Wohnen in Düsseldorf

  • ^ Die Lebensqualität einer Stadt wie zum Beispiel Wien würde ich jetzt nicht als "besch..." bezeichnen. In der Kategorie 600.000 Einwohner und mehr fällt mir vielmehr eine ganze Reihe Städte ein, die lebenswert sind.


    Was D'dorf betrifft, bezweifle ich auch, dass die Lebensqualität mit der Ackerfläche in Hamm zusammenhängt. Die bewirtschafteten Flächen haben doch keinerlei Erholungs- oder Freizeitwert für ein breiteres Publikum.


    Das Argument mit der Frischluftschneise leuchtet mir - obwohl oft gehört - auch immer noch nicht ein. Es gibt den Rhein und auch sonst braucht man sich nicht weit von der Innenstadt fortbewegen, um aufgelockertere Bebauung und Grünflächen zu finden. Es ist eher auch die Art wie hier neue Stadtquartiere angelegt werden - mit Parks und Freizeitflächen - die zur Erhaltung der Lebensqualität in einer wachsenden Stadt beiträgt, nicht eine Enklave von Gemüsebauern und Gärtnereien.


    Ich will jetzt nicht falsch verstanden werden; ich fordere nicht die sofortige Bebauung mit kompletter Flächenversiegelung. Aber nach und nach, denke ich wird der Gartenbau in dieser wachsenden Stadt dort sukzessive aufgegeben werden. Das passiert ja im übrigen auch schon seit einigen Jahren, zwar im kleinen Stil mit EFHs, aber die Ackerfläche wird dort ständig kleiner.

  • Ich habe eine Frage an die Frischluft-Experten?


    Könnt ihr mir unwissendem bitte den Mehrwert von Gewächshäusern gegenüber einer lockeren Wohnbebauung erklären?


    Für mich ist das zupflastern der Natur mit Gewächshäusern sogar deutlich schlechter für die Luft.

  • @ Gestalt und Hadrian:
    Ich gebe euch beiden mehr oder weniger Recht:
    Düsseldorf-Hamm gehört zur Frischluftschneise für die Innenstadt und der Rhein natürlich auch.
    Diese Frischluftschneise muss frei bleiben, Hadrian hatte dazu auch schon mal eine Seite auf Düsseldorf.de vom Umweltamt verlinkt:
    http://www.duesseldorf.de/umweltamt/luft/luf10100.shtml
    Ich füge mal den entscheidenden Teil als Zitat ein:

    daß der unbebaute Freiraum zwischen Hamm und Völklinger Straße unbedingt freizuhalten ist, da er eine wichtige Ausgleichsfunktion für die Innenstadt hat


    In dem verlinkten Artikel von Gestalt geht es aber eben nicht um den unbebauten Teil, sondern um einen Bebauungsplanentwurf für das Gebiet
    zwischen den Straßen "Aderkirchweg", "Hinter der Böck", "Auf den Steinen" und "Fährstraße" und dieses ist bereits bebaut.
    Die Kritik gegen den Bebauungsplanentwurf bezieht sich auf die Begrenzung der Bautiefe auf 20 m, die eine Bebauung im Innenbereich der 4 Straße verbieten würde - direkt an den Straßen besteht Baurecht.
    So wird z.b. auf der Straße "Auf der Böck" ein weiteres 4-geschossiges Mehrfamilienhaus (Haus-Nr. 33) gebaut.
    Die eigentliche Frischluftschneise lässt sich sehr schön erkennen, wenn man aus Neuss kommend über die Südbrücke bzw. Joseph-Kardinal-Frings-Brücke auf den Südring fährt und nach links schaut.
    Zuerst kommt das bebaute Gebiet, dass auch noch vom Straßenniveau ca. 6-8 m unterhalb des Südrings liegt (siehe auch die Unterführung Batterieweg/Aderkirchweg).
    Hinter dem Aderräuscherweg (oder auch rechts oder östlich davon) beginnt dann die Frischluftschneise.

  • Ich habe eine Frage an die Frischluft-Experten?


    Könnt ihr mir unwissendem bitte den Mehrwert von Gewächshäusern gegenüber einer lockeren Wohnbebauung erklären?


    Für mich ist das zupflastern der Natur mit Gewächshäusern sogar deutlich schlechter für die Luft.


    Für mich gibt es auch keinen Mehrwert.


    Allerdings geht es bei der Frischluftschneise auch nicht direkt um die Art der Bebauung, sondern um die Höhe.

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  • Wo werden denn in Hamm noch Gewächshäuser gebaut?
    90% der Gärtnereien in Hamm, Flehe und Volmerswerth befinden sich eh in der letzten Generation,...also da tut sich langsam was!
    Ausserdem sind dort die Flächen viel zu klein um dort längerfristig noch wirtschaflich Blumen und Stauden, und erst recht Gemüse anzubauen.
    Fahr doch mal zum Niederrhein, nach Straelen/Geldern oder ins angrenzende Holland, da spielt die Musik.

  • Link - bei der Aussage, Wohnhochhäuser seien eine ALternative zum hochpreisigen Wohnungsbau, habe ich dann allerdings aufgehört zu lesen und hoffe, der werte Herr findet wieder zu seinem eigentlichen Fachgebiet zurück.


    Er sagt, es würde in Düsseldorf einen Run auf Wohnhochhaus-Wohnungen geben, sobald diese Wohnform ein positives Image bekommt - dieser Aussage kann ich zustimmen, wobei es in Deutschland gerade anscheinend eine Vielzahl der Hochhaus-Wohnprojekte gibt (das Image hat sich also offenbar geändert). Über den vermeintlichen Gegensatz zum hochpreisigen Wohnungsbau sehe ich mal hinweg.
    Der Rest ist eher sinnbefreit - angefangen mit der Überschrift und dem Foto mit dem Transparent "Wohnraum ist keine Ware". Alles auf dem Markt ist eine Ware (oder Dienstleistung) und alle Versuche des Markt-Abschaltens gingen gründlich fehl. In Russland müssen immer noch in einigen vorrevolutionären Altbauwohnungen ganze Familien in je einem Zimmer hausen, mit gemeinsamem Klo und gemeinsamer Küche - dorthin führt der Irrglaube in wundersame Lösungen. (Durch die Rückkehr des Marktes entspannt sich auch dort die Lage langsam.) Der Herr Psychologe hätte besser erklären sollen, wieso manche Leute auf sehr gut bekannte schmerzhafte Erfahrungen nicht hören wollen.


    Wenn jeder fünfte Haushalt mit den Wohnkosten übefordert sei, bedeutet das im Umkehrschluss, dass 80% der Haushalte prima zurechtkommen. Beim Rest können die Hintergründe unterschiedlich sein - vielleicht sind die Ansprüche überzogen? Statt über "das nahezu mietfreie Wohnen" schwadronieren, könnte ein Psychologe den Leuten erklären, wie sie am besten Ansprüche an individuelle finanzielle Möglichkeiten anpassen (tue ich auch selbst). Die meisten Akteure auf dem Markt sind nämlich nicht irgendwelche böse Vermieter, sondern ganz normale Mieter, die die Preise (mit dem Bezahlen) mitgestalten - die meisten offenbar ohne des nervigen Jammerns und ohne genauso nervende Rufe nach Zuteilungswirtschaft.


    Dass in Hamm gebaut werden könnte, habe ich selbst hier mal angeregt. Kürzlich sah ich aus dem Zug die eine oder andere Baustelle - es hätten ein paar mehr werden können (lieber kleine MFHs als EFHs).

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  • Wohnungsmarkt Rhein/Ruhr

    Aus Krefeld wird berichtet, dass die Düsseldorfer Nachfrage für etwas Belebung am Wohnungsmarkt sorgt. Von Düsseldorfer Preisen ist man weit entfernt, aber das macht die Sache ja gerade interessant: Alternativen, die etwas Druck aus dem hiesigen Markt nehmen.

  • Wohnpaläste-Not und Raumnutzungskonflikte

    ^ Der erste Satz erwähnt "Familien und Menschen mit geringem Einkommen" - man hätte sich bettelarme Menschen vorstellen können, die nur der Umzug nach Krefeld vor Obdachlosigkeit bewahrt. Gleich danach wird jedoch ein Run auf gehobene Krefelder EFH-Gebiete beschrieben und es fallen Geldbeträge, für die man sich auch in Düsseldorf eine geräumige Wohnung leisten könnte. Es geht also nicht um Grundbedürfnisse, sondern darum, dass manche Leute gerne großherrschaftlicher wohnen möchten als dies eine Metropole ermöglicht. Es treibt sie keine "Wohnungsnot" an, sondern eher eine Wohnpaläste-Not. Der moralische Unterschied wird gleich an Bedeutung gewinnen.


    In der dazugehörigen Umfrage führen derzeit mit 29% Bedenken, dass diese Leute - bevorzugt auf der A57 pendelnde - die Autobahnen verstopfen. Mich kümmert eher, dass sie irgendwann die Düsseldorfer Innenstadt erreichen und diese noch mehr verstopfen. Bisher wurde in Düsseldorf auf solche Entwicklungen reflexartig mit dem Bau zusätzlicher Straßen und Spuren reagiert, doch dies hat natürliche Grenzen - und beansprucht Raum, den man auch anders nutzen könnte (abgesehen davon, dass es kostet). An vielen Stellen könnte man zwischen einer Fahrspur und breiteren Bürgersteigen sowie Pflanzen wählen - die dichter werdende Straßenblockbebauung attraktiver machen würden. Jedes Parkhaus nimmt Platz zusätzlichen Büros oder Wohnungen weg und für die Nachbarn stellt eh eine Belastung dar.
    Die Probleme sind bekannt und viele Nachbarn Düsseldorfs haben allgemein-verbal solche Planungen versprochen, dass die Überschwappeffekte-Bürger möglichst mit Bussen und Bahnen nach Düsseldorf mit möglichst geringen Zusatzbelastungen kommen. Anscheinend nimmt kein Nachbar eigene Versprechungen ernst. So muss Düsseldorf selbst zwischen der Lebensqualität eigener (hoffentlich wachsenden) Innenstadt-Bevölkerung und dem bequemen Stadt-Durchqueren der nach mehr Luxus strebenden Fortzügler wählen. Irgendwelche Wege finden, sich die negativen Begleiterscheinungen vom Hals zu halten.

  • Genau, Düsseldorf muss sich schützen - her mit dem Stacheldraht und den Selbstschussanlagen! :nono:
    Nur so kann man umsteigeunwillige Autofahrer in den ÖPNV zwingen! :D
    So, jetzt mal ernsthaft:


    ^ Der erste Satz erwähnt "Familien und Menschen mit geringem Einkommen" - man hätte sich bettelarme Menschen vorstellen können, die nur der Umzug nach Krefeld vor Obdachlosigkeit bewahrt. Gleich danach wird jedoch ein Run auf gehobene Krefelder EFH-Gebiete beschrieben und es fallen Geldbeträge, für die man sich auch in Düsseldorf eine geräumige Wohnung leisten könnte. Es geht also nicht um Grundbedürfnisse, sondern darum, dass manche Leute gerne großherrschaftlicher wohnen möchten als dies eine Metropole ermöglicht. Es treibt sie keine "Wohnungsnot" an, sondern eher eine Wohnpaläste-Not. Der moralische Unterschied wird gleich an Bedeutung gewinnen.


    ^ Den ersten Absatz mit deinen persönlichen (Moral)-Vorstellungen lasse ich mal unkommentiert, sonst wird das mit Sicherheit von einem Moderator gelöscht....
    Der zweite (hier drunter) Absatz lässt mich wirklich rätseln, ob du das Ernst gemeint hast. :confused:
    Das Umland ist schuld daran, dass in Düsseldorf die Arbeitsplätze sind und der ÖPNV für viele nicht attraktiv genug ist?


    In der dazugehörigen Umfrage führen derzeit mit 29% Bedenken, dass diese Leute - bevorzugt auf der A57 pendelnde - die Autobahnen verstopfen. Mich kümmert eher, dass sie irgendwann die Düsseldorfer Innenstadt erreichen und diese noch mehr verstopfen.
    Bisher wurde in Düsseldorf auf solche Entwicklungen reflexartig mit dem Bau zusätzlicher Straßen und Spuren reagiert, doch dies hat natürliche Grenzen - und beansprucht Raum, den man auch anders nutzen könnte (abgesehen davon, dass es kostet). An vielen Stellen könnte man zwischen einer Fahrspur und breiteren Bürgersteigen sowie Pflanzen wählen - die dichter werdende Straßenblockbebauung attraktiver machen würden.


    Welche innerstädtsichen Straßen wurden denn in den letzten 20-30 Jahren an den wachsenden Verkehr angepasst? Und dann auch noch "reflexartig"?
    Welche Straßen könnten denn zurückgebaut werden? - Friedrichstraße und Elisabethstraße zählen nicht, da der Umbau durch den Wegfall der Straßenbahnschienen
    nach Inbetriebnahme der Werhahnlinie möglich ist.
    Die meisten Straßen sind doch jetzt schon überlastet, da müsste der Verkehr schon abnehmen - also unrealistisch.


    Jedes Parkhaus nimmt Platz zusätzlichen Büros oder Wohnungen weg und für die Nachbarn stellt eh eine Belastung dar.


    Wo werden denn noch Parkhäuser im Innenstadtbereich gebaut, die Flächen für Büro- und Wohnhäuser wegnehmen, also nicht unter diesen entstehen?


    Die Probleme sind bekannt und viele Nachbarn Düsseldorfs haben allgemein-verbal solche Planungen versprochen, dass die Überschwappeffekte-Bürger möglichst mit Bussen und Bahnen nach Düsseldorf mit möglichst geringen Zusatzbelastungen kommen. Anscheinend nimmt kein Nachbar eigene Versprechungen ernst.


    Da würde ich gerne mal ein paar Links zum nachlesen haben!


    So muss Düsseldorf selbst zwischen der Lebensqualität eigener (hoffentlich wachsenden) Innenstadt-Bevölkerung und dem bequemen Stadt-Durchqueren der nach mehr Luxus strebenden Fortzügler wählen. Irgendwelche Wege finden, sich die negativen Begleiterscheinungen vom Hals zu halten.


    Wer die Stadt "durchqueren" möchte, nimmt nicht den zeitraubenden Weg durch die Stadt, sondern außen rum - die Pendler hingegen wollen in der Regel in die Stadt. ;)
    Bei der Lebensqualität lässt sich dass nicht mit einem einfachen "entweder oder" lösen - Düsseldorf braucht beide, Bewohner und Pendler.

  • Blick nach Berlin

    Die BZ veröffentlichte gestern einen Artikel über den Entwurf des Stadtentwicklungsplans Wohnen, der realistisch zu bleiben versucht. So wird bis 2020 der Bau von 11.500 Wohnungen jährlich angestrebt (bezogen auf die Bevölkerungszahl hätten es in Düsseldorf 2.000 p.a. sein müssen), doch es wird auch klar gesagt, dass man nicht allen Haushalten garantieren könne, dass sie dort wohnen könnten, wo sie möchten - in Düsseldorfer Medien wird immer wieder vom Anspruch auf bestimmte begehrte Stadtteile geträumt. Genauso deutlich wird gemacht, dass Neubauwohnungen dort 8,50 bis 9 EUR/Qm monatlich kosten, was bei leeren Kassen keine signifikanten Mengeneffekte der Neubauwohnungen unter diesem Preisniveau ermöglicht.


    Zu den Anregungen gehört auch die höhere Grundsteuer für brachliegende oder untergenutzte Grundstücke - über die hier schon mal diskutiert wurde.


    Etwas Verwirrung stiftet der Teil, wo auch höher zu bauen zur Schaffung von mehr WE gleich mit Großsiedlungen identifiziert wird - gerade das ist der Punkt, dass höhere Bauten anders als einst höchst individuell gestaltet sein müssen.


    Kaum sind 24 Stunden vergangen, will jemand auch in unserem Forum wieder verbilligte Wohnungen in Oberkassel - daher ergänze ich den Berliner Blick um dieses Tagesspiegel-Kommentar vom Anfang Februar, wo bereits die Überschrift mit einem Ausrufzeichen erinnert, es gebe kein Grundrecht auf Wohnen in der Stadtmitte (oder eben in Oberkassel). Dort wurde die bereits bekannte Sackgasse der planwirtschaftlichen Verwaltung des Mangels angesprochen, die das Dümmste sei, was die Politik machen könne. Dies würde stets bloß zur "Unzulänglichkeit, Ungerechtigkeit und Unzufriedenheit" führen.
    Im Kommentar wird auch die Erweiterung der begehrten Stadtmitte um benachbarte Stadtteile angeregt - etwas, was auch in Düsseldorf-Derendorf und woanders geschieht.

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  • Quote für günstiges wohnen

    Gemäß dieses Artikels in der Online-Ausgabe der RP wird morgen ein Konzept für geförderten und preisgedämpften Wohnbau vorgestellt.


    Es wird vorgesehen eine Quote von 20% geförderten Wohnraums in Neubauten ab 100WE zu schaffen. Zusätzlich dazu ist deren Lage im Plangebiet variabel.
    Davon befreit sind exklusive Lagen.


    Bzgl. des preisgedämpften Wohnraums ist eine ähnliche Quote angedacht. Hier ist vorgesehen für einen Zeitraum von 10 Jahren die Kaltmiete auf max. 10€/m² zu begrenzen. Kaufpreise dürfen 2.500 €/m² nicht überschreiten.


    Eine Anpassung erfolgt spätestens alle 3 Jahre anhand des Baukostenindex, gesetzlichen Vorschriften und dem Zinsniveau.



    Ich muss sagen, dass mein Neoliberales Herz ganz gut damit leben kann. Die Ausklammerung exklusiver Lagen und die freie Planbarkeit gefallen mir hierbei besonders gut. Alles andere wäre auch den Menschen unfair gegenüber die den vollen Preis für die Wohnungen zahlen und sich dies hart erarbeitet haben.
    Die 100WE finde ich doch etwas hoch. Etwas mehr als die Hälfte hätten es auch ruhig sein können, selbst dann sollte die Rentabilität ohne weiteres gegeben sein.

  • Neoliberal und Herz schließt sich aus.


    Und: Was die Ausklammerung exklusiver Lagen angeht ...
    Unfair wäre es, wenn ein sozialer Wohnungsbau mit 140qm Wohnungen inkl. Stuckfassade und Tiefgaragenautomat gefördert würde.
    Jene, die nicht für exklusive Lagen den "vollen Preis" bezahlen können, arbeiten meist genau so hart, wenn nicht noch härter.
    Sie werden nur schlechter bezahlt.

  • Neoliberal und Herz schließt sich aus.


    Und: Was die Ausklammerung exklusiver Lagen angeht ...
    Unfair wäre es, wenn ein sozialer Wohnungsbau mit 140qm Wohnungen inkl. Stuckfassade und Tiefgaragenautomat gefördert würde.
    Jene, die nicht für exklusive Lagen den "vollen Preis" bezahlen können, arbeiten meist genau so hart, wenn nicht noch härter.
    Sie werden nur schlechter bezahlt.


    Willkommen im Kommunistschen Architekturforum TM. Wenn jemand viel Geld hat, hat er dies in der Regel nicht durch harte Arbeit verdient. Unter den Sekretärinnen, Feuerwehrleuten und Bauarbeitern dieses Landes gibt es dafuer nur hart arbeitende, ehrliche, fleissige Menschen, denen der Staat ungerechterweise ein Leben im Steigenberger vorenthält.


    Weil ich sonst wieder angefeindet werde, möchte ich diesmal nur auf einen sachlichen Irrtum hinweisen. "Neoliberalismus" und "Herz" (verstanden als soziale Ader) schliessen sich nicht aus. Historisch gesehen ist der Neoliberalismus eine Bewegung, die sich gerade FUER und nicht GEGEN eine sozialpolitische Komponente ausgesprochen hat (im Gegensatz zum klassischen oder Marktliberalismus, der einfach nur das Marktergebnis gutheisst). Es gibt in Deutschland daher keine neoliberale Partei, entgegen der Behauptung vieler. Nicht einmal die FDP spricht Sozialpolitik und -transfers jede Daseinsberechtigung ab.


    Nochmal, was ist so schlimm daran, wenn man aus finanziellen Gruenden in Garath wohnt statt in Duesselthal? Ich verstehe nicht, wieso das nicht zumutbar sein soll!?

  • Jene, die nicht für exklusive Lagen den "vollen Preis" bezahlen können, arbeiten meist genau so hart, wenn nicht noch härter.
    Sie werden nur schlechter bezahlt.


    Genau jeder ist überzeugt, dass er hart arbeitet und zuwenig verdient, daher führt eine Diskussion über persönliche Gehaltsempfindungen zu nichts.


    Wie man es drehen möchte, eine Quersubventionierung der Wohnungen via Quote ist nichts als eine Zusatzsteuer auf den Wohnungsbau - wenn man stärkere Neubautätigkeit wünscht, sind Erleichterungen angesagt statt Zusatzbelastungen. In dieser städtischen PM ist von sozialisierten ETWs für 2.500 EUR/Qm inklusiv Tiefgaragenplatz die Rede - und warum darf man weiterhin nicht durch den Verzicht auf Auto+Stellplatz sparen?


    U.a. Echnaton schrieb öfters, dass das Sparen der Miete vor allem in Altbauten früher Nachkriegszeit möglich ist (so spare ich auch meine) - jeder Ansatz, die gerade die begehrteren, teureren Neubauten künstlich quer-verbilligt ist im Kern absurd. Warum konnten sich die Politiker nichts einfallen lassen, wie weniger begehrte Bauten nach einigen Jahren in irgendwelche Mietpreisbindung kommen? Das ist wohl ein Denken wie:


    Was die Ausklammerung exklusiver Lagen angeht ...


    Egal, ob es Sinn macht - ein paar Luxusneubauten an Sozialfälle einfach so aus Prinzip vergeben, selbst wenn es um die Vergabe zum Hauen, Stechen und Bestechen kommen sollte. Mit den Grundbedürfnissen (Dach über dem Kopf) hat es nichts mehr zu tun. Ich wohne übrigens selbst in keiner exklusiven Lage - wieso sollte ich ein vermeintliches Anrecht auf solche auf fremde Kosten bejahen?


    Es gab mal Zeiten, in den Sozialwohnungen aus der Stadt-/Staatskasse finanziert wurden - als gemeingesellschaftliche Aufgabe. Wie es jetzt angedacht wird, ist pures Verappeln der Käufer/Mieter der Neubauten - nur die statt der ganzen Gesellschaft sollen dem Nachbarn eine Luxusbude finanzieren. Wenn die Politiker meinen, manche Mieter sollten gefördert wohnen, sollte dies gefälligst aus der allgemeinen Kasse finanziert werden. Wenn diese leer ist (was der Fall zu sein scheint), sollte man dies offen und ehrlich zugeben.


    Platzsparende Wohnhochhäuser wie im QC werden belastet, aber eine Pflicht zur Einliegersozialwohnung in jedem EFH wird es nicht geben. Schon wieder ein städtebaulich komplett falsches Signal.

  • Gestern im Ausschuss für Stadtplanung war zu sehen, dass an der Mindener Straße ein neues Wohnquartier entsteht. Habe jetzt aber keine Visualisierung zru Hand.

  • ^^Das ist ein zunehmend interessanter Standort mit der Nähe zu den Gerichtshöfen, dem IHZ und Hbf samt U-Bahnanschluss. Mehr gute Neubauten in Oberbilk sind sehr zu wünschen.



    Zum Thema Flächenreserven: Oberirdische Parkplätze nehmen in Ddf zum Teil sehr potenzialreiche Grundstücke ein. Oberbilk hat tatsächlich noch unvermittelte und städtebaulich grausige Baulücken, die mehr oder weniger wild als Parkplätze missbraucht werden.

  • EFHs als Verdichtungsreserve

    Die RP veröffentlichte am 11.03 ein Interview mit dem Vorstand der PSD Bank Rhein-Ruhr August-Wilhelm Albert, welches hier noch nicht erwähnt wurde. Albert verneinte die Frage nach einer möglichen Immobilienblase - die Käufer in den USA vor 2007 spekulierten auf stets steigende Preise, während die heutigen Immobilienkäufer in Düsseldorf vorwiegend die Objekte selbst nutzen oder langfristig behalten möchten. Die Stadtviertel im Kommen seien Pempelfort, Flingern und vor allem Bilk.


    Albert äüßerte sich dazu, dass in Düsseldorf relativ weniger Einfamilienhäuser als in den anderen 50 größten deutschen Städten gebaut werden, weswegen in manchen Medien schon mal gejammert wurde. Er meinte, dass bei den gegenwärtigen Grundstückspreisen sich öfters lohnen würde, ein vorhandenes EFH abzureissen und ein Haus mit mehreren Wohnungen zu bauen. Solche Entwicklungen würde er seit Jahren beobachten (liebend gerne hätte ich Beispiele davon). Dass kein neues Einfamilienhaus zu einem erschwinglichen Preis gebaut werden könne, solle man einfach akzeptieren.

  • zumindest ist das kein erhebender Anblick, wenn in innenstadtnahen Gebieten Gewächshäuser stehen - die müssen sein, doch schön ist anders...


    Ich habe eine Frage an die Frischluft-Experten?


    Könnt ihr mir unwissendem bitte den Mehrwert von Gewächshäusern gegenüber einer lockeren Wohnbebauung erklären?


    Für mich ist das zupflastern der Natur mit Gewächshäusern sogar deutlich schlechter für die Luft.

  • Grüner Blick nach Berlin

    In diesem Welt-Artikel vom Ende März über die Ansichten des finanzpolitischen Sprechers der Berliner Grünen Jochen Esser über die Mietsubventionierung finde ich vor allem die beiden letzten Absätze interessant. So meint Esser, die Mittel könne man viel effizienter einsetzen, würde man nicht Belegungsrechte in Neubauwohnungen anstreben, sondern "als Gegenleistung für die Finanzhilfe" in Bestandsbauten - ungefähr das, was Echnaton hier schon paarmal schrieb. Die Düsseldorfer offiziell-politische Sozialwohnungen-Diskussion dreht sich hingegen wie versteift um Neubauwohnungen.


    Esser hält laut Artikel auch wenig vom Zwang zum Sozialwohnungen-Pflichtanteil mittels Baurecht - selbst im oft zitierten München gehe es "nicht ohne Fördermittel". Gerne könnten die Düsseldorfer Stadträte auch diese Erkenntnis übernehmen.