das sieht wirklich nach einer Menge Arbeit aus. Wirklich erstaunlich, wie sich Leipzig heraus putzt. Danke für die hervor ragende Bilddokumentation, sehr schön!

  • Cowboy: Danke Cowboy für die die Bilder aus dem westen von Leipzig :daumen:


    Einen kleinen Fehler habe ich entdeckt.
    Die Frankfurter Wiesen ist nicht das Gelände wo die Kleinmesse stattfindet. Das Kleinmessegelände befindet sich am Cottaweg, westlich der Weißen Elster, was bis zum Jahr 2010 für rund 3,2 Millionen Euro saniert wird. Auf dem Gelände "Frankfurter Wiesen" befindet sich heute der Haupteingang zum Sportforum (nähe der ARENA). Der Umzug vom alten auf das neue Gelände war schon 1936, weil die NS diesen als Aufmarschplatz umgebaut hat.

  • ^ Aha, wieder was gelernt. Danke. Aufgrund der Errichtung des Zentralstadions in den Fünfzigern wurde ja auch die Frankfurter Straße in Jahnallee umbenannt. Wäre Turnvater Jahn ideologisch vorbelastet, hiese die Jahnallee heute bestimmt wieder Frankfurter Straße, zumal Frankfurt Partnerstadt ist (wie mir scheint, aber ohnehin nur auf'm Papier...).

  • Bachviertel / Johannapark

    Ein paar Bilderchen vom sog. Bachviertel, geknipst von mir am Sonntag vor 8 Tagen. Das Bachviertel gehört zum Stadteil Zentrum-West und ist ein reines Wohngebiet, das den Puffer zwischen Zentrum und dem bereits von mir gezeigten Stadtteil Plagwitz bildet. Seinen Namen verdankt es der Sebastian-Bach-Straße, die mitten durch das Viertel führt. Es besteht überwiegend aus Bürgerbauten des 19. Jh und Anfang des 20. Jh.


    Musik wird hier ganz groß geschrieben. Mit dem ehrgeizigen Projekt Forum Thomanum soll im Bachviertel ein Musikcampus entstehen.


    Das klassizistische Alumnat des Thomanerchores in der Hillerstraße (Bj. 1881).



    Schräg gegenüber in der Schreberstraße das Gymnasium der Thomaner, die Thomasschule (Bj. 1877). Apropos Schreberstraße. Der Name "Schreber" stammt von dem Leipziger Arzt Dr. Daniel Moritz Gottlieb Schreber, der einer Kleingartenanlage im Bachviertel seinen Namen verlieh. Mit Gartenwirtschaft und dergleichen hatte Schreber aber nie was zu tun gehabt, trotzdem ist heute der Name Schrebergarten jedem ein Begriff, und viele sind nach wie vor der irrigen Annahme, dass Dr. Schreber der Erfinder der Kleingartenanlagen sei. Verrückt, was?



    Die Villa Sebastian-Bach-Str. 3. wurde im Zuge des Projekts Forum Thomanum vor kurzem saniert. In dieser Villa entsteht in nächster Zeit ein musikalischer Kindergarten, der die frühmusikalischen Talente der Kleinen fördert.


    Villa Sebastian-Bach-Str. 3, Zustand 2005

    Bild: Kindv2Dresdnern



    Zustand Februar 2006



    Gegenüber des Alumnats steht das ehemalige Wohnhaus des Architekten Max Pommers (1. Bauleiter Städel / Frankfurt a. Main, Pionier der Eisenbetonbauweise). Max Pommer hat dieses Gebäude in der Hillerstr. 9 um 1889 errichtet.



    Weiter geht es mit ein paar Eindrücken aus dem Bachviertel.




    An der Käthe-Kollwitz-Str. stehen noch einige Gebäude aus der vorgründerzeitlichen Ära (zwischen 1860 und 1870 erbaut). Im Vergleich zu den opulenten Gründerzeitbauten wirken sie sehr schlicht. Trotzdem sehr schade, dass es diese Häuser bei Investoren so schwer haben.




    Östlich des Bachviertels grenzt der Johannapark. Bei rekordverdächtigen 18 Grad im Februar, treibt es die Leute natürlich in Scharen in den Park.


    Blick vom Johannapark ins Zentrum, wo die Türme des City Hochhauses und des Neuen Rathaus grüßen.



    Blick Richtung Karl-Tauchnitz-Str.



    Durch die Bäume zu erkennen die Lutherkirche



    Blick zur Ferdinand-Lassalle-Str.



    Ein paar Eindrücke von der Ferdinand-Lassalle-Str.





    Großzügiges Villengrundstück ohne Villa.



    Villa Sebastian-Bach-Str. 53, erbaut vom Leipziger Historismus-Gott Arwed Rossbach (Ostgiebelseite Paulinerkirche, Klingerhaus, Taborkirche, Roßbachpalais Beethovenstr. 8...) für Verlagsbuchhändler Leopold Gebhardt.




    Direkt daneben die nicht minderschöne Villa Käthe-Kollwitz-Str. 115, erbaut wieder von Max Pommer für Verlagsbuchhändler Hermann Julius Meyer (Stiftungsgründer Meyer'sche Häuser Leipzig und Sohn des berühmten Meyers-Lexikon-Verlegers Joseph Meyer).





    Meyer-Villa im Kontext zur Käthe-Kollwitz-Str.



    Fassaden an der Käthe-Kollwitz-Str.



    Gegenüber folgende im Heimatstil errichteten Häuser (vmtl. in den Zwanzigern erbaut). Sanierung erwünscht!



    Zum Schluss noch ein Bild aus der Sebastian-Bach-Str.


    Bilder -bis auf das eine angegebene- von mir.

  • you makes ze besst pictures for Leipzig! :D


    Hat's off to you - you really do show some of the best sides of Leipzig and what it has to offer from its architecture. :daumen:

  • Sportforum Leipzig


    Bevor mein Westbesuch mit der inneren Westvorstadt enden wird, gibt es noch ein paar Fotos vom Sportforum. Die Pläne für ein solches Cluster auf den Frankfurter Wiesen gab es bereits Ende der Zwanziger Jahre, die Realisierung erfolgte dann nach dem 2. Weltkrieg. Im Mittelpunkt stand damals die Errichtung des "Stadions der Hunderttausend" (Bj. 1954 - 56), wo seit 1956 das Turn- und Sportfest der DDRausgetragen wurde.


    Zu den Bildern:


    Arena Leipzig, zwischen 1999 und 2001 nach Plänen der Stuttgarter asp-Architekten errichtet. Maximales Fassungsvermögen: 12000 Besucher.





    Blick auf die Schüssel in der Schüssel. Das neue Zentralstadion von den Schweizer Architekten Wirt & Wirth wurde in das alte hineingebaut, was städtebaulich m.E. genial ist. Zur Verdeutlichung folgendes Luftbild.






    Vor dem südlichen Eingang befindet sich die sog. Festwiese, die hauptsächlich für Freiluftkonzerte genutzt wird. Der 40m hohe Glockenturm wurde in den Fünzigern in Gedenken an Arbeitersportikone Werner Seelenbinder errichtet.



    Noch ein Blick von der Wettiner Straße aus auf die östliche Seite des Zentralstadions.




    Gegenüber des Stadions entlang der Jahnallee befinden sich die Gebäude der DHFK (Deutsche Hochschule für Körperkultur). Hier zu sehen das 1964 fertig gestellte Sportmedizinische Institut.



    Eindrücke vom Platz davor. Wer in der DDR zur Schule gegangene User kann sich noch gut an Rumpfbeugen erinnern, wie es die Kinder links im Bilde üben (wenn man nicht weiß, was die da machen, könnte man auch denken, die üben fürs Erwachsenenalter)? Heute ist diese Art der Bauchmuskelübung verpönt, da sie den Körper mehr schädigt. Sit ups heißt die neue Zauberformel für straffe Bäuche.



    Im Hintergrund dieser beiden Sportler ist die rennomierte Handelshochschule zu sehen, die schon mehrfach zur besten Wirtschaftsuni Deutschlands ausgezeichnet wurde.



    Hier die Gebäudefront der Handelshochschule im Campusinneren.




    Und das Gebäude im Hintergrund dieser beiden Sportler gehört meines Wissens schon zur Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.




    Kopfbau der Wirtschafswissenschaftlichen Fakultät. Schöner DDR-Neoklassizismus aus dem Jahre 1957.



    Gleich um die Ecke in der Marschnerstraße das Sport-Gymnasium Leipzig.



    Hinter diesem Gebäude beginnt die historische Schrebergartenanlage. Es war der Schwiegersohn von Dr. Daniel Gottlob Schreber, der Schuldirektor Dr. Ernst Innocenz Hauschild, der 1864, 3 Jahre nach dem Tode Schrebers, dessen Wunsch nach kindgerechten Spiel- und Turnplätzen Ausdruck verlieh, indem er und viele Mitstreiter den Schreberplatz für Kinder anlegte. Erst einige Jahre nach der Errichtung, legte der Lehrer Heinrich Karl Gesell an diesem Platze Gärtchen an, die wiederum Jahre später parzelliert und umzäunt wurden. Erst zu diesem Zeitpunkt, also viele Jahre nach Schrebers Tod, bekam sie den Namen "Schrebergarten". Heute ist dieser Name in ganz Deutschland, und darüber hinaus auch im Ausland (schreber gardens) populär.



    Das 1896 errichtete Schrebervereinshaus beherbergt heute ein Museum



    Blick von der Schrebergartenanlage aus auf die Rückfront der AOK, die zwischen 1922 und 1925 von Otto Droge errichtet wurde.



    Die Vorderseite ist eine Mischung aus Art déco und Neoklassizismus. Man erkennt, dass dieses Gebäude für die von mir oben gezeigte 50er-Jahre-Bebauung Vorbild war.


    Eigene Bilder

  • Hier eine Fabriksanierung, die mir bis vor kurzem gar nicht so richtig bewusst war. Ich weiß weder, wann das ganze passiert ist, noch, was es ursprünglich für eine fabrik war, nur, dass das Ergebnis verdammt gut aussieht. Passt ganz gut hier hinein, da auch im Westen, genauer gesagt an der Könneritzstraße gelegen, direkt neben der Leipzig International School:






    Direkt daneben beginnt scheinbar eine Sanierung.


    Und weil's so schön ist, nochmal eine Straßenansicht:



    Grüße,
    *D

  • Da ich mal in die International School ging (okay, dick aufgetragen, es war zu Zeiten, als die Schule noch POS Maurice Thorez hieß), weiß ich, dass besagter Gebäudetrakt mal eine Bonbon- bzw. Schokoladenfabrik war. Der Trakt verläuft parallel zum Schulhof, und es gab nichts schöneres für uns Kinder, wenn die Frauen im Dederon-Look in der Pause warme Karamellbonbons auf den Hof schmissen. Wie ich sehe, befinden sich nun dort, wo einst die Kessel qualmten, Wohnungen. Nunja...

  • ...und der Eingangsbereich des Vorderhauses hat eine bauzeitliche, jetzt sehr schön restaurierte Wanddekoration, die eindeutigen Bezug zum Thema "Schokolade" hat...

  • Innere Westvorstadt

    Mit der inneren Westvorstadt möchte ich euch den letzten Teil meiner Westbesuchs-Galerie vorstellen. Beginnend am Dittrichring, drehe ich meine Runde über die Gottschedstraße, schweife kurz ab ins Kolonnadenviertel, um wieder über die Gottschedstraße, Friedrich-Ebert-Straße und Jahnallee zum Ranstädter Steinweg zu gelangen.


    Die Hochschule "Felix Mendelssohn Bartholdy" sowie das Centraltheater, das von mir für diese Serie bestimmt war, habe ich euch bereits hier vorgestellt.


    Weiter geht's mit dem Geschäftshaus Lipanum, um 1914/15 von Peter Dybward errichtet.



    Gottschedstraße




    In Gedenken an die große Gemeindesynagoge, die hier bis 1938 stand, zeichnete man 2001 deren Grundriss nach und stellte 140 Stühle aus Bronze auf. Es ist ausdrücklich erwünscht, darauf platz zu nehmen. Gesehen habe ich dennoch niemanden, der das gemacht hat. Im Hintergrund die Plattenbauten des Kolonnadenviertels.




    In den letzten Jahren der DDR, zwischen 1987 und 1989, wurde die Umgestaltung der inneren Westvorstadt verwirklicht. Seiner Zeit war man insoweit fortschrittlich, dass Alt- und Neubauten einbezogen sowie die historischen Grundrisse weites gehend bewahrt wurden. Dennoch können die in typischer Plattenbauweise errichteten Neubauten nicht überzeugen. Die DDR war marteriell am Ende.


    Blick zum Dorotheenplatz



    "Nachwende"-Neubau in Anlehnung an ein gründerzeitliches Industriegebäudes, das zuvor abgebrochen wurde. Ziemlich gelungen.

    Bild: LEgende



    Dorotheenplatz mit den beiden Figuren Jupiter und Juno, im Jahr der politischen Wende eingeweiht.



    Noch einmal ein näherer Blick auf die "Vorwende"-Neubebauung




    Die Altbauten in der Kolonnadenstraße wurden wohl schon zu DDR-Zeit saniert. Zum Teil gar nicht übel.



    Wieder zurück in der Gottschedstraße, ein Stück weiter stadtauswärts.



    Ich weiß, welcher User hinter welchen Fenstern wohnt *Zwinkersmiley*



    Etwas ältere Bebauung in Richtung Friedrich-Ebert-Straße



    Zwischendurch werden in Kriegslücken moderne Stadthäuser gebaut.



    Vorgründerzeitlich...




    Kontrastprogramm in der Friedrich-Ebert-Straße



    Ruinös am Waldplatz



    Döner's Paradise in der Jahnallee





    Neue Ufer: Der 2006 ans Tageslicht beförderte Elstermühlgraben. Am gleichen Standort der Fotoaufnahme stand vor 3 Jahren noch die Kleine Funkenburg.



    Blick um 180 Grad zurück stadtauswärts.


    Quellenangabe vergessen, und keinem ist's aufgefallen.


    Bilder: Cowboy

  • Eindrucksvolle Bilder aus einer traumhaften Stadt. Das Element Wasser erobert sich seine ursprünglichen Wege zurück und stößt wieder in das Bewusstsein der Leipziger vor. Auf das Leipzig wieder erblühe und weiter wachse!

  • Ruinös am Waldplatz

    Ruinös am Waldplatz.


    Werden die Ruïnos am Waldplatz auf einen Tag wieder zu ursprüngliche Waldplatzbebauung zurückkehren? Gibt es hier Pläne??? :confused:


    Welche (schöne) Bauten standen da früher????


    Ich sehe das fast 75% der Gründerzeitler überholt worden sind (zur DDR-Zeiten und besonders nach der Wende). :daumen:


    Reko's in Leipzig sind eher selten oder? :nono: