"am Bedarf vorbei"
Die ImmobilienZeitung veröffentlichte heute einen Artikel über den Wohnungsbau, beruhend auf einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft, nach dem es bundesweit einen Neubaubedarf von 385.000 WE jährlich gebe - davon 174.000 WE (ca. 45%) in den Großstädten über 100 Tsd. Einwohner, wo die meisten Arbeitsplätze entstehen und es den größten Zuzug gebe - nicht nur Flüchtlinge, sondern noch mehr aus dem EU-Ausland.
Ich schätze mal kurz - 80 Mio. Einwohner in Deutschland, davon laut Artikel 32% in den Großstädten, von den Düsseldorf etwas über 600 Tsd. EW hat - dann bräuchte man anteilsmässig 2,4% von den 174.000 WE jährlich, also 4176 WE/Jahr. Eher wird nach Düsseldorf noch lieber gezogen als in viele andere Großstädte - so oder so ungefähr um die Hälfte über dem offiziellen Ziel von 3000 WE/Jahr.
Laut Artikel würden am häufigsten Zwei- bis Dreizimmerwohnungen gebraucht, die zu selten gebaut würden - in den A-Städten (darunter Düsseldorf) nur 26% bis 29% des Bedarfs dieser Wohnungsgröße. Es wird auch die Politik kritisiert, die die Lage ("Notstand") am liebsten ignorieren möchte. Das sieht man auch in Düsseldorf, wo immer wieder Wohnungsbaupläne schrumpfen - etwa in der Belsenpark-Erweiterung in Oberkassel von 650 WE auf 520 WE - und die Planung beginnt erst mal. Sollten die B-Pläne nicht umgekehrt eher hochgeschraubt werden, wovon ich bisher nur die Benrather Paulsmühle als Beispiel kenne?