Für den Betrieb von Elektrolyseuren müsste ein relevanter EE-Strom-Überschuss existieren. Relevant heißt, dass die Anlage mit einer Stundenzahl betrieben werden kann, bei der sie die Anlagen- und Betriebskosten erwirtschaften kann. Das sind typisch 4400 von 8766 Stunden im Jahr.
Das geht bei dezentralen Anlagen (z.B. in der Nähe eines einzelnen Windparks) prinzipbedingt nie, da der Windpark selbst noch nicht einmal eine Volllaststundenzahl in der Größenordnung erreicht, geschweige denn eine Überschussstundenzahl.
Industrielle Wasserstofferzeugung aus EE bedeutet, dass man für den Elektrolyseur einen überdimensioniertten Windpark und einen sehr großen Akkupuffer baut, damit die Volllaststundenzahl möglichst hoch ist und die dabei notwendigerweise entstehenden Überschüsse, die der eigene Akku nicht schafft, ins Netz abgibt.
Industrielle Wasserstofferzeugung in Deutschland verschärft daher das Problem der Stromüberschüsse im Netz.
Abhilfe kann mittelfristig die Bereitstellung intelligenter, netzdienlicher Ladeplätze an Orten schaffen, an denen viele PKW tagsüber parken.
Eine Million Autos, die über die drei Stunden Mittagsspitze bei 3,7kW-Anschlüssen jeweils insgesamt 10 kWh speichern können, schaffen schon mal 10 GWh bzw. jede Stunde 3,3GWh, die mittags erzeugt und nicht abgeregelt werden müssen. Obendrein müssen diese 10kWh je Auto nicht abends geladen werden, was das Netz bei Dunkelheit, ohne PV, entlastet.
Dafür müssten Firmen und Netzbetreiber auf Firmenparkplätzen entsprechende Lademöglichkeiten schaffen und den so zusätzlich erzeugten EE-Strom entsprechend günstig anbieten, dass der Autofahrer sein Fahrzeug auf gut Glück anschließt und je nach Wetterlage am Arbeitsende mit bis zu 33kw, ggf. aber auch weniger extra im Akku dasteht. Bislan haben wir aber weder die dafür erforderliche Million E-Autos auf Firmenparkplätzen, noch die Ladeinfrastruktur und schon garnicht die Elektrikerkolonnen zum Aufbau der Technik.