Frankfurter Stadtgespräch

  • grassierende Verdreckung aller öffentlichen Anlagen und Plätze


    So habe ich das gar nicht in Erinnerung, hat sich das in den letzten 2 Jahren so entwickelt? Also hier in Hamburg habe ich eher den Eindruck, die Straßen sind dreckig. Ich wohne in einer Straße, die tendenziell eher als schicki micki gilt und trotzdem denke ich morgens auf dem Weg zur Bahn jedes Mal "hier liegt ziemlich viel Müll in den Beeten und Büschen". Als Vergleich, in Frankfurt hat mich mein Weg jeden morgen am Rothschildpark entlang zur Taunusanlage geführt, soweit ich mich erinnere, war es nie dreckig. Im Gegenteil, es gab sogar kleine Straßenkehrerfahrzeuge, die auch auf dem Bürgersteig gereinigt haben.


    Ich muss dir allerdings Recht geben in einem Punkt: Insbesondere bei gutem Wetter habe ich an öffentlichen Plätzen wie z.B. am Main oder in den Parks auch gastronomische Angebote vermisst, ob man es jetzt Biergarten oder wie auch immer nennen mag. Das gibt es in Hamburg schon mehr. Dafür verlagert sich das Leben in Frankfurt abends mehr in die Bars und Afterwork Locations, was es hier wiederum nicht so gibt. Insofern entspricht es vielleicht einfach dem Zeitgeist der Stadt!

  • Die Verdreckung fällt an besonders stark benutzten Orten auf, also S- und U-Bahn-Stationen oder Fußgängerzonen. Der Eiserne Steg oder der Holbeinsteg sehen so aus als ob sie vor 10 Jahren zum letzten Mal gereinigt wurden. Die Zeil sieht am Samstagabend aus als ob jemand alle Mülleimer auf einmal ausgekippt hätte. Mülleimer am Mainufer oder Günthersburgpark sind bereits am Anfang des Wochenendes schon weit über dem Rand gefüllt und sehen am Samstagabend wie Sperrmülldeponien aus. Die Putzkollone müsste an solchen Tagen eben Extra-Schichten einlegen oder doppelt so viele Mülleimer angeschafft werden, aber da scheint vermutlich der politische Wille zu fehlen. Vielleicht wird das Bedürfnis nach Sauberkeit in manchen 68-er Kreisen immer noch als Spießigkeit angesehen. Wäre ja auch schlimm, wenn man sich in Sachen Sauberkeit in Richtung München, Wien, Zürich entwickeln würde. Dann lieber so sein wie Berlin-Kreuzberg. Das Geld für verstärkte Reinigung, Müllentleerung, Beseitigung von Sachschäden oder größere/mehr Mülleimer wäre ja zweifellos vorhanden. Ich hoffe, dass die EZB der Stadt hier mal ein bisschen auf die Füße treten wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Golden Age ()

  • (...) Hessen ist beinahe das einzige Bundesland in dem die wichtigste Stadt nicht auch die Landeshauptstadt ist. (...)


    Exakt ! Das wird der Stadt nicht gerecht ebenso wenig wie Wiesbaden Hessen gerecht wird. Frankfurt wurde einmal als Hauptstadt vorgeschlagen (wäre im Vergleich zu Bonn wohl auch besser geeignet gewesen...) Jetzt ist Frankfurt nicht einmal Landeshauptstadt. Warum eigentlich ?


    Frankfurt galt aufgrund seiner deutschlandpolitischen Rolle im 19. Jahrhundert (Sitz des Deutschen Bunds und der Nationalversammlung) als aussichtsreicher Kandidat für den Sitz einer westdeutschen Teilregierung (siehe Hauptstadtfrage der Bundesrepublik Deutschland). Die Stadt, die bis 1866 eine Freie Stadt und seitdem eine preußische Provinzstadt ohne die zu einem Verwaltungssitz gehörenden Behörden mit ihrer Beamtenschaft gewesen war, zeigte anfangs wenig Identifikation mit dem neuen Bundesland und verzichtete folglich darauf, sich um den Sitz der Landesregierung zu bewerben. Überdies waren im Luftkrieg annähernd 70 % der Stadt zerstört worden; etwa die Hälfte der rund 500.000 Einwohner war obdachlos und hatte die Stadt vorübergehend verlassen müssen, zudem war fast 10 % des verbliebenen Wohnraums durch das amerikanische Militär beschlagnahmt worden.


    Auch gegen Kassel und Darmstadt sprachen die schweren Kriegszerstörungen, gegen Kassel außerdem die periphere Lage im äußersten Norden des Landes und der amerikanischen Besatzungszone. Das vergleichsweise gering zerstörte Wiesbaden, außerdem günstig im Schwerpunkt des Landes, dem Rhein-Main-Gebiet gelegen, war bereits Sitz der Militärregierung für den Regierungsbezirk Wiesbaden. Mit der Gründung von Groß-Hessen wurde die Kompetenz der Militärregierung unter James R. Newman auf das ganze Land ausgedehnt. Damit war bereits eine Vorentscheidung für den künftigen Regierungssitz gefallen.


    Quelle


    Als Begründung habe ich nur das hier gefunden. Stimm das, gibt es noch mehr Gründe ?


    patbre: Ich frage mich ja in welchen Gegenden Hamburgs du dich wohl aufhältst. ;) Deine Eindrücke von Hamburg als auch Frankfurt scheinen mir äußerst subjektiv ohne stichhaltige Argumente/Begründung. Kling eher danach als hättest du in Frankfurt eine etwas schönere Zeit gehabt oder dir gefällt grundsätzlich die Stadt lieber. Genau genommen empfinde ich beide Städte eher als schmuddelig aber noch nicht schmuddeliger als etwa Berlin...

  • Das Glas ist mehr als halb voll in Frankfurt. Allein das Mainufer zwischen EZB und Westhafen, ich kenne es noch aus Zeiten, als es eher ein stiefmütterliches Dasein fristete, sucht in Deutschland inzwischen seinesgleichen, was Flair und die Bebauung betrifft. Die vielen Projekte, die mehrheitlich zur Stadtverschönerung beitragen, sind in dem Umfang ebenso in Deutschland einzigartig. Aber seien wir ehrlich: Stadt und Bahn tun alles dafür, dass der schlechte Ruf Frankfurts erhalten bleibt. Die Versifftheit der S-Bahnstationen sind in Deutschland wahrscheinlich auch schon einzigartig. Dass die Stationen vom Hbf bis Konstabler Wache alt sind, ist das eine. Die Station Sendlinger Tor in München rührt auch aus jener Zeit, ist aber längst nicht so verdreckt, kaputt und beschmiert wie die in Frankfurt. Auch in den Wohngebieten könnte es mehr Investitionen und Sauberkeit geben. Da habe ich den Eindruck, dass vieles seit Jahren stagniert. Nicht nur in Arbeitervierteln wie Griesheim, sondern gerade auch in angesagten Stadtteilen wie Sachsenhausen, Nordend, Bornheim oder Bockenheim.

  • Deine Eindrücke von Hamburg als auch Frankfurt scheinen mir äußerst subjektiv ohne stichhaltige Argumente/Begründung.(Mod: Zitat gekürzt. Für den gesamten Text das blaue Quadrat anklicken.)


    Selbstverständlich sind meine Eindrücke subjektiv! Objektiv gibt es keine Faktoren, die mich richtig an Hamburg stören. Ich fühle mich hier einfach nicht zu Hause. Wohingegen ich Frankfurt von der ersten Minute an als Heimat empfunden habe.
    Ich war wie gesagt 2 Jahre nicht mehr dort. Aber in meiner Erinnerung ist gerade der Innenstadtbereich wie Zeil, Fressgass, Götheplatz usw. immer sauber gewesen! Und das kann ich von Hamburg nicht behaupten! Erst gestern hatte ich auf der Mönckebergstraße gedacht, wie viele Bettler einem entgegen kommen, wie viel Müll auf der Straße liegt und wenig Spaß es macht, die Straße hochzulaufen, weil sie vergleichsweise schmal und wenig offen gestaltet ist. Da ist die Zeil doch wesentlich attraktiver!
    Btw., ich wohne in Eppendorf, in gleichnamiger Landstraße, und glaube mir - hier liegt viel Müll am Straßenrand, obwohl man es genau hier nicht vermuten würde! Und das war im Westend nicht so (Eppendorf und Westend kann man denke ich gut vergleichen).

  • ^patbre, keine Sorge, Frankfurt ist nicht in den letzten zwei Jahren auf wundersame Weise um mehrere Skalen verdreckt worden. Die Stadt is wie se is ;).
    Eine Signifikante Verschlechterung der Zustände hier kann ich nicht ausmachen. Die Zeil ist bis auf den Bereich an der Hauptwache wo das neue Gebäude entsteht, prächtig in Schuss. Die Fressgass sieht auch aus wie eh und je (bis auf das Ende wo sie sich mit der Goethestrasse schneidet - dort wird kräftig gebaut, siehe die Threads hier). Götheplatz ist auch sauber.


    Die B-Ebenen der U-Bahnstationen könnten teilweise mal vernünftig renoviert werden (Taunusanlage, Hauptwache, Konstablerwache, Hauptbahnhof, Dom/Römer finde ich auch nicht sehr schick), aber da fehlt das Geld - und ihr zustand war auch der gleich wie vor 2 Jahren (vielleicht hast Du ja noch mitbekommen, dass sie die abgehongenen "Decken" in der Konstablerwache und ich glaube auch Hauptwache entfernt haben und man nun den nackten Beton plus Leitungen sieht)


    Im Westend hat sich auch nicht viel geändert.. Weiss nicht welchen Standard manch einer hier erwartet, aber "vermüllt" ist es hier nicht.


    Achja, in Bornheim ist die Berger ein wenig "toter" seitdem der Saturn dort zugemacht hat.. Vielleicht fällt jetzt wegen der fehlenden Menschen der Dreck auf der Strasse mehr auf, der dort schon immer war ;)

  • Das Thema mit den S-Bahn-Stationen hatten wir doch schon ein paar Mal hier. Das Problem liegt nicht bei der Stadt Frankfurt am Main, sondern dass diese ganz oder teilweise dem größten Dreckskonzern Westeuropas, nämlich der Deutschen Bahn gehören, dem völlig egal ist, in welchem Zustand seine Bahnhöfe sind, und dessen Entscheidungswege und Reaktionszeiten auf dem Niveau der Reichsbahn stagnieren. Den Unterschied zu reinen VGF-Stationen wie Dom–Römer, Schweizer Platz oder Westend sieht ja ein Blinder mit Krückstock. Und es wird echt jedes Jahr schlimmer.


    Wenn man dann noch guckt, wie einem dafür in die Tasche gelangt wird – für den mittlerweile abverlangten Preis der Strecke Frankfurt am Main – Friedberg, wie ich neulich dank Auto in der Werkstattt feststellen durfte, kann ich in Belgien von Brüssel bis nach Ostende fahren (!!!) – kann man eigentlich nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Wenn der städtische Haushalt irgendwann mal wieder ausgeglichen ist, wäre mein Rat an die Stadtväter, die Tiefbahnhöfe vom Hauptbahnhof bis einschließlich Konsti aufzukaufen, um sie wie heute schon die U-Bahn-Stationen selber unterhalten zu können.

  • Hat jemand irgendwo gelesen, welcher Sprengstoff hier eingesetzt wurde?


    [...], angeblich sind die doch nur elektrisch zündbar? [...]


    Ja, die Brisanz der für solche Sprengungen verwendeten Sprengstoffe ist nicht hoch, aber es sind immer noch Sprengstoffe, und beim Auffinden von Versagern ist Vorsicht geboten. Außerdem steckte ja mglw. noch der elektrische Zünder in der Sprengstoffpatrone, der diese nicht direkt, sondern über eine Initialsprengung zündet. Auch dieser Vorgang kann ausgelöst worden sein. Immerhin sind unter der Meißelspitze des Baggers Druck und Hitze vorhanden.

  • @ DFB-Akademie und neue Zentrale auf der Remmbahn!
    Es ist immer wieder erstaunlich, wer sich wann, zu Wort meldet.
    Die ehemaligen Rennreiterin Alexa Gräfin zu Solms liegt zur Zeit im Krankenhaus und berichtet der Bild Frankfurt natürlich exklusiv: Ich bleibe auf der Rennbahn!!
    Ich sage, klar warum auch nicht, Platz ist da genug da.


    Zum Thema ausstehender Pacht-Mietzahlungen hörste dann wieder net so viel!!!
    Achso, der Sohn von ihr Carl-Philipp Graf zu Solms, war (2010-2013) nebenbei Präsidiumsmitglied im Rennclub.

  • Google maps hat seine Frankfurt-Karten in der Satellitenansicht aktualisiert. Der Stand scheint jetzt äußerst aktuell [...] Aufnahmedatum frühestens Sommer 2013


    Rätselhafte Dinge tun sich bei google maps: Frankfurt wurde "zurückgesetzt" - der Stand der Karten ist wieder wie vor einem halben Jahr 2002/2003. :Nieder:

  • Wenn man aufs alte Google Maps wechselt (über die Sprechblase mit dem Fragezeichen unten rechts) erscheint auch das aktuelle Bildmaterial wieder. Ist überhaupt sehr zu empfehlen, wenn man nicht mit jeder Suche den halben Bildschirm mit weitgehend irrelevantem Datenmüll vollgepackt bekommen möchte, der obendrein die Ladezeiten spürbar verlängert.

  • Am API haben sie auch etwas verändert, selbstgeschriebene JS-Anwendungen zum Auslesen der Koordinaten, wie ich sie zur Geolokalisierung meiner Fotos verwende, funktionieren auch nicht mehr. Mal abgesehen von der beschriebenen Usability-Katastrophe. Wahrscheinlich muss man unter 20 sein, um das toll zu finden.

  • Der Verwaltungsgerichtshof in Kassel hat heute entschieden, dass die freitägliche Party auf dem Friedberger Platz weitergehen darf (Quelle: FR). Eine Berufung am Bundesverwaltungsgericht ist aber zugelassen.

  • Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Sein Urteil, sei es positv oder negativ, auf einzelne Geschäfte/Restaurants/ Bars oder Straßenzüge/ Distrikte aufzubauen, macht wohl wenig Sinn. Wenn es danach ginge, könnte man Shanghai auch als langweilige und tote Stadt bezeichnen, denn als ich dort mal abends um 23 Uhr gelandet bin, fuhr auch kein Zug mehr ins Zentrum und aus dem Taxi heraus wirkte auch alles ausgestorben, da die Beleuchtung der Hochhäuser irgendwann nachts ausgestellt wird.

  • Ach ja, was wäre Frankfurt ohne eine Hausbesetzung? Die Frage ist rein rhetorisch.
    Diesmal hat es wohl das Gebäude aus Beitrag #788 in der Hohenstaufenstraße 19-25 oder ein Hinterhaus dieses Gebäudekomplexes getroffen.
    Die Onlineausgabe der FAZ berichtet: http://www.faz.net/aktuell/rhe…n-frankfurt-12903495.html
    Nicht frei von Ironie ist die Bitte der Besetzer, der Besitzer Ca Immo möge sie doch als "soziale Geste" zur "Zwischennutzung" bis zum Abriss im Haus dulden.
    Wenn es bei einer Zwischennutzung bliebe, wäre den "Aktivisten" das auch sicher zu gönnen, aber die Erfahrung lehrt leider, wenn man in solchen Fällen den kleinen Finger reicht, nehmen die gleich die ganze Hand. Alles andere als eine Räumung und ein sehr zügiger Abriss würde mich wundern.
    Oh und ein Gebäude in der Weilburger Straße 17 im Gallus ist ebenfalls besetzt... und man weiß scheinbar noch nicht, wer der Besitzer ist?! Vielleicht hebt ja hier jemand die Hand.

  • Laut hr-Videotext haben die rund 20 sogenannten "Aktivisten", ich nenne sie eher Rechtsbrecher, inzwischen nach Rücksprache mit Ihrer Anwältin (zahlen die die eigentlich selbst, oder gibt`s da Stütze?) das Haus im Gallusviertel freiwillig wieder verlassen, sagte ein Polizeisprecher zu hr-online.


    Das Abbruchhaus an der Messe bleibt aber besetzt, heißt es weiter.


    "Starke Leistung" der Demonstranten, daß durch die durch sie immer wieder nötigen Polizeieinsätze auch die Steuergelder derjenigen verbraten werden, die es auch nicht soo dicke haben...und trotzdem Miete zahlen müssen!:Nieder: