Frankfurter Stadtgespräch

  • Mod: Folgende drei Beiträge aus dem Projekt-Thread zum "UpperZeil" hierher verschoben.
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    Schade das man oben keine Terrasse oder Plattform geplant hat.


    Lange nicht mehr hier gewesen. Ich stelle fest: Nicht nur der Terassenmangel ist schade. Ich weiß, die Zeilgalerie war nur eine Shopping-Mall, und als solche auch noch unpraktisch. Aber sie war ein Gebäude mit Charakter – und mit einer tollen Aussichtsplattform für alle und für lau. Der Neubau bietet dagegen anscheinend nichts als gepflegt-kommerzielle Langeweile. Wie gesagt: schade.

  • ^die Zeilgalerie ist meine früheste Erinnerung an FFM. Wie ich als Kind meine Mutter bequengelt habe nach Frankfurt zu fahren, weil ich die Hochhäuser anschauen wollte. Und dann waren wir auch in der Zeilgalerie, ich bin durch das CD Geschäft "WOM" gestreift und dann der Ausblick von der Aussichtsplattform! Irgendwo im Keller sind noch die ganzen vordigitalen Fotos (von Film auf Papier) von diesem Besuch. Es war definitiv ein ganz außergewöhnliches Gebäude, das einem im Gedächtnis bleibt (q. e. d.). Ich werde das Gefühl nicht los, dass nicht das Gebäude das Problem war, sondern es einfach nur schlecht geführt wurde. Das sah man IMHO auch an den Verschlimmbesserungen der letzten Renovierung, die dieses bunte und gut gelaunte Kind der 90er zur grauen Langeweile gemacht haben (abgesehen von der neuen Medienfassade, die ist schon echt cool gewesen, die hätte man aber auch einbauen können, ohne das poppige Farblayout der 90er zu zerstören, sondern indem man es umgekehrt auffrischt).


    Was für ein besonderer Bau die Zeilgalerie war merkt man auch daran, dass zumindest meine Reaktion ggü. dem Nachfolger eher "meh" ist, als irgendwas anderes. Ich weiss ja nicht, wie es da dem restlichen Forum geht.

  • Die Fotos deines FFM - Besuches von damals wären sicherlich - wenn du sie suchst und findest - wert, im historischen Skyline-Thread hier im Forum eingestellt zu werden. Auch Fotos von der Zeilgallerie aus der damaligen Zeit sind im Web rar gesäht und wären eine Bereicherung :D :D


    Ich kenn die Zeilgalerie auch noch vom Zustand vor der Revitalisierung. Hatte was...
    Da kann der nun folgende 08/15 Bau leider nicht mithalten...

  • Ich denke für viele, vielleicht auch gerade in unserer Altersklasse (um die 30), war die Zeilgalerie ein ganz besonderes Gebäude mit einer "Seele". Ich verbinde diese auch mit meinen ersten Erlebnissen in Frankfurt als frischer Student, neu in der großen Stadt, mit lauter Läden, die es in meiner wesentlich kleineren Heimatstadt nicht gab. Und natürlich die Aussichtsplattform, auf die ich ganz stolz jeden Besucher aus Familie und Freundeskreis gezerrt habe. Mich hat ehrlich gesagt auch nie der Aufbau gestört und konnte die Kritik an diesem auch nie so wirklich nachvollziehen. Der wahre Grund für mich: Die Zeilgalerie war in dem Moment tot als nebenan MyZeil aufgemacht hat. Die neue Konkurrenz direkt nebenan zusammen mit einem kompletten Missmanagement haben die letzten Kunden vertrieben, nicht die "langen Laufwege" (die überhaupt nicht lang waren wenn man wusste wie., übrigens).

  • Neue Einwohnerzahlen:


    Zum 31.12.2016 hatte Frankfurt 729.624 Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnsitz, das sind 5.138 mehr als Ende 2015. Allerdings gab es im Jahr 2016 auch Korrekturen im Melderegister nach der OB Wahl und den Ausländerbeiratswahlen, wodurch ca. 7.400 Personen aus den Registern gestrichen wurden, so dass der eigentliche Zuwachs wohl deutlich höher war.
    Statistik aktuell: Bevölkerungsentwicklung
    Von den 729.624 Leuten hatten 210.146 keine deutsche Staatsbürgerschaft, das entspricht einem Ausländeranteil von 28,8% (leichter Anstieg um 0,2%), davon knapp die Hälfte aus der EU.
    Statistik aktuell: Ausländische Einwohner/innen


    Offenbach gibt für Ende 2016 133.827 Einwohnerinnen und Einwohner an bei einem Ausländeranteil von 37,0%
    Einwohnerstruktur nach statistischen Bezirken Offenbachs Ende 2016

    Einmal editiert, zuletzt von bridget ()

  • Pendlerzahlen steigen weiter an

    Wie einem Bericht der FAZ zu entnehmen ist, steigt die Zahl der Pendler weiter an und erreicht in Frankfurt Rekordwerte.


    So stieg in Frankfurt die Anzahl der Einpendler auf ca. 348.000, ein Zuwachs von 14% ggü. dem Jahr 2000. Damit liegt Frankfurt deutschlandweit nur knapp hinter dem Spitzenreiter München mit ca. 355.000 Einpendlern. Und das bei nur ca. der Hälfte der Münchner Einwohnerzahl.

  • Wobei natürlich die Frage der Pendlerzahlen eigentlich v.a. eine der Eingemeindungspolitik ist bzw. ein Gradmesser dafür, wie willkürlich die Stadtgrenzen velaufen. Wenn alle Vororte eingemeindet sind, sind die Pendlerzahlen niedrig, sind die Stadtgrenzen sehr eng gezogen, sind sie hoch.
    So gibt es wahrscheinlich in Berlin viele Leute, die deutlich länger unterwegs sind als ein Großteil der Einpendler nach Frankfurt, aber eben nicht als Pendler zählen, weil sie innerhalb der Stadtgrenzen wohnen. Von Neu-Isenburg oder Offenbach ist man wahrscheinlich deutlich schneller in der Frankfurter Innenstadt als man von B-Heiligensee oder B-Hellersdorf in Berlin-Mitte ist.

  • ^ Das verdeutlicht vielleicht auch noch dies:


    Die genannten Zahlen markieren die absoluten Zahlen. Setzt man die Pendlerzahlen ins Verhältnis zur Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ergibt sich dieses Bild:


    München: 797.100 sozialvers. Beschäftigte : 355.000 Pendler, also 44% Frankfurt: 586.600 sozialvers. Beschäftigte : 348.000 Pendler, also 60%

  • zu #2104:


    Wie groß eine Stadt ist, spielt in der Studie keine Rolle. Wer sagt dir das wenn jemand in Heiligensee wohnt in Mitte arbeitet? Das ist völlig irrelevant. Gezählt wurden alle die außerhalb der jeweiligen Stadtgrenze wohnen. Diese zählen als Einpendler. Wie lange jemand innerhalb der Stadt zum Arbeitsplatz braucht, ist nicht interessant in dieser Studie bzw. Zählung.

  • Ja, das weiß ich. es ging mir auch nicht darum zu sagen, das diese Zahlen falsch sind, sondern darum sie einzuordnen. Und dazu schrieb ich eben, wenn Frankfurt in dem Maße eingemeindet hätte wie andere Städte, wäre es wahrscheinlich nicht die Pendlerhauptstadt, sondern in dieser Statistik unter ferner liefen. Daher sagt die Frage der Pendlerströme als absolute Zahl nur wenig aus, interessant wird es erst dann, wenn man es nach Herkunftsregionen/-orten aufschlüsselt und vergleicht oder ggf. nach länge der täglichen Anreise. So werden jedenfalls auch alle Leute in Kelsterbach und Walldorf, die wahrscheinlich zu Fuß zum Flughafen zur Arbeit gehen können, als Pendler gezählt, obwohl sie einen kürzeren Arbeitsweg haben als 90% der Personen, die in Frankfurt arbeiten und auch innerhalb der Stadtgrenzen wohnen.
    Wie gesagt: Hübsche Zahlenspielerei (und ja, ich mag derlei Spielereien), aber ohne große Aussagekraft.

  • [FONT=&quot]Über Mäckler, Städtebau, Stadtentwicklung und Gestaltungsbeirat auch in Frankfurt[/FONT]

    [FONT=&quot]Frankfurt am Main / Stadtplanung | Stadtentwicklung[/FONT]

    [FONT=&quot]Claus-Jürgen Göpfert von der FR zu Besuch bei Christiph Mäckler in seinem Büro im City-Haus 1 (ehemals Selmi- [/FONT]
    [FONT=&quot]Hochhaus). FR vom 10.04.2017:[/FONT]
    [FONT=&quot]http://www.fr.de/frankfurt/sta…uecklich-machen-a-1257709[/FONT]

    [FONT=&quot]Mäckler ist der Sohn des Frankfurter Architekten Hermann Mäckler (1910–1985) und er ist stolz darauf, dass zu seinen [/FONT]
    [FONT=&quot]Vorfahren „Stadtbauräte und Steinmetze“ zählten.[/FONT]

    [FONT=&quot]Auch Mäckler unterstützt die Forderung des Bundes Deutscher Architekten (BDA) und des Architekten- und [/FONT]
    [FONT=&quot]Ingenieurvereins (AIV) nach einem Gestaltungsbeirat für Frankfurt. Es müssen Leute sein, die tatsächlich über Städtebau [/FONT]
    [FONT=&quot]gearbeitet haben und ein bisschen abgeklärt sind. Sie sollen über die Qualität der Stadtplanung in der rasch wachsenden [/FONT]
    [FONT=&quot]Kommune Frankfurt wachen – und städtebauliche Sünden verhindern.[/FONT]

    [FONT=&quot]Der letzte Planungsdezernent, den der Architekt da gelten lässt, ist Martin Wentz (SPD), der von 1989 bis 2000 das [/FONT]
    [FONT=&quot]Dezernat führte. Der sei zwar Physiker gewesen, habe sich aber Experten zur Unterstützung geholt. Negativ fällt sein [/FONT]
    [FONT=&quot]Urteil über den früheren Planungsdezernenten Olaf Cunitz (Grüne) aus. Der neue Planungsdezernent Mike Josef (SPD) [/FONT]
    [FONT=&quot]immerhin stimmt ihn hoffnungsvoll: „Er hört zumindest hin, er braucht aber noch Zeit.“[/FONT]

    [FONT=&quot]So viel bliebe zu tun in Frankfurt, um die Qualität des Städtebaus zu verbessern und ihm schwebt vor, den Autoverkehr [/FONT]
    [FONT=&quot]auf nur zwei Spuren wieder über die Zeil zu führen (?).[/FONT]

  • ^ So doof ist der Vorschlag die Zeil für den Autoverkehr freizugeben nicht unbedingt. Autoverkehr gibt es nun mal, und man kann ihn nicht einfach ignorieren. Zudem mangelt es in Frankfurt an Ost-West-Verbindungen in der Innenstadt. Positiver Effekt dieser Massnahme wäre, dass die Verkehrsströme entzerrt und besser fließen würden. Insbesondere die ach so häufig kritisierte Berliner Strasse würde davon profitieren, eine Verschmälerung auf 2 Spuren wären dann wohl eher möglich.

  • ^ Braucht man die Zeil als Einkaufsstraße nicht mehr? Die Einkaufsstraßen mit den stärksten Passantenfrequenzen deutscher Metropolen sind für gewöhnlich reine Fußgängerzonen. Auch die Düsseldorfer Schadowstraße soll nach langen Diskussionen zu solcher werden. Da wundert mächtig, wenn gerade die Zeil zur Verkehrsschneise mit dem beim Shopping störenden Autoverkehr degradiert werden sollte.

  • Einkaufsstraße und Straßenverkehr schließen sich nicht aus - siehe Schweizer Straße, Berger Straße, Leipziger Straße, Goethestraße, ... Bei der Schweizer Straße gibt es teilweise sogar mehr als zwei Spuren + zwei Straßenbahngleise.


    Problematisch würde im Fall der Zeil jedoch die Verkehrsführung über die Konstablerwache und eine entsprechende Straßenkreuzung dort.

  • Ex-Planungsdezernent kritisiert Qualität des FFM-Städtebaus

    Nach der FNP widmet sich nun auch die FAZ mit einem längeren Interview dem Thema Gestaltungsbeirat und Qualität der Frankfurter Architektur (Titel:"Wir können gute Architektur durchsetzen"). Zu Wort gemeldet hat sich dieses Mal nicht der BDA, sondern Hans-Erhard Haverkampf (1975 bis 1977 Frankfurter Planungsdezernent, danach bis 1989 Baudezernent) und Roland Burgard (u.a. an Gestaltung der Museumsufer-Bebauung beteiligt). Das Interview ist lesenswert und soll scheinbar als Denkanstoß verstanden werden. Im Forum wurde der BDA-Vorschlag Anfang März eher mit Skepsis aufgenommen (hier und hier).


    Die wichtigsten Aussagen zusammengefasst:

    • Burgard wirft vor, dass der Frankfurter Städtebau in der überregionalen Presse sehr schlecht weg komme. Gelobt wird dennoch das stadtgestalterisch gut gelungene Projekt Altstadt.
    • Besonders der Wohnungsbau sei phantasielos und würde an Kasernenarchitektur erinnern.
    • Die Steuerungsqualität der städtischen Planungs- und Bauverwaltung habe nachgelassen. In der Leitungsebene fehle der Bauaufsicht bislang eine architektonische, städtebauliche Fachkraft.
    • Anstatt des Frankfurter Städtebaubeirats empfiehlt Haverkampf die Einrichtung einer städtischen Gestaltungskommission, wie in München mit Erfolg seit Jahrzehnten praktiziert. Dort werden alle 2 Monate stadtgestalterische, architektonische und städtebauliche Probleme öffentlich diskutiert.
    • Darüber hinaus habe die Stadt bereits Druckmittel um qualitätsvolle Architektur durchzusetzen, u.a. über städtebauliche Verträge, Erlassen von Veränderungssperren, Zurückstellen von Baugesuchen. Die ganze Palette der Paragraphen 8 bis 18 Baugesetzbuch stünden zur Verfügung.
  • Und wieder ein Titel weg - Frankfurt musste den Titel als Hauptstadt des Verbrechens jetzt an Berlin abgeben, rutschte sogar auf Platz vier hinter Provinznester wie Leipzig und Hannover ab!
    :guns:
    Dies berichtet die Welt.
    Das piefige Wiesbaden ist übrigens Viertletzter im Ranking geworden, schlechter schnitten nur Oberhausen, Augsburg und als Schlusslicht München ab, wo es nur etwa halb so viele Straftaten auf 100.000 Einwohner gab wie in Frankfurt.:troest:

  • Bürgerbegehren zur Erhaltung von Grünflächen

    In der FR war heute zu lesen, dass ein Bürgerbegehren angeleiert wird mit dem Ziel alle (sic!) Grünflächen in der Stadt zu erhalten. Wenn das so pauschal durchkommt, kann man dann wohl eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt getrost vergessen. Es lebe der Stillstand...

  • Was für ein unqualifizierter Quatsch! Was für Vereinfacher. Ob naiv oder gefährlich, es bleibt einem leider wirklich das Lachen im Hals stecken.