Frankfurter Stadtgespräch

  • So gerne ich Ffm. mag, aber weltweit(!) die 7.lebenswerteste Stadt...da sieht man, wie es generell um die Großstädte bestellt ist.


    Wenn ich mir prominente Orte, wie das Bahnhofsviertel oder die Zeil, angucke, dann bin ich doch froh, hier in Nordhessen auf dem Dorf zu leben.

  • Diese Rankings sind regelmäßig großer Blödsinn da offensichtlich vor allem Wirtschaftskraft in absoluten Zahlen und die politische Situation stark gewichtet werden. Zürich und Genf sind nette Städte, aber auch Sauteuer. Toronto? Naja! Städte wie Barcelona, Valencia oder Lissabon fallen da unter ferner liefen da subjektive “Wohlfühlen-Faktoren” wohl wenig Gewicht im Ranking haben.

  • Wenn ich mir prominente Orte, wie das Bahnhofsviertel oder die Zeil, angucke, dann bin ich doch froh, hier in Nordhessen auf dem Dorf zu leben.

    Und wenn ich mir den Hafenpark, den Oeder Weg, die Neue Altstadt, den Stadtwald, das (jetzt stattfindende) Opernplatzfest, das Städel, die Oper Frankfurt oder den Schweizer Platz anschaue, kann ich schon verstehen wie man auf dem siebten Platz landen kann. Die meisten Frankfurter wissen schon was sie an ihrer Stadt haben. Diese Ansicht muss in Nordhessen natürlich nicht zwingend geteilt werden.


    Es gibt laut Wikipedia gleich mehrere Lebensqualität Rankings. Das Ranking des Economist ist sicherlich das einflussreichste, daher ist es schon eine nette Sache am Rande für die Main Metropole.

  • Jedes Jahr die gleiche Leier. Diese Rankings entstehen dadurch, dass man Kennziffern hernimmt wie die Kindergartenquote, Dichte der medizinischen Einrichtungen, Arbeitsplätze, politische Stabilität, Qualität/Dichte/Kosten des Nahverkehrs, Bildungsniveau, Einkommensverteilung, Grünflächen, aber auch Kriminalität, Sauberkeit und Erscheinungsbild. Jedes Kriterium erhält eine Bewertung und eine Gewichtung, und mit ein wenig Grundmathematik entsteht daraus eine Reihenfolge der Städte. Das sieht nach wissenschaftlicher Methode und damit einer gewissen Objektivität aus, lässt tatsächlich aber viel "Gestaltungsfreiheit" und Raum für subjektive Einordnung. Mal von den offensichtlich subjektiven Kriterien abgesehen, strotzt Frankfurt bspw. nur so vor Grün- und Waldflächen, erhält darin also eine hohe Bewertung, aber wir wissen alle, dass sie massenweise Schrebergärten und Stadtwaldflächen enthalten, die entweder nicht zugängllich sind, unter donnernden Flugzeugen liegen oder kurz vorm Vertrocknen sind. Ein objektives Qualitätsmerkmal? Andererseits sieht man an der Aufzählung oben, dass gerade eine Stadt wie Frankfurt in den wirklich objektiven Kriterien einiges zu bieten hat.


    Also: Bleibt entspannt.

  • Man darf das aber auch nochmal aus anderer Perspektive betrachten. Zielgruppe für diese Rankings sind oft sog. Expatriates (also Menschen die im Ausland arbeiten). Also in diesem Fall jene für die Deutschland das Ausland ist.

    Für Expats ist Frankfurt tatsächlich die mit Abstand interessanteste Stadt Deutschlands. Viel Business, gute Gehälter, objektive Themen eben. Was sich nicht gut in Zahlen fassen lässt ist wie einfach es ist sich in einer Stadt als Ausländer einzuleben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das in Frankfurt ziemlich easy ist. In München oder Hamburg dagegen schon deutlich schwieriger. Berlin ist für viele zu Assi/zu "cool". Stuttgart zu provinziell usw. Frankfurt ist sehr einfach zu erkunden und auch locker handzuhaben. Wirkt dennoch sehr großstädtisch. Ich kann das Ranking gut nachvollziehen, schwächen haben alle Städte.

  • Ich finde auch, jede gute Werbung für Frankfurt ist für Frankfurt gut. Man muss ja nicht alles kurz und klein reden, wenn es von anderen vorgelegt wird. Ein Ranking ist ja kein Selbstlob.

    Eine Frau, die ein Kompliment für ihr Äußeres bekommt, sagt: Danke. Sie wird sicher nicht zig Argumente gegen sich selbst aufführen. Dasselbe gilt vielleicht auch für den Mann oder *.

    Also epizentrum: wir wissen doch alle um die Relativität solcher Rankings.

    Dennoch vielen Dank für die Blumen, bzw. für Platz 7.

  • Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, und wir können froh sein dass dem zumindest dem Anschein nach halbwegs noch so ist. Rein interessehalber: wenn Antifa und co die halbe Stadt in Schutt und Asche legen (EZB-Eröffnung, G20 in Hamburg, eigentlich so ziemlich jede einzelne andere "Demo" und "Gegendemo" wo diese Terroristen ganz vorne mit dabei sind), das muss natürlich unbedingt immer weiter genehmigt werden...?

  • Aber nicht dann, wenn man andere Bürger verängstigt und über Stunden belästigt. Ich habe in einem Livestream Video des Veranstalters dazu aufgerufen wenigstens die Särge wegzulassen und schon wurde ich wild beleidigt, ich wäre Antifa usw.

    Da hört es bei mir mit der Meinungsfreiheit auf, sorry. Egal ob Schwurbler, Reichsbürger oder Antifa.


    Im Übrigen erachte ich das Verbreiten von Verschwörungstheorien und das Aufhetzen von Menschen durch das negieren wissenschaftlich belegter Fakten nicht als Meinungsfreiheit.

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Ich glaube, dass Westend ist in der Vergangenheit von Demos weitgehend verschont geblieben, wenn man mal von der Bockenheimer Landstr. absieht. Und die Polizei hat die Anwohner ja wohl auch dieses mal gut geschützt. Ich kann mir vorstellen, dass die Veranstaltung nicht vergnügungssteuerpflichtig war, aber einmal im Jahr muss man so was aushalten.

  • Die Euro-Skulptur am Willy-Brandt-Platz wird Mitte Oktober versteigert. Die Mittel von privaten Sponsoren zur Unterhaltung des Euro-Zeichens reichten nicht mehr aus. Vor allem Vandalismus habe dem beliebten Fotomotiv in den letzten zwei Jahren zugesetzt. Gespräche über die Zukunft der Skulptur mit Stadt, EZB und hessischem Finanzministerium seien nicht zustande gekommen, so die FAZ in einem Artikel vom 02.07.

  • Die Reparatur eines Sternes kostet bis zu 3,5k EUR. Für den guten Unterhalt inkl. Reparaturen sind wohl jährlich 120k EUR notwendig und der gemeinnützige Verein kann zunehmend schwerer Spenden von Privatpersonen generieren, sodass die etwa jährlich 35k EUR nicht den notwendigen Aufwand decken und darüberhinaus die anderen gemeinnützigen Vereinsaktiviäten sehr leiden.

    Bei Banken aber nicht nur bei diesen ist die Installation als Fotomotiv sehr beliebt. Gerade die Banken könnten wohl fairerweise einen 'Ablichtungs- oder Publikationsbeitrag' leisten wenn sie es nutzen. Da ist die aufgestaute Frustration beim Verein nachvollziehbar.

    Einmal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Für die EZB und die Stadt sollten diese Beträge doch nur peanuts sein und für beide ist es Werbung die vergleichsweis günstig ist. Ich verstehe es einfach nicht.

  • Ich verstehs auch nicht. Die Skulptur ist eines der beliebtesten Fotomotive bei Touristen, zudem noch eines von wenigen.

    Wenn die Stadt den Faktor an Hotel-Übernachtungen auch irgendwann mal ein wenig über 1,X bekommen möchte, könnten wir eher ein paar „Sights“ mehr als weniger gebrauchen. Und dann ein bereits etabliertes und beliebtes Kunstobjekt, dass obendrein auch noch thematisch eine der Stärken der City symbolisert zu versteigern (weil man selbst nicht für die Instandhaltung aufkommen mag) – ist meines Erschtens absolut bescheuert!!!

    Aber nun gut, das Stadtmarketing beschränkt sich seit eingen Jahren ja auch meist auf neue Poster-Reihen von Peter Feldmann in unterschiedlichen Posen und Tätgkeiten. Viel mehr passiert leider nicht mehr, zumindest nicht wahrnehmebar. Und es herrscht anscheinend auch kein großes Interesse daran, die Stadt selbst vernünftig nach außen zu präsentieren und touristisch weiter zu entwickeln. ?(