Junggesellen u. -gesellinnen Abschiede als neue Plage der Stadt?
Es ist vielleicht nicht der Rede wert, aber da es mir im Vergleich zu anderen Städten immer mehr auffällt, muss es vielleicht doch mal erwähnt werden.
Seit gut 2-3 Jahren hat die Anzahl an Junggesellen u. -gesellinnen Abschieden in der Innenstadt stark zugenommen. Früher war es eher ein Phänomen, das nur in Alt-Sachsenhausen zu beobachten war. Mittlerweile zeigen sich große (angetrunkene) Gruppen mit gleichfarbigen T-Shirts aber hauptsächlich an den beliebtesten/belebtesten Stellen der Stadt (d.h. Mainufer, Berger Str, Sachsenhausen) vornehmlich an Wochenenden. Sie haben meistens denselben Effekt auf ihre Umgebung wie die omnipräsenten "Bier-Bikes": Sie belästigen ihre Umgebung, sind äußerst laut und auffällig und vermitteln meist den Eindruck "Dorfjugend wird auf Großstadt los gelassen". Dadurch sinkt die Aufenthaltsqualität an den jeweiligen Orten zusehends und es macht sich Ballermann-Athmo am Museumsufer breit.
Wenn diese Saufgelage wenigstens nicht immer an den Wochenenden am Mainufer oder an der Berger Straße stattfinden würden, könnte man es noch tolerieren. Ich sehe aber langsam eine Grenze überschritten, da der Trend eher noch zunehmen wird. Ich empfinde es immer mehr wie eine "Raupen-Plage", da sie auch über familiäre Straßenfeste herfallen. Übrigens ist dasselbe "Treiben" auch sehr stark an den Hamburger Landungsbrücken und der Düsseldorfer Altstadt zu sehen.
Ein Wort noch zu den derzeitigen ordnungspolitischen Prioritäten der Stadt: Anstatt sich um omnipräsente Probleme wie Junggesellenabschiede zu kümmern, wurde stattdessen bei der "Bernemer Kerb" Live-Musik komplett verboten (wie letztes Jahr auch schon). Man hatte also mehr Angst vor Ruhestörungsklagen von zugezogenen Anwälten als eine der stimmungsvollsten Feste der Stadt zu schützen. Das ist sehr ärgerlich, denn das Fest war fast wie ausgestorben. Man stelle sich mal Handkäs ohne Musik vor!
Ein Fest, das einst von seiner authentischen Stimmung und sehr guten Musik lebte, ist somit de facto tot. Liebe Stadt, bitte die Prioritäten überprüfen!!!