Wohnen in Düsseldorf

  • Ja, in dem Supermarkt kaufe ich wöchentlich ein und wundere mich immer über diese seltsame Lücke.

  • Diese und viele andere Baulücken in Dus. sind derzeit kaum zu vermarkten; sei es die Lage und das Umfeld oder andere Gründe. Auch die jeweilige Größe und der Zuschnitt einer Baulücke können eine sinnvolle Nutzung erschweren.
    Bei besagter Lücke am Wehrhahn wüsste ich auch nicht, was man dort bauen könnte - Wohnen will dort wohl keiner, Bürostandorte gibt es an besseren Standorten -und das Parkproblem - Tiefgarage - erleichtert so ein Projekt wohl kaum.
    Da kann der Eigentümer wohl eher froh sein, das er wenigstens einen Mieter für eine abgeschriebene Etage hat - und wenig Unterhaltskosten.
    Für eine solche investition zählt eben nur, ob die oberen Etagen soviel erwirtschaften, das der durch die Erschliessung (und Zufahrt TG) entstehende Flächenverlust im EG mindestens kompensieren; der Grunderwerb muß für einen Investor auch in Relation zu realisierbaren Nutzungen stehen.
    Wenn man keinen Idealisten für so eine Baulücke findet; muß man wohl eher warten, bis auch die bestehenden Nachbargebäude in eine Überlegung einer
    aufwertenden Nutzung einbezogen werden. Sollte es sich bei den Grundstücken sogar um Erbengemeinschaften handeln - Gute Nacht -
    Warten wir lieber erst mal, bis die Werhahnlinie fertig ist.

  • Bei der Baulücke am Wehrhahn sehe ich andere Probleme, denn Leerstände gibt es hier bei Wohnungen derzeit nur wenige. Sicher ist jedoch, dass die Mieten hier im Schnitt aufgrund der Lage günstig sind bzw. günstig gehalten werden müssen um Leerstände zu vermeiden. Daher sehe ich hier lediglich ein Problem in der Rentabilität einer solchen Immobilie. Von der Parkplatzsituation mal abgesehen.

  • Das ist genau was ich meine - aber vielleicht erzeugt die Wehrhahnlinie nach ihrer Vollendung neue Voraussetzungen für Investitionen.

  • Ja, das ist auch meine Hoffnung. Während des Baus ist sie aber sicher eine Bremse. Das ganze Umfeld am Wehrhahn und an der Oststraße hat aber auch kaum gute Bausubstanz.


    Impulse gehen hoffentlich auch von der Schadowstraße aus, die ja unvergänglich zu sein scheint. Das Karstadt-Upgrade sowie die kleineren Neubauten an der Nordseite müssen doch auch Einfluss auf den Wehrhahn haben. Der Übergang Schadowstraße/am Wehrhahn etwa auf Höhe des Kaufhofs ist schon bemerkenswert abrupt.


    Meine Hoffnung ist ja, dass sich die ganze Innenstadt von der Königsallee Richtung Osten (Wehrhahn, Hbf) erneuert. Die aufwändigenen Revitalisierungen an der Berliner Allee/Ecke Steinstraße und beim Hotel Nikko sind ein guter Anfang. Die Immermannstraße hat viel brach liegendes Potenzial.

  • Die Bundeswehr hat laut NRZ angekündigt die Bergische Kaserne bis 2012 zu nutzen. Das Hildener Ausbildungs-Musikcorps mit 181 Musikern und Angestellten wird in fünf der Gebäude einziehen, weil die Wald-Kaserne der Musiker in Hilden dringend grundsaniert werden muß. Damit platzen erstmal auch Wohnungsträume der Stadt.

  • Ich war neulich mal auf der Schanzenstraße in Oberkassel, wo das Projekt NEURAUM entsteht; sieht ganz nett aus – der Name verspricht viel - warten wir mal bis es fertig ist.
    Hier vier Baustellenbilder:




    Quelle:mamamia

  • @Schanzenstraße in Oberkassel: Wenn ich ehrlich sein darf - für meine Begriffe sehen die Häuser wie Sozialwohnungen aus. Was haben die Fassaden, was jede x-beliebige kommunale Siedlung nicht hat? Wüsste man die Lage nicht, sähe man keine Unterschiede zur z.B. einer Siedlung irgendwo im Ruhrgebiet.


    Etwas weiter oben zitiert man Pläne des Baus der Wohntürme mit 10-15 Etagen. Für 10.000 EUR pro qm und im Luxussegment könnte man vielleicht höher hinaus - nur einige Beispiele:


    Gdingen (bei Danzig): 138/116m


    Sky Tower in Breslau (ca. 220-250m; 3,5 bis 10 Tsd. EUR/qm, im Bau)


    Luxusbau in Panama City


    So kommt Düsseldorf ein wenig... provinziell daher.

  • (^^nur Pläne oder fließt wirklich der Beton?)


    Dass die Baukosten in Deutschland krass höher sind als in Polen und Panama, ist Dir schon bekannt, oder? Wenn es als Luxus verkauft werden soll kann man bei der Materialwahl auch kein Sparprogramm fahren - vorsichtig gesagt. Es hat schon Gründe warum Wohnhochhäuser (abgesehen von Sozial-/Plattenbausilos) in Deutschland kaum eine Rolle spielen. Wie Du dort den Bogen zur Provinzialität schlägst, leuchtet mir nicht ein.


    Zehn Etagen sind wirtschaftlich sicher kein Problem, fünfzehn könnten auch noch gehen - darüber wird man wohl eher zu Büros greifen (Sky Office soll 23 Etagen haben). Offene Fragen bleiben aus städtebaulicher Sicht: Welche wirklich edle Wohnlage Düsseldorfs verträgt Gebäude von 40 oder 50m Höhe?


    Die Lösung könnte im Hybriden liegen - Hochhäuser mit Büros und Wohnungen (Penthouses bspw.).

  • Dass die Baukosten in Deutschland krass höher sind als in Polen und Panama, ist Dir schon bekannt, oder?


    Nur die Arbeitskosten, die Geräte und das Material kosten ähnlich viel oder sogar mehr (in Polen mit 22% MwSt statt 19%), zumal man seit etlichen Jahren die gleichen verwendet. Also so krass höher auch wieder nicht. Es ist auch von 10 Tsd. EUR pro qm die Rede und nicht 3-4 Tsd., für die ein Großteil der Beispiele zu haben ist (10 Tsd. EUR/qm sollten nur die Wohnungen in den obersten Stockwerken von Sky Tower kosten, in Düsseldorf soll dies angeblich im Luxussegment allgemein "drin" sein).


    In Frankfurt/Main steht übrigens seit Jahren am Südufer des Mains ein Luxus-Wohnturm mit etwa 20 Etagen - warum sollte Ähnliches in Düsseldorf keine Chance haben? Ich könnte auch noch mehrere Beispiele der Wohntürme mit 50-60 Etagen herausfinden (z.B. in Moskau - inzwischen angeblich eine der teuersten Städte der Welt; im Nahen Osten usw.), aber das halte ich für überflüssig. Ich glaube jedenfalls nicht, dass das Wohnen auf der 10.-15. Etage einen bereisten Weltbürger - wenn er schon in einem Hochhaus wohnen möchte - besonders beeindrucken könnte.

  • ^Nein, die Höhe wird niemanden besonders beeindrucken. Da muss man sich schon mehr einfallen lassen.


    In Frankfurt/Main steht übrigens seit Jahren am Südufer des Mains ein Luxus-Wohnturm mit etwa 20 Etagen - warum sollte Ähnliches in Düsseldorf keine Chance haben?


    Gegenfrage: Weshalb werden am Main nicht weiter solche Wohntürme hochgezogen, wenn es sich doch lohnt? Aktuell sind m.W. in ganz Deutschland keine WohnHHer in Bau. Zufall? Alles Provinz?


    Bauen in Deutschland ist im internationalen Vergleich extrem teuer. Man vergleiche nur was man in Deutschland für 100Mio€ hochzieht und was für den gleichen obulus anderswo herausspringt.


    Fünfstellige Kaufpreise pro m² gehen. Die Spitze der Pyramide ist aktuell der Breidenbacher Hof.

  • Über Wohnhochhaus lässt sich streiten, ein "wohn etwas höher haus" sollte man es nennen.


    Wiso sollte sowas nicht auch in Düsseldorf stehen?


    Vielleicht bei dieser Höhe nicht direkt am Rhein sonder etwas weiter, damit die Skyline gestaffelter wirkt (über die Gestaltung könnte man in der Tat diskutieren) aber ja, wieso nicht?


    BTW: Wurde ich etwas früher gefragt, ob Beton gegossen wird? Auf den verlinkten Bildern sieht man doch, dass die HHs in Panama City echt sind; in Gdingen stehen 136m (mehr als jedes Hochhaus in Düsseldorf!) bereits als Rohbau. Die Stadt ist in etwa mit Oberhausen oder Krefeld vergleichbar, die eigentliche Metropole ist Danzig.


    Beim Breslauer Sky Tower baut man gerade Fundamente - angeblich wurden kurz nach dem Beginn des Verkaufs bereits ca. 100 der ca. 800 Wohnungen verkauft.


    Möchte sich jemand vielleicht noch z.B. Beispiele aus Warschau (doch Düsseldorfs Partnerstadt?) anschauen? 60m im Bau, Baugrube für 70m mit Wohnungen, Zwei Wohntürme a 23 Etagen (im Bau) (in zwei Wochen ausverkauft) usw.


    BTW: Die Skulpturen auf den geplanten Königskindern finde ich sehr lobenswert. Es gibt allerdings bereits Portobello mit ca. 17-18 Etagen? Da frage ich mich, warum - wenn man schon ein Wohn-HH baut - der Exklusivität wegen nicht höher will.

  • Wie schonmal angesprochen wird in Melbourne in direkter Nachbarschaft zur City ein kompletter Stadtteil auf den ehemaligen Docklands errichtet, auf dem ausschließlich Wohnhochhäuser entstehen. Die Kauf- und Mietpreise sind fast unwirklich!


    Ein paar Bilder


    http://www.funpic.de/bilder/fo…6af11963d6adc98015d32.jpg


    Aber wie man sieht, ist der Ausblick faszinierend. Auf der einen Seite die City Skyline und dahinter am Horizont die Great Dividing Range und andererseits die Bucht.


    http://www.funpic.de/bilder/fo…ba1c78c40e81b6dba3196.jpg


    http://www.funpic.de/bilder/fo…16e728f3104f71ef1b48a.jpg

  • Weshalb werden am Main nicht weiter solche Wohntürme hochgezogen, wenn es sich doch lohnt?


    In Frankfurt wurde fast gleichzeitig mit MainTower/HeLaBa ein HH mit ca. 120m in der direkter Nachbarschaft gebaut (wie hieß es noch mal?). Dort haben die Stadtplaner den Investor zum Wohnanteil (über den Büros) gezwungen. Als es fertig war, las ich ein Interview in der Immobilien Zeitung - der Investor sagte, er sei froh wegen der aufgezwungenen Wohnungen, weil sie schnell vermarktet wurden während der Büromarkt gerade eine Krise erlebte.


    Ja, warum werden nicht öfter Bürohochhäuser mit Wohnungen in den obersten Etagen errichtet?

  • Bewacher: Das Problem ist aktuell eher, dass man die Gebäudehöhe in Deutschland noch nicht als Exklusivität auffasst. Das wäre schon eine neue Kultur. Aktuell sieht das Profil einer 10000€/m²-Whg in Ddf ist etwa wie folgt aus: Feinste Wohnlage, sanierter Altbau (Gründerzeit/Jugendstil), extrem hochwertige Ausstattung.


    Wenn sich der Erfolg des Portobello bei den KöKi wiederholt könnte Bewegung in die Sache kommen - auch in die Höhen. An der Spitze der Kesselstraße ist ja ein hohes Wohnhochhaus vorgesehen...

  • Das Problem ist aktuell eher, dass man die Gebäudehöhe in Deutschland noch nicht als Exklusivität auffasst. Das wäre schon eine neue Kultur.


    In einer internationalen Stadt (die Düsseldorf werden möchte) leben viele Menschen, die aus den anderen Ländern/Städten kommen - darunter auch solche (finanzkräftige Manager), die an exklusive HH-Wohnungen gewohnt sind. Es kann ja sowieso nur ein paar % des Wohnungsmarktes sein und nicht die Regel wie in Hong-Kong.

  • Ich glaube nicht, dass das Beduerfnis nach Luxus sich hierzulande im Residieren auf schwindelerregender Hoehe widerspiegelt.
    Wahrscheinlich ist - wie Enzo richtig feststellt - eher das Gegenteil der Fall.
    Die Kultur und Mentalitaet anderer Laender kann man (noch) nicht ohne Weiteres auf Deutschland uebertragen.
    Ein 19geschossiges Luxus-Wohnhochhaus "Portobello" mit 63m Hoehe ist deshalb beinahe schon ungewoehnlich fuer dieses Land.