Frankfurter Stadtgespräch

  • Hauptstadt des Verbrechens ... zum 22. Mal

    In den letzten 25 Jahren stand Frankfurt 22-mal an erster Stelle der Kriminalitätsstatistik, so auch wieder 2010 (FR-Online:( 15.977 Delikte pro 100.000 Einwohner. Neben den bekannten Verzerrungen (Delikte aus einer potentiell 53 Mio. Menschen großen Gruppe am Flughafen werden auf 670.000 Frankfurter "umverteilt", Keine Berücksichtigung der Pendlerströme) sind vor allem Gelddelikte ein weiterer Grund für das schlechte Abschneiden Frankfurts: Weltweit begangene Delikte, etwa Kreditkartenbetrug, fließen in die Frankfurter Statistik ein, wenn das Kreditkartenunternehmen am Main seinen Sitz hat. Blöd also, dass Mastercard, Visa und American Express alle in Frankfurt sitzen! :nono:

  • Es gibt den Sinnspruch "Wegen der Rose begiest man die Dornen", der Flughafen ist also Fluch und Segen zugleich. Wer gerne durch die enorme Dynamik des Flughafens und dessen Umfeld profitiert, muss auch die unangenehmen Seiten wie Fluglärm und eine verzerrte Kriminalitätsstatistik in Kauf nehmen. Die gefühlte Sicherheit in Frankfurt ist ohnehin durch viele andere Faktoren genauso beeinflusst und ist dort deutlich stärker aufgestellt (öffentliche Präsenz der Polizei, hohe Aufklärungsquote, weniger Delikte im Alltag, Zustand des öffentlichen Raums, usw).


    Zum englischen Kino:
    Nein, das Angebot des Metropolis ist nicht ausreichend. Die Schlangen sind unverschämt lang, zu den Hauptzeiten wird meist anspruchslose Massenware angeboten und die Auswahl ist extrem limitiert. Das Kinopolis ist zudem nur per Auto oder Bus zu erreichen und man muss 45 Minuten Hin- und Rückfahrt einplanen. Ich glaube schon, dass ein englischsprachiges Kino an der Kaiserstrasse oder eben zwischen Zoo und Konsti funktionieren würde. Eine suboptimale Lösung wäre ein solches Kino am Stadtrand im Honsell-Dreieck zu bauen wie es scheinbar momentan geplant ist.


    Zur AOK:
    Wenn selbst das Kolpinghaus in eine Fassadenerneuerung investiert, auch wenn dieses Beispiel zweifelhaft ausfällt, sollte man nicht verzagen. Eine energetische Sanierung der Fassade kann auf Dauer zu Kosteneinsparungen führen. Das dürfte auch bei der sparsamen AOK angekommen sein.


  • Südlich der Allerheiligenstraße ist noch eine einigermaßen kleinteilige gründerzeitliche Struktur erhalten, die man meines Erachtens nur mit weichen Mitteln, also der Streichung von Konzessionen für den Betrieb der Rotlichetablissements etc. aufwerten könnte.


    Du kennst die Stadt doch nicht so recht :)
    Südlich der Allerheiligenstraße bzw. schon auf deren Südseite gibt es kein Rotlicht mehr. Kritisch ist wirklich nur der Bereich Albusstraße, Breite Gasse, Allerheiligenstraße Nordseite ab Pitbull nach Osten.


    Grandios ist dort einzig natürlich der AOK-Block an der Ecke Kurt-Schumacher- / Battonnstraße, bei dem man sich ähnlich wie bei der Diamantenbörse fragen muss, wie für sowas an dieser Stelle jemals eine Baugenehmigung erteilt werden konnte.


    Dazu muss man den Zeitgeist des Jahres 1958 verstehen, der hier die Begeisterung für den Neubau noch einmal verdeutlicht.


    Dieses Haus ist mit Bienenkorbhaus und dem inzwischen verschwundenen Zürich-Hochhaus einer der Einstiege in den Hochhausbau in Frankfurt.

  • Betreffs U60311: Die Zwangsschließung ist natürlich eine unglaubliche Schande und ein irreparabler kultureller Verlust für die einstige Welthaupstadt der elektronischen Musik, war es doch der letzte übriggebliebene Club aus der Spätphase des Sound of Frankfurt. Bedeutet hoffentlich nicht das Ende für ordentlichen Techno in der Innenstadt, aber die Verbindung zur Geschichte geht unweigerlich verloren.

  • Einwohnerrekord

    Laut hr-text von heute, hat die Einwohnerzahl der Stadt Frankfurt einen neuen Höchststand erreicht. Zum 30. Juni diesen Jahres waren 692 500 Menschen in Frankfurt gemeldet. Damit sei der alte Rekord von 1963 übertroffen worden, so der zuständige Dezernent Stein am Freitag. Im kommenden Jahr soll die Marke von 700 000 Einwohnern übertroffen werden.

  • Stegstrasse FFM Sachsenhausen

    Hier hatte ich letzten Herbst mein Unverständnis darüber geäußert, wie ein historisches Dach in einem Ensemble-geschützten Umfeld (Oppenheimer Platz) so ausgebaut werden durfte. Die Bauarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen, das Dachgeschoss weiterhin unbewohnt - viel Spass beim Fensterreinigen kann man wohl nur wünschen. Bild von mir von heute



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    Mod: Beitrag aus Thread "Sonstige Bauprojekte außerhalb der Wallanlagen" hierher kopiert und folgende Beiträge verschoben.

  • Habe die Wohnung bei 'ner Immobilienseite im Internet gesehen. 235m² Wohnfläche, verteilt auf 5 Zimmer zu einer Kaltmiete von 5.000 EUR (!!) + Nebenkosten. Laut Beschreibung zwar recht luxoriös (2 Balkone, Dachterasse, Sauna...), aber trotzdem muss man erstmal jemand finden, der so viel für eine Wohnung zahlt. ;)

  • Bei solchen Immobilien stellt sich doch wohl eher die Frage, ob es nicht viel mehr um Immobilie als ums Wohnen geht. :nono: Bietet sich bei solchen Mondpreisen ja geradezu an.

  • Stimmt, bei diesen mietpreisvorstellungen wird diese whng wohl noch eine weile leer stehen. Dennoch verstehe ich immer noch nicht, wie es zu dieser baugenehmigung kommen konnte, das denkmalsamt ist wohl recht zahnlos,...

  • Das Denkmalamt ist nicht zuständig. Zuständig sind Stadtplanungs- und Hochbauamt, um solche Auswüchse (im wahrsten Sinne des Wortes) des Frankfurter Immobilienmarktes zu verhindern.

  • Folgende Beiträge beziehen sich auf dieses Modellfoto des Taunusturm-Projekts.
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    Da stellen sich mir doch zwei Fragen, 1.) was macht denn der Hammering Man da? und 2.) werden die Grünflächen des Wohnturms nicht als Dachterasse verwendet? Ziemlich schön so eine Wiese über den Dächern, nur doof, wenn man sie nicht nutzen kann. Hinter der fensterlosen Front nach Osten (?) verbirgt sich dann wohl das Treppenhaus.

  • Schon bei Opernturm-Modell auf der Expo Real 2008 stand direkt vor dem Opernturm ein Hammering Man, den haben sie jetzt wahrscheinlich einfach wieder aus der Kiste gekramt.
    http://www.deutsches-architekt…hp?p=195004&postcount=688


    Ich halte es für eine eine Tishman Speyer Marotte...
    Ist aber nur für das Modell, mehr als den großen Hammering Man an der Messe und den kleinen am Hülya-Platz wird es in Frankfurt nicht geben.

  • In Wikipedia finde ich weder im deutschen noch im englischen "Hammering Man" Artikel eine Referenz zu Tischman Speyer.
    Allerdings glaube ich früher schonmal vom "Hammering Man" bei einem anderem Tischman Speyer Projekt in Nordamerika gelesen zu haben.


    Im englische Wiki wird der Künstler wie folgt zitiert: "My goal is to have several different Hammering Men placed around the world-all working simultaneously. Other big outdoor versions of this work are in Japan and Switzerland. In the U.S. there are Hammering Men sculptures in New York, Minneapolis, Los Angeles and Washington D.C., among other places."


    Auch wenn es nicht deutlich geschrieben steht, ich denke auch nicht dass es zwei "Hammering Man" in einer Stadt geben wird.

  • Messeturm (da steht der echte) = gebaut von Tishman Speyer
    Opernturm (HM im Modell der Expo Real) = gebaut von Tishman Speyer
    TaunusTurm (HM im Modell der Expo Real) = gebaut von Tishman Speyer


    Deswegen meinte ich Marotte von TS

  • Markt auf dem Friedberger Platz wieder am Freitag

    Oben wurde leidenschaftlich die Verlegung des beliebten Markts auf den Mittwoch diskutiert. Soeben wurde laut FR bei einer Pressekonferenz verkündet, dass der Wochenmarkt ab dem 18. November wieder freitags abgehalten wird. Dies sei das Ergebnis eines in den vergangenen Wochen abgehaltenen Runden Tischs. Die Einhaltung der Nachtruhe solle laut Ordnungsdezernent Markus Frank aber zwingend sein, weswegen um 22.00 Uhr Zapfenstreich sein werde.


    Edit: Und so will man den Zapfenstreich gewährleisten (Auszug aus einer =8527914"]PM der Stadt:(


    „Die Einhaltung der Nachtruhe ab 22 Uhr ist für mich zwingend“, stellt Stadtrat Markus Frank nach der gestrigen Sitzung des Runden Tisches fest. „Wir verlangen den Anwohnern mit der Rückverlegung des Wochenmarktes auf Freitag ein hohes Zugeständnis ab. Aber alle Beteiligten sind bereit, für ein anwohnerverträgliches Gelingen des Wochenmarktes am Freitag sehr viel Energie und auch materielle Ressourcen einzubringen“.


    Die Befürworter des Freitagsmarktes haben sich unter anderem dazu bekannt, gemeinsam mit Mitarbeitern der Stadtpolizei eine gemischte Streife zu organisieren, um auf das Ende des Begegnungsortes Friedberger Platz hinzuweisen und die Besucher für das Thema Nachtruhe zu sensibilisieren. Erste Einsatzpläne liegen bereits vor. Die anliegenden Gastronomen haben sich bereit erklärt, eine Happy Hour einzuführen, um die Besucherströme um 22 Uhr vom Platz wegzuleiten. Die Stände werden sich strikt an das Schließ-Ende des Marktes halten, das auf 20 Uhr festgelegt wird. Die Stände mit Verzehrmöglichkeiten werden die von den Anwohnern kritisierte Zeit der zulässigen Gläserrückgabe auf 20.30 Uhr verkürzen. Die Marktbeschicker werden sich weiterhin an den Toilettenkosten beteiligen und auch am Samstagmorgen die Nachreinigung erledigen.


    Wichtiger Baustein des Maßnahmenbündels ist die zeitnahe Reinigung des Platzes zum Abschluss der Zusammenkünfte. „Die Reinigungstruppe, die bis 22 Uhr auf dem Platz mit den Aufräumarbeiten startet, ist auch als optisches Signal gedacht, das den Besuchern klar macht: jetzt ist Feierabend“, berichtet Stadtrat Frank. Bei den nun verabschiedeten Maßnahmen wurde auf die Kriterien Nachvollziehbarkeit, Umsetzbarkeit und Vereinbarkeit geachtet. „Unverhältnismäßig teure Maßnahmen wie eine Beregnungsanlage oder Toilettenwagen, aber auch nicht zeitnah umsetzbare Maßnahmen wie Alkoholverbot wurden nach intensiven Diskussionen verworfen.

  • Finanzlage der Stadt viel schlechter als angenommen

    Da die Sanierung der Alten Brücke leider aufgrund fehlender Gelder verschoben wird, sollte man an dieser Stelle die finanzielle Situation der Stadt genauer ansprechen.


    Stand bisher:
    Zum Jahresanfang verkündete Kämmerer Becker (CDU) man würde die Schulden unter die Milliardengrenze drücken können auf 983 Millionen Euro.


    Heutiger Stand:
    Im September gab es dann das schlimme Erwachen: Für das Jahr 2012 geht Becker auf einmal von einem Fehlbetrag von 340 Millionen Euro aus, die u. a. durch Einsparungen ausgeglichen werden müssen. Ob die geringeren Gewerbesteuern hier ausschlaggebend waren, war nicht zu erfahren. Hält der Trend an, könnte die Schuldenlast bis zum Jahr 2015 auf 2,5 Milliarden Euro wachsen.


    Die bisherigen Opfer der neuen Sparwelle sind hier aufgeführt:
    - Modernisierung Kleinmarkthalle
    - Umbau Konstablerwache
    - Umbau Hauptwache
    - Sanierung Alte Brücke


    Diese Projekte mögen zwar nur auf unbestimmte Zeit verschoben sein, doch die Aussichten auf Besserung stehen nicht gerade gut.


    Ich hoffe man setzt den Rotstift künftig nicht mehr bei wichtigen Infrastrukturmaßnahmen an, sondern bei "Phantasieprojekten" wie dem
    60 bis 80 Millionen teuren Weltkulturen-Museum. Die immensen Kosten stehen in keinem Verhältnis zu der geringen Resonanz und dem noch fragwürdigeren Nutzen.

  • Kurze Randnotiz zu den E-Kinos: Ein Filmfestival (Name hab ich grade nicht parat), dass früher (letztes Mal und die Jahre davor) im Metropolis statt fand, findet zumindest im nächsten Jahr in den E-Kinos statt.


    Ich war auch schon seit Jahren nicht mehr drin, muss mal wieder rein, wenn die tatsächlich renoviert haben.